Sensor rettet Mensch und Tier
Präventionsmaßnahmen zeigen wenig Wirkung
- Der thermische Sensor eines Start-ups soll das ändern
so die Idee des CEOs und Gründers des israelischen Sensor-Entwicklers ADASKY: Yakov Shaharabani. Sein thermischer Sensor erkennt Wärmesignaturen, darum auch Wild in der Dämmerung oder im Gegenlicht der untergehenden Sonne und bei Nacht, selbst wenn sich die Tiere am Straßenrand teilweise verdeckt im Unterholz aufhalten. Entwickelt wurde der thermische Sensor, damit Fahrer-Assistenzsysteme oder autonome Fahrsysteme auch bei Nacht oder schlechter Sicht Hindernisse und Lebewesen sicher erkennen und Unfälle verhindern. Ihre Fähigkeit Wärme und Wärmesignaturen zur erkennen, schließt nicht nur eine Wahrnehmungslücke normaler Kameras oder Radarsysteme bei schlechter Sicht, sondern eröffnet zusätzliche Einsatzfelder, zur Verhinderung von gefährlichen Kollisionen beim herbstlichen Wildwechsel.„Wenn man die Tiere schon vom Wildwechsel nicht abhalten kann, so könnte man doch die Autos ausrüsten, damit sie das Wild rechtzeitig erkennen“,
Wildunfälle sind keine Kleinigkeit
- ein Sensor, der sie verhindert aber schon und er kann Leben retten
Nicht immer läuft so ein Unfall glimpflich für die Verkehrsteilnehmer ab. Für 2021 weist die Statistik 2.700 Verunglückte auf. Das Risiko eines Zusammenpralls mit einem Wildtier erhöht sich im Herbst besonders, weil durch die kürzeren Tage der Wildwechsel des dämmerungsaktiven Wilds mit dem Berufsverkehr zusammenfällt. Das Institut für Wildbiologie Göttingen, Dresden e.V. kommt zu dem Schluss: “alle 2,5 Minuten prallt in Deutschland ein Auto mit einem großen Wildtier zusammen. Bis zu 27 Tote, knapp 600 Schwerverletzte“.
Schon bei 50 km/h wird aus einem 80 kg Schwein ein Schlag von 2 t
Auch wenn viele Unfälle mit Kleinwild glimpflich für die Autoinsassen verlaufen, so wird es bei einer Begegnung mit einem Reh oder Wildschwein im Einzelfall schon dramatischer. Experten des Versicherungsverbandes Österreich (s.a. https://www.infothek-vvo.at/) haben die Kräfte berechnen, die dabei wirken. Kollidiert ein Rothirsch bei Tempo 60 mit der Frontpartie eines Autos, so entspricht er dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten: Fünf Tonnen. Selbst mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h wirkt ein 80 kg schweres Wildschwein mit einem Aufprallgewicht von 2 Tonnen auf das Fahrzeug und Insassen ein.Kein Wunder, dass die Marktforschungsstudie zum Thema „Wildunfälle im Straßenverkehr“, (s.a. https://www.hem-tankstelle.de) die von der Tankstellenkette HEM im September 2022 durchgeführt worden ist, herausfand: 72 Prozent der Deutschen verspüren beim Autofahren in der Dunkelheit sogar Angst, auf Landstraßen mit einem Wildtier zu kollidieren, und fahren daher besonders vorausschauend und langsamer.
Ein Sensor im Auto
Vorsichtiges Fahren ist immer angebracht, denn wie das Wildinstitut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in einem Feldtest herausfand, erwiesen sich Wildwarnreflektoren zur Prävention als erfolglos. Mit ihnen gelang es im Versuch nicht, Wildunfälle kurz noch langfristig und somit nachhaltig zu reduzieren. ( https://www.fva-bw.de )
Wenn es nicht gelingt, das Wild vom Überqueren der Straßen abzuhalten, schlägt Yakov Shaharabani CEO des israelische Sensor-Entwicklers ADASKY vor, die Fahrzeuge mit thermischen Sensoren auszurüsten, damit es rechtzeitig auf Wildwechsel im Rahmen der Verkehrsvorschriften reagieren kann und so einen Unfall verhindern hilft. Diese Sensoren erweitern die Kamerafunktionen der Assistenz- oder autonomen Fahrsysteme; erkennen selbst bei schlechter Sicht, tiefstehender Sonne, Nebel oder Dunkelheit Wildtiere, selbst wenn sie sich teilweise verdeckt am Straßenrand beziehungsweise im Gebüsch oder Unterholz aufhalten.
