Fahrbericht (kurz) Mercedes-Benz EQB
Kurz & knapp
Wow, der EQB ist schon ein Schiff und erntet auf Twitter erst einmal Kritik: so ein großes Auto braucht kein Mensch, so einige User. Stimmt auf den ersten Blick; meist sind wir ebenfalls mit einem kleinen Köfferchen unterwegs. Da reicht ein VW e-up!. Aber der Kunde liebt nun mal Autos mit viel Platz, ein bequemes Ein- und Aussteigen und einen großen Kofferraum. Voila, dann ist der EQB perfekt. Und als 7-Sitzer, kann man bequem alle Kinder der Nachbarschaft sauber zur Kita oder Schule chauffieren.Der Mercedes-Benz EQB fühlt sich einfach gut an. Die Tür wird mit einem satten Sound zu gemacht. Innen ist alles sehr gediegen; typisch Mercedes. Aber nicht mehr so „altbackend“ wie früher – für Fahrer mit Hut und Zigarre. Da kann Tesla noch eine Menge lernen.
Daten & Fakten
Die Modelle in der Übersicht
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|
EQB 300 4MATIC |
EQB 350 4MATIC |
Antrieb |
Allrad |
||
E-Maschinen Vorder-/Hinterachse |
Typ |
Asynchronmaschine (ASM)/Permanenterregte Synchronmaschine (PSM) |
|
Leistung (Spitze) |
kW |
168 |
215 |
Drehmoment (Spitze) |
Nm |
390 |
520 |
Beschleunigung 0-100 km/h |
s |
8,0 |
6,2 |
Höchstgeschwindigkeit |
km/h |
160 |
|
Akku-Energieinhalt, nutzbar (NEFZ) |
kWh |
66,5 |
|
Verbrauch kombiniert (NEFZ) |
kWh/100 km |
16,2 |
16,2 |
Verbrauch kombiniert (WLTP) |
kWh/100 km |
19,4-18,1 |
19,4-18,1 |
Preis ab |
Euro |
55.311,20 * |
57.988,70* |
*Förderung 7.500 Euro.
Dann mal los…
Erst einmal die Daten des Vorgängers sichern: Fahrstrecke 345 km, 30,9 kWh/100 km, 57 km/h. Das ist nicht besonders sparsam. Okay, es ist Winter. Dann können wir zirka 20% abziehen.Der Mercedes-Benz EQB startet, typisch elektrisch, mit Schwung und fühlt sich richtig gut an. Natürlich schalten wir auf ECO um und Rekuperation auf D-.
Im Mercedes-Benz EQB ist richtig viel Platz. Genial als 7-Sitzer. Die Sitze der zweiten Reihe sind verschiebbar (Aufpreis). AMG-Styling macht den EQB zum sportlichen SUV.
Navigation
Erfreulich: das Navigationssystem findet auf unserer „Teststrecke“ Emsbüren – München vier Schnellladestationen. Da aber bestenfalls mit 120 kW geladen werden kann, braucht der EQB für die etwa 700 Kilometer 2,5 bis 3 Stunden Ladezeit. A Better Routeplanner kommt sogar auf fünf Stopps; aber mit nur 2:05 Stunden Ladezeit. Im Vergleich dazu: ein Tesla Model 3 Long Range (LR) benötigt für die gleiche Strecke nur drei Ladestopps mit 36 Minuten Ladezeit. Ein Tesla Model Y LR benötigt drei Ladestopps mit 52 Minuten. Nun kann Mercedes von Tesla eine Menge lernen.- Ladeleistung, s.a. https://ev-database.de
Ausstattung
Der Mercedes-Benz EQB 300 4Matic startet bei 52.336,20 € (Hersteller-Umweltbonus bereits abgezogen).
EQB 300 4Matic |
52.336,20 € |
Edition 1 |
7.984,90 € |
Fondsitze, längs verstellbar |
428,40 € |
Ladekabel für Haushaltssteckdose, 5m, glatt |
285,60 € |
MBUX Innovations-Paket |
1.368,50 € |
Fahrassistenz-Paket
|
1.439,90 € |
Summe, ab Werk |
65.087,05 € |
minus Förderung (BaFa) |
– 5.000 € |
Summe (rund) |
60.000 € |
eAutos zum Vergleich
- Mercedes-Benz EQA 250
- Tesla Model Y
- Ford Mustang Mach-E
- Audi Q4 e-tron
- Vergleichbar, aber kein SUV
Kraftstoffverbrauch
Es ist Winter im südlichen Emsland. Wie schon oft erwähnt, müssen wir dann etwa 20% „Aufpreis“ einkalkulieren. Mit 18,8 kWh/100 km auf der Minimalrunde können wir den WLTP-Wert bestätigen. Aber klar ist, mit einem Schnitt von 24,6 kWh/100 km sind Reichweiten von deutlich weniger als 300 Kilometer realistisch.
So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [kWh/100km] |
aom- |
55 |
58 |
22,7 |
Super-Spar |
15 |
57 |
18,8 |
Landstraße sparsam |
20 |
56 |
21,3 |
Landstraße 1 |
60 |
58 |
22,2 |
Landstraße 2 |
60 |
– |
– |
Stadt |
16 |
27 |
19,7 |
Pendler |
30 |
39 |
20,9 |
Testverbrauch nach 264 km, 47 km/h, 24,6 kWh/100 km.
Statt Steuern zahlen Geld kassieren
Was ebenfalls nur wenige eAuto-Fahrer wissen: da man kein CO2 emittiert, kann man in den „CO2-Emmisions- Handel“ (THG-Prämie) einsteigen und aktuell (12.01.2022) bis zu 275 Euro* kassieren. Das geht ganz einfach: anmelden, Daten übermitteln und Prämie kassieren. Kennen Sie einen eAutofahrer? Für jede Empfehlung gibt es noch einmal 50,-*. Win-Win und vielen Dank, falls Sie den Link benutzen.
Fazit
Mal wieder ein richtig gutes eAuto von Mercedes. Auf Twitter wird bemängelt, dass es ja eigentlich ein „umgebauter“ Verbrenner sei. Da macht es für mich Sinn, sich erst einmal darauf zu konzentrieren, entsprechende eAutos anbieten zu können.Endlich punktet Daimler auch mit einem guten Navigationssystem. Auf der Langstrecke würde ich für die ersten Fahrten trotzdem immer noch den ABRP zu Rate ziehen.
Nur 100 kW Ladeleistung sind für ein Langstreckenfahrzeug heute nicht mehr zeitgemäß. Da sind Tesla, Hyundai (800 Volt-Technik), Audi und Porsche schon einen großen Schritt weiter.
Ausblick
Am Wochenende (21.01.2022) fahren wir hoffentlich im Kurztest den Mercedes-Benz EQS. Sicher ist der Polestar 2 (Single Engine) und geplant sind der Citroën ë-C4, sowie der DS 3 E-Tense. Weiter geht es elektrisch, aber mit einer Brennstoffzelle, mit dem Toyota Mirai. „Gebucht“ ist außerdem der Toyota RAV 4 als Plug-In-Hybrid.Vielen Dank an Mercedes Senger für die freundliche Unterstützung.
*Preise ohne Gewähr, Stand 01-2022.
Linktipps
- Fahrbericht (kurz) Mercedes-Benz EQA 250
- Fahrbericht (kurz) Audi Q4 e-tron
- Fahrbericht (kurz) Škoda ENYAQ
- Fahrberichte – Übersicht Elektroautos
- Elektroautos – Übersicht 2020
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