IMG 8450 Ford Focus RS

Fahrbericht Ford Focus RS

Veröffentlicht am: 26. September 2017Von
IMG 8450 Ford Focus RSEin Highlight jagt das andere. Nach dem eAuto-Schwerpunkt und dem Porsche Panamera das nächste „Schmankerl“, der Ford Focus RS. Wir haben den „alten“ RS mit 5-Zylinder und mega-Motorsound gefahren. Jetzt hat der RS einen Zylinder einbüßen müssen. Mussten wir deshalb auf Fahrspaß verzichten?

 

Ein echter Sportwagen?

IMG 8484 Focus RS  350

350 Argumente für den Ford Focus RS

Die einen Sagen, ein Sportwagen fängt bei 100.000 Euro an, die anderen bei 300 PS. OK 100.000 kostet der Ford Focus RS nicht, nicht einmal die Hälfte, aber dafür sattelt er auf die 300 PS-Marke noch mal 50 PS drauf. Wer bei 350 PS sagt, der hat kein Dampf auf der Kette, der kommt vermutlich von den Super-Sportwagen a la Mercedes One (1.000 PS).

Aber klar ist, liebe GTi-Fans, gegen den Ford Focus RS bekommt ihr keine Schnitte. Witziges Erlebnis: In einem Kreisel sieht ein BMW Fahren den RS und beschleunigt bei der Ausfahrt mit quietschenden Riefen. Hallo, Du hast mit Deinem BMW 318i vielleicht knapp 150 PS. Was soll das?

Richtig cool sieht der Ford Focus RS aus. Wir haben ihn ja schon auf der Ford Regional-Tour „einmal um den Block“ fahren dürfen. Da bekommt man einen Eindruck, kann mal im 2. Gang außerhalb geschlossener Ortschaft bis zur vor den roten Bereich fahren. Mehr aber nicht. Deshalb freuen wir uns um so mehr, dass der Ford Focus RS jetzt zwei Wochen Zeit hat, uns zu überzeugen.

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Ausstattung

Natürlich ist der Ford Focus RS kein Schnäppchen. Vergleicht man die Mitbewerber, so startet beispielsweise der VW Golf GTi Performance bei etwa 32.500 + 10.000 Extra*s am Ende vermutlich über 43.000 Euro* liegen und hat dann keine 350 PS. Da muss schon der Golf R ran, der ohne Extras bei fast 41.000 Euro liegt. Unser Golf R hatte 2016 38.000 Euro + Extras 47.500 Euro gekostet.

Leistungsmäßig und preislich mithalten könnte am ehesten der Honda Civic Type R, der damals deutlich unter 40.000 Euro gekostet hat.

Konkurrenz hat Ford auch im eigenen Hause. Mit dem Mustang Cabrio 317 PS EcoBoost inklusiv Extras bei 46.000 Euro oder der Mustang GT der als Coupé mit 5 Liter Hubraum bei 47.300 Euro lag.

Grundpreis

 

40.075 Euro *

Serienausstattung u.a.:

Audiosystem CD inkl. Ford SYNC 3 mit Touchscreen

mit digitalem Radioempfang DAB/DAB+ und 9 Sony

Premium-Lautsprechern

Diebstahl-Alarmanlage inkl. Doppelverriegelung

Elektronisches Sicherheits- und Stabilitätsprogramm, dreistufig

Ford Power-Startfunktion inkl. zweiter passiver Schlüssel

mit Fernbedienung

Instrumentenanzeige für Öldruck, Öltemperatur und Ladedruck

Klimaanlage mit aut. Temperaturkontrolle

Teppichfußmatten vorn und hinten, Velours

Xenon-Scheinwerfer, multifunktional, mit

• dynamischem Kurvenlicht und statischem Abbiegelicht

• adaptivem Leuchtkegel

• LED-Tagfahrlicht und Rückenleuchten mit LED-Technik

• Scheinwerfer-Reinigungsanlage und aut. Leuchtweitenr.

4 Leichtmetallräder 8 J x 19, 20-Speichen-Design,

mit 235/35 R 19 Reifen

Wunschausstattung:

RS-Komfort-Paket:

500

• Ford Key-Free-System

• Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer

• Rückfahrkamera

Easy-Driver-Paket:

540

• Active-City-Stop

• Außenspiegel, elektrisch anklappbar, mit Umfeldbeleuchtung

• Park-Pilot-System hinten

RS-Performance-Paket 2:

2.500

• 4 Leichtmetallräder, 5×2-Speichen-Design geschmiedet

in Schwarz

• Ford Navigationssystem inkl. Ford SYNC 3 mit AppLink

und Touchsreen sowie Sony-Premium-Sound-System

• Recaro-Schalensitze inklusive Leder-Stoffpolsterung

• Frontscheibe, beheizbar

210

• Lackierung Nitrous-Blau Metallic

850

Testwagenpreis

44.675

Der Ford Focus RS im Alltag
IMG 8500 Ford Focus RS 350Dieses Thema kann man schnell erledigen. Schon mal Ford Focus gefahren? Ja, so ist auch der RS nur etwas schneller, sportlicher, lauter. Aber im Alltag keine Einschränkung. Klar muss man etwas über den Wulst der Recaro Sitze klettern, ist aber auch für „Normalsterbliche“ keine Herausforderung.

