Fahrbericht – Porsche Taycan Turbo
Sportwagen oder Elektroauto?
Klare Antwort: der Taycan kann beides. Wobei der Schwerpunkt – glaube ich – eher auf Sportwagen liegt. Der Taycan Turbo ist unverkennbar ein Porsche. Aber als echter 4-Sitzer mehr Porsche Panamera als Porsche 911. Aber von vorn ist er doch deutlich an den Mission E angelehnt: Lampen und Lufteingang machen ihn zu einem komplett neuen Porsche.
Die Übergabe erfolgt zu Corona-Zeiten mit großzügigem Abstand. Die Ladekapazität beträgt 77% mit einer Reichweite von 293 Kilometern. Der Vorgänger war vernünftig unterwegs.
Dann mal los
Nach dem Einsteigen sind der Sitz, das Lenkrad und der Spiegel schnell eingestellt. Es ist alles typisch Porsche: der Startknopf ist *natürlich* links. Das kleine Hebelchen steht auf R für Rückwärtsgang -und ich rolle langsam von der Einfahrt. Ich stelle auf D („drive“) und fahre mit leichtem Gasfuß aus der Siedlung. Flüsterleise, unspektakulär. So ganz ohne Porsche Brummen. Das Gaspedal ist angenehm „entschärft“. Auf der Landstraße kann ich dann etwas mehr Gas geben – und dann erfolgt wieder diese typische „Leichtfüßigkeit“, wie das Triebwerk, dieses „Elektrizitätswerk“, den 2,3-Tonner (Leergewicht) bewegt. Ich werde ein bisschen mutiger und gebe etwas mehr Gas – und das typische Porsche-Gefühl ist da. Man wird in den Sportsitz gerückt und weiß: hier arbeiten 625 Pferde für den Vortrieb – und das alles im moderaten „Normal“-Modus. Aber was ist an einem Porsche schon normal?Ausstattung
Der zur Zeit „preiswerteste“ Porsche Taycan ist der 4S, der ab EUR 105.607,00* inkl. MwSt. startet. Wie wir das von Porsche kennen, wird vermutlich kaum ein Taycan unter 120.000 Euro das Band verlassen. Gerüchteweise soll ein Porsche Taycan unterhalb des 4S kommen. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten. Unser Pressefahrzeug als Turbo startet mit knapp über 152.0000 Euro* und landet am Ende bei über 175.000 Euro*.Serienmäßig ist schon eine Menge verbaut, wie beispielsweise:
Antrieb
- Porsche E-Performance Antrieb mit je einer Permanenterregten Synchronmaschine an Vorder- und Hinterachse
- 2-Gang Getriebe an der Hinterachse
- 1-Gang Getriebe an der Vorderachse
- Performancebatterie Plus
- Porsche Traction Management (PTM)
- Porsche Recuperation Management (PRM)
- Sport-Modus zur Aktivierung fahrdynamischer Einstellungen inkl. Launch Control
- Range-Modus zur Aktivierung effizienzorientierter Einstellungen
Fahrwerk
- Aluminium-Doppelquerlenker-Vorderachse
- Aluminium-Mehrlenker-Hinterachse
- Fahrstabilisierungssystem Porsche Stability Management (PSM) mit ABS und erweiterten Bremsfunktionalitäten
- Integrierter Fahrwerkregler Porsche 4D-Chassis Control
- Adaptive Luftfederung inkl. Porsche Active Suspension Management (PASM)
- Servolenkung
- Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus)
- Reifendruckkontrollsystem (RDK)
Räder
- 20-Zoll Taycan Turbo Aero Räder
- Radnabenabdeckungen mit monochromem Porsche Wappen
Bremsanlage
