Felix Sutschek

Skoda Octavia RS 200PS

Veröffentlicht am: 6. Dezember 2011Von
[12-2011] Eins muss man ihm lassen, dem Škoda Octavia RS. Er ist mit jeder Generation gefälliger und erwachsener geworden. Designmäßig ist er so gefällig, dass selbst Mercedes bei seiner C-Klasse sich jetzt doch stark an der Front des Octavia orientiert. Für den Octavia sicherlich ein Vorteil, wird er doch jetzt ganz ohne eigenes zutun unter Umständen mit einem Premiumfahrzeug verwechselt.


Skoda Octavia RS Kombi 200PS – Schnell – Gut – Günstig

Felix SutschekAuch sonst weiß er zu gefallen. Nicht allzu auffällig, aber auch nicht langweilig. Bieder genug, um jedem gefallen zu können, und das ist jetzt nicht negativ gemeint. Letzten Endes wird hier konsequent das weitergeführt, was den Golf seit Jahren so erfolgreich macht. Solide Technik, gute Verarbeitung, und ein Design das nirgendwo aneckt. Und das ist den Skoda-Designer und Ingenieuren echt gut gelungen. Das Auto ist reif, erwachsen, durchdacht, funktional und zuverlässig.

Eigentlich könnte ich jetzt auch aufhören, es ist alles gesagt, stünde da nicht überall noch RS auf dem Fahrzeug. Das ist ein dezenter Hinweis auf die Topmotorisierung. Und das mit dem „dezent“ wird hier konsequent durchgezogen. Außer den RS-Schriftzügen erinnert nichts an irgendwelche übertriebene Sportlichkeit. Letzten Endes ist es ein ganz normaler Octavia mit einem potenten Motor. 

Viel Platz, gute Verarbeitungsqualität

Die Qualitäten des Octavia sind allesamt erhalten geblieben. Großer Kofferraum, brauchbare Platzverhältnisse im Fond, noch bessere vorne. Hinten ist deutlich mehr Platz als in manch einem anderen Auto des Konzerns, das auf der gleichen (Golf-)Plattform steht. Die Verarbeitungsqualität gab keinen Anlass zur Kritik, die Materialanmutung ist ganze Galaxien von dem entfernt, womit der Fabia RS uns etwas enttäusch hat, nur das Ambiente wirkt – na ja, man möchte fast sagen lieblos. Zumindest wirkt es auf mich als fehle ihm jegliche Eigenständigkeit.

Die Sitze sind gut, angenehm mit sportlichen Wangen ohne übertrieben Härte an den Tag zu legen. Das Getriebe lässt sich angenehm und völlig unauffällig schalten. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und liefert auch etwas Feedback von der Vorderachse. Das Fahrwerk ist straff, aber nicht hart oder gar übertrieben sportlich.

Der Motor verrichtet seine Arbeit zwar wie erwartet gut, aber immer mit einem gewissen gelangweilten, ich möchte fast sagen genervten, Unterton. Dass der Octavia RS auch als Diesel angeboten wird, überrascht dann nur noch auf den zweiten Blick. Wenn der Benziner schon nicht sportlicher gemacht wird, kann man das Konzept auch gleich als Diesel verkaufen. Da hat man dann zwar 30 PS weniger, aber dafür 70 Newtonmeter mehr Drehmoment, und das aus dem Drehzahlkeller heraus.

Fazit

Der Octavia RS Kombi kann überzeugen, aber nicht begeistern. Das Auto bleibt stets nüchtern und distanziert. Das tut aber seinen Qualitäten keinen Abbruch, das Auto ist gut und groß, schnell (238 km/h) und günstig (ab 28.790€).

Fotos © Redaktionsbüro Kebschull

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