Anders als ein Kamera-Auge nimmt der Wärmesensor und seine Software, die von einem Objekt ausgehende Wärme wahr und die Wärmesignatur des Objektes oder Lebewesens. Für das menschliche Auge auf einem Bildschirm sichtbar gemacht zeigt, der Sensor die Wärmeumrisse als schwarzweiß Fernsehbild.Genau genommen handelt es sich um eine intelligente, hochauflösende Langwellen-Infrarot (LWIR) -Wärmebildkamera, um aktive Fahrerassistenzsysteme auch für schlechte Sicht zu optimieren und die höheren Stufen des autonomen Fahrens sicher zu ermöglichen. Eine ADASKY LWIR-basierte Kamera erkennt passiv Unterschiede in der Wärme (Wärmestrahlung), die von jedem Objekt oder Lebewesen abgestrahlt wird, und wandelt diese Daten in ein Bild um. LWIR-Kameras scannen das Infrarotspektrum knapp oberhalb des sichtbaren Lichts und können so Objekte erkennen, die für unser Auge, eine Kamera, ein Radar oder ein Lidar nicht wahrnehmbar sind.
Darum benötigt der Sensor kein Licht? Selbst bei Nebel, Dunst oder Rauch erkennt er die Wärmestrahlen und kann sie aufgrund unterschiedlicher Signaturen auch verlässlich Objekten und Lebewesen zuordnen. Darum kann der Sensor auch teilweise verdeckte Lebewesen, zum Beispiel, wenn Fußgänger sich zwischen parkenden Autos bewegen oder Wild im Gebüsch oder Unterholz, schnell und verlässlich erkennen und die Gefahr dem Assistenzsystem übermitteln, dass je nach Situation beziehungsweise Verkehrslage die richtige Reaktion rechtzeitig einleitet, um einen Aufprall mit dem Wild zu verhindern oder den Zusammenstoß zu minimieren.
Wie funktioniert ein thermischer Sensors von ADASKY?
- LWIR-Sensor ist EV-tauglich
Der Langwellen Infrarot (LWIR) Sensor reagiert bereits auf Temperaturunterschiede von 50 mK (Millikelvin) und kann so Lebewesen, Autos und andere künstliche Objekte erfassen und unterscheiden. Weil der Sensor passiv funktioniert, ist er besonders für Elektrofahrzeuge geeignet. Der Sensor von ADASKY sendet nicht nur keine Suchwellen aus, sondern hat keine beweglichen Teile, die angesteuert werden müssen, und benötigt also dafür keine Energie; auch nicht zum Senden oder Empfangen von Sensorstrahlen, wie es bei besonders reichweitenstarken Sensoren anderer aktiver Technologien zunehmend zu einem Energieverbrauchsthema wird.
Innovative Wärmebildkamera
Die Kamera verfügt über mehrere Sichtfelder, um verschiedene Szenarien auf der Straße zu erfassen und das automatisierte Fahrzeug in einen 360°-Sicherheits-Kokon einzuhüllen. Da die ADASKY-Wärmebildkamera keinen Verschluss benötigt, weil sie sich automatisch rekalibriert, gibt es zeitlich wie örtlich keine “Blind Spots”- anders als andere Sensoren ihrer Klasse.
Ihre hochmodernen Computer-Vision-Algorithmen umfassen auch die Objekterkennung und die Klassifizierung mehrerer Objekttypen sowie die Erkennung des freien Raums und sogar die Berechnung der Zeit bis zur Kollision (TTC) zur Unterstützung der Funktionen für die Auffahrwarnung (FCW) und die automatische Notbremsung (AEB) – all dies wird durch die Verwendung einer einzigen Wärmebildkamera ermöglicht.
Eine wichtige Sicherheitstechnologie für die Automobilqualität
Die Hardware und Software der ADASKY-Wärmebildkamera entwickelt und fertigt das Start-up im eigenen Haus, um optimale Kompatibilität, Qualität und Skalierbarkeit zu gewährleisten. Der firmeninterne Ansatz bietet eine sehr resiliente Lieferkette.
Das 2016 in Nord Israel gegründete Start-up, konnte mit einem führenden US-Autohersteller einen Liefervertrag abschließen und hat in Israel eine Produktionslinie eingerichtet. Es bietet die komplette LWIR-Lösung, wobei die Komponenten immer auf skalierbaren Technologien beruhen, um so Kosten zu sparen.
Linktipps
- ADASKY: https://www.adasky.com
- Opsys Tech liefert LiDAR-Sensoren
- Bosch – Mehr Reichweite in Serie
- 2019 – Volkswagen Autonomes Fahren in Hamburg
- 2015 – Vision – Autonomes Fahren
- 2014 – Technologietag von Daimler (4-Teiler)
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