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Fahrbericht VW up! GTI

Veröffentlicht am: 18. Juni 2018Von

IMG 5446 vw up 150Nach dem ersten up! (im Jahre 2012 mit 75 PS), dem e-up! und dem 90 PS up!, ist jetzt der up! GTI dran. 115 PS: da sieht der alte Golf I GTI wirklich alt aus. Eigentlich logisch, dass VW versucht, junge Leute oder „jung Gebliebene“ an die Marke zu binden. Sportlichkeit unter 20.000 Euro? Geht das?

 

Ein echter GTI?

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Ein echter GTI?

Da lässt der up! GTI keinen Zweifel aufkommen. Die Optik überzeugt: „red black“, 195/17-Zoll, dezenter Heckspoiler und natürlich das GTI-Logo. Was hätten wir früher (anno 1975) dafür gegeben, so ein Auto zu fahren? Da hatten wir den VW Käfer mit 1.200 cm3 und 34 PS und träumten vom „Supersportler“ Opel Manta GT 90 PS.

Dann mal los. Ich will nicht sagen, dass der 1-Liter 3-Zylinder losbrüllt, aber durch das Soundsystem, was vermutlich vorhanden ist und meist „schamhaft“ verschwiegen wird, hat der GTI schon Sound und dreht locker hoch bis kurz vor dem „roten Bereich“. Das haben wir natürlich mit dem Audi S1 noch etwas dynamischer erlebt, aber der spielt preislich auch in einer ganz anderen Liga.

Immerhin stemmt der GTI 200 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle (2.000 – 3.500 1/min) und wiegt nur 1.070 kg. Den Sprint auf 100 km/h erledigt der “Zwerg” in 8,8 Sekunden (VW Golf I GTI 9,2 sec, vmax = 182 km/h).

Die Sitze sehen aus wie Sportsitze (typische GTI Karos), haben aber nicht der hohe Seitenhalt.

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Engine of the Year 2018

IMG 4043 USB-Anschluss 350Cooles Triebwerk, schnell und sparsam. Der 1.0 l gewinnt den Preis „International Engine of the Year 2018“:

  • Neueste und höchste Ausbaustufe der 1,0-Liter-Motoren von Volkswagen wird von internationaler Jury ausgezeichnet.
  • Allianz aus Hightech-Motor und neuem Vierwege-Katalysator mit integriertem Partikelfilter erfüllt Abgasnorm EU 6AG.
  • Der 85 kW / 115 PS starke Motor

Die wohlverdiente Auszeichnung „International Engine of the Year 2018“: Damit erhält der ebenso sparsame, sowie kraftvolle Turbo-Dreizylinder die wichtigste Trophäe der Motorenwelt. Verliehen wird der Award von einer global besetzten Jury aus Top-Journalisten. Die Experten bewerteten in diesem Jahr Motoren in zwölf Kategorien – der 1.0 TSI gewann dabei in seiner Hubraumklasse (unter 1,0 Liter) gegen hochkarätige Konkurrenz.

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Ausstattung

Der VW up! startet bei 9.975 Euro*. Dafür gibt es die Ausstattungsvariante take up! mit 1,0 l (60 PS) ohne Start&Stopp. Da sollte man auf jeden Fall den nur unwesentlich teureren up! mit Start-Stopp-System für 10.425 Euro ordern. Sinnvoll ist sicher auch der eco up! mit Erdgas (CNG) ab 13.050 Euro.

Konkurrenz „droht“ auch dem GTI vom VW up! Beat (den wir schon getestet haben) mit 90 PS TSI für 16.712 Euro (als Pressefahrzeug inkl. Extras). Demnach drängt sich ja ein Vergleichstest förmlich auf.

GTI 1,0 l TSI 85 kW (115 PS) 6-Gang

16.975,00

red black

170,00

Sonderausstattungen

 

Climatronic

335,00

Digitaler Radioempfang DAB+

245,00

drive pack „plus“

390,00

Einparkhilfe – akustische Warnsignale bei Hindernissen im Heckbereich

300,00

maps + more dock

170,00

radio „composition phone“

130,00

Soundsystem „beats“, 6 Lautsprecher, digitaler 8-Kanal-Verstärker,

Subwoofer, 300 Watt Gesamtleistung

450,00

 

Fahrzeugpreis (inkl. MwSt)

19.165,00 EUR

       

Der VW up! GTI im Alltag

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Natürlich mit GTI-Karo

Der up! ist durchaus alltagstauglich. Auch wenn man es nicht glauben mag: es gehen 10 Kisten Wasser in das Auto, da der up! hoch aufbaut und man zwei Kisten übereinander stapeln kann.

Der up! ist natürlich „nur“ ein 4-Sitzer. Dennoch sollte man bei VW überlegen, ob man hinten nicht drei Kindersitze verstauen kann. Ein dritter Gurt und schon ist der 4+1 Sitzer fertig.

Ansonsten ist die „Hutablage“ schnell ausgebaut, die Rücksitzlehne umgeklappt und eine ziemlich große, ebene Ladefläche steht bereit. Das Kofferräumchen mit 251 Litern erinnert an den VW Käfer, aber umgeklappt – als Kofferraumwunder – mit 959 Litern kann der GTI als „Transporter“ eingesetzt werden.

