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Fahrbericht Ford Fiesta ST-Line

Veröffentlicht am: 1. Dezember 2017Von
IMG 0055 Ford Fiesta 150Es gibt Autos, die überzeugen sofort beim Einsteigen, beispielsweise der Audi S5 Sportback. Da stimmt einfach irgendwie alles: Farbe, Ausstattung, Feeling, sattes Türen zuschlagen… Ja, und genau das Gefühl hatten wir sofort beim Ford Fiesta ST-Line. Auf Anhieb WOW. Der Ford Fiesta ST-Line ist ein Eroberer. Sonst irgendwelche Schwächen?

Nur ein City-Flitzer?

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Die 140 PS mit 180 Nm Drehmoment kommen sofort zur Sache

Nein, das ist ein „ausgewachsener“ Familienwagen, der mittlerweile die Größenordnung eines älteren Ford Focus abbildet. Sogar Menschen mit 188 Zentimeter Größe können hinten ziemlich bequem sitzen.

Dann mal los. Die 140 PS mit 180 Nm Drehmoment kommen sofort zur Sache und mit 1.144 kg (EG-Leergewicht) ist das Fahrzeug eher ein Leichtgewicht. Der EcoBoost Motor macht einfach Spaß, klar 140 PS sind ja schon eine Hausnummer, der hätte zu früheren Zeiten mit dem VW Golf GTI „kurzen Prozess“ gemacht. Die Gänge kann man wunderbar bis fast in den roten Bereich ausdrehen, richtig, richtig cool.

Auf dem Heimweg, endlich mal freie Strecke gemäß Tacho 210 km/h (Werksangabe 202 km/h) – noch Fragen? Die obligatorische Frage: 0 – 100 km/h? 9,0 sec. Wem das nicht reicht, der muss auf den neuen Ford Fiesta ST warten, der 2018 mit einem 1,5 l EcoBoost und 200 PS (290 Nm Drehmoment), den Sportler in nur 6,7 sec auf 100 km/h katapultiert. Den müssen wir natürlich 2018 vorstellen!

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Ausstattung

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Sitze umklappen, einladen, losfahren

Der neue Ford Fiesta startet bei 12.950 Euro*. Zieht man die Umweltprämie ab, die ja fast jeder Hersteller zur Zeit anbietet, kann man für 10.900 Euro* ein neues Auto mitnehmen. Dann ist es erst einmal „nur“ der Trend mit 70 PS. Aber reicht das nicht auch?

Der sportlichste Ford Fiesta (gleich nach dem Fiesta ST) heißt jetzt ST-Line (startet bei 17.800 Euro*), ist wie bei Audi S-Line oder VW R-Line, ein auf Sport getrimmter „Normalo“, denn der „echte ST“ hat noch einmal 60 PS draufgesattelt.

Aber unser ST-Line ist schon nicht von schlechten Eltern. Zwar „nur“ 1,0-l EcoBoost, aber mit ordentlich Turbo-Dampf, 140 PS, Start&Stopp 17″ Zoll Alu-Felgen. Dann stehen 21.700 Euro auf dem Preisschild (ohne Umweltbonus).

Extras ST-Line:

Innen

Highlights der Innenausstattung, zusätzlich zur Trendausstattung

  • Dachhimmel aus Webstoff, dunkel
  • Einstiegszierleisten vorne mit „ST-Line”-Schriftzug
  • Ford SYNC 3 mit AppLink und 6,5″-Touchscreen (16,5 cm Bildschirmdiagonale)
  • Klimaanlage, manuell
  • Notruf-Assistent
  • Pedalerie mit Aluminium-Auflagen
  • Sportsitze vorne
  • ST-Line Lederlenkrad, 3-Speichen-Design und Lederhandbremsgriff
  • Teppichfußmatten vorne und hinten, „ST-Line”-Design

Außen

Highlights der Außenausstattung, zusätzlich zur Trendausstattung

17″-Leichtmetallräder im 5×2-Speichen-Y-Design in Rock-Metallic

  • Nebelscheinwerfer inkl. statischem Abbiegelicht
  • Seitenschweller in Wagenfarbe lackiert
  • Sportlich abgestimmtes Fahrwerk
  • ST-Line Stoßfänger vorne und hinten
Sonderausstattung

Ausstattung

Preis in Euro

Magnetic-Grau Metallic

565,-

Styling-Paket Carbon-Grau

  • Leder-Stoffpolsterung
  • Innenspiegel Carbon-Optik
  • Ziernähnte an den Vordertüren und Teppichmatten in Grau

700,-

Cool&Sound

  • Zusätzlich B&O Play-Sound-System
  • Ford Navigationssystem
  • Radio DAB

1.250,-

Sicherheits-Paket II

  • Geschwindigkeitsregelanalage, adaptiv
  • Verkehrsschildererkennung
  • Fernlicht-Assistent
  • Müdigkeitswarner

600,-

Winterpaket

  • Lederlenkrad beheizt
  • Frontscheibe und Scheibenwaschdüsen beheizt
  • Vordersitze individuell (3 Stufen) beheizbar

500,-

Komfort-Paket

  • Beifahrersitz manuell höhenverstellbar
  • Beifahrersitz mit einstellbarer Lendenwirbelstütze

220,-

Kontrast-Paket

  • Lackierung Dach und Außenspiegel in Kontrastfarbe

300,-

Easy Driver Paket I

  • Außenspiegel zusätzlich elektrisch anklappbar mit Umfeldbeleuchtung

350,-

Fensterheber hinten elektrisch

150,-

Ford Power Start mit Ford Key-Free-System

460,-

Gepäckraumboden zweifach einstellbar

75,-

Scheibenwischer mit Regensensor

155,-

Türkantenschutz

150,-

Diebstahl-Alarmanlage

315,-

Rückfahrkamera

620,-

Testwagenpreis

28.110,-

Der Ford Fiesta ST-Line im Alltag?

