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Fahrbericht Volvo XC60 T8 Twin Engine

Veröffentlicht am: 23. Oktober 2018Von

IMG 9382 Volvo XC60 150Endlich haben wir mal wieder ein Elektroauto im Test! …und wenn es auch „nur“ ein PlugIn Hybrid ist, die von den „echten“ Elektromobilisten nicht als eAuto akzeptiert werden. Wie schon oft erwähnt, brauchen wir über einen längeren Zeitraum einen Antriebsmix: Elektromobilität, PlugIn Hybrid — #cng oder #lpg — saubere Benziner- und Diesel- Fahrzeuge. Im Test ist einer der neuen Volvo Stars: der XC60 in der Highend Motorisierung T8 als Twin Engine, also als PlugIn Hybrid.

 

Ein echter SUV?

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303 PS 4-Zylinder + 87 PS Elektro = 390 PS Systemleistung

Klar, und was für einer. Wenn man den XC60 als riesigen SUV sieht, fragt man sich: Wie sieht denn da der Volvo XC90 aus? Die Daten sprechen für sich:

  • 303 PS 4-Zylinder + 87 PS Elektro = 390 PS Systemleistung,
  • 400 Nm Drehmoment (2.200 bis 4.800 1/min),
  • vmax = 230 km/h, 0 – 100 km/h in 5,3 sec.
  • Natürlich Euro 6d-Temp.

Starten, man hört nichts. Daran haben wir uns als routinierte Elektro-, Hybridautotester gewöhnt. Man fährt flüsterleise durch die Siedlung und muss aufpassen, dass Fußgänger – nicht nur Kinder – einem nicht plötzlich vor das Auto springen. Wo kein Autogeräusch zu hören ist, da vermutet man kein Auto.

Das E-Gaspedal ist im Hybrid-Modus (Standard, voreingestellt) auf Sparsamkeit eingestellt, damit die Vorgaben von 3,4 l/100 km (WLTP-Verbrauch) auch erreicht werden können. Erst wenn man beherzt das Gaspedal durchtritt, werden nahezu 400 PS mobilisiert. Wow, „Porsche-Feeling mit einem quasi Schiff“.

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Ausstattung

IMG 9448h 350Der Volvo XC60 startet zur Zeit als Momentum bei 41.400 Euro*. Dafür bekommt man ein 150 PS Dieseltriebwerk (D3) mit einem 6-Gang Schaltgetriebe. Der stärkste Diesel hat 235 PS und kostet mit AWD 8-Gang 53.500 Euro*. Benziner starten mit 250 PS (T5) und kosten 49.150 Euro*, bekommen aber dann serienmäßig das geniale 8-Gang AWD-Getriebe spendiert.

Highend ist natürlich der T8 Twin Engine, der aber als Momentum nicht angeboten wird. Die Ausstattungsvariante R-Design startet dann bei 70.450 Euro*. Aber wenn Sie sich inspirieren lassen, dann gleich den Insciption für 72.250 Euro*. Falls Sie dann noch etwa 20.000 Euro für Extras drauflegen möchten, sind Sie beim Preis des Pressefahrzeuges angekommen. Nicht nur, wie bereits erwähnt, Porsche-Feeling — sondern auch fast Porsche-Preis.

Der Porsche Cayenne E-Hybrid, den wir Anfang November 2018 vorstellen, startet bei 89.220 Euro*. Dafür bekommen Sie einen 6-Zylinder mit 340 PS plus 136 PS E-Motor. Klar ist, dass beim Porsche mindestens noch 30.000 Euro an Extras draufgelegt werden. Ein Bericht wird folgen

Alle Extras sind der Übersicht zu entnehmen:
(Auf die in rot gekennzeichneten Extras könnte man ggf. verzichten)