Ein Sportler?

Ja, durchaus. Aber in der Rubrik „Junge Wilde“, gegen den „echten“ Golf GTI, Peugeot 208 GTi, Audi S1 und Co. bekommt der up! GTI keine Schnitte. Ist aber auch klar: da liegen auch mal meist 10.000 Euro Aufpreis dazwischen.

Aber der up! GTI ist ein richtiges Fun-Auto. Vom Motor (3-Zylinder) her sogar etwas „knurrig“. Beim Lastwechsel in den Kurven sollte man vorsichtig sein und bei hohen Geschwindigkeiten sollte man schon höllisch wachsam sein. Auf Grund seiner kleinen Spurweite (2.410 mm) hat er mit schlechten Straßen schon zu kämpfen. Aber das Gute: Auch bei flotter Gangweise (siehe Landstraße sportlich) ist der GTI kein Schluckspecht, sondern mit 6,2 l/100 km noch relativ sparsam unterwegs.

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maps + more

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Maps and More

Anstatt eines Navigationsgerät gibt es eine kostenlose App maps + more. Das Smartphone wird in die Halterung geklemmt und los geht es. Wichtig: Die App ist etwa 1 GByte groß und auch die Navigationsdaten (Deutschland) belegen etwa 1 GByte. Sinnvoll ist es, dass man einen schnellen WLan-Zugang bei der Installation hat.

Der USB-Anschluss befindet sich nicht – wie gewohnt – in der Mittelkonsole, sondern hinter dem Smartphone-Halter. Wenn man es nicht weiß, übersieht man diesen wichtigen Anschluss schnell. Im Handbuch gibt es auch keinen Hinweis auf den Anschluss.

Long-Run

So richtig „long“ war der Long-Run nicht, aber immerhin 270 km. Auf der Autobahn kann man den up! GTI locker im 5. Gang bis 180 km/h ziehen. Vmax ist mit 196 km/h angegeben, die wir mit 205 km/h (gem. Tacho) auch bestätigen können.

Natürlich tun sich vorausfahrende Fahrzeuge mit 160 km/h schwer, die linke Fahrbahn zu räumen, wenn da zwar ein roter, aber „nur“ ein up! um Vorbeifahrt „bittet“. Vermisst haben wir einen automatischen Abstandstempomat (Automatische Distanzregelung ACC).

Kraftstoffverbrauch

Vorgaben des Herstellers innerhalb / außerhalb /gesamt: 6,0 / 4,1 / 4,8 l/100 km.

Übergeben wurde uns das Fahrzeug mit folgenden Daten:

Langzeit               1.306 km, 70 km/h, 7,8 l/100 km
Kurzzeit               285 km, 110 km/h, 7,3 l/100 km

Überraschung! Wir haben mit unseren Zahlen die Vorgaben des Herstellers sogar unterboten. In der Stadt (ok, wir hatten mal Glück mit „grüner Welle“) 4,9 l/100 km. Auf der Landstraße mehrmals auch unter 4,0 l/100 km und auf der Minimal-Runde sogar nur 3,7 l/100 km. Weil der Wert „zu gut“ war, sind wir die Runde noch einmal gefahren und konnten 4,0 l/100 km notieren.

Klar „lockt“ der GTI auch mit seinem Spaßfaktor und 7,8 l/100 km (siehe oben) sind leicht zu „vernichten“. Aber wenn man es nicht übertreibt und man den GTI mit 100 km/h auf der Landstraße rollen lässt, sind 4,5 l/100 km kein Problem.

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

75

4,9

Super-Spar

15

63

3,7

Landstraße sparsam

18

68

3,9

Landstraße sportlich

35

82

6,2

BAB sparsam

51

98

4,9

BAB normal

57

115

5,8

BAB schnell

75

147

9,1

Stadt

16

29

4,9*

Pendler

30

38

4,9

1. Tankstopp

503

55

5,8

2. Tankstopp

921

61

5,5

Testverbrauch nach 1.178 km, 55 km/h, 4,7 l/100 km

Garantie 2 Jahre, Garantieverlängerung möglich.

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Fazit

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Der VW up! von 2012

Auf den kleinen GTI haben wir uns richtig gefreut und er hat uns nicht enttäuscht. Natürlich ist er von einem Sportwagen weit entfernt und viele sagen vielleicht, für einen jungen Fahrer sei er viel zu schnell. Aber für Autofahrer, die etwas mehr wollen, als nur mit 75 PS zu cruisen, ist er eine gute Wahl mit hohem Spaßfaktor. Wie groß der Abstand zwischen den VW up! 90 PS und dem GTI ist, soll ein kleiner Vergleichstest (in Arbeit) zeigen.

Das nächste Auto ist der Honda Jazz (Fahrbericht Honda Jazz 2018). Dieser läuft in der gleichen Klasse wie der VW Polo: man kann ihn eigentlich als Kleinwagen bezeichnen – aber er ist quasi dem Segment Kleinwagen entwachsen.

Das übernächste Testfahrzeug ist ein „Riese“: der Ford Edge, der den Ford Kuga „klein“ aussehen lässt.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 06-2018

Linktipps

Fotos © 2018 Redaktionsbüro Kebschull

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