- 10-Kolben-Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen vorne
- 4-Kolben-Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen hinten
- Porsche Surface Coated Brake (PSCB), Bremsscheiben innenbelüftet mit Durchmesser vorne 415 mm, hinten 365 mm
- Bremssättel lackiert in weiß (PSCB)
- Antiblockiersystem (ABS)
- Elektrische Parkbremse
- Bremsbelag Verschleißanzeige
- Auto-Hold-Funktion
- Multikollissionsbremse
Exterieur
- Vollverzinkte Hybrid-Leichtbaukarosserie in Stahl-Aluminium-Mischbauweise
- Fronthaube, Heckklappe, Türen, Seitenteil und vordere Kotflügel aus Aluminium
- Dach aus Aluminium, Form konturiert (mit Sicke)
- Vollflächige, aerodynamische Unterbodenverkleidung
Licht und Sicht
- LED-Matrix-Hauptscheinwerfer inkl. Porsche Dynamic Light System Plus (PDLS Plus)
- 4-Punkt-Tagfahrlicht in LED-Technologie
- Fahrlichtassistent inkl. Heimleuchtautomatik
- Leuchtenband
Audio und Kommunikation
- Porsche Communication Management (PCM) inkl. Online-Navigation (benötigt Porsche Connect), Handyvorbereitung
- Audio-Schnittstellen und Sprachbedienung, beinhaltet:
- hochauflösendes 10,9-Zoll Touchdisplay in Full-HD Auflösung
- Multitouch-Gestensteuerung: Beispielsweise steuern Sie die Größe des Kartenausschnitts mit zwei Fingern über das Touchdisplay des PCM oder per Direct Touch Control im Handschrifteingabefeld der Mittelkonsole
- Handyvorbereitung mit Bluetooth® Schnittstelle für Telefonie und Musik
- Zwei USB-C Connectivity- und Ladeanschlüsse im Ablagefach in der Mittelkonsole, bspw. für den Anschluss diverser iPod® und iPhone® Modelle, zudem zwei USB-C Ladeanschlüsse im Fond
Taycan Turbo |
152.136,00 € |
||
Außenfarbe |
1A |
Enzianblaumetallic |
0,00 € |
Innenfarbe |
QA |
Lederfreie Ausstattung in Bi-Color, schwarz/schiefergrau |
476,00 € |
Exterieur |
6XV |
Elektrisch anklappbare Außenspiegel |
297,50 € |
Antrieb und Fahrwerk |
G1X |
1-Gang Getriebe an der Vorderachse, 2-Gang Getriebe an der Hinterachse |
0,00 € |
GM3 |
Porsche Electric Sport Sound |
499,80 € |
|
1P7 |
Porsche Dynamic Chassis Control Sport (PDCC Sport) |
3.272,50 € |
|
0N5 |
Hinterachslenkung inkl. Servolenkung Plus |
2.332,40 € |
|
8LH |
Sport Chrono Paket |
1.112,65 € |
|
Räder |
47I |
20-Zoll Taycan Turbo Aero Räder |
0,00 € |
Räderzubehör |
1G8 |
Reifendichtmittel mit elektrischem Kompressor |
59,50 € |
1NP |
Radnabenabdeckungen mit farbigem Porsche Wappen |
160,65 € |
|
Licht und Sicht |
3FG |
Panorama-Festglasdach |
1.606,50 € |
VW5 |
Geräusch- und Wärmeschutzverglasung |
1.338,75 € |
|
Komfort- und Assistenzsysteme |
KA6 |
ParkAssistent inkl. Surround View |
1.416,10 € |
79J |
Spurwechselassistent |
773,50 € |
|
P49 |
Abstandsregeltempostat |
1.749,30 € |
|
4F2 |
Komfortzugang |
1.094,80 € |
|
Interieur |
QQ1 |
Ambientebeleuchtung |
422,45 € |
Q1J |
Adaptive Sportsitze Plus (18-Wege, elektrisch) mit Memory-Paket |
0,00 € |
|
4X4 |
Seiten-Airbags im Fond |
410,55 € |
|
2ZW |
Lenkradheizung (i.V.m. Sport Chrono Paket und lederfreie Ausstattung) |
267,75 € |
|
QE1 |
Ablagenpaket |
238,00 € |
|
