Fahrbericht – Peugeot e-2008

Elektrisch, sparsam – und größer
Auf dem Fahrtag 2020 (bei gutem Wetter) konnten wir uns schon überzeugen, wie groß der Unterschied im Verbrauch ist. Unsere Vorgänger haben zwischen 16,6 bis 19,6 kWh/100 km benötigt; wir nur etwa 13,7 kWh/100 km bei idealen Bedingungen und mit leichtem Gasfuß auf der Landstraße. Das macht eine rechnerische Reichweite von zirka 300 bis 340 Kilometern.
Aber jetzt, im Winter, nagt die Kälte an der Reichweite. Das haben wir schon beim Peugeot e-208 festgestellt. Man muss im Sommer nicht ständig mit der Klimaanlage unterwegs sein, aber im Winter bei 0 Grad ist der Eco-Modus nur dann sinnvoll, wenn man befürchten muss, liegen zu bleiben.

Dann mal los

Daten & Fakten Peugeot e-2008
Motorbauart |
Elektromotor |
Hubraum |
– |
Effizienzklasse |
A+ |
Leistung PS (kW) |
136 (100) |
Drehmoment (Nm) |
260 |
Batterie, brutto / netto (kWh) |
50 / 46 |
Ladeleistung AC (kW) |
11 |
Ladeleistung DC (kW) |
Max. 100 |
Batterie-Garantie |
8 Jahre oder 160.000 Kilometer (bezogen auf |
Kofferraum (Liter) |
405 + 29 (Trunk) / 1.044 |
Reichweite WLTP (km) |
320 |
Gesamt-/ Leergewicht / Zuladung (kg) |
1.740 / 1.280 / 345 – 460 |
Beschleunigung 0-100 (km/h) |
9,0 (e-208: 8,2) |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) |
150 |
Verbrauch kombiniert (kWh) |
17,8 |

Ausstattung
In der Ausstattung GT hat der e-2008 praktisch Vollausstattung (s.a. Fahrbericht e-208 und 208); es müssen nur wenige Optionen nachgeordert werden. Ein 3-phasiges Typ 2 Ladekabel war vorhanden.
Peugeot e-2008 GT-Pack, GG-AP 142 E |
*38.699 Euro |
Sonderlackierung Vertigo Blau |
682 Euro |
Park Assist + Rückfahrkamera |
244 Euro |
Induktive Ladestation (Handy) |
146 Euro |
Panorama Schiebedach |
965 Euro |
Summe Pressefahrzeug |
*40.736 Euro |
Zirka 41.800 Euro incl. 19% MwSt.,
Wichtiger Hinweis:
Von Peugeot gibt es 3.000 Euro* Umweltprämie (Innovationsprämie) und 6.000 Euro* vom Staat vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Der Testwagen e-208 kostet am Ende rund 41.8080 Euro minus 9.000 Euro = 32.800 Euro*. Ein vergleichbarer 2008 mit 1,2 PureTech 155 kostet als Verbrenner ebenfalls rund 33.000 Euro gekostet. Einen Peugeot e-2008 kann man derzeit für 129,- Euro* pro Monat leasen. Der Zuschuss sorgt dafür, dass die Leasingrate niedrig bleibt. Übrigens: Elektroautos sind darüber hinaus steuerfrei und in der Regel auch deutlich günstiger in der Versicherung.

Der Peugeot e-2008 im Alltag

Der Sportler
Für den Sprint von 0-100 km/h in 9 sec ist der e-2008 nur unwesentlich langsamer als sein Bruder e-208. Wie erwähnt, gewöhnt man sich schnell an die Sprintqualitäten eines Elektroautos. Der letztens getestete LINK Citroën C3 mit immerhin 110 PS Benziner, sieht da mit 11,2 Sekunden kein Land. Aber wir waren natürlich auch selten im Sport Modus unterwegs, weil das bekanntlich die Reichweite reduziert.

Lademeister

Spannend war die Frage: Wie schnell kann der e-2008 laden? 100 kW waren versprochen. Dieses haben wir nicht geschafft. Aber bis zu 86 kW Ladeleistung sind schon ein guter Wert. Dieses kann man jedoch nur erreichen, wenn die Batterie bei etwa 20% Kapazität ist. Ab 50% wird dann auf etwa 50 kW abgeregelt. Aber bei etwa 80% wird immer noch mit 26 kW geladen. An einem Schnelllader haben wir in 35 Minuten 30,5 kWh geladen. Das sind gute Werte.
Übrigens haben wir in den letzte zwei Wochen sehr viel zu Hause geladen. Bei nur 1,74 kW pro Stunde erschrecken erst einmal die Zahlen: Ladevorgang dauert > 12 Stunden. Das ist ja eine einfache Rechnung 50 kWh/ 1,7 kW = fast 30 Stunden bis 100%. Da das Fahrzeug aber meist noch zu 40 bis 50% aufgeladen ist, dauert der Ladevorgang 25 kWh/1,7 kW 15 Stunden. Das bedeutet, wenn man gegen Abend (18 Uhr) auflädt, ist der Wagen so gegen 9:00 Uhr voll.
Natürlich haben wir unterwegs geladen und bevor wir nach Bochum gefahren sind, weil wir sonst nicht mit 100% hätten starten können. An Kosten sind etwa 160 Euro an Strom angefallen – für etwa 1.950 Testkilometer bedeutet das etwa 8,00 Euro pro 100 Kilometer. Beachtet werden muss, dass man beim Schnellladen (DC) mindestens mit rund 0,40 bis 0,50 €/kWh dabei ist. Bei IONITY werden sogar, 0,80 bis 1,10 €/kWh fällig.

