Felix Sutschek

SEAT Mii

Veröffentlicht am: 11. September 2012Von
Felix Sutschek[09-2012] Der Seat Mii ist der spanische Ableger des VW Up! den wir hier schon vorgestellt haben. Jetzt stellt sich die Frage, was macht der Seat Mii anders? Seat hat mit seiner Version des Kleinstwagens alles richtig gemacht. Außen dynamisch, innen gut verarbeitet mit genug Platz für zwei, die zur Not noch zwei weitere mitnehmen können.


SEAT Mii – klein – fein – läuft

Felix SutschekIm Grunde ist die Frage schnell beantwortet: nichts! Von außen ist er etwas schärfer gezeichnet, um dem spanischen SEAT-Familiendesign etwas näher zu kommen. Er wirkt damit etwas sportlicher und dynamischer, aber auch fast schon eine klasse höher. Auffälligstes Merkmal ist die Heckklappe, die nicht mehr ganz in Glas gefertigt ist, sondern traditionell mit Heckscheibe und Blech darunter. Zusammen mit dem Frontspoiler wirkt der Mii schon deutlich näher an einem Polo als es der Up! tut.

Hinter der Heckklappe verbirgt sich der erstaunlich große Kofferraum, der allerdings viel Blech zeigt. Einfach, simpel, aber funktional. Und mal ehrlich, den Einkaufskisten ist es ziemlich egal ob sie gepolstert transportiert werden oder auf nacktem Blech. Interessant wird es erst, wenn die Getränkekisten und sonstige Transportgüter sich durch die schützende Lackschicht gearbeitet haben und das nackte Blech hervorschaut. Wenn dann nämlich Rost auftaucht, ist der Zerfall nicht mehr weit…

Innen das von den Konzernbrüdern gewohnte Bild. Sitz mit EasyEntry Funktion, die den Zugang zu einer sehr knapp bemessenen Sitzreihe im Fond freigeben. Diese ist nur für zwei Personen zugelassen, die dürfen allerdings nicht viel Platz brauchen und müssen leidensfähig sein. Eine verschiebbare Rückbank, wie sie Renault beim Twingo schon vor 20 Jahren anbot, hätte dem Mii auch gut getan. Dann hätte man wenigstens wählen können, ob man Güter oder Personen mitnimmt. Jetzt werden sich die Personen drängen müssen. Wenn vorne einer Sitzt der 190cm groß ist, wird es hinten selbst für Kleinkinder im Baby-Sitz sehr eng.

Seat Mii

Sitze sind straff, einfaches Bedienkonzept

Die Enge von hinten ist schnell vergessen, wenn man vorne Platz nimmt. Die Sitze sind straff gepolstert, bieten ausreichend Seitenhalt für einen City-Flitzer und eine Sitzfläche, die auch für längere Strecken ausreicht. Das Bedienkonzept ist dem in den Konzernbrüdern gleich. Der Anzeigen zeigen das Nötigste: Geschwindigkeit, Drehzahl und Tankinhalt. Das (optionale) Navi auf der Mittelkonsole kann als kleine Spielkonsole für eben Navi, Radio oder Motordaten / Bordcomputer verwendet werden. Nett. Warum beim Mii das Öko-Spielchen aus dem up! fehlt ist nicht ganz verständlich, zumal dieses ansatzweise versuchte, den Fahrer zu einer sparsamen Fahrweise zu bringen.

Damit wären wir beim Motor. Genügsam ja, wirklich sparsam jein – ja wenn man sehr gut aufpasst. Siehe dazu unsere Verbrauchsmessung (http://blog.autoplenum.de/3-seat-mii-test/). Der kleine Dreizylinder ist flott unterwegs, klingt unter Last kernig und brummt im Schiebebetrieb gerne mal, bleibt aber meist unauffällig. Das Getriebe ist leichtgängig und wirft keine Fragen auf. Nur fünf Gänge sind aber nicht mehr ganz zeitgemäß. Das Fahrwerk ist nicht unbedingt auf Komfort ausgelegt. Zwar rollt der Mii sanft ab, neigt sich auch in Kurven nur marginal, dafür kommen kurze Stöße recht deutlich durch. Die Servolenkung nimmt zwar dem Feedback alle Chancen, aber da es sich hier um ein Alltagsauto handelt, ist das verschmerzbar, kaum einer wird da was vermissen.

Fazit

Seat hat mit seiner Version des Kleinstwagens alles richtig gemacht. Außen dynamisch, innen gut verarbeitet mit genug Platz für zwei, die zur Not noch zwei weitere mitnehmen können. Ein sportlich anmutender Cityflitzer, der alles bietet was sein Konzernbruder auch kann, nur eben noch ne Ecke günstiger!

Fotos ©2012 Redaktionsbüro Kebschull

Seat Mii

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