KH5 |
Advanced Climate Control (4-Zonen) |
821,10 € |
|
Audio und Kommunikation |
JH1 |
Beifahrerdisplay |
1.023,40 € |
QV3 |
Digitalradio |
476,00 € |
|
E-Performance |
2W9 |
Elektrische Ladeklappe |
624,75 € |
KM2 |
On-Board DC-Lader mit 150 kW |
416,50 € |
|
9M3 |
Wärmepumpe |
773,50 € |
|
QW5 |
Porsche Intelligent Range Manager |
285,60 € |
|
NW2 |
Mobile Charger Connect |
1.082,90 € |
|
EH2 |
Kabelverbindung zwischen Bedieneinheit und Fahrzeug: 7,5 m |
0,00 € |
|
76H |
Ladekabel (Mode 3) |
297,50 € |
|
Gesamtbetrag |
175.465,95 € |
Der Porsche Taycan Turbo im Alltag
In einem Porsche Taycan Turbo gibt es keinen Alltag. Da wird selbst das Holen der Brötchen zum Event und ein bisschen „Schaulaufen“ ist immer dabei. Hier, im südlichen Emsland, ist ein Porsche immer ein Eye-Catcher, weil die Porsche-Dichte relativ dünn ist. So kommt es sogar, dass auch „nicht-Auto-Interessierte“ sich den Hals verdrehen – zumal der Taycan hier, und vermutlich im gesamten Emsland ein echtes Unikat ist. Einen Audi e-tron trifft man schon mal an einer Ladesäule, einen Hyundai Kona, mittlerweile auch öfters den e-Golf und die Teslas (meistens aus den Niederlanden). Aber der Taycan ist und bleibt der Star.Im Taycan bringt man etwa 6 Kisten Wasser unter. Vorne, unter der „Motorhaube“, gibt es 81 Liter Stauraum für die Kabel. Hinten hat der Kofferraum mit 366 Litern ordentlich Platz für Koffer und Taschen. Da die Dachlinie am Kofferraumdecke sehr scharf nach unten läuft, muss man die Wasserkisten immer etwa nach vorne schieben, damit der elektrische Kofferraumdeckel schließt. Wenn man beide Rücksitze umklappt, kann man sogar bequem seine Skier verstauen. Beim Porsche Panamera gibt es eine große Heckklappe; beim Taycan ist diese eher klein. Aber so ein Auto hat man wahrscheinlich auch nicht, um größere Lasten zu „schleppen“…
Der Sportler
Der Porsche Taycan Turbo fühlt sich in jeder Situation extrem souverän an. Natürlich haben wir ihn in erster Linie als Elektroauto getestet. Aber dennoch blitzt der Sportwagen immer wieder auf. Er ist souverän bei der Beschleunigung, stark in der Endgeschwindigkeit und – obwohl er 2,3 Tonnen auf die Waage bringt – ist flott in den Kurven. Durch den tiefen Schwerpunkt ist der Porsche Taycan Turbo nicht aus der Ruhe (Kurve) zu bringen. Wir haben die G-Force Werte nicht getestet. Aber der Porsche Taycan Turbo fühlt sich nicht nur extrem sicher an, er ist es auch.Laden
Unsere Ladehistorie ist vergleichsweise kurz; Sie fragen sich vielleicht: warum? Aber wenn man 400 Kilometer Reichweite hat, denkt man nach einer 50-Kilometer-Fahrt nicht sofort daran zu „tanken“ bzw. zu laden – oder? In Lingen haben wir mit einer Reichweite von 243 km (60%) das erste Mal eine Ladesäule aufgesucht. Es ist eine 22 kW-Ladesäule und bis zu seinen vollen 100% braucht der Taycan eine gefühlte Ewigkeit. Aber er lädt mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,7 km/Minute, so dass man nach etwa einer Stunde rund 40 Kilometer „tankt“. Dieses heißt aber im