Felix Sutschek

Blog: VW Scirocco R

Veröffentlicht am: 1. Dezember 2010Von
12-2010 – Ein Auto das nach Meinung so Vieler polarisiert. Dem kann ich mich nicht wirklich anschließen. Das Auto sieht aber in Natura deutlich besser aus, als auf den meisten Fotos, die es von dem Sportler gibt. Und ich hatte das große Vergnügen, die Topversion, den „R“, fahren zu dürfen.


Power to the People

Felix SutschekDie erste Berührung ist eher unspektakulär. Tief kauert er auf dem Parkplatz. Große Lufteinlässe tragen dem erhöhten Kühlungsbedarf Rechnung, sehen aber auch deutlich besser aus als die der normalen Version. Über die Farbe sag ich jetzt nix, ist Geschmackssache. Der Innenraum ist typisch VW. Nüchtern, emotionslos, funktional, praktisch und perfekt verarbeitet. Mir persönlich gab das „Navi-Dingens“ etwas zu denken. Aber dank Touchdisplay hat dann alles doch sehr gut geklappt.

Sitze sind sehr bequem und gut und bieten noch besseren Seitenhalt, was man eben von einem Sportler erwartet. DSG ist auch an Bord, genau wie DCC, die variable Dämpfersteuerung. Fast alles was gut (und leider auch teuer) ist.

Fahren, so ein Auto muss man fahren. Und wie verhält es sich? Boah ist der unspektakulär! Ein ganz normales Auto. Leichtes, sehr unaufdringliches Röcheln im Auspuff. Dank DSG brutal unaufgeregt im fahren. Aber er kann auch anders. 

Testfahrt auf dem ADAC Fahrsicherheitszentrum

Volkswagen Scirocco RWenn man dem Volkswagen Scirocco R die Sporen gibt, geht richtig was voran. Dann wird der Scirocco deutlich lauter, schreit seine Kraft in die Welt hinaus und katapultiert den Wagen vorwärts mit einem Elan, den ich ihm fast nicht zugetraut hätte. Auf dem FSZ Augsburg dürfen wir ihm richtig auf den Zahn fühlen. So gut es das Wetter zulässt. Aber trotz der schwierigen Wetterbedingungen, haben wir jede Menge Spaß. Der Scirocco ist schnell, sehr wendig und überaus spaßig. Er lenkt sehr direkt mit wenig Wankbewegung ein, ESP sorgt für ein Mindestmass an untersteuern und der Auspuff für die richtige Klangkulisse.

Das DSG macht seine Arbeit gut und der Motor noch viel besser. Alles harmoniert. Ich werde mutiger und schneller: DSG steht jetzt auf „Manuell“. Ich darf selber an den Paddels schalten, der Scirocco macht das aber auch selber bevor man in den Begrenzer rauscht. Das funktioniert alles sehr gut, nur beim Runterschalten in sehr engen Kurven habe ich Schwierigkeiten, dann komme ich nicht mehr an die entsprechende Wippe. Doof. Wenn ich Vollgas gebe, schaltet er zwar selber runter, trotz „Manuell“, aber dann wieder sogar einen Gang weiter als ich es will. Und damit ist Rutschen angesagt, weil zu viel Drehzahl und Leistung anliegt. Ich wollte vom dritten in den zweiten, er geht vom dritten in den ersten. Fahrstil, anpassen und gut ist. Vor der Kurve runterschalten. Trotz dieser Unzulänglichkeit ist mir das DSG im Scirocco lieber als das, das ich im Porsche Boxster S, mit den abstrusen „Schaltwippen“, fahren durfte.

Fazit

Der Scirocco ist ein Athlet im Maßanzug. Sportlich elegant, unaufdringlich und doch schnell – wenn man will. Ein Spagat, der VW sehr gut gelungen ist.

Fotos © Redaktionsbüro Kebschull

 

Volkswagen Scirocco R

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