Seat Exeo

Seat Exeo 143 PS Diesel

Veröffentlicht am: 18. Mai 2012Von
Seat Exeo

Seat Exeo

05-2012 – Was bei Lidl und Co funktioniert, ist in der automobilen Welt durchaus eine Überlegung wert. Wenn die Discounter mit ihren Aufbackbrötchen den meisten alteingesessenen Bäckereien das Wasser abgraben, dann muss das im Prinzip mit Autos auch gehen. Im Set Exeo steckt unheimlich viel Audi? Ist das gut so? Wir werden es klären.

Seat Exeo TDI Multitronic

Felix SutschekSo oder so ähnlich müssen die Gedanken der Seat-Entscheider ausgesehen haben. Vielleicht war auch etwas Wehmut dabei, dass der Seat Leon nicht sonderlich erfolgreich war und Skoda mit Oktavia und Superb sehr gut im Geschäft ist.

Also: man nehme ein sehr erfolgreiches Auto des Mutterkonzerns, verpasse ihm ein neues Makeup, einen neuen Namen und fertig ist das spanische Aufbackbrötchen Seat Exeo . Das klingt jetzt vermutlich negativer als es ist. Im Kern hat Seat hier den alten Audi A4 hergenommen und verkauft ihn unter neuem Gesicht und neuem Namen. Mit nahezu unveränderter Technik, in sehr guter Qualität zu deutlich geringeren Preisen. Größtenteils.

Unser Testexemplar ist weit von den Einstiegsmodellen (Exeo Reference, 1,8 TSI mit 120 PS, ab22.450 €, gem. Homepage 18.05.2012) entfernt, mit 2-Liter TDI, 143 PS, Multitronic, großem Navi und was sonst noch schon zum Quasistandard gehört, kommt auch der Seat Exeo auf gute 35.000€. Als Ausstattungsvariante Sport mit  2.0 TDI CR Multitronic 105kW (143 PS) muss man 31.690 Euro investieren (s.a. Seat Konfigurator).

Viel Geld für ein Aufbackbrötchen. Aber wie bei einem solchen Organspender nicht anders zu erwarten, ist es der Seat Exeo wert. Die Multitronic rupft zwar etwas beim Anfahren, das werden die meisten Autofahrer vielleicht gar nicht so empfinden. 

Sparsam, wenn man will

Der Spritverbrauch war auch nicht so gering wie es die Lektüre (4,6 Liter außerorts, Herstellerangabe) der technischen Daten erwarten ließ, man muss schon sehr sorgfältig mit dem Gaspedal umgehen (mehr dazu im Blog auf blog.autoplenum.de). Ansonsten herrscht Innen das gleiche Flair wie man es vom Audi A4 her schon kennt.

Die Seat-Leute haben es sogar geschafft einen Nachteil des A4 auszubügeln: man fällt nicht mehr so in das Auto hinein. Beim A4 war ich immer froh, dass da noch ein Sitz kam. Es fühlte sich immer so an, als würde man ins Bodenlose stürzen. Das ist beim Seat Exeo nicht mehr der Fall. Dafür ist natürlich die Kopffreiheit nicht ganz so groß wie im A4. Der Kofferraum ist kein ausgemachter Riese, dafür klappt alles eben um, wenn die Rückbank mal weichen muss. Das Aussendesign kommt einem immer irgendwie bekannt vor, wirkt aber seit dem Facelift sehr harmonisch. Das Fahrwerk ist immer noch so gut wie es schon im Audi war.

Fazit

Alles in allem ist der Seat Exeo eine interessante Wahl. Ein ausgereifter Audi A4 im Preissegment eines Skoda Octavia. Das Einzige vom Audi A4, was der Seat Exeo nicht mitliefern kann, ist das Image. Dafür hat Seat das Design sehr gelungen so weit abgeändert, um nicht als billige (Raub)Kopie zu wirken.

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Fotos © 2012 Redaktionsbüro Kebschull

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