Klartext: wenn ich an der Arbeitsstelle so eine Ladesäule habe, kann ich nach 8-9 Stunden mit einer Reichweite von etwa 300 Kilometer wieder heimfahren. Noch drastischer ist der Ladevorgang zu Hause an einer „normalen“ Schukostecker 230-V-Dose. Ich habe ihn mit 9% und einer Reichweite von 35 Kilometern angeschlossen und nach etwa 36 bis 40 Stunden ist der Taycan voll. Das hört sich erst einmal frustrierend an. Aber es ist realistisch, weil man am nächsten Tag etwa 100 Kilometer mehr an Reichweite hat. Es reicht also locker für die Spazierfahrt am Sonntag oder für den Weg zur Arbeit und wieder zurück.Wichtig ist aber sicherlich, wenn man mindestens einen 50-kW- (besser einen 150 kW-) Lader in der Nähe hat. Szenario: Sie sind ziemlich oft mit dem Taycan unterwegs und planen am nächsten Tag eine große Reise. Wie erwähnt, kann man über Nacht so etwa 15 % Ladeleistung sammeln. Daher auf zum Schnelllader, auf 80 bis 85% laden und den Rest dann zu Hause „zufüttern“.
Das Laden ist einfach
Man muss den Sensor oben unten berühren, dann öffnet sich die Ladeklappe elektrisch. Übrigens ist die Ladeklappe vorne rechts für Type 2 und HPC; die Klappe links nur für Typ 2. Man kann die Ladestation mit einer App oder einer Ladekarte aktivieren, dann entnimmt man den Stecker der Ladestation und kann das Fahrzeug aufladen.
Wichtig ist zu kontrollieren, ob der Ladevorgang erfolgreich war. Das kann man im Taycan erkennen, da anzeigt wird, wie viel Strom geladen wird (z.B. 0,7 km/min) und / oder an der Ladestation, wie viel Strom bereits geladen wurde. Meist wird dies auch farblich durch eine Leuchtdiode (grün / blau) angezeigt. Nach dem Laden kann man den Ladevorgang am Fahrzeug beenden, in dem man an der Ladeklappe den Ladeknopf drückt oder an der Ladesäule den Stopp-Taster betätigt. Manchmal muss man auch die Ladekarte erneut an den Leser halten oder via App den Ladevorgang beendet. Einen Überblick über Ladekarten und Apps bekommen sie hier: LINK Elektromobilität – Ladekarten.Aber gerade bei diesen Preisen sind alle Angaben „tagesaktuell“. Beispielsweise konnte man bei IONITY zum Festpreis für 8 Euro* laden. Egal ob nur 10 kWh oder 80 kWh. Jetzt zahlt man, da es ein 350 kW-Lader ist, aktuell 0,79 Euro/kWh*. Autofahrer, die ein E-Fahrzeug fahren und zum Ladeverbund gehören (Porsche, Audi, Volkswagen, Mercedes, BMW, Hyundai usw.) zahlen (zur Zeit) im ersten Jahr 0,33 Euro / kWh*.
Ein Audi e-tron-Fahrer hat mir erzählt, dass es ab Mai 2020 eine Flatrate gibt; also man kann dann kostenlos laden und auch so oft man will. Tesla hat dieses Angebot auch für sein erste Fahrzeug: Ein Fahrzeugleben lang kann man kostenlos an den Superchargern laden. Dann macht Autofahren Spaß. Manchmal macht es auch Sinn, den Stromanbieter zu wechseln. EnBw bietet beispielsweise seinen Stromkunden einen um 0,10 Euro/kWh vergünstigten Ladestrom an. Ich glaube, das machen wir. Denn man muss ja nicht den örtlichen Stromanbieter nehmen und die „seriösen“ Stromanbieter sind meistens genauso „teuer“.
