MG 4349 Mach1 Mach E 150

Vergleichstest Ford Mustang Mach 1 vs. Mach-E

Veröffentlicht am: 13. Juni 2021Von
 MG 4349 Mach1 Mach E 150

Ford Mustang Mach 1 vs. Mach-E

Für viele Leser ist klar: Es kann nur einen Sieger geben. Ein Mustang muss einen V8 haben und „bollern“. Die anderen sagen allerdings: ja, der ist cool, aber nicht mehr zeitgemäß. Das Ende der Verbrenner naht und der Mach-E ist der legitime „Nachfahre“.

Einstieg

Klasse, dass wir beide Fahrzeuge unmittelbar hintereinander testen durften. Klar ist, dass wir das echte Potential beider Fahrzeuge rund um Lindlar nicht voll ausschöpfen können. Schließlich lieben wir nicht nur beide Pferdchen aus Köln, sondern auch unseren Führerschein.

Beide Fahrzeuge sind für unser Verständnis alltagstauglich; wobei der Mach-E bei vielen Kunden punktet, denn er ist, obwohl er sportliche Gene hat und athletischen „Look & Feal“, eher SUV als Sportwagen.

 MG 4349Mach1 vs MachE

Technik

 

Mustang Mach 1

Mustang Mach-E

Motor / Triebwerk  

5 Liter V8

2 Elektromotoren

Getriebe

6-Gang Schalt /
10-Gang Automatik

Leistung

338 kW / 460 PS

294 PS (GT 487 PS ab 12-2021)  

Drehmoment

529 Nm

430 bis 580 Nm

0-100 km/h

4,4 sec

5,6 sec (3,7 sec GT)

Vmax

267 km/h

180 km/h

Preis

ca. 53.000 – 60.000 Euro*  

46.900 bis 62.900*

Mustang Mach-E

IMG 2454 Mach E h 250Da die Mach 1 Fahrzeuge auf dem Fahrtag fast „vergriffen“ waren, bin ich die erste Runde mit meinem Ford Lieblings-Auto, dem Mach-E, unterwegs gewesen. Hier ist alles neu. Anstatt einen Griff vorzufinden, ist dort ein Knopf. Öffnen kann man den Wagen mittels Code oder App. Das Display gleicht eher einem Monitor. So muss ein eAuto sein und Ford hat da seine Hausaufgaben gemacht. Flüsterleise fahre ich los.

Aber der Mach-E kann es auch sportlich. Nicht so kompromisslos wie der Mach 1 – aber ziemlich flott. Vor mir ist ein Audi R8 Spyder. Am Ortsende schaltet der R8 Fahrer herunter, ich geben Gas und bleibe ziemlich dicht hinter ihm. Dann überholt er etwas waghalsig – das ist nicht unser Thema.

Während der Mach 1 mit seinem knackigen 6-Gang (10-Gang Automatik optional) zum Schalten verführt, weil auch das Runterschalten mit Zwischengas einfach so unbeschreiblich cool ist – gleitet der Mach-E souverän dahin. Schwebt mehr, als dass er fährt. Ruhiger entspannter Genuss. Das passt zum Lieblingsthema der Deutschen: Entschleunigung – aber dann wollen sie trotzdem einen Verbrenner, um ohne Pause von Hamburg nach München fahren zu können.

IMG 2450 Mach 4

Danke PreCollection

1 IMG 2433 Mach eWie erwähnt, bin ich rund um Lindlar / Engelskirchen entspannt unterwegs. Da die meisten Strecken zwar genial kurvig sind, aber auf 70 km/h begrenzt, heißt es, wir kommen langsamer ans Ziel. Also habe ich den adaptiven Tempomaten eingeschaltet und entspannt genieße ich die Fahrt. Vor mir ist diesmal ein Sprinter mit Anhänger. Hinter einer Kurve bremst dieser plötzlich stark ab. PreCollection schlägt Alarm und bremst „für mich mit“. Ich greife mit einer Notbremsung ein. Was ist passiert? Hinter einer 90-Grad Rechtskurve steht ein Fahrzeug für Straßenreparatur mir gelber Rundumleuchte. Der Sprinterfahrer hat etwa 7 bis 8 Meter Platz um zu reagieren. Ich nur noch 1 Meter. Danke PreCollection. Das war knapp. Natürlich hätten die Straßenbauexperten vor der Kurve mindestens ein Warndreieck aufstellen müssen…

Nach etwa einer Stunde Mach 1 bin ich dann noch eine kleine Runde mit dem Mach-E unterwegs gewesen. Praktisch als Kontrastprogramm. Lieber bollern oder schweben? Lieber Gänsehaut oder entspanntes Gleiten? Für uns ist die Entscheidung schon seit etwa einem Jahr gefallen. Das nächste Auto wird ein Stromer: in der engeren Wahl sind der Ford Mustang Mach-E, Polestar 2, BMW i4 oder Hyundai IONIQ 5.

