Polestar 2 150

Fahrbericht – Polestar 2 2022

Veröffentlicht am: 24. Dezember 2022Von
Polestar 2 150

Polestar 2

Nach dem Polestar 1 kommt jetzt der Polestar 2 — und natürlich kommt 2023 dann der Polestar 3. Das Pressefahrzeug hat „nur“ 170 kW und ist ohne Allrad. 408 PS sind schon genial, obwohl wir die sowieso selten ausschöpfen. Aber die große Batterie ist auf jeden Fall Teil der Wunschausstattung – und vor allem wichtig im Winter.

Schmuckstück mit Reichweite

Der Polestar 2 ist ein echter „Leckerbissen“ und der Bruder des Polestar 1 (s.a. Fahrbericht Polestar 1).

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Gut so. Innen, Volvo Technik & Qualität

Egal, ob mit „nur“ 170 kW oder 408 PS: der Polestar 2 bietet immer genügend Power, um flott voranzukommen. Dazu noch praktisch: großer Kofferraum, gute Reichweite – Herz, was willst Du mehr?

Dann mal los

Klimaanlage aus, Wahlhebel auf B? Nein, diese Option hat er nicht. Man kann die Rekuperation mittels drei Modi verstellen; wobei Standard die stärkste, also ideale Rekuperation ist und One-Pedal-Drive dann wirklich easy ist. Dann mal gleich auf die aom-Vergleichsrunde. Auf der Minimalrunde mit 15,8 kWh/100 km zeigt der Polestar 2 sein Potential.

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Fahrbericht – Polestar 2

Daten & Fakten

Motor

Benzin / Elektro

Leistung kW (PS)

170 (231)

Drehmoment (Nm)

330

Getriebe

1-Gang

0-100 km/h (sec)

7,4

Leergewicht (kg)

Ca. 1.900

Vmax (km/h)

160

CO2 in g/km

0

Reichweite WLTP (km)

510-542

Schadstoffklasse

A+++

Verbrauch kombiniert (kWh/100 km)

17,1 – 19,3

Ladekapazität DC (kW)

150

Ladekapazität AC (kW)

11

Batterie brutto / netto (kWh)

78 /

Kofferraumvolumen / umgeklappt (l)

340 bis 715

Grundpreis (Euro)

38.318

**Ab 2023 wird es vermutlich „nur“ noch 4.500 Euro anstatt 6.000 Euro Umweltprämie geben. Die Haltedauer beträgt dann 12 Monate.

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Ausstattung

Der Polestar 2 startet bei 38.318 Euro als Standard Range, Single Engine mit 170 kW. Das Fahrzeug ist aber erst ab dem II. Quartal 2023 verfügbar und kann auch noch nicht bestellt werden (s.a. Polestar.com). Der Long Range startet bei:

Version: Long Range, Single Motor

48.318 €

Exterieur: Magnesium

Inklusive Räder:19″-Leichtmetallfelge mit 5 Doppelspeichen, schwarz, Diamantschnitt

Inklusive Interieur: Charcoal Stoffsitze mit Prägung und 3D Etched Dekor

 

Fahrzeugpreis

 

BAFA Umweltbonus Herstelleranteil (zzgl. MwSt.)-

 

Gesamtfahrzeugpreis

 

Überführungskosten

+ 1.200 €

Gesamtsumme

49.518 €***

***Von dieser Summe geht noch die Umweltprämie ab. Da das Fahrzeug erst 2023 kommt, kann allerdings nur die verminderte Prämie von 4.500 Euro beantragt werden.

Pressefahrzeuge

Polestar 2

Long Range Single Motor 170 kW

 

 

Innenausstattung

Charcoal WeaveTech mit Black Ash Dekor

0 €

Optionale Ausstattung

Plus Paket

4.800 €

Pilot Lite Paket

Räder

19“-Leichtmetallfelgen mit 5 Doppelspeichen, schwarz, Diamantschnitt

2.800 €

Standardpreis (UVP inkl. 19 % MwSt.)