Wesentliche Serienausstattung

Unverbindliche Preisempfehlung Volvo XC60 T8 Twin Engine AWD Inscription

  • City Safety System zur Kollisionsvermeidung – inklusive Fußgänger-, Fahrradfahrer- und Wildtiererkennung
  • sowie Kreuzungsbremsassistent mit Lenkunterstützung bei Ausweichmanövern
  • Oncoming Lane Mitigation inkl. aktivem Lenkeingriff
  • Run-off Road Protection und Road Edge Detection
  • Verkehrszeichenerkennung, Geschwindigkeitsregelanlage, Lane Keeping Aid sowie Speed Limiter
  • Fahrer- und Beifahrerairbag (abschaltbar) mit zweistufigem Auslösesystem, Knieairbag Fahrerseite
  • Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Kopf- und Schulterairbags für alle Insassen
  • Aktiv-Sicherheitsgurte inkl. Gurtstraffer
  • Schleudertrauma-Schutzsystem inkl. Durchtauchschutz (WHIPS)
  • Driver Alert (Aufmerksamkeitswarner)
  • Bergabfahrhilfe (HDC) und Berganfahrassistent (HSA)
  • intelligentes Fahrerinformationssystem (IDIS)
  • Notfall-Bremsleuchten
  • elektrische Parkbremse und Festbremsautomatik
  • ISOFIX-Aufnahmen für die äußeren Fondsitze und Kindersicherung hinten
  • Keyless Start und Start-Stopp-Technik
  • LED-Scheinwerfer inkl. Fernlichtassistent und LED-Tagfahrlicht
  • Reifendruckkontrollsystem (mit reifenindividueller Druckverlustmeldung)
  • CleanZone Luftqualitätssystem mit Aktivkohlefilter
  • Allradantrieb sowie elektrische Differentialsperre
  • elektrisch einstellbarer Fahrersitz inkl. Memoryfunktion
  • integrierte Dachreling aus Aluminium
  • Drive Mode Fahrmoduseinstellung mit zusätzlichem Off-Road Modus
  • Einparkhilfe hinten
  • erweiterte Ambientebeleuchtung
  • Armaturentafel in Lederoptik mit Kontrastnähten
  • Infotainmentsystem Sensus Connect mit High Performance Sound und 9‘‘-Touchscreen
  • Innenspiegel inkl. Abblendautomatik, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel
  • digitale Instrumentierung: 12,3“ großes vollgrafisches Display
  • Klimaautomatik inkl. getrennter Temperaturregelung für Fahrer und Beifahrer
  • Ladekabel mit 4,5 m Länge für 230-Volt Steckdose
  • innenbeleuchteter Schalthebel aus Orrefors Kristallglas
  • Panorama-Glasschiebedach inkl. Hebefunktion und Sonnenschutz
  • Lederlenkrad mit Multifunktionstasten und Leder-Komfortsitze mit Sitzheizung vorn
  • Regensensor
  • Standheizung inkl. Timer
  • Volvo On Call inkl. WLAN-Hotspot
72.250 €

Optionale Zusatzausstattung des Testwagens

  • IntelliSafe Pro-Paket: Pilot Assist II für teilautonomes Fahren bis 130 km/h, IntelliSafe Surround inkl. Blind Spot Information System (BLIS) inkl. Lenkeingriff bei Nichtbeachtung der Warnsignale, Cross Traffic Alert (CTA), Heckaufprallabschwächung und Voraktivierung der Gurtstraffer
1.750 €
  • Business-Paket Pro: Infotainmentsystem Sensus Connect mit High Performance Sound Pro by harman/kardon, Sensus Navigationssystem sowie Apple CarPlay und Android Auto
1.800 €
  • Familien-Paket: integrierte Kindersitze inkl. elektrischer Kindersicherung hinten
300 €
  • Laderaum-Paket Pro: Gepäckraum-Trennnetz, Heckklappenautomatik, Keyless Drive,
  • 5 elektrisch umlegbare Rücksitzlehnen und Kopfstützen sowie 12-Volt Steckdose im Gepäckraum

1.250 €

  • Licht-Paket: Außenspiegel inkl. Abblendautomatik, Scheinwerferreinigungsanlage sowie Voll-LED-Scheinwerfer Active High Beam

850 €

  • Sitz-Komfortpaket: elektrisch einstellbarer Beifahrersitz, elektrisch einstellbare Seitenwangen, Memoryfunktion für Beifahrersitz sowie perforierte Nappaleder-Komfortsitze

2.100 €

  • Xenium-Paket: Head-Up-Display sowie Rückfahrkamera
1.300 €
  • Akustikverglasung
990 €
  • Aufbewahrungstasche für Ladekabel
50 €
  • digitaler Radioempfang (DAB+)
330 €
  • Einparkhilfe vorn und hinten
410 €
  • abschließbares Handschuhfach
40 €
  • Infotainmentsystem Sensus Connect mit Premium Sound by Bowers & Wilkins

3.300 €

  • Lackierung in Crystal White Pearl
1.250 €
  • Lenkradheizung
240 €
  • adaptives Luftfahrwerk inkl. Four C-Technik
2.270 €
  • Parkkamera inkl. 360º Surround View in Verbindung mit Xenium-Paket
570 €
  • abgedunkelte Seiten- und Heckfenster

