Formel E BMW 150

Formel E – 2. Rennen

Veröffentlicht am: 24. November 2019Von
Formel E BMW 150Es geht bunt weiter: Lucas di Grassi (Audi) feiert Formel-E-Podium in Riad. BMW meldet sich eindrucksvoll zurück. Alexander Sims (BMW) feiert seinen ersten Sieg. Jetzt kämpfen gleich vier deutsche Hersteller um die Formel E Krone?

 

BMW Doppelsieg in Diriyah

So sah es wohl aus. Aber durch eine nachträgliche Strafe ist der zweite Platz verloren gegangen.

  • Stoffel Vandoorne erzielte im zweiten Saisonlauf seinen zweiten Podestplatz – es ist sein drittes Podium in der Formel E und das zweite in der noch jungen Teamgeschichte
  • Nyck de Vries machte mit einer starken Aufholjagd im Rennverlauf 17 Positionen gut und beendete den Diriyah E-Prix auf Position sechs – eine nachträgliche Strafe warf ihn jedoch aus den Punkterängen
BMW Alexander Sims 600

BMW

BMW 01 350Im zweiten Rennen am Samstag feierte Alexander Sims (BMW) von Startplatz eins einen souveränen Sieg – den ersten in seiner Formel-E-Karriere.

Zwei Polepositions und ein Sieg: Mit dieser fantastischen Bilanz hat BMW i Andretti Motorsport Fahrer Alexander Sims (GBR) den Saisonauftakt der ABB FIA Formula E Championship in Diriyah (KSA) abgeschlossen. Im zweiten Rennen am Samstag feierte Sims von Startplatz eins einen souveränen Sieg – den ersten in seiner Formel-E-Karriere. Mit 35 Punkten übernahm Sims zudem die Führung in der Fahrerwertung. Maximilian Günther (GER) zeigte von Startplatz neun eine grandiose Aufholjagd und beendete das Rennen als Zweiter. Durch eine nachträgliche Zeitstrafe fiel er jedoch auf Position elf zurück.

Maximilian Günther hatte am Ende einer Safety-Car-Phase zu früh zwei seiner Konkurrenten überholt. Dafür wurde er nach Rennende und Podiums-Zeremonie mit einer 24-Sekunden-Strafe belegt und blieb damit ohne Punkte. In der Teamwertung belegt BMW i Andretti Motorsport mit 35 Zählern den dritten Rang.

BMW 02 header 640

Audi

A1915743 D Abt 350Nur einen Tag nach dem schwierigen Auftakt haben sich Lucas di Grassi und Audi Sport ABT Schaeffler eindrucksvoll zurückgemeldet: Der Brasilianer feierte in Diriyah den zweiten Platz und damit den 41. Podiumserfolg des Teams im 60. Rennen der Formel E. Daniel Abt holte mit einer starken Aufholjagd ebenfalls wertvolle Punkte.

Das zweite Saisonrennen vor den Toren der saudi-arabischen Hauptstadt Riad war geprägt von harten Duellen, zahlreichen Überholmanövern sowie zwei Safety-Car-Phasen, die das Feld immer wieder zusammenführten. Lucas di Grassi, der von Platz drei ins Rennen gegangen war, behielt bei allen Zweikämpfen einen kühlen Kopf und holte nach 45 Rennminuten den zweiten Rang. Es war der 31. Podiumsplatz, darunter 10 Siege, für den 35 Jahre alten Brasilianer in der Formel E.

„Danke an meine Jungs in der Box. Dieser Pokal ist ein schöner Lohn für die harte Arbeit des ganzen Teams nach dem schwierigen Auftakt gestern“, sagt Lucas di Grassi. Beim Saisonauftakt am Freitag waren sowohl di Grassi als auch Teamkollege Daniel Abt ohne Punkte geblieben. „Das ist die Stärke unseres Teams: Wir geben nie auf. Wir werden jetzt alles analysieren, auswerten, uns weiter verbessern und zum nächsten Rennen noch stärker sein. Der Kampf um die Meisterschaft fängt erst noch richtig an.“

Daniel Abt sammelte mit Platz sechs ebenfalls wichtige Punkte für sich und die Teamwertung. Der Deutsche war von Platz 15 ins Rennen gegangen, machte zunächst einige Positionen gut, wurde dann aber von einer Durchfahrtstrafe ans Ende des Felds zurückgeworfen. Mit der Hilfe des Safety-Cars und mit einigen mutigen Überholmanövern kämpfte er sich anschließend wieder zurück in die Punkteränge. „Diese Punkte waren heute wirklich hart erkämpft, haben aber nach einem schwierigen Wochenende gutgetan“, sagt Daniel Abt. „Vielleicht haben wir noch nicht so viel Zählbares auf unserem Konto, aber wir wissen, dass wir die Performance und das Auto haben, um damit um Siege zu fahren. Jetzt müssen wir nur alles zusammenbringen.“

Das Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing blieb nach dem guten Ergebnis am Vortag in Folge zweier Kollisionen punktlos. Nach einer kurzen Weihnachtspause kehrt die Formel E im neuen Jahr zurück auf die Rennstrecke: Am 18. Januar wird in Santiago de Chile der dritte Saisonlauf ausgetragen.

