Felix Sutschek

Seat Leon Cupra R

Veröffentlicht am: 14. März 2011Von
03-2011 – Verdammt. Endlich wieder die Gelegenheit ein spaßiges Mobil in Augsburg auf dem ADAC Fahrsicherheitszentrum (FSZ) zu testen und ich kann nicht dabei sein. Aber sei es drum, ich durfte ihn trotzdem fahren und will meine Eindrücke im Folgenden schildern…


Leon Cupra R oder Papas Traum vom Pampersbomber

Felix SutschekVon Außen fällt gleich mal auf, dass der Cupra R ein ausgewachsenes Familienauto ist. 5 Türer mit Kofferraum. Papas Traum, den kann man zur Not noch Mama als notwendig verkaufen. Und beim Probesitzen die Überraschung, da ist er tatsächlich genau so groß wie erwartet. Ich kann mit meinen 190 Zentimetern hinten noch gut Platz nehmen, wenn sich vor mir ein Sitzriese mit 190cm breit macht. Passt also. Jetzt aber schwupps auf den Fahrersitz. Die Lederbezogenen Sportsitze sehen nicht nur gut aus, sie fühlen sich auch gut an. Lassen sich echt gut einstellen, wobei sie an das schraubstockartige Feeling im Ford Focus RS nicht ganz heranreichen.

Motor an. Auffällig unauffällig. Losfahren. Noch unauffälliger. Ein ganz normales Auto. Gut, kurze Stöße kommen ungefiltert im Innenraum an, Sportfahrwerk und 19 Zöllern sei Dank. Hart wie das sprichwörtliche Brett. Mama wird sich beschweren, aber mit der Zeit wird sie lernen es zu mögen.

Er schnurrt dahin, bis man ihn ein bisschen fordert. Ab 4000 1/min wird’s lustig und ab 5000 1/min geht’s richtig ab. Der Motor zeigt was er kann, und der kann… Der Sound ist richtig Atemberaubend, so wenig man vorher von der Maschine vernommen hat umso lauter und präsenter zeigt sie sich jetzt. Dass es ein Turbomotor ist, wäre mir jetzt nicht aufgefallen: Die Charakteristik und Akustik erinnern mich eher an ein Hochdrehzahlkonzept. Obwohl er nur bis 6500 1/min dreht. Kein Wastegate, das sich in Szene setzt und kein plötzlich einsetzender Turbodruck. Sehr homogen alles.

Nur nicht das Fahrwerk. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier etwas mehr Liebe zum Detail gut getan hätte. So hart er sich auch gibt, wenn man Gas gibt wird er vorne leicht und dazu noch verdammt nervös. Spurrillen läuft er nach wie ein Rüde einer läufigen Hündin und Lenkungseinflüsse durch Gasgeben sind auch da. Dafür fehlt das Feedback von der Lenkung, ich weiß nicht genau, was er auf der Vorderachse macht. Im Grenzbereich eine eher gefährliche Kombination.

Wir kommen auf meiner Moppedstrecke an und ich bin gespannt. Mit all den Eigenheiten die ich bis jetzt gefunden habe, bin ich neugierig wie er sich schlägt. Und er macht das recht gut. Zwar verhindert die indifferente Lenkung in Kombination mit den montierten Winterreifen eine ambitioniertere Fahrweise, aber Spaß macht er – und wie. Geht wie Schmids Katze und Klingt, zumindest für mich, wie 1000 Engelszungen.

Mein Fazit

Ich bin von dem Cupra R begeistert. So viel Leistung für das Geld, dazu noch ein ausgewachsener 5-Türer, was will man mehr. Ihn mit dem VW Scirocco R oder dem Ford Focus RS zu vergleichen, ist fast schon unfair. Der Cupra R zielt auf eine andere Klientel. Und vom Gesamtkonzept und dessen Umsetzung her ist er zumindest dem Scirocco überlegen. Wenn dann noch richtig gute Sommerreifen drauf sind, kann sich Papa auf jede Fahrt richtig freuen…

Fotos (c) 2011 Redaktionsbüro Kebschull 

Seat Leon Cupra R

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