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Fahrbericht (kurz) BMW iX3

Veröffentlicht am: 24. April 2021Von
IMG 1536 BMW iX3 150BMW wird auch endlich elektrisch – zwar langsam, aber stetig. Den BMW i3 haben wir hier schon im Kurztest vorgestellt; der iX3 war für den Herbst 2020 angekündigt. Es dauert immer etwas länger, eAutos zu testen, aber jetzt ist er da – wenn auch nur für fünf Stunden im Test.

 

Kurz & knapp

IMG 1533 h 250Wenn man BMW nicht so „auf dem Schirm hat“, ist es etwas kompliziert: erst sollte der BMW i4 quasi als elektrischer 4er (so Richtung Gran Coupé) kommen. Jetzt ist der iX3 da – praktisch der elektrisch BMW X3. Und dann ist da noch der BMW iX: der erste vollelektrische BMW iX – also nicht elektrischer BMW, aber der erste der Serie iX. Der iX wird Ende 2021 ausgeliefert und kann jetzt schon reserviert werden. Der iX soll mit 500 PS mit einer Reichweite von 600 Kilometern kommen und der kleine Motor mit 300 PS (400 km Reichweite) und bei 77.300 Euro* starten. Nach dem BMW i4 kommt dann der iNext? Nein, iX wurde von BMW vor einiger Zeit noch als iNext propagiert.

Zurück zum BMW iX3. Da wird bei BMW nicht gekleckert, sondern geklotzt. Schon als Standard ist eine ganze Menge an Extras verbaut. Wer aber BMW kennt (und wir fahren seit zwölf Jahren BMW) der weiß, natürlich ist es auch nicht schwer den iX3 mit zirka 80.000 Euro zu bestellen.

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Daten & Fakten

Motorbauart

Elektromotor    

Hubraum

Emissionsklasse

A+

Leistung (kW / PS)

210 / 286

0-100 km/h (s)

6,8

Drehmoment (Nm)

400

Landen 0-80 % (min)

34

Laden 10 min = Reichweite (km)  

100

Ladeleistung AC (kW)

11

Ladeleistung DC (kW)

150

Verbrauch WLTP kombiniert
(kWh/100 km)

18,5 -19,5

Batterie brutto / netto (kWh)

80 / 74

Reichweite WLTP (km)

460

Leergewicht/Zuladung (kg)

2.185 / 540

Kofferaum (l)

510 – 1.560

Höchstgeschwindigkeit (km/h)

180

Preis

66.300 Euro

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Dann mal los…

1 IMG 1534 BMW iX3Der BMW iX3 sieht aus wie der X3. Das wird jetzt Standard bei BMW: erst kommt das Elektroauto und baugleich dann die Autos mit Verbrenner. Innen ist alles typisch BMW. Da wir einen 4er GC haben, brauchen wir uns nicht „umzugewöhnen“. Klimaanlage aus, Rekuperation auf stark, Ganghebel auf D und schon flüstern wir los. Noch einmal umgestellt auf ECO und mit leichtem Gasfuß fahren wir die erste Runde.

Cool, endlich kann man die Daten, beispielsweise für das Navigationsgerät, auch über das Display mittels Touchscreen eingeben. Der BMW iX3 ist mit seinen 286 PS gut motorisiert und hat mit den fast 2,2 Tonnen keine Probleme. Aber wir wollen ja wieder einen Verbrauchsrekord aufstellen. Also fahren wir immer mit sanftem Gasfuß und adaptiven Tempomaten.

IMG 1540 Innen

Ausstattung und Preise

Der iX3 startet bei 66.300 Euro und ist dann schon sehr gut ausgestattet. Umweltbonus berträgt 7.500 Euro. Wir haben unseren Traumwagen mal konfiguriert und kommen am Ende auf 68.480,00 € – 7.500 Euro = auf fast 61.000 Euro. Damit liegen wir etwa 2.000 Euro günstiger gegenüber unserem aktuellen BME 4er GC mit 63.000 Euro.

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Kraftstoffverbrauch

2 IMG 1536 BMW iX3Übergeben wurde uns das Auto mit einer Reichweite von 286 km; allerdings war es nicht ganz vollgeladen. Die Daten der Vorgänger: 2.955 km, 62 km/h, 23,9 kWh/100 km. Das können wir besser – oder?

