Fahrbericht – Volvo XC40 Recharge SE
Volvo und die Nummer 3
Auf einem Fahrtest durften wir sowohl den XC40 SE als auch den neuen Volvo C40 Recharge testen. Der XC40 hat jetzt „nur“ die kleine Batterie. Aber auch mit der sollten 250 Kilometer Reichweite möglich sein.Dann mal los
Die 408 PS vom XC40 Dual Motor vermissen wir nicht. Das ist erst einmal die gute Nachricht. Mit 7,9 Sekunden bis Tempo 100 km/h werden auch Überholmanöver souverän gemeistert. Ansonsten können wir uns kurzhalten. Der XC40 SE hat alles, was das Autoherz braucht – und das haben wir schon im XC40 Test feststellen können.
Daten & Fakten
Motor |
Benzin / Elektro |
Leistung kW (PS) |
170 (231) |
Drehmoment (Nm) |
330 |
Getriebe |
1-Gang |
0-100 km/h (sec) |
7,9 |
Leergewicht (kg) |
2.014 |
Vmax (km/h) |
160 |
CO2 in g/km |
0 |
Reichweite (km) |
243 – 338 |
Schadstoffklasse |
A+++ |
Verbrauch kombiniert (kWh/100 km) |
18,7 |
Ladekapazität DC (kW) |
11 |
Ladekapazität AC (kW) |
150 |
Batterie brutto / netto (kWh) |
69 / 67 |
Kofferraumvolumen / umgeklappt (l) |
450 / 1.295 |
Grundpreis (Euro) |
48.650 |
Förderung (Euro) |
-9.750 |
Ausstattung
Der Volvo XC40 Recharge SE startet als Core bei 48.650 Euro. Für die Ausstattungslinie Plus werden weitere 6.150 Euro und für Ultimate sogar 9.300 Euro zusätzlich fällig. Der XC40 Twin Motor (408 PS) kostet in der Linie Core schon 7.500 Euro mehr. Der Twin bietet nicht nur fast doppelt so viel Power, sondern auch 8 kWh (netto) mehr Batterie.Ganz schön clever, aber legitim. Da bei der Förderung (3.750 Euro Händler + 6.000 Euro Staat) der Basispreis Berechnungsgrundlage ist, werden beispielsweise größere Batterien als Ausstattungspakete angeboten. In den meisten Fällen wird der Händleranteil beim Grundpreis bereits abgezogen.
Ansonsten können wir es uns leicht machen und bei der Ausstattung sowie bei den Extras auf die Daten des Volvos XC 40 Dual Motor (408 PS) verweisen.
Volvo XC40 Recharge Pure Electric Pro |
54.390 Euro |
Lackierung Thunder Grey Metallic |
750 Euro |
20” Hochglanz Schwarz |
660 Euro |
Abgedunkelte Seiten- und Heckfenster |
390 Euro |
Connect Textil / Microtech (Ledernachbildung) |
950 Euro |
Testwagenpreis |
57.140 Euro |
Der Volvo XC40 Recharge SE im Alltag
Auch hier können wir uns knapphalten: der XC40 ist ein XC40 – egal, ob als Benziner, Dual Motor oder Single Motor. Auch die anderen Themen wie Laden, Navigation, App kennen wir bereits.
Long-Run
Drei Herausforderung waren zu meistern: Amsterdam (200 km), Heiligenhafen (400 km), Frankfurt 400 km. Amsterdam war ja einfach. Nur 200 Kilometer und in den Niederlanden sind wir mit meist maximal 100 km/h unterwegs; da haben wir einen Schnitt von 18,4 kWh/100 km. Und nach 200 km hatten wir noch eine Reichweite von 195 km. In der Hoteltiefgarage waren zahlreichen Tesla Destination Charger und 10 Ladestationen für Hotelgäste. So muss das auch in Deutschland werden. Hoteliers: bitte AUFWACHEN!Für die Rückfahrt haben wir uns noch einen Lader in der Nähe des Rijksmuseums gesucht. Auch hier waren 2 Lader durch eAutos belegt. Ein Lader hat nicht gepasst, weil das Typ 2-Ladekabel zu kurz war. Wieder haben wir etwas gelernt – und haben sofort ein 7-Meter Ladekabel für die Reisen geordert. Dann haben wir erfolgreich geladen – und ohne Parkgebühren etwa 3 Stunden Amsterdam genossen. Die Rückfahrt war natürlich easy.
Heiligenhafen
Heiligenhafen haben wir vorbereitet. Bis Buddikate Ost ist es zu knapp, da bei 120 bis 150 km/h der Verbrauch schon signifikant steigt. Also haben wir den Lader Raststätte Osetal Süd nach 204 km angesteuert. Wie prophezeit waren alle 4 IONITY Ladeports besetzt. Aber wir hatten Glück: nach 5 Minuten laden an einem 50 kW-Lader, konnten wir dann wechseln und haben mit maximal 134 kW geladen. Nach 25 Minuten sind wir weiter nach Heiligenhafen. Nach 372 Kilometern haben wir einen Schnitt von 106 km/h und 23,9 kWh/100 km notiert.
