MG 2296 Cayman GT4 150

Test Porsche Cayman GT4 vs. 992 S

Veröffentlicht am: 3. Dezember 2019Von
 MG 2296 Cayman GT4 150Für viele Leser ist klar: Es kann nur einen Sieger geben. Der Porsche 911 ist DER Porsche – irgendwie der Ur- und Über-Porsche. Der Porsche Cayman GT4 mobilisiert als Mittelmotor 420 PS – mächtiger Spoiler, Kurvenkünstler. Wer hat am Ende die Nase vorn?

 

 

Elegant und Kraftvoll

IMG 0779 GT4 350Der neue Porsche 992 S strotzt mit 450 PS nur so vor Kraft. Aber der Porsche Cayman ist nicht mehr nur der kleine Bruder. Vor allem als GT4 mit 420 PS ist er auf Augenhöhe und ebenfalls ein Super-Sportler.

Eleganz oder Rennanzug?

In Stuttgart gehören beide Sportwagen zum Straßenbild. Hier, im südlichen Emsland, werden schon die Köpfe ge- und verdreht, selbst wenn ein Porsche „nur“ anspringt – egal, ob 911 oder GT4. Das ist schon etwas Besonderes. Der GT4 kommt in der Sonderfarbe „Kreide“ (+3.213,00 Euro*) und mit einem mächtigen Spoiler daher. Der andere im „kostenlosen“ Racinggelb, dafür nicht weniger unauffällig. Wer will, kann natürlich den elektrischen Spoiler auch beim City-Cruisen ausfahren. Aber wer macht das schon – das hat der 992 S auch nicht nötig.

Wertung als Sportwagen

Porsche 992 S

IMG 8098 992 h 250Der Porsche 992 S hat einen 3,0 l 6-Zylinder BiTurbo mit 8-Gang Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) und 450 PS. Egal, in welchem Modus man fährt, der 992 S sprintet los, als müsste er Le Mans gewinnen. Von Null auf 100 km/h kommt er in 3,5 sec mit seinem Sport Chrono Paket (+ 2.326,45 €) und erst bei 308 km/h ist Schluss. Die 530 Nm liegen bereits bei 2.300 1/min an. Das ist der Vorteil des BiTurbos.

Porsche Cayman GT4

Der Porsche Cayman GT4 ist gefühlt genauso schnell auf Tempo 100 km/h. Gemäß Hersteller benötigt er 4,4 Sekunden und erst bei 304 km/h ist Schluss. Der 6-Zylinder Mittelmotor mit 4 Litern Hubraum stemmt 420 Nm aber erst ab 5.000 1/Minute auf die Kurbelwelle. Das ist für manche der Nachteil, weil der GT4 mehr Drehzahl braucht, für die anderen der Vorteil, weil viel Drehzahl bedeutet, dass der Motor-Sound einfach besser ist.

Für mich persönlich hat der 992 S die Kraft einfach souveräner auf die Straße gebracht. Auch das geniale PDK schaltet besser als der beste Rennfahrer. Daher

1:0 für den 992 S

 MG 2207

Ausstattung, Platz, Alltag

 MG 2322 350Für viele ist klar: ein Sportwagen ist kein Alltagsauto. Zu wenig Platz und das Ein- und Aussteigen ist schon eine sportliche Betätigung. Wir sagen ja, das ist richtig. Aber Sportwagen müssen niedrig sein (Stirnfläche), klein und wendig (wenig Kofferraum) und auch ein 2+2 ist eben keine „Familien-Kutsche“.

Wir haben ja im Fahrbericht erwähnt, dass man mit dem Cayman auch locker mindestens eine Woche mit zwei Personen in den Urlaub fahren kann. Auch das klappt selbstverständlich ebenfalls mit dem 992 S. Der 911er hat natürlich den Vorteil, 2+2 Sitze zu haben, sodass auch noch zwei Kinder (oder schlanke Erwachsene für Kurzstrecken) hinten rein „klettern“ können. Wenn die Sitze umgeklappt sind, kann man dort sogar noch zwei Taschen verstauen.