 

47.425 €

Abzüglich Herstelleranteil der Umweltprämie

43.725 €

Preis wie getestet:

59.795 €

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Der Polestar 2 startet bei 38.318 Euro als Standard Range

Der Polestar 2 im Alltag

Der Polestar 2 hat einen Frunk/Trunk – wie es sich für ein vernünftiges eAuto gehört. Hier sind die Ladekabel verstaut und dieser bietet noch Platz für Kleinkram.

 

TIPP! Wer häufig in der Stadt laden will, sollte sich unbedingt ein 7m Typ 2 Ladekabel kaufen. Denn oft ist es kompliziert das Auto so zu parken, dass man mit dem Standardladekabel an die Ladestation einstecken kann. So ein Ladekabel braucht man vielleicht nur 2–3-mal im Jahr, aber dann ist man froh, wenn man problemlos laden kann. Kosten zirka 150 bis 180 Euro. Man muss darauf achten, dass das Ladekabel Typ 2 auch 11 kW laden kann.

Ansonsten bitte die Fahrberichte beachten.

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170 kW ist eine Top-Motorisierung

Kostenlos laden in Lingen (Ems) gehört auch der Vergangenheit an. Nachteil, auch wir haben hier schon mal 11 kWh „geschnorrt“ – und das ist nun nicht mehr möglich. Vorteil: Man kann wieder laden, da meist ein Ladepunkt frei ist.

Auch kostenloses Laden beim Aldi Süd oder Lidl gehören der Vergangenheit an. Bei IKEA ist es zwar noch möglich, aber meistens sind die Lader besetzt. Wenn man Glück hat, kann man bei einem Outlet, z.B. in Ochtrup, kostenlos laden. Aber auch dort ist ein Doppellader leider defekt – und das schon seit Wochen…

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Der Polestar 2 in Lingen (Ems)

Long-Run

5 IMG 0814 Laden Bochum

Laden in Bochum mit max. 150 kW

Laden zu Hause an der Wallbox ist immer noch die beste Option (Verbrauch rund 22 kWh/100 km* 0,1 Euro/kWh = 2,20- Euro/100 km). Noch besser: sobald die Sonne scheint, mit der eigenen Photovoltaik (PV) -Anlage; denn dann kostet der Strom gerade mal 0,10 Euro/kWh, denn diesen Betrag bekommt man in der Regel vom örtlichen Stromanbieter für das Einspeisen von Strom.

Ab 2023 sollte man grundsätzlich etwa 0,50 Euro/kWh kalkulieren. Dann kosten 100 Kilometer etwa 10,– Euro. Im Vergleich zu einem Diesel mit etwa 6 l/100 und 1,70 Euro/100 km = 10,20 Euro. Aber gerade in der Mischkalkulation, Laden mit PV und Strom von dem Stromanbieter und selten extern, könnte man mit etwa 0,30 bis 0,40 Euro/kWh kalkulieren.

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Testverbrauch nach 1.854 km, ca. 80 km/h, ca. 21 kWh/100 km

Bochum

Wir waren zweimal in Bochum. Auf dem Hinweg sind wir eine schnelle Runde mit einem Schnitt von 125 km/h gefahren, mit einem Verbrauch 24,0 kWh/100 km (-1 °C). Aber nachts war es kalt und die Batterien müssen erst einmal auf Temperatur gebracht werden. Insgesamt hatten wir, nach 265 km, einen Schnitt von 27,7 kWh/100 km.

Amsterdam
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Laden bei Tesla in den Niederlanden

Die Fahrt nach Amsterdam ist eigentlich die optimale Fahr- und Sparsituation, weil man eh nie so schnell fahren darf. Aber nachts, mit -10 Grad, benötigt man Strom für die Heizung und Sitzheizung. Am Ende, mit 21,8 kWh/100 km, erzielen wir kein sensationelles, aber ein gutes Ergebnis. Geladen haben wir bei Tesla, weil wir direkt daran vorbeigekommen sind. Übrigens: sogar hier waren 10 von 12 Stalls besetzt, sodass wir nur mit knapp unter 75 kW laden konnten. Wir haben dann noch einmal den Ladepunkt gewechselt (s.a. Ladehistorie).

