Fahrberichte – Das Autojahr 2021
2021 hat elektrisiert
Wie erwartet, haben wir unseren Anteil Elektroautos auf fast 100 Prozent geschraubt. Tatsächlich waren es 32 Elektroautos, wenn ich den Toyota Mirai als Brennstoffzellen-Fahrzeug mal mitzählen darf… Obwohl wir leider keinen Porsche im Testprogramm hatten (Porsche Taycan 4S war unser Wunschkandidat), haben wir fast die 2 Millionen Euro Schallmauer als Kosten für die Testwagen durchbrochen. Wenn man den Audi e-tron RS mitzählt, sind wir sogar auf zirka 2,15 Millionen gekommen.
Es wird gespart
Leider wird weiterhin am Fuhrpark der Presseabteilungen gespart. Da hilft man bedauerlicherweise lieber großzügig TV-Sendungen, um im Abspann erwähnt zu werden: Unterstützung der Produktion durch die BMW AG. Ob sich deshalb jemand einen 3er BMW kauft?
Wir haben unsere „Spannweite“ der eAutos über Kurztests erhöht. Das macht zwar viel Arbeit, ist es aber Wert, so dass wir u.a. die Fahrzeuge Jaguar I-Space, BMW iX3 und den Mercedes-Benz EQA vorstellen konnten.
eAutos auf dem Long Run
Leider liest man in den Tests der Elektroautos selten etwas über die Ladefähigkeit der Elektroautos. Auch über die echten Reichweiten „schweigt“ man sich aus. Die WLTP Angaben helfen da nicht wirklich. Aber genau das sind die wichtigen Daten, um sich für oder gegen ein eAuto zu entscheiden.
Wir waren fast 28.000 Kilometer elektrisch mit den Testfahrzeugen unterwegs und wenn man das Redaktions-Auto (Tesla M3 LR) mit 8.000 km hinzufügt – sind wir am Ende bei 36.000 Kilometern.Ständig jubelt man, dass beispielsweise sich die Anzahl der öffentlichen Ladestationen auf der Chargemap-App seit 2019 verdoppelt hat. Das ist gut so. Aber der Ausbau der Ladeinfrastruktur hält nicht Schritt mit der Zulassung der Elektroautos. Wie wirkt sich das aus? Die kostenlosen Lader sind sowieso ständig besetzt. Da es dort auch keine Blockiergebühr gibt, kann es passieren, dass die beiden eAutos im Wechsel dort stehen, laden und die anderen eAuto-Fahrer ein „langes Gesicht“ machen.
Vor allem ärgerlich auf dem Long-Run: oft erlebt haben wir, dass 4 von 6 Ladern bei IONITY defekt sind. Oder 1 von 4 ist defekt, aber die anderen 3 sind besetzt. Da freut man sich, wenn man im Ladepark Kreuz Hilden mal aus dem Vollen schöpfen kann. Auch der Ladepark Kamener Kreuz kann sich sehen lassen: EnBw hat sogar 52 Ladepunkte errichtet.
Rekorde
Highlight war natürlich der Fahrtag mit dem Audi e-tron GT/RS. Das Auto kann alles: schnell laden, hat Reichweite, ist extrem gut verarbeitet (typisch Audi), ist schnell wie ein Porsche 911 – und das alles elektrisch und sauber. Aber mit seinen 130.000 Euro* ist er auch sehr teuer.
Der kleinste, günstigste und sparsamste war der Renault Twingo. Konfigurieren kann man das Auto nicht. Das Auto kostet UPE zzgl. Überführung ab 23.790,00 €*. Da gehen mindesten 6.000 Euro ab. Vielleicht auch 9.000 Euro – und fragen sie Ihren Händler, der weiß es oft auch nicht… Schade.Das Highlight war natürlich der geniale Mercedes-Benz EQV. Auch dieser ist leider wieder recht teuer – aber 8-Sitzer waren schon immer teuer. Prüfen sie mal die Gebrauchtwagenpreise des VW T5 oder T6. Der Mercedes eVito braucht dringend ein MBUX, weil die meisten Kunden keine Lust haben, mit einem „Not-Navi“ und Apps die nächste Ladestation zu suchen.
Herzensbrecher war natürlich der Fiat 500 e. Einfach cool, der kleine eFlitzer. Das macht richtig viel Spaß. Aber entweder muss man an der Ladeleistung „schrauben“ oder an der Kapazität der Batterien. Ja, wir sind meist citynah unterwegs, nur einmal pro Jahr geht es nach Berlin oder Frankfurt (mit vier Ladestopps; das ist okay). Ansonsten wird es stressig.
Der absolute Sparfuchs war nicht der Tesla Model 3 LR, sondern der VW Golf TGI (Erdgas / CNG). Testverbrauch nach 1.514 km, 78 km/h, ca. 3,4 kg/100 km – bedeutet 3,4 k/100 kg * 1,14 Euro/kg (Stand 16.01.2022) = 3,88 Euro/100 km. Leider kostet dieser Spar-Gigant 46.175,00 EUR*.