420 €

TESTWAGENPREIS inkl. optionaler Zusatzausstattung

91.470 €

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Der Volvo XC60 im Alltag

Ladekarten-App 250Der Volvo XC60 punktet im Alltag ohne alltäglich zu sein. Sein Preis sorgt für Exklusivität. SUV-typisch einsteigen, gute Rundumsicht, großes Ladevolumen. Da können sogar zusätzlich zwei Passagiere mitgenommen werden, wenn mal „schwedisch“ eingekauft wird. Cool ist natürlich das Familien-Paket: Kindersitze inkl. elektrischer Kindersicherung hinten (+ 300 Euro). Schade, dass die 6-jährige Enkelin nicht da ist.

Macht PlugIn Hybrid Sinn?

Aus Umweltgründen immer. Es macht Sinn, wenn ein Dieselfahrverbot droht. Weil: wir haben es geschafft, locker über 40 km rein elektrisch zu fahren. Zur City-Runde, dann die City-Runde und als Pendler-Runde zurück. Alles elektrisch — ohne einen Tropfen Benzin zu verbrauchen.

Die Ideal-Situation für einen PlugIn. Sie haben Photovoltaik auf dem Dach und der Strom ist quasi kostenlos. Sie fahren weniger als 40 km zur Arbeit und können dort auch preiswert (oder kostenlos) Strom tanken. Ideal ist auch die Situation eine Flat-Rate von den Stadtwerken (s.a. Elektromobilität vor Ort) zu haben. Natürlich freut sich der Elektromobilist, dass er sogar manchmal kostenlos Strom bekommen und parken kann. Aber rein betriebswirtschaftlich lohnt sich die Anschaffung nicht:

  • Inspription als T6 (Benziner) mit 310 PS = 61.105 Euro
  • Inspription als D5 mit 235 PS Diesel = 58.650 Euro
E-Kennzeichen

Fahrzeuge mit E-Kennzeichen haben Vorteile: Sie können in vielen Städten kostenlos parken, dürfen die Bus-Spur benutzen und so weiter. Elektroautos bekommen automatische ein E-Kennzeichen. Hybridfahrzeug müssen besondere Voraussetzungen erfüllen:

  • der CO2-Ausstoß muss unter 50 g/km liegen oder
  • die Reichweite mit Elektroantrieb muss mindestens 30 km betragen.

Fahrzeuge, die zum 1. Januar 2018 erstmalig zugelassen werden, müssen sogar eine Reichweite von 40 km mit dem elektrischen Antrieb zurücklegen können. Da für die neue Zugelassen Volvo XC60 die WLTP Vorgaben gelten, gibt es demnach ab 2019 kein E-Kennzeichen mehr.

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Im Gelände

Wie schon oft erwähnt, fährt kein Mensch mit einem 90.000 Euro in richtig „schweres“ Gelände. Aber gut zu wissen, dass der T8 durch seine vier angetrieben Räder, auch mal aus dem Dreck kommen kann und auch Schnee für ihn machbar ist.

Long-Run

Der Long-Run war diesmal nicht so wirklich „long“ — aber insgesamt über 1.000 Test-Kilometern haben wir gezeigt: 200 km/h (sogar mehrfach notiert) sind kein Problem. Vor allem mit welcher „Leichtfüßigkeit“ die 200 km/h erreicht werden, macht den Tester sicher, dass der XC60 versprochenen 230 km/h auch schafft.

Genial auch der adaptive Tempomat (Pilot Assist II, +1.1750 Euro*) mit dem Spurassistenten, der teilautonomes Fahren bis 130 km/h erlaubt.

Kraftstoff- Stromverbrauch

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Laden und einkaufen macht Sinn. Demnächst auch beim IKEA in Osnabrück

Herstellerangaben (NEFZ): 2,3 l/100 km (CO2 = 52 g/km), WLTP: 3,4 l/100 km (CO2 = 69 g/km).

Übergeben wurde uns das Fahrzeug mit einem Verbrauch von 11,6 l/100 km. Das ist sicher ein Wert, der erzielt wurde, weil man lange schnell unterwegs war. Die Kollegen der Rheinischen Post hatten einen Verbrauch von 12 l/100 km und eine elektrische Reichweite von 25 km notiert.

