Formel E in Santiago de Chile
Spannende Aufholjagt von Audi
Packende Duelle, jede Menge Überholmanöver, Kollisionen und Spannung bis zur letzten Runde: Der E-Prix im Parque O’Higgins der chilenischen Hauptstadt lieferte ein typisches Formel-E-Rennen, das die Zuschauer von ihren Sitzen riss.Der Brasilianer hatte das große Pech, dass im Qualifying direkt vor ihm ein Unfall passierte und er nur vom Startplatz 22 ins Rennen gehen konnte. Mit seiner Aufholjagd unterstrich er, dass der Audi e-tron FE06 eines der schnellsten Autos im Starterfeld ist.„Es war absolut fantastisch“, sagte Lucas di Grassi. „Ich bin völlig erschöpft, aber überglücklich, aus der vorletzten Startreihe noch auf Platz sieben nach vorne gefahren zu sein. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und Audi.“
Teamkollege Daniel Abt hatte im Qualifying mit Verkehr zu kämpfen. Der Deutsche arbeitete sich von Startplatz 13 auf Rang acht nach vorn. Eine nachträglich gegen ihn verhängte 30-Sekunden-Zeitstrafe infolge einer Kollision warf ihn auf Platz 14 zurück.
Mercedes-Benz EQ Formel E Team
- Doppelte Punkteankunft in Santiago
- Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne in den Top-6
Drei Rennen, drei Mal in den Punkterängen: Das Mercedes-Benz EQ Formel E Team punktet auch im dritten Lauf seiner Debütsaison
Nyck de Vries verbesserte sich im Rennverlauf um fünf Positionen und überquerte die Ziellinie im Endspurt auf Platz drei – durch eine nachträgliche Zeitstrafe belegte er schlussendlich Rang fünf. Stoffel Vandoorne kam hinter seinem Teamkollegen auf dem sechsten Platz ins Ziel.
Ian James: „Ich freue mich über die Plätze fünf und sechs, die genau innerhalb unserer Zielsetzung liegen. Wir befinden uns als Team weiter auf dem richtigen Weg.“
Nyck de Vries: „Meine Pace war gut und ich konnte mich durch das Feld nach vorne kämpfen. Leider habe ich dann noch eine Strafe erhalten, aber insgesamt war es ein gutes Rennen.“
Stoffel Vandoorne: „Das war ein hartes, sehr ereignisreiches Rennen für mich. Es ist wichtig für uns, erneut eine gute Punkteausbeute mitzunehmen. Darauf kommt es in dieser Meisterschaft an.“
BMW i Andretti Motorsport
Zweiter Sieg im dritten Saisonrennen der ABB FIA Formula E Championship für BMW i Andretti Motorsport: In einem hochspannenden Finale hat sich Maximilian Günther (GER) im #28 BMW iFE.20 durch ein Überholmanöver in der letzten Runde den Sieg beim Santiago E-Prix (CHI) gesichert.Der 22-Jährige feierte in seinem erst dritten Rennen für das Team den ersten Sieg seiner Formel-E-Karriere und kürte sich gleichzeitig zum jüngsten Gewinner in dieser Serie aller Zeiten. Dank der 25 Punkte übernahm BMW i Andretti Motorsport die Führung in der Teamwertung. Alexander Sims (GBR) schied in Santiago vorzeitig aus.
Im Qualifying hatte Sims in Gruppe 1 mit der noch rutschigen Strecke zu kämpfen und belegte nach drei Polepositions in Serie diesmal den 15. Startplatz. Günther nutzte die besseren Streckenbedingungen in Gruppe 3 perfekt aus, schaffte den Einzug in die Super Pole und sicherte sich dort als Zweiter einen Platz in der ersten Startreihe. Somit stand zum vierten Mal in Folge ein BMW Fahrzeug in Startreihe eins.
Während Sims zu Rennbeginn im Mittelfeld in zahlreiche harte Zweikämpfe verwickelt war und letztlich nach einem Kontakt mit der Streckenbegrenzung aufgeben musste, hielt sich Günther konstant in den Top-3. Gegen Rennende profitierte er von der starken Energieeffizienz seines BMW iFE.20 und der hervorragenden Strategie des Teams. So konnte er in der letzten Runde in einem spannenden Duell António Félix da Costa (POR) noch überholen und als Erster über die Ziellinie fahren.
Reaktionen nach dem Santiago E-Prix:
Jens Marquardt (BMW Group Motorsport Direktor):
„Das war eine außergewöhnliche Leistung sowohl von Maximilian Günther als auch vom gesamten BMW i Andretti Motorsport Team. Unglaublich, wie reif und abgezockt Maximilian in seinem erst dritten Formel-E-Rennen für unser Team gefahren ist. Er hat sich den ersten Formel-E-Sieg und den Titel „jüngster Formel-E-Sieger aller Zeiten“ mehr als verdient. Er und das Team haben in der dramatischen Schlussphase kühlen Kopf bewahrt und die Situation genau richtig eingeschätzt. Wir haben damit gerechnet, dass António Kühlprobleme bekommen könnte und genauso ist es gekommen. Mit Hilfe dieser Einschätzung konnte Max dieses fantastische Überholmanöver in der letzten Runde durchführen. Insgesamt können wir nach zwei Siegen und zwei Polepositions in drei Rennen sowie Platz eins in der Teamwertung mit dem Saisonstart natürlich hochzufrieden sein. Alexander Sims hatte heute zwar einen harten Tag, aber er ist immer noch ganz vorne mit dabei. In der Fahrerwertung haben wir nun zwei Siegfahrer, und mit beiden werden wir beim Mexico City E-Prix wieder voll angreifen.“
TAG Heuer Porsche Formel-E-Team
- Unglückliches Rennen für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team in Chile
Nach dem starken Podestplatz beim Saisonauftakt in Diriyah (Saudi-Arabien) ist dem TAG Heuer Porsche Formel-E-Team beim dritten Saisonrennen der ABB FIA Formel-E-Meisterschaft 2019/2020 in Santiago (Chile) ein weiteres Top-Resultat verwehrt geblieben. Neel Jani (CH) musste das Rennen mit seinem #18 Porsche 99X Electric bereits nach wenigen Runden beenden. André Lotterer (D) kam beim Santiago E-Prix in seinem #36 Porsche 99X Electric auf dem 22. Platz über die Ziellinie, wurde allerdings nachträglich wegen Überschreiten der maximal zur Verfügung stehenden Energiemenge disqualifiziert.