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Navigation
Wir hatten das Thema eigentlich bislang bei jedem Elektroauto. Eigentlich sollte es so sein, wenn man ein Ziel eingibt, welches mit der aktuellen Reichweite nicht angefahren werden kann, sollte das Navigationssystem die passenden Lader auf der Strecke heraussuchen und vorgeben, wie lang man dort laden soll.
Wir sind gespannt: der Mercedes-Benz EQV kann dieses (zwar wohl noch nicht perfekt) und auch der Ford Mustang Mach-E soll es können. Ich denke, hier müssten die Hersteller endlich nachbessern. Denn das erwartet auch der „normale“ eAuto-Fahrer: Ziel eingeben, losfahren, Zwischenladestopps anfahren, laden, ankommen.
Zwischenfazit: Der e-2008 ist gut geeignet für Strecken von bis zu 300 – und im Sommer sogar bis etwa 350 Kilometern. Fahrten, die deutlich weiter sind, machen eher weniger Spaß.

Long-Run
Der erste Long-Run war die Überführungsfahrt von Wachtendonk nach Emsbüren. Das sind ja nur 150 km – da muss der e-2008 noch nicht einmal vollgeladen sein. Trotzdem legten wir, wie bereits beschrieben, einen Ladestopp ein.

Wie schon mehrfach erwähnt, sind eAutos mit 320 km Reichweite (WLTP) ideal für ideelle Reichweiten von 150 bis 200 km (Sommer). Dann kann man vor Ort laden und in einem Stück wieder nach Hause fahren kann. Größere Strecken, etwa bis 300 Kilometer (mit einem Ladestopp), kann man sicherlich einmal pro Monat machen – aber bestimmt nicht jede Woche. Aber auch das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Für manche scheint es kein Problem zu sein.

Kraftstoffverbrauch
Der Peugeot e-2008 ist zirka 4.500 Kilometer auf der Straße gewesen und somit fast nagelneu. Leider waren die Daten bei der Übergabe gelöscht. Die Daten bei der Übergabe des Peugeot e-208:
- 942 km | 49 km/h | 20,2 kWh/100 km
- 1.071 km | 41 km/h | 20,0 kWh/100 km

So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde:
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [kWh/100km] |
aom- |
55 |
74 |
20,9 |
Super-Spar |
15 |
64 |
16,5 |
NDR |
25 |
65 |
16,3 |
Landstraße sparsam |
53 |
62 |
16,1 |
Landstraße sportlich |
35 |
77 |
21,6 |
Landstraße 1 |
60 |
66 |
17,2 |
Landstraße 2 |
60 |
63 |
17,4 |
Landstraße 1+2 |
120 |
60 |
17,3 |
BAB80 |
15 |
– |
– |
BAB 100 |
20 |
97 |
21,3 |
BAB 130 |
20 |
125 |
28,5 |
BAB sparsam |
132 |
101 |
23,9 |
Stadt |
16 |
27 |
15,5 |
Pendler |
30 |
36 |
16,3 |
Ladestopps |
siehe Ladehistorie |
Testverbrauch nach 1.995 km, 59 km/h, ca. 19,5 kWh/100 km

Pro & Contra
+
|
Schnittiger, eleganter, sparsamer Elektroflitzer, |
+ |
Volle Förderung, gute Reichweite im Sommer. |
– |
Ausbaufähige Navigation. |

Fazit

Jetzt freuen wir und auf den VW ID.3. Dann folgt der Polestar 2. Anfang März soll dann ein Fahrtag mit dem Ford Mustang Mach-E folgen. Im März werden wir dann mit einem Schwergewicht, dem Mercedes-Benz eSprinter unterwegs sein.
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 01-2021
Linktipps
- Fahrbericht – Peugeot e-208
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- Elektroautos – Übersicht 2020
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- 01-2020 – PEUGEOT 2008 und e-2008
Fotos © 2021 Redaktionsbüro Kebschull