Ergänzend: Der von Polestar / Google Maps vorgeschlagene 50 kW Lader bei McDonald‘s war ein „Reinfall“: der eine Doppellader war frei, aber defekt; an dem anderen wurde am Typ 2 geladen und damit war der CCS gesperrt / inaktiv. Das haben wir bis dato auch noch nicht erlebt.

Zwischenfazit: Als Tesla-Fahrer laden wir auch oft mit EnBw an anderen Ladern, wenn diese günstiger sind mit zurzeit 0,51 Euro/kWh. Als Nicht-Tesla-Fahrer lade ich in den Niederlanden für 0,77 Euro/kWh (von 16 bis 20 Uhr) und für 0,67 Euro/kWh (von 20 bis 16 Uhr).

Vorteil, wenn wir beim Tesla Supercharger (SuC) laden: Gerade sind wieder zwei Ladeparks mit je 40 Ladepunkten eröffnet worden. Da ist man sicher, auch eine Ladeoption zu bekommen.

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Wintertest, jedes eAuto verbraucht etwa 20% mehr Energie

Kraftstoffverbrauch

Übernahme der Daten:

  • 424 km, 68 km/h, 18,9 kWh/100 km
  • 173 km, 80 km/h, 20,7 kWh/100 km

Das sind gute Werte, die wir allerdings auf der Minimalrunde sogar deutlich, mit 15,8 kWh/100 km, unterboten haben. Aber, wie schon oft erwähnt, ist Väterchen Frost nicht gerade der Freund der eAuto-Fahrer.

So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde:

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [kWh/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

77

18,8

Super-Spar

15

60

15,8

Landstraße sparsam

37

54

19,3

Langstrecke

635

80

22,0

Landstraße 1

60

54

16,1

Landstraße 2

60

Landstraße 1+2

120

56

17,3

BAB

79

125

24,0

Stadt

16

27

17,0

Pendler

41

42

16,9

Ladestopps s. Ladehistorie

Testverbrauch nach 1.854 km, ca. 80 km/h, ca. 21 kWh/100 km.

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Laden bei Tesla

Pro & Contra

+

Gutes, elegantes eAuto
mit viel Platz und guter Reichweite.

Mit fast 60.000 Euro kein Schnäppchen.

Fazit

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Platz ohne Ende

Den Polestar 1 haben wir einmal, den Polestar 2 sogar mit unterschiedlichen Antriebskonzepten getestet. Alle Fahrzeuge haben überzeugt. 408 PS und Allrad sind natürlich eine „Kampfansage“ an Porsche und Co. Aber 170 kW reichen, weil man als überzeugter eAuto-Fahrer in der der Regel sparsam unterwegs ist. Interessant wäre jetzt noch die Frage zu klären, ob auch die kleine Batterie reicht. Vielleicht finden wir es als Doppeltest mit dem Polestar 3 heraus, der ja 2023 kommt; die Automobil-Zeitschrift „auto motor und sport“ prognostiziert diesen für Herbst 2023. Polestar verspricht ab dem VI. Quartal 2023.

Ausblick

Elektrisch geht es 2023 weiter. Wir testen den PEUGEOT e-Rifter, der baugleich mit dem e-Berlingo ist. Danach kommt der geniale PEUGEOT e-2008. Für 2023 ist geplant: der neue Toyota Prius Plug-In-Hybrid im Doppeltest mit dem Toyota bZ4X. Vielleicht kommt vorher schon der Lexus RZ 450e. Das Facelift vom VW ID.3 soll im Mai kommen. Mit Sicherheit werden wir auf einem Fahrtag den Mercedes-Benz e-Sprinter vorstellen können, der jetzt um die 400 Kilometer Reichweite haben soll. Natürlich warten wir auf den VW ID-Buzz, der bei den VW-Händlern schon verfügbar ist.

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* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 12-2022.

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Das "Nicht-Tesla-Fahrzeug" belegt nur einen Ladeplatz, weil Ladebuchse hinten links

Linktipps

Fotos © 2022 Polestar Presse, © 2022 Redaktionsbüro Kebschull

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