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Kofferraum? Ist OK

Problemlos, ausgewachsenes Auto, alles perfekt – oder wie viele Leute ständig sagen: ALLES GUT! Mit dem „alten“, kleineren Ford Fiesta waren wir 2013 mit drei Personen 15 Tage am Gardasee. Das Platzangebot war ausreichend. Der Neue ist ja noch einmal ein ganzes Stück gewachsen. OK, drei Handballer auf der Rücksitzbank, das wird eng. Zwei Erwachsene können allerdings hinten bequem Platz nehmen.

Ansonsten Hutablage (Gepäckraumabdeckung) entfernen, die Rücksitzbank etwas entriegeln, vier Kisten Wasser einladen. Losfahren.

Long-Run

Long-Run gleich nach der Abholung. Stadtrundfahrt durch Köln und Düsseldorf – war wirklich nervend. Freitag um 18:00 Uhr durch die Stadt geht gar nicht. Aber alle Wege Richtung Norden waren wohl „verstopft“. Das Navigationsgerät hat uns zielsicher durch die Stadt und wieder auf die Autobahn geführt.

Dann aber heim. Die A31 war ziemlich frei und 160 km/h im 4. Gang (dreht bis fast in den roten Bereich) und am Ende mehrfach 210 km/h – das ist doch was. Klar, dann hat auch der Kleine natürlich Durst, aber mit 95 km, 131 km/h und 9,3 l/100 km kommt man flott ans Ziel.

Cool und natürlich heute Stand-der-Technik: Sicherheits-Paket II (mit Geschwindigkeitsregelanalage, adaptiv, Verkehrsschildererkennung, Fernlicht-Assistent, Müdigkeitswarner +600,-). Der Fiesta hält genügend Abstand zum Vordermann, bremst und beschleunigt automatisch. Abstand wählbar in drei Stufen. Meist ist mir der vorgegebene Abstand zum Vordermann zu weit entfernt. Bei Fiesta sind wir die ganz Zeit auf Stufe 2 gefahren.

Der 3-Zylinder läuft etwas knurrig, was Motoren mit ungerader Zylinderzahl meist haben. Passt aber zu dem Auto. Der Fiesta ST hat dann hoffentlich einen Klappenauspuff. Sicher ist, dass er wie der Ford Focus RS drei unterschiedliche Fahr-Modi hat.

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Kraftstoffverbrauch

Vorgaben des Herstellers innerorts / außerorts / kombiniert: 5,8 / 3,6 / 4,5. Übernahme des Fahrzeugs mit Werten vom Bordcomputer: 157 km, 8,2 l/100 km. Das können wir besser.

Wir hatten schon oft das Thema, ein Durchschnittsverbrauch (kombiniert) von 4,5 l/100 km ist unrealistisch. Aber 4,3 l/100 km auf der Minimalrunde ist für einen Benziner ein Topp-Wert. Wenn man mit 140 PS-Motor etwas Spaß haben will, dann sollte man 6,5 bis fast 7 l/100km einplanen (s.a. Landstraße, sportlich).

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

67

5,5

Super-Spar

15

66

4,3

Landstraße sparsam

21

69

4,4

Landstraße sportlich

35

73

6,8

BAB sparsam

41

102

4,9

BAB normal

45

115

5,9

BAB schnell

95

131

9,2

Stadt

16

27

5,9

Pendler

30

35

5,6

1. Tankstopp

565

59

6,4

Testverbrauch nach 968 km, 57 km/h, 6,2 l/100 km

Garantie
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Typisch ST-Line

Normalerweise 2 Jahre. Aber im Zusammenhang mit bis zu 8.000 Euro Bonus (z.B. für einen Ford Edge, Ford Mondeo Hybrid) gibt es auch 5 Jahre Garantie (gem. Ford Garantiebedingungen).

Fazit

In mehr als 40 Jahren hat Ford über 17 Millionen Fiesta verkauft – und die Erfolgsgeschichte geht weiter, denn der Ford Fiesta ist cool, solide. Wenn man will, ist man mit 140 PS flott unterwegs. Damit deckt er eine Käuferschicht von 18 bis 75 Jahren ab. Ford, gut gemacht!

Das nächste Fahrzeug ist etwas größer und 40 PS stärker, der neue Honda Civic mit 180 PS (Fahrbericht Honda Civic 2017). Auch wir hatten mal einen Honda Accord. Da der Civic auch platzmäßig fast den Accord ersetzt, ist diese Baureihe „stumpf“ weggefallen. Wer mehr Auto will, sollte einen Civic Tourer, einen CR-V oder HR-V nehmen. Wer weniger, der ist gut mit dem Honda Jazz bedient. Auch so geht Modell-Politik.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 11-2017

Linktipps

Fotos © 2017 Redaktionsbüro Kebschull

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