Klar ist: wenn man mit fast 400 PS (s.a. Porsche Panamera Hybrid) oft schnell unterwegs ist, dann werden deutlich mehr als 10 l/100 km verbrannt. Wir haben während des Test so oft wie möglich elektrisch „zugefüttert“. Also mindestens 1x pro Tag wurde geladen. Da der Volvo XC60 T8 leider keinen Type 2 Stecker an Bord hatte, machen aber kurze Ladestopps kaum Sinn. Schade!

Klar ist, wenn elektrisch „zugefüttert“ werden kann (s. CityRunde) kommt man mit einem sensationell Ergebnis von 0,0 l/100 km ans Ziel. Die Fahrt zur City, dann die City-Runde und zurück (Pendlerrunde) mit einer Entfernung von 43 km, haben wir komplett elektrisch zurückgelegt. Geht doch, Reichweite 43 km, mit 0 km Restreichweite auf die Einfahrt gerollt.

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So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus 

E vorhanden km

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

20

55

77

5,9

Super-Spar

0

15

68

6,6

Landstraße sparsam

40

45

57

1,9

Landstraße Langzeit

 

213

63

6,0

Land Ibbenbüren

35

43

66

1,1

Land Ibb zurück

0

86

52

2,5

Land / BAB

40

95

99

5,9

Landstraße sportlich

35

76

8,3

BAB sparsam

40

82

99

5,9

BAB normal

40

105

103

7,1

Stadt

27

16

 

0,0

Pendler

43

45

45

0,0

1. Tankstopp

1.149

1.149

68

4,6

Stromverbrauch

Volvo XC60 T8 PlugIn Hybrid

   

Nr

Datum

Ort

Ladestation

kWh

Bemerkung

1

08.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

2

09.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

3

10.10.2018

Osnabrück

Hasbergen, bei Osnabrück

8,5

Taste Kitchen

4

10.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

5

11.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

6

12.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

7

13.10.2018

Emsbüren

Home

8,0

 

8

14.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

9

15.10.2018

Schüttorf

Schüttorf

1,5

Stadtwerke

10

16.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

11

16.10.2018

Emsbüren

Home

5,5

 

12

17.10.2018

Nordhorn

Nordhorn

1,3

Stadtwerke

13

17.10.2018

Emsbüren

Home

8,0

 

14

18.10.2018

Emsbüren

Home

3,5

 

15

18.10.2018

Emsbüren

Home

8,0

 

16

19.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

17

20.10.2018

Emsbüren

Home

8,0

 

18

20.10.2018

Nordhorn

Nordhorn

5,2

Stadtwerke

19

20.10.2018

Emsbüren

Home

8,0

 

20

21.10.2018

Emsbüren

Home

8,5

 

21

22.10.2018

Emsbüren

Home

8,0

 

22

22.10.2018

Emsbüren

Home

1,0

Allegro Emsflower

23

22.10.2018

Emsbüren

Home

4,5

 
     

Summe

155,5

 
  • Testverbrauch nach 1.153 km, 68 km/h, 4,6 l/100 km
  • Stromverbrauch 155 kWh

Gesamtkosten für 1.153 km 52,6 l = 76,70 + 155 kWh * 0,3 Euro/kWh = 46,50 Euro = 123,- Euro
Euro = 10,70 Euro / 100 km

Fazit

IMG 9306 laden 350Natürlich hat der Volvo XC60 viel Freude gemacht, weil er einfach praktisch ist, topp ausgestattet und einen fast 400 PS starken Spaßmacher unter der Haube hat. Für über 90.000 Euro hat man sicher auch nichts anderes erwartet.

Rein betriebswirtschaftlich rechnet sich ein PlugIn Hybrid nicht, weil er deutlich teurer in der Anschaffung ist. Man müsste schon die ideale Situation durchrechnen, dass man den Strom überwiegend kostenlos über die eigene Photovoltaik Anlage bekommt und auch auf der Arbeit durch den großzügigen Arbeitgeber (weil vielleicht auch dort ein Stromerzeugung auf dem Dach ist) kostenlos für die Rückfahrt geladen werden kann.

Das nächste Fahrzeug führt aus der automobilen Oberschicht wieder auf den „Boden der Tatsachen“ zurück. Auf der Einfahrt steht der Grand Citroën C4 SpaceTourer mit BlueHDi150. Sicher auch nicht „alltäglich“, weil dieser hat ebenfalls Platz ohne Ende.

Der nächste PlugIn wird der Porsche Cayenne (Fahrbericht Porsche Cayenne E-Hybrid) sein. Auch Porsche bereitet seine Kunden mit PlugIn auf die Elektromobilität vor.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 10-2018

Linktipps

Fotos © 2018 Redaktionsbüro Kebschull

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