Vor kurzem haben wir noch geschrieben, dass Toyota mit dem Lexus UX 300e endlich den ersten Schritt in Richtung Elektromobilität gemacht hat – und jetzt geht es auf einmal recht flott. Wir durften den Toyota Proace Electric zwei Stunden rund um Köln testen.

 

Kurz & knapp

Bus fahren macht Spaß und unser Motto für den Urlaub ist: besser Bus! Der Toyota Proace Electric punktet als VAN mit bis zu 8 Personen. Der Kofferraum ist dann zwar etwas klein, wenn alle 8 Personen dabei sind – aber für 6-7 Segeltuchtaschen reicht es allemal.

Der Toyota Proace Electric hat die uns bekannte Peugeot Technik verbaut: 136 PS mit einer maximalen Ladeleistung von unter 100 kW. 136 PS ist für einen Peugeot e-208 ein guter Wert, aber für einen 8-Sitzer?

• Eco Modus 60 kW/82 PS
• Normal Modus 80 kW / 109 PS
• Sport 100 kW / 136 PS

Daten & Fakten

Motorbauart	Elektromotor
Hubraum	–
Emissionsklasse	A+
Leistung	100 kW
Drehmoment	260 Nm
Verbrauch (WLTP)	Ca. 25,1-26,6 kWh/100 km
Batterie (brutto)	50 / 75 kWh
Reichweite (km)	230 (50 kWh) / 330 (75 kWh)
AC-Laden (kW)	11
DC-Laden (kW)	< 100
0 bis 80% laden	30 min 50 kWh 45 min 75 kWh
Nutzlast (kg)	1.000
Anzahl Personen	7-8
Zuladung Proace Electric (Nfz)	1.200 kg
Beschleunigung 0-100 km/h	13,1
Höchstgeschwindigkeit km/h	130
Preis (Euro netto)	ab 35.250 Euro
Anhängelast	1.000 kg

Dann mal los…

Erst einmal notieren wir die Daten der Vorgänger: 59 km, 34 km/h 27,2 kWh/100 km | 34 km, 59 km/h, 27,2 kWh/100 km. Reichweite 330 km. Bei den Verbrauchsangaben, wird das aber nichts mit einer Reichweite von über 300 Kilometern. Wie sagte Franz Beckerbauer: „Schau‘n mer mal.“

Wir starten erst einmal im Normal-Modus. Speed ist okay; man könnte ja sogar noch in den Sport-Modus (100 kW / 136 PS) umschalten. Das Navi lotst mich gut durch den Kölner Verkehr. Als „Busfahrer“ genießt man die gute Rundumsicht und man passt sich optimal dem fließenden Verkehr an.

Ausstattung

Unser Proace Verso Electric Team Deutschland startet bei 58.530,00 €. In der Ausstattung Executive – L2 5-türig kostet der Proace 67.155,00 €*

Ausstattung 75 kWh Vollelektrisch	73.155,00 €
sandstein metallic	750,00 €
17 Zoll	1.700,00 €
Individual-Sitze	1.000,00 €
Einstiegsleisten Aluminium mit „Proace Electric“ Schriftzug, vorne	99,00 €
Endpreis	76.704,00
Abzug Umweltprämie	– 7.500 Euro

• Weiter Informationen auf toyota.de

Kraftstoffverbrauch

Der erst Wert 45 km, 67 km/h, 22,5 kWh/100 km. Schon besser, als die Vorgänger. Jetzt stelle ich die Klimaanlage aus, schalte um auf Eco und in den B-Modus (für starke Rekuperation). Jetzt geht es deutlich „gemächlicher“ voran, aber natürlich nicht wirklich langsam.

Die zweite Runde bin ich bewusst sparsam gefahren. Nach 26 km, 31 km/h, 14,7 kWh/100 km. Das ist ein sensationeller und nicht zu erwartender Wert.

Der Toyota Proace Electric macht richtig viel Spaß. Als „Busfahrer“ hat man einen perfekten Überblick und das Navigationsitem bringt uns schnell aus Köln raus. Über Land lasse ich ihn dann mit dem Tempomaten rollen. Am Ende, nach genau 90 Kilometern, habe ich eine Restreichweite von 250 km. Das ergibt eine rechnerische Gesamtreichweite von 340 km. Das beeindruckt und das hätten wir nicht erwartet.

Modus	Strecke [km]	Geschw. [km/h]	Verbrauch [kWh/100km]
Landstraße / BAB	45	67	21,5
Landstraße / Stadt	26	45	14,7
Kurzstrecke	18	32	14,0

Testverbrauch nach 90 km, 69 km/h, 19,3 kWh/100 km

Fazit

Wer einen relativ günstigen „Elektrobus“ sucht, wird mit dem Toyota Proace Electric fündig. Wir waren bislang drei Mal mit einem Bus unterwegs: die Bequemlichkeit und das Platzangebot sind einfach besser als bei einem Kombi oder SUV.

Überrascht hat uns der niedrige Kraftstoffverbrauch: 14 bis 16 kWh/100 auf der Landstraße. Sicher sind wir, dass der Verbrauch natürlich auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h stark ansteigt. Daher wäre ein 90 bis 100 kWh Batterie, gerade für die Langstrecke, eine wichtige Option, auf die ein Kunde sicher zugreifen würde. Ladedaten: siehe auch Fahrbericht Peugeot e-2008. Mehr Daten gibt es, wenn wir das Fahrzeug (vermutlich im Herbst) in einem 2-Wochen-Test haben.

Ausblick

Wir sind gerade ständig mit dem Polestar 2 auf der Langstrecke unterwegs. Und hier wird einem deutlich bewusst, wie wichtig das Datum ist: Ladezeit von 10 auf 80%. Denn wenn das eFahrzeug zu früh bei der Ladeleistung drosselt, sorgt das für „schlechte Laune“. Geplant sind für 550 Kilometer zwei Ladestopp a 22 Minuten. Wir berichten täglich auf Twitter.

*Preise ohne Gewähr, Stand 04-2021

Linktipps

• Kurz-Info: Toyota Proace Electric & Verso Electric
• Fahrbericht – Lexus UX 300e
• Fahrbericht – Toyota Yaris Hybrid
• Fahrbericht – Toyota Mirai

Fotos © 2021 Redaktionsbüro Kebschull