Von Startplatz zwölf aus ins Rennen gegangen war Jani schon in der ersten Runde unverschuldet in einen Rennunfall verwickelt, in deren Folge er an die Box kommen musste. Zwar fuhr er nochmal auf den 2,287 km langen Straßenkurs zurück, der Schaden an seinem Fahrzeug war jedoch zu groß, wodurch er das Rennen beenden musste. Auch Lotterer, der im Qualifying den 14. Platz belegt hatte, war in einen Zwischenfall involviert und musste nach wenigen Runden zu Reparaturarbeiten an die Box. Er konnte die Fahrt fortsetzen, um wertvolle Kilometer zu sammeln.
In der Fahrerwertung liegt André Lotterer auf Platz neun; Neel Jani aktuell auf dem 23. Platz. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team nimmt nach drei Rennen Platz neun in der Teamwertung ein. Der vierte Lauf zur ABB FIA Formel-E-Meisterschaft 2019/2020 wird am 15. Februar 2020 in Mexiko-Stadt ausgetragen.
Stimmen zum Santiago E-Prix
Amiel Lindesay (Einsatzleiter Formel E): „Es war eines dieser schwierigen Formel-E-Rennen mit einigen Zwischenfällen. Leider wurden auch unsere beiden Fahrzeuge in der Anfangsphase so stark beschädigt, dass wir zunächst stoppen mussten. Dank der tollen Arbeit der Mechaniker konnte André das Rennen wieder aufnehmen. Es war ein unglücklicher Tag für uns. Allerdings gehören solche Momente zum Motorsport dazu. Trotz des Resultats konnten wir auch positive Dinge mitnehmen, denn die Pace war da. In Mexiko werden wir erneut angreifen.“
Neel Jani (Porsche 99X Electric, #18): „Wir hatten auf jeden Fall das Potenzial, um in die Punkte zu fahren. Am Ende der ersten Runde wurde ich jedoch beim Einlenken von einem anderen Fahrzeug getroffen und in das Auto neben mir gedrängt. Dabei brach am Fahrzeug die vordere Aufhängung. Nun blicken wir nach vorn. Wenn wir bis zum nächsten Rennen weiter hart arbeiten, sollten wir erneut gute Chancen haben vorne mit dabei zu sein. Trotz des Resultats bin ich weiterhin positiv gestimmt. Ich habe die Super Pole lediglich um 0,15 Sekunden verpasst. Darauf wollen wir in Mexiko aufbauen.“
André Lotterer (Porsche 99X Electric, #36): „Unglücklicherweise war das Rennen für Neel und mich nach Kollisionen schon frühzeitig beendet. Leider gehört das in der Formel E manchmal dazu. Wenn man von Startplatz 14 aus ins Rennen geht, kann es im Mittelfeld zu einem ziemlichen Durcheinander kommen. Es war wichtig, dass wir das Fahrzeug reparieren konnten und nochmal auf die Strecke gegangen sind. Dadurch konnten wir weitere Kilometer sammeln und dazulernen, um beim nächsten Rennen erneut einen Schritt nach vorne zu machen.“
Ergebnise
Santiago de Chile
- Günther BMW I Andretti Motorsport
- Félix da Costa Techeetah
- Evans Panasonic Jaguar Racing Formula E Team
Fahrerwertung
- Vandoorne 38
- Sims 35
- Bird 28
DNF Ausfall
Teamwertung
- BMW I Andretti Motorsport 60
- Mercedes-Benz EQ Formula E Team 56
- Envision Virgin Racing 38
- Audi Sport ABT Schaeffler 32
- Panasonic Jaguar Racing Formula E Team 31
Fazit
Die „Neulinge“ Mercedes und Porsche sind mit sehr viel Schwung in die neue Rennserie gestartet. Techeetah ist als der Superstar der letzten Jahre wieder in die Spur gekommen. In diesem Jahr extrem stark BMW. Das nächste Rennen findet am 15.02. in Mexiko-City statt. Schon zwei Wochen später dann Start in Marrakesch. Am 21.06.2020 findet das 11. Rennen in Berlin statt. Das 14. und letzte Rennen am 26.07.2020 in London.
Aber noch können im Schnitt etwa 35 Punkte (s. Envision Virgin Racing im Rennen 1) in der Teamwertung ergattert werden. Bedeutet bei noch 11 ausstehenden Rennen etwa 350 Punkte.
Linktipps
- Alle Daten Forme E auf motorsport-magazin.de
- Formel E – 2. Rennen
- Formel E – Drei deutsche Hersteller Platz 1-3
- Porsche – Formel E-Testtage
- Formel E – Mercedes-Benz
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