(11) Rallye Dakar 2011

Veröffentlicht am: 14. Januar 2011Von
Die Dakar ist wohl gelaufen. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) führen mit fast einer Stunde vorsprung. Aber auf einer Wüsten-Ralley kann viel passieren: Carlos Sainz/Lucas Cruz können ein Lied davon singen…


Rallye Dakar 2011, 11. Etappe, 13. Januar 2011

Al-Attiyah/Gottschalk vergrößern mit Sieg Vorsprung auf Verfolger

Wolfsburg (13. Januar 2011). Die Volkswagen Werksfahrer Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) setzten sich auf der elften Etappe an der Spitze der Rallye Dakar weiter ab. Sie erzielten auf dem Teilstück von Chilecito nach San Juan im Race Touareg 3 ihren vierten Etappensieg in diesem Jahr und profitierten gleichzeitig vom Pech ihrer Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E). Die Vorjahressieger aus Spanien fielen aufgrund eines Schadens an ihrem Fahrzeug zurück, rangieren jedoch weiterhin auf einem Podestplatz. Neue Zweite sind Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) in einem weiteren Race Touareg.

Carlos Sainz, bislang Zweiter der Gesamtwertung, führte die elfte Etappe der Marathon-Rallye fast 400 Kilometer lang an. Dann zwang den Spanier eine Beschädigung an der rechten Vorderrad-Aufhängung seines Autos zu einer Reparaturpause, bei der der Vorjahressieger viel Zeit verlor. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) leisteten ihren Teamkollegen unter unmenschlichen Bedingungen in der Prüfung Hilfe. Sainz/Cruz fielen durch die Reparatur auf den dritten Gesamtrang, ihre Teamkollegen Miller/Pitchford auf die sechste Position zurück.

Hinter Nasser Al-Attiyah erreichte der Franzose Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW das Tagesziel mit 1.13 Minuten Rückstand als Zweiter. Die drittbeste Zeit ging an Vortagessieger Giniel de Villiers. Der "Dakar"-Champion von 2009 liegt in der Gesamtwertung der Rallye nun 51.49 Minuten hinter Al-Attiyah.{mosimage}

Stimmen / Ergebnis

Ursprünglich wäre die elfte Prüfung mit 622 Kilometer die längste der gesamten Rallye gewesen. Allerdings sorgten Regenfälle im Gebiet um San Juan zuletzt für tiefe Auswaschungen und neue Schluchten. Aus Sicherheitsgründen strich der Veranstalter deshalb im letzten Teilstück der Prüfung 93 Kilometer. Damit verkürzte sich die Distanz auf 530 Kilometer. Am Fuß der Anden durchquerten die Teams zu Beginn Canyon-Landschaften mit viel Busch-Vegetation, danach bewältigten sie einen Anstieg auf über 3.200 Meter, bevor die Prüfung auf rund 800 Metern Höhe über dem Meeresspiegel endete.

#300 – Carlos Sainz (E), 14. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung

"Wir haben heute wirklich attackiert und waren im Staub von unserem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah auf etwa 25 Sekunden dran. Das ist ein riskantes Spiel und das wussten wir. Wir haben im Staub ein Loch übersehen, in das wir auf der Bremse stehend hineinrutschten. Die Aufhängung brach. Glücklicherweise waren unsere Teamkollegen Mark Miller und Ralph Pitchford mit Ersatzteilen direkt hinter uns und wir konnten die zerstörten Komponenten in Rekordzeit bei unglaublich hoher Hitze wechseln. Dank der Hilfe von Mark und Ralph haben wir das Ziel auf dem dritten Platz der Gesamtwertung noch erreicht. Dafür bin ich dankbar. Aber heute bin ich nicht einfach nur ausgepumpt, ich brauche einen neuen Körper."

#302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung

"Ich habe mir schon vor Tagen vorgenommen, bis zum Ziel möglichst clever zu Werke gehen zu wollen. Heute gab es gleich zwei Wertungsprüfungen, in denen man hellwach sein musste. Wir haben im ersten Teilstück das Material so gut wie möglich geschont, um im zweiten Teil gut aufgestellt zu sein. Das hat sich ausgezahlt. Und obwohl wir eher verhalten unterwegs waren, haben wir am Ende die Wertungsprüfung gewonnen. Jetzt haben wir einen komfortablen Vorsprung, doch der bedeutet nichts, wenn man nicht in Buenos Aires ankommt. An den Sieg verschwende ich noch keinen Gedanken. Schließlich liegen noch zwei extrem harte Tage vor uns."

Ergebnisse

Stand nach Etappe 11, Chilecito (RA)–San Juan (RA); 529/693 km WP 11/Gesamt

Pos. Team Fahrzeug Etappe 11 Gesamtzeit

1. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D); Volkswagen Race Touareg 3; 4:17.27 Std. (1.); 38:16.01 Std.

2. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 3; 4:22.19 Std. (3.) + 51.49 Min.

3. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E); Volkswagen Race Touareg 3; 5:32.17 Std. (14.) + 1:27.27 Std.

4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); BMW X3 CC; 4:18.40 Std. (2.) + 1:40.45 Std.

5. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); BMW X3 CC; 4:30.44 Std. (4.) + 4:02.54 Std.

6. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA); Volkswagen Race Touareg 3; 5:19.22 Std. (11.) + 4:42.38 Std.

7. Ricardo Leal dos Santos/Paulo Fiuza (P/P); BMW X3 CC; 4:44.40 Std. (5.) + 6:15.38 Std.

8. Christian Lavieille/Jean-Michel Polato (F/F); Nissan Proto; 4:53.00 Std. (7.) + 7:02.56 Std.

9. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad (BR/BR); Mitsubishi Racing Lancer; 4:52.22 Std. (6.) + 8:00.52 Std.

10. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D); Buggy SMG; 5:16.51 Std. (9.) + 14:18.14 Std.

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