In Heiligenhafen haben wir kostenlos mit 50 kW beim Lidl geladen und waren während der Ladezeit einkaufen. So muss das. Schade, dass man dort regelmäßig auf „Schnorrer“ stößt. Für 50 Euro einkaufen, 1x kostenlos laden. So wäre es richtig.
Die Rückfahrt war natürlich ebenfalls gut vorbereitet. Wir sind mit 93% gestartet (310 km Reichweite) und hatten einen Ladestopp bei IONITY Osethal Ost: mit 29% kamen wir an und haben 136 kW geladen. Da hat der ID.3 Fahrer nur geschaut… Übrigens: auch hier waren 3 von 4 Lader besetzt. Auch als zwei Fahrzeuge weggefahren sind, waren diese Lader sofort erneut besetzt. Nach 26 Minuten und 40,5 kW und 280 Kilometern Reichweite ging es weiter. Geschätzte Ladekapazität: 7% (rot). Nach 226 km Fahrt sind wir mit verbleibenden 17% angekommen.
Zwischenfazit: wenn man die Entfernung zum Ziel (Ladestation) und die reale Reichweite ständig mitplottet, kommen wir zumindest immer mit mehr Reichweite an, als prognostiziert wurde. Natürlich sind wir meistens nur zwischen 110 und 130 km/h gefahren. Gegen Ende der Fahrt, auf der A30, haben wir auch mal kurz „eGas“ gegeben und sind auch zeitweise mit 140-150 km/h gefahren.
Dietzenbach
Die letzte Strecke war Dietzenbach (in der Nähe von Frankfurt am Main). Natürlich sind wir mit 100% gestartet (Planung). Da wir erst am Vortag nach Hause gekommen sind, mussten wir kurz an einen Schnelllader, da unsere Wallbox zwar vorhanden, aber noch nicht angeschlossen ist. Geplant war über den Ladepark Hilden (157 km) nach Dietzenbach (224 km) zu fahren. Aber wir haben es ja getestet. Es müsste mit einer Reichweite von 280 km (= 85%) klappen.In der Realität hatten wir eine perfekte Fahrt. Mit „nur“ 81% sind wir in Richtung Hilden unterwegs. Mit 27% sind wir angekommen. Wir genossen ein kurzes Frühstück und Kaffee – und nach 35 Minuten mit 90% (nur noch 32 kW Ladeleistung) und 260 km Reichweite konnten wir weiter. Ziel: mit 7% (rote Anzeige) Ankunft in Dietzenbach. Da wir sparsam unterwegs waren, waren wir schnell bei einer Prognose von 12% (schwarze Anzeige) und sind im Endeffekt sogar mit 21% bei Volvo angekommen.
Kraftstoffverbrauch
Übernahme: 767 km, 94 km/h, 22,7 kWh/100 km | 391 km, 93 km/h, 23,8 kWh/100 km. 84% = 230 km Reichweite.Klar ist, auch wenn kein Allrad vorhanden ist, braucht ein SUV bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn ein paar kWh mehr. Aber auf der Landstraße und in der City sind wir mit 13,6 bis 17,0 kWh/100 km unterwegs. Das sind schon gute Werte. In Euro 15 kWh/100 km = unter 5,00 Euro pro 100 km. Das schafft man zurzeit nicht einmal mit Erdgas (CNG).
So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde:
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [kWh/100km] |
aom- |
55 |
61 |
18,3 |
Super-Spar |
15 |
59 |
13,6 |
Landstraße sparsam |
121 |
28 |
15,3 |
Landstraße 1 |
60 |
59 |
17,0 |
BAB |
183 |
77 |
21,2 |
BAB |
220 |
99 |
19,6 |
Stadt |
16 |
31 |
14,3 |
Pendler |
30 |
38 |
15,4 |
Ladestopps s. Ladehistorie |
Testverbrauch nach 1.980 km, ca. 89 km/h, ca. 20 kWh/100 km
Pro & Contra
+ |
Cooles, gut verarbeitetes eAuto mit voller Förderung. |
– |
AC Ladeleistung, wie leider bei fast allen eAutos, nur 11 kW. |
Fazit
Reicht die kleine Batterie? Diese Frage wollten wir ja im Test beantworten. Ja, denn für eine Strecke von etwa 400 Kilometern kann man gern mal eine kleine (Lade-)Pause von 20 bis 25 Minuten einlegen.
Darüber hinaus ist es ein top verarbeitetes eAuto mit reichlich Platz, sowie mit guter Navigation (Google Maps). Leider muss man zurzeit (Stand 24.04.2022) etwa 14-16 Monate auf diesen Traum warten. Siehe auch Konfiguration.
Ausblick
Elektrisch geht es weiter mit dem Volvo C30 Recharge mit 408 PS. Im Kurzteste durften wir bereits die ersten Erfahrungen sammeln. Los geht es sofort mit einem Long-Run. Zwischenziel natürlich der Ladepark in Hilden.Tägliche Tweets auf Twitter.
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 04-2022.
Linktipps
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