Rekuperation
Sobald man das Bremspedal leicht antippt, werden die Elektromotoren zu Generatoren und wandeln kinetische Energie in Strom um. Das kann man auch erreichen, wenn man Rekuperator vom Gaspedal auf „On“ stellt. Der ADAC hat in seinem Test behauptet, das gehe nicht. Was ich aber vermisst habe ist, dass man den Grad der Rekuperation (meist Stufe 1 (leicht) bis 3 (stark)) einstellen kann. Geübte Elektromobilisten brauchen in der Stadt somit gar kein Bremspedal. Vermutlich hat Porsche überlegt, dass die meisten Porschefahrer dieses Verzögern über das Gaspedal nicht mögen und haben es daher gar nicht verbaut.In der City
Wir hatten eigentlich erwartet in der City etwas sparsamer unterwegs zu sein. Wir haben die Klimaanlage ausgestellt und durch die Rekuperation immer wieder Strom zurückgewonnen. Aber 19,7 kWh/100 km ist gar nicht so schlecht – immerhin schleppt der Taycan 2,3 Tonnen durch die Stadt. Aber wir wollten es nun doch wissen. Deshalb sind wir die „ungeliebte“ City-Runde noch einmal gefahren und hatten eine „grüne Welle“. Am Ende haben wir 17,9 kWh/100 km notiert. Was würde Hans Rosenthal sagen? „Das ist spitze.“
Long-Run
Der Long-Run war die Rückführung von Emsbüren nach Stuttgart und mit etwa 530 Kilometern wirklich long. Unsere längste Strecke bislang haben wir mit dem e-Golf zurück gelegt: 450 Kilometer (gemütlich, Fahrbericht VW e-Golf)) an einem Tag und auch mit dem Fahrbericht – Hyundai Kona Elektro von Frankfurt nach Emsbüren ebenfalls etwa 450 km. Aber wie weit kommt man mit einem Porsche Taycan Turbo? Nach den ersten etwa 800 Kilometern Erfahrungen im Alltagsbetrieb, müssten bei moderater Fahrweise eine 1-Stopp-Strategie passen – oder?Gehofft hatten wir, dass wir einfach im Navigationssystem das Ziel Stuttgart Porscheplatz eingeben und das System sucht uns die richtige Strecke mit den entsprechenden Schnellladern heraus. Das funktioniert auch. Aber Skepsis ist angebracht: den ersten Stopp erreichen wir nach 400 Kilometern mit 0% Reichweite. #Angstschweiss Klar, man kann zwischendurch mal eine „Bummel-Halbe-Stunde“ einlegen, aber das wäre mir zu gefährlich, zumal dann eh nur noch etwa 150 km Strecke bis Stuttgart zurückgelegt werden müssten…
Daher habe ich ein Zwischenstopp bereits in Bad Honnef (nach 251 km) eingeplant – es sind dann aber noch etwa 300 bis 330 Kilometer bis nach Stuttgart. https://abetterrouteplanner.com schlägt auch einen Stopp in Bad Honnef vor und einen kurzen in Büttelborn. Ich denke, sinnvoller ist ein „Reservestopp“ in Bruchsal. Aber nach Bad Honnef haben wir vielleicht schon mehr „Erfahrung“ und können abschätzen wie es weiter geht.
„Langsam kommt man schneller ans Ziel“
Und so war es auch: normalerweise wird ja ab 80% beim Laden ordentlich auf die „Strombremse“ getreten, so dass es kaum Sinn macht, deutlich länger zu laden. Aber nein, IONITY hat bei 80% immer noch 91 kW in die Batterie gepumpt. Sogar bei 91% waren es noch 17 kW. Da wir das einzige Fahrzeug waren, haben wir noch etwas abgewartet und geladen und waren nach etwa 35 bis 40 Minuten bei 100% und 396 km Reichweite.So konnten wir entspannt die restliche Strecke von etwa 300 Kilometer antreten. In Stuttgart hatten wir nach 307 Kilometern eine Restreichweite von 130 km, also eine Gesamtreichweite von 437 km. Wer kommt weiter mit dem Taycan?