Long-Run

Der Long-Run war leider diesmal nicht ganz so „long“. Auch der HighSpeed-Test ist sprichwörtlich ins „Wasser“ gefallen. Entweder zu dichter Verkehr oder zu viel Wasser auf der Straße. 200 km/h hatte wir zwei, drei Mal auf dem Tacho. Aber das war es. Die versprochenen 266 km/h und die 4,7 Sekunden (0 bis 100 km/h) glauben wir Ford sofort.

Der Sportler

Der Ford Focus kann auch sparsam, wie wir bewiesen haben und auch sportlich. Wer will auch extrem sportlich oder gar Rennstrecke. Den Modus Sport haben wir genossen, durch die Verkürzung der Gaspedalkennlinie, ist das Gefühl beim Beschleunigen schon eine andere Hausnummer. Der RS posaunt dann auch hinaus. „Weg da, ich bin ein Sportler!“ Sehr cool auch, wenn man das Gas wegnimmt, wie der RS dann etwas aus dem Auspuff heraus „knallt“. Nicht so spektakulär wie der „alte“ RS, der dann das Wastegate-Ventil geöffnet hat – aber für Schaulustige sicher ein nettes Spektakel.

Genial, natürlich, dass der Ford Focus RS mit Allrad seine Kraft sauber auf die Straße bring. Wir hatten schon das Thema: Was macht mehr Spaß 250 km/h gerade aus oder 100 km/h in eine „netten“ Kurve? Den Modus Rennsport (ohne ESP) und Drift überlassen wir anderen Testern, die vielleicht die Chance haben, auf einem Testgelände den Sportler in den Grenzbereich zu fahren.

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Kraftstoffverbrauch

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Grundpreis 40.075 Euro *

Kraftstoffverbrauch gem. Hersteller städtisch / außer städtisch / insgesamt: 10,0 / 6,3 / 7,7 l/100 km.

Bei der Übernahme konnten wir ein schönes Datum sichern, nach 3.114 km, Schnitt von 11,6 l/100 km. Ich frage mich da immer, wie die Kollegen vor uns die Daten für ihren Test ermittelt haben?

Mit der Super-Sparrunde (extra 2x gefahren) konnten wir mit 6,5 l/100 km die Vorgabe fast erreichen. Auch mit 10,4 l/100 km in der Stadt konnten wir dank Start&Stopp einen guten Wert erzielen. Viel Spaß gemacht hat natürlich unsere neue Strecke „Landstraße sportlich“. Dort hatte wir mit 10,5 l/100 km richtig viel Spaß und waren durchaus sparsam unterwegs.

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

77

8,2

Super-Spar

15

67

6,5

Landstraße sparsam

41

62

8,0

Landstraße sportlich

35

78

10,5

Landstraße / Stadt
Langzeit

174

47

9,5

Stadt

16

24

10,4

Pendler

30

31

9,6

1. Tankstopp

430

48

9,4

Testverbrauch nach 895 km, 63 km/h, 9,1 l/100 km

Fazit

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Die versprochenen 266 km/h und die 4,7 Sekunden (0 bis 100 km/h) glauben wir Ford sofort

Der Ford Focus RS ist genau das richtige Auto für Sportwagenfahrer, die nicht gerade mal 100.000 Euro für 350 PS hinblättern wollen. Die „Gegner“ in der Klasse sind dünn gesät, vielleicht der VW Golf R, der Honda Civic Type R. Der Ford Focus RS schafft spielend den Spagat zwischen kraftvollen Sportler und praktischer Familienkutsche. Denn der Ford Focus hat Platz wie ein Focus, Kofferraum, alles was man im Alltag braucht. Aber auf Gaspedaldruck faucht er wie ein Porsche, beschleunigt wie ein Audi TT und Audi muss schon den S5 (354 PS, im Test Anfang Oktober) aufbieten, um nicht in die hübschen Endrohre des RS zu schauen.

Der Ford Focus RS hat natürlich nicht enttäuscht, sondern vor allem im Kapitel Sportlichkeit mächtig gepunktet. Wie erwähnt, könnte dem Ford Focus RS auch im eigenen Hause Konkurrenz „drohen“. der neue überabeitet Ford Mustang oder der Ford Mustang GT sind extrem sportlich und spielen preislich in der gleichen Liga. Aber das ist sicher eine Frage der Philosophie, die einen wollen den RS weil er am ehesten einem Rallye-Sportwagen nahe kommt, für die anderen gibt es keinen besseren Sportwagen als das Pony. Ford – alles richtig gemacht.

Als nächstes Fahrzeug steht der Skoda Kodiaq auf der Einfahrt. Riesiges Auto, 7-Sitzer, 190 PS Diesel mit DSG-Getriebe. Die Tränen über die Abgabe des Ford Focus RS waren schnell trocken.

Auch im Test der Fiat 124 Spider (Fahrbericht Fiat 124 Spider).

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 08-2017

Linktipps

Fotos © 2017 Redaktionsbüro Kebschull

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