Zwischenfazit

Der Mach-E ist ein sportliches eAuto mit hoher Alltagstauglichkeit. Er macht Spaß, ist flott, wenn man will und sogar sparsam. Natürlich sind die sportlichen Gene im Vergleich zum Mach 1 nicht so ausgeprägt, aber vorhanden. Der Mach-E ist das deutlich moderner Auto mit „Over the Air“ (OTA) Updaten und allem „Drum und Dran“.

IMG 2459 Mach E

Mustang Mach 1

Der Ford Mustang ist ja seit jeher der Inbegriff des US Muscle Car. V8, 4 Endrohre, Power, Sound, sportliches Design – Sportwagenherz, was will du mehr? Aber einen Mustang muss man mögen, 50 Prozent schauen begeistert hinterher und 50% finden ihn „too much“.

Dann mal los

1 IMG 2434 Mach 1 350Einsteigen – typisch für einen Sportwagen, eine kleine sportliche Übung. Aber wer Sportwagen fahren will, muss auch leidensfähig sein. Und auch während der Fahrt kann es straff zugehen. So muss das! Aber dieses Gefühl: wenn man runterschaltet, vor der Kurve kurz anbremset und mit Schwung wieder rausfährt; genial.

Ich werde oft gefragt: „Was magst Du am meisten an Sportwagen?“ Klar, macht es Spaß und ist aufregend, mal mehr als 300 km/h auf der Autobahn zu erleben. Aber mit 80 oder 90 km/h in eine „sportliche“ Kurve zu fahren, wenn der Wagen auf dem Asphalt klebt, hoch angespannt, was macht das Auto – Achtung unter- oder übersteuern… Schnell geradeaus fahren kann jeder. Schnelle Kurven nicht.

IMG 2479 Mach1

Zwischenfazit

Ja, der Mach-E ist (auch) ein Sportwagen: er kann schnell fahren, auch in den Kurven, weil der Schwerpunkt durch die Batterien sehr tief liegt. Aber der Mach 1 ist da in jedem Belang sportlicher, klebt auf der Straße, man will den Sound hören, schalten – spüren – mehr hören. Gänsehaut!

IMG 2463 Ford Fahrtag

Fazit

2 IMG 2435 mach1Bekommt man eigentlich irgendwo mehr Sportwagen für „kleines Geld“? Etwa 60.000 Euro kostet ein Ford Mustang Mach-1. Für das Geld bekommt man einen drei Jahre alten Boxster mit 100.000 Kilometer auf der Uhr. Damit hat der Mustang Mach-1 schon mal den Kostenvergleich zu allen Verbrennern gewonnen.

Für den Mustang Mach-E sind die Gegner nicht Porsche Taycan, Audi e-tron und Co, weil die weit jenseits der 100.000 Euro liegen. Ungemach droht eher vom Polestar 2, IONIQ 5 und jetzt auch vom BMW i4. Bei einem eAuto sind Daten wie 0-100 km/h und vmax auch wichtig. Wichtiger sind aber Reichweite und Schnellladefähigkeit. Und auch da punktet der Mach-E mächtig.

Beim Vergleich Mach 1 gegen Mach-E gibt es keinen Sieger oder Verlierer. Beide Fahrzeuge sind ausgezeichnete Sportwagen mit Alltagstauglichkeit. Für viele Kunden hat der V8 schon aufgrund von Sound die hübsche Motorhaube vorn. Die anderen „tanken“ lieber ganz bequem von zu Hause, wenn es geht, kostenlos mit Strom vom eigenen Dach. Für einen ausführlichen Test Mach-E, auf den wir uns schon sehr gefreut haben, müssen wir noch bis 2022 gedulden. Schade!

 MG 4355 Mach 1 header

Ausblick

Die nächste eAutos sind der Toyota PROACE, gefolgt vom Mercedes-Benz EQV. Mit dem Volvo XC40 Recharge geht es an die Ostsee. Der Hyundai Kona Elektro und der VW ID.4 sind ebenfalls schon dest zugesagt.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand 06/2021.

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Fotos © 2021 Redaktionsbüro Kebschull

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