Der Cayman ist der reinrassige Sportwagen, der 992 S sicher kein GT aber doch „etwas“ praktischer, daher

2:0 für den Porsche 992 S.

IMG 8185

Kosten

Der Porsche Cayman ist mit knapp über 96.000 sicher kein „Sparpaket“. Aber auch ein Audi S6 (s.a. Fahrbericht) durchbricht mit seinen fast 350 PS TDI-6-Zylinder die 100.000 Euro-Grenze.

Der Porsche 992 S spielt da schon in einer ganz anderen Liga: Der Grundpreis ist schon etwa 25.000 Euro höher als beim GT4. Dafür kaufen andere Autofahrer ein Auto. Am Ende, mit Extras, trennen die beiden Sportwagen etwa 40.000 Euro.

 

718 Cayman GT4 

Porsche 911 Carrera S

Grundpreis

96.206

120.125

Endpreis

116.644

158.978

Ausstattung (bereinigt) 

111.360

149.573

Anschlusstreffer für den GT4 – 2:1.

IMG 8193 Porsche 991 S header 640

Kraftstoffverbrauch

Wie zu erwarten, ist ein Turbo Direkteinspritzer immer etwas sparsamer als ein Sauger. Auch hier der Vergleich 3.0 BiTurbo gegen 4 Liter Sauger. Aber die Unterscheide sind ja eher akademisch. Daher hier die Bewertung für beide ein Treffer – es steht demnach 3:2.

Modus 

992 S [l/100kg] 

GT4 [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

8,4

8,8

Super-Spar

7,7

7,7

Landstraße sparsam 

8,1

8,6

Landstraße sportlich

11,4

11,7

BAB sparsam

8,6

8,4

BAB Langzeit

11,6

10,7

Stadt

8,9

10,7

Pendler

8,7

9,8

1. Tankstopp

10,1

9,5

2. Tankstopp

9,8

3. Tankstopp

10,2

4. Tankstopp

10,0

Testverbrauch

10,3

10,1

Testkilometer

956 km

2.970 km

Der Endstand 3:2 für den Porsche 911 Carrera S.

 

Fazit

IMG 5518

Der Porsche 991.II GTS: Sieht so brav aus, läuft aber 313 km/h

Wie schon zu Beginn erwähnt, kann es für den einen nur den 992 S als Sieger geben, weil er das bessere Paket bietet – auch wenn er deutlich teurer ist. Für den anderen hat der Cayman GT4 die Nase vorn, weil er der kompromisslosere Sportwagen ist. Nur Kraft aus Drehzahl (Sauger) macht einen „echten“ Sportwagen aus. Man könnte fast eine Startnummer aufkleben und auf dem Nürburgring beim 24-Stundenrennen mitfahren #dreamalittledream.

Egal, wer Ihr Favorit ist. Uns haben beide Porsche unheimlich viel Spaß gemacht. Den Doppeltest haben beide verdient und gewonnen, weil wir beide im zeitlichen kurzen Abstand gefahren sind.

Ausblick

Jetzt lauern wir natürlich auf den Porsche Carrera – vermutlich als C2 (Heckantrieb) mit 385 PS ab 104.655 Euro, natürlich ohne Extras.

Als eAuto-Fans sind wir sehr neugierig auf den Porsche Taycan, in dem wir schon einmal eine Sitzprobe machen durften. Der Taycan 4S startet bei 105.607 Euro. Der Taycan als Turbo S kostet fast das doppelte: vielleicht wird ein weiterer Doppeltest erscheinen – obwohl auch hier klar ist, dass man diese beiden Fahrzeuge eigentlich nicht Vergleichen kann. Egal, beide Porsche sind natürlich Super-Sportwagen.

* Alle Preise ohne Gewähr Stand 10/2019

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Fotos © 2019 Redaktionsbüro Kebschull

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