Der niedrige Kraftstoffverbrauch ist wirklich beeindrucken. Auf der Fahrt von Lingen nach Emsbüren notieren wir einen Verbrauch von 14,4 kWh/100 km. Wir haben gutes Wetter für eAutos: 16 bis 17 Grad und Sonne. Auch auf der Auto-Magazin-Online-Runde unterbieten wir die Vorgaben des Herstellers mit 18,0 kWh/100 km. Alle Achtung! Das hätte ich nicht erwartet, dass der BMW iX3 so sparsam unterwegs ist, denn der iX3 ist ja kein Renault Zoe R135 oder ein VW e-up!.

So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde.

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Rekuperation
[kWh/100km]

Verbrauch
[kWh/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

75

2,1

18,0

Minimalrunde

15

69

0,5

14,4

Landstraße

16

57

17,9

Land 1

60

67

2,8

15,6

Landstraße

26

59

14,3

Langstrecke

141

67

6,4

16,7

Testverbrauch nach 167 km, ca. 67 km/h, 16,7 kWh/100 km

Lademeister

4 IMG 1549 BCNatürlich waren wir auch kurz laden, bei 44% Kapazität und einer Restreichweite von 186 km. Die Ladeanzeige klettert schnell auf bis zu 100 kW. Ab 67% wird auf 58 kW gedrosselt. Aus unseren Erfahrungen: Vermutlich kann man höhere Ladedaten von mehr als 100 kW erwartet, wenn die Kapazität der Batterie bei um die 20% liegt (s.a. Hyundai Kona). Das müssten wir in einem 2-Wochen-Test ermitteln.

  • Laden 44% 186 km, laden mit 100 kW | 18 Grad, 100% Reichweite gem. Angabe BC 409 km.
  • 51% 75 kW | 67% 58 kW | nach 15 Min 19 KWh geladen, neue Reichweite 290 km (+ rund 100 km).
IMG 1551 Laden

Navigation

5 IMG 1556 BCDie Navigation ist leider noch etwas ausbaufähig. Nach Eingabe: Ziel München, plant das Navi die Strecke mit 4 Ladestopps. Wo und wie lange geladen wird, konnte ich in der Kürze der Zeit nicht ermitteln. Hier muss vermutlich „A Better Routen Planer“ (ABRP) helfen.

Das Thema Navigation wird leider von vielen Herstellern vernachlässig. Auf einem sehr guten Weg sind Mercedes-Benz mit dem EQV, Ford Mustang Mach-E, Polestar und vermutlich auch Audi (Test Audi e-tron GT folgt im Sommer).

Fazit

3 IMG 1542Ein cooler BMW mit BMW-typischer guter Verarbeitungsqualität. BMW hat seine Hausaufgaben mit Reichweite und Ladeleistung gemacht. Das Gesamtpaket ist stimmig. Ich würde mir noch eine Ladeoption mit 22 kW AC-Laden wünschen.

Wichtig ist und bleibt auf jeden Fall das Thema Navigation. Das muss wie bei Tesla klappen: Ziel eingeben und genaue Daten bekommen – wie oft muss ich wo und wie lange laden. Ob man mit Tronity und der BMW App eine Verknüpfung mit ABRP hinbekommt, müsste man mal testen (s.a. Fahrbericht – VW ID.3). Polestar hat das clever gelöst. Die Daten des Fahrzeugs werden an ABRP übergeben. Auch dieses Thema werden wir im nächsten Fahrbericht Polestar 2 ausführlich beschreiben.

Die nächsten Autos im Test sind der Polestar 2, Renault Twingo Elektro, der Mercedes EQV (Fahrbericht (kurz) Mercedes-Benz EQV) und der Volvo XC40 Elektro. Geplant und sicher sehr spannend ist es mit dem Fuso eCanter (7,5 Tonnen): zwei Tage werden wir durch den Schwarzwald fahren. Angefragt sind der Hyundai Kona Elektro, Audi e-tron GT, Hyundai IONIQ 5, Ford Mustang Mach-E, Mercedes-Benz eVito und der Dacia Spring. 2021 bleibt elektrisch und spannend.

*Preise ohne Gewähr, Stand 04-2021

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Fotos © 2021 Redaktionsbüro Kebschull

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