Sparsam, wie immer, war der Hyundai Kona Elektro. Genial war der IONIQ 5 mit 800 Volt-Technik. Kilometer-Rekordhalter war der Polestar 2, den wir zwei Mal im Test hatten und über 3.500 Testkilometern geschafft haben.
Alle Autos 2021
Fahrzeuge |
Kraft- stoff |
Preis in Euro |
km |
Aom kg/
l/kWh/100 km |
Testver- brauch kWh/100 km |
|
Monat |
||||||
1 |
B |
23.540 |
1001 |
6,0 |
6,5 |
|
1 |
E |
90.340 |
250 |
23,9 |
23,1 |
|
1 |
E |
40.736 |
1995 |
18,8 |
19,5 |
|
2 |
E |
46.425 |
1214 |
20,1 |
19,8 |
|
Polestar 2 (Winter) |
2 |
E |
54.925 |
1600 |
24,6 |
23,0 |
3 |
E |
120.000 |
200 |
0,0 |
0,0 |
|
3 |
H |
27.960 |
955 |
4,5 |
4,9 |
|
3 |
E |
48.900 |
152 |
0,0 |
23,0 |
|
3 |
E |
86.292 |
1.058 |
31,0 |
29,0 |
|
4 |
PH |
35.250 |
997 |
6,5 |
2,2 |
|
4 |
E |
66.300 |
167 |
18,0 |
16,7 |
|
4 |
E |
51.550 |
1.295 |
17,9 |
21,5 |
|
4 |
E |
76.704 |
90 |
0,0 |
19,3 |
|
5 |
E |
46.430 |
2.995 |
20,2 |
23,5 |
|
5 |
E |
70.000 |
165 |
0,0 |
41,8 |
|
5 |
E |
27.000 |
1.671 |
15,5 |
14,5 |
|
6 |
H2 |
63.000 |
200 |
0,0 |
1,1 |
|
7 |
E |
66.160 |
1.914 |
21,6 |
23,8 |
|
7 |
E |
92.585 |
1.910 |
23,0 |
22,0 |
|
7 |
E |
38.660 |
795 |
16,4 |
16,1 |
|
8 |
E |
70.925 |
1.814 |
18,8 |
20,5 |
|
8 |
E |
43.970 |
445 |
16,1 |
15,9 |
|
8 |
E |
70.000 |
271 |
16,5 |
17,2 |
|
9 |
E |
35.580 |
1.678 |
14,0 |
14,9 |
|
9 |
E |
58.820 |
822 |
14,9 |
16,7 |
|
9 |
E |
49.990 |
430 |
13,5 |
15,0 |
|
10 |
CNG |
46.175 |
1.514 |
0,0 |
3,4 |
|
10 |
E |
49.990 |
430 |
13,5 |
15,0 |
|
10 |
E |
80.108 |
1.910 |
28,4 |
27,6 |
|
11 |
Ext. |
64.498 |
443 |
0,0 |
7,3 |
|
11 |
E |
48.430 |
125 |
0,0 |
21,0 |
|
11 |
E |
56.990 |
454 |
19,1 |
20,1 |
|
11 |
E |
41.190 |
451 |
15,6 |
15,8 |
|
12 |
E |
43.950 |
405 |
19,7 |
19,2 |
|
12 |
E |
37.450 |
1.108 |
15,6 |
16,0 |
|
Summe |
35 |
29 E |
1.970.823 |
32.924 |
– |
– |
km e-Autos |
27.814 |
|||||
eAutos |
29 |
|||||
Legende: |
Fazit
Das Jahr 2021 verabschiedet sich elektrisch und das neue Jahr wird auch elektrisch mit dem Toyota Mirai begrüßt. Ende Januar sind wir auf einem Volvo Fahrtag und werden dort vermutlich den Volvo XC40 (Single Engine) und den Volvo C40 Recharge fahren. Dann kommt der Polestar 2 als Single Engine.Am 21. Januar 2021 – wenn alles gut geht – steht der Mercedes-Benz EQS auf der Einfahrt. Fest geplant ist der Citroën ë-C4 und endlich auch der DS 3 E-Tense. Schon lange ganz oben auf der Wunschliste für einen 2-Wochen-Test sind der Audi e-tron GT und der Audi Q4 e-tron. Auch die Mercedes E-Klasse (EQE) und der Audi A6 sollen 2022 elektrisch kommen. Aber da werden wir wohl erst 2023 ans Steuer kommen – wenn alles gut läuft. Wir halten Sie weiterhin auf dem Laufenden.
Linktipps
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Fotos © 2021 Redaktionsbüro Kebschull
*Alle Preise ohne Gewähr, Stand: Januar 2022