Irritiert hat uns, wenn wir vom Modus Range in den Normal-Modus geschaltet haben, dass dann die Reichweite signifikant „herunter gerechnet“ wird. Bei 92 im Range-Modus 350 km Reichweite, im Normal-Modus 225 km. Das Navigationsgeräte mit dem Porsche Intelligent Range Manager(+ 285,60 Euro) hat dann sofort einen Ladestopp gesucht.
Zwischenfazit: 530 Kilometer mit dem Taycan und einem Stopp sind kein Problem. Die Schnellader mit 350 kW findet man via IONITY App besser noch mit der ABRP-App (https://abetterrouteplanner.com).
Kraftstoffverbrauch
Überrascht waren wir erst einmal bei der Übergabe, dass der Porsche Taycan Turbo nach 536 km, 99 km/h, mit einem Verbrauch von 22,3 kWh/100 km bewegt werden kann. Natürlich waren der VW e-Golf, der Hyundai Kona und der VW e-up! sparsamer. Aber die schleppen auch keine 2,3 Tonnen durch die Gegend. Wieviel Strom brauchen wir?Auf der aom-Vergleichsrunde erhielten wir die positive Überraschung, 17,6 kWh/100 km. Um zu beweisen, dass das keine „Eintagsfliege“ war, haben wir noch einmal die Runde getestet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 16,2 kWh/100 km. Auf der Minimalrunde (drei Mal gefahren) haben wir Daten zwischen 15,5 bis 16,2 kWh/100 km ermittelt. Auf der BAB 100 sind wir ebenfalls unter 19 kWh/100 km geblieben. Klar, bei Speedtest mit einem Schnitt von 212 km/h wurden dann 75,1 kWh/100 km gesaugt. Auf beim FotoShooting wurden 35,5 kWh/100 km „verbrannt“. Aber ein Schnitt von um die 21 kWh/100 km kann sich sehen lassen.
So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [kWh/100km] |
aom- |
55 |
68 |
17,6 |
Super-Spar |
15 |
63 |
15,5-16,2 |
Landstraße sparsam |
45 |
51 |
16,4 |
Landstraße sportlich |
35 |
75 |
22,3 |
BAB 100 |
20 |
99 |
18,5 |
BAB 130 |
20 |
127 |
28,5 |
BAB sparsam |
234 |
107 |
19,9 |
BAB normal |
158 |
110 |
31,31 |
BAB schnell |
15 |
212 |
75,1 |
Stadt |
16 |
27 |
17,9 |
Pendler |
30 |
31 |
17,5 |
s. Ladehistorie |
– |
– |
– |
1 mit Sprints bis 230 km/h
Testverbrauch nach 1.550 km, 65 km/h, 21,3 kWh/100 km
Fazit
Natürlich hat der Porsche Taycan Turbo nicht nur alle Aufgaben bravourös erledigt, sondern auch noch begeistert. Er ist schnell, hat eine gute Reichweite und ist sogar sparsam. Mit seiner Schnellladefähig macht er auch auf der Langstrecke eine gute Figur. Hoffentlich hält der Ausbau der Ladeinfrastruktur mit dem Schwung der Elektromobilität mit. Denn auch Supercharger Stationen mit 40 Lademöglichkeiten können vor Thanksgiving (Ende November) in Kalifornien (USA) zu einem Stau und zu Wartezeiten von bis zu einer Stunde führen.Der Abschied nach 8 Tagen vom Taycan fällt zwar schwer – wird aber durch den aktuellen Porsche 911 Carrera versüßt. Ich war heute schon auf dem Speed-Test. Schafft er die 300-km/h-Schallmauer? Das werden wir im nächsten Beitrag verraten.
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 05-2020
Linktipps
- Porsche Taycan auf Porsche.de
- https://abetterrouteplanner.com
- Porsche Taycan auf der Langstrecke
- Porsche Taycan 4S
- Fahrberichte – Übersicht Elektroautos
Fotos © 2020 Redaktionsbüro Kebschull