Mercedes-Benz EQ Formel E Team

Das Mercedes-Benz EQ Formel E Team hat an diesem Wochenende für eine positive Premiere in der ABB FIA Formel E Meisterschaft gesorgt, bei der es in beiden Rennen auf das Podium fahren konnte. Wie schon im ersten Rennen im Rahmen des Diriyah E-Prix am Freitag fuhr Stoffel Vandoorne auch im zweiten Saisonlauf am Samstag auf Platz drei.

Nach seinem dritten Platz beim Saisonauftakt am Freitag ging Stoffel in der ersten Gruppe ins Qualifying, in der die Streckenverhältnisse für gewöhnlich noch nicht optimal sind. Er startete von Startplatz elf und fand sich schon nach der Startrunde in den Top-10 wieder. Vor der ersten von zwei Safety-Car-Phasen kurz vor der Rennmitte lag Stoffel bereits auf dem vierten Platz, den er auch im Ziel belegte. Durch eine nachträgliche Strafe für BMW-Pilot Max Günther rückte Stoffel nach Rennende auf den dritten Platz auf und erzielte damit sein zweites Podium im zweiten Saisonlauf.

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TAG Heuer Porsche Formel-E-Team

  • Porsche zieht positive Bilanz zum Start in die Formel-E-Debütsaison

Ein starker zweiter Platz für Porsche-Werksfahrer André Lotterer (D) zum Auftakt der ABB FIA Formel-E-Meisterschaft 2019/2020 am Freitag und wertvolle Erkenntnisse im zweiten Rennen des Diriyah E-Prix: Porsche zieht insgesamt eine positive Bilanz aus seinem Debüt in der vollelektrischen Rennserie.

„Wir sind vorn mit dabei. Die Pace ist da. Darauf können wir aufbauen“, so Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes Forschung und Entwicklung der Porsche AG.

Nach dem Podestplatz am Vortag fuhr Lotterer im zweiten Rennen auf dem 2,494 Kilometer langen Kurs nahe der saudi-arabischen Hauptstadt Riad zunächst als Sechster über die Ziellinie. Der Rückstand auf Rennsieger Alexander Sims (D, BMW) betrug lediglich etwas mehr als drei Sekunden. Kurz nach Rennende folgte dann eine Durchfahrtsstrafe wegen Überholens zu Beginn einer Safety-Car-Phase. Lotterer übersah die gelben Flaggen, als er einen Konkurrenten mit technischen Schwierigkeiten passierte. Am Ende belegte der Deutsche, der von der zehnten Startposition ins Rennen gegangen war, den 14. Rang. Lotterers Teamkollege Neel Jani (CH) machte vom 18. Startplatz kommend fünf Positionen gut und beendete das Rennen auf Platz 13.

Die Fans wählten Lotterer beim Fanboost der Formel E an beiden Tagen unter die Top 5 des Fahrerfeldes. Dadurch standen dem Porsche-Piloten in jedem Rennen 100 kJ zusätzliche Energie zur Verfügung. Lotterer ist nach zwei von insgesamt 14 Rennen mit 18 Punkten Sechster der Fahrermeisterschaft. In der Teamwertung belegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team aktuell ebenfalls Rang 6. Das dritte Rennen der Saison ist für den 18. Januar in Santiago de Chile angesetzt.

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Stimmen

Jens Marquardt (BMW Group Motorsport Direktor):

„Was für ein Rennen für BMW i Andretti Motorsport, was für ein Sieg für Alexander Sims. Nach der Poleposition am Samstag wussten wir, dass unser BMW iFE.20 sowie unsere Fahrer zum Start von Saison 6 absolut konkurrenzfähig sind. Dass dann jedoch eine weitere Poleposition und unser zweiter Sieg in der Formel E folgen würden, damit war nicht zu rechnen. Glückwunsch an Alexander und jeden einzelnen bei BMW i Andretti Motorsport sowie bei BMW i, in der Antriebsabteilung und bei BMW Motorsport in München – eine großartige Teamleistung. Gratulation auch an Maximilian Günther, der trotz der Strafe stolz auf seine Leistung sein kann. Er ist ein blitzsauberes Rennen gefahren, hat dann nur leider etwas zu früh überholt. Nach den Erfahrungen aus der Vorsaison wissen wir, dass es nun vor allem darum geht, unsere Leistung auch in den kommenden Rennen zu bestätigen. Aber heute war ich einfach nur stolz, als ich die Performance unseres Teams aus der Ferne in Fuji verfolgt habe. Die Formel E ist bei uns ein TechLab für die BMW Group. Dieser Doppelerfolg zeigt, wie gut wir hier unterwegs sind – auf und auch neben der Strecke.“

Alexander Sims (#27 BMW iFE.20, Qualifying-Ergebnis: 1. Platz, Rennergebnis: 1. Platz, Punkte: 35, Fahrerwertung: 1. Platz):

Alexander Sims h 250„Das Gefühl, als ich die Ziellinie überquert habe, war unbeschreiblich. Das war ein großartiger Tag. Wir hatten heute ein problemloses Rennen, und der BMW iFE.20 hat sich wirklich fantastisch angefühlt. Wir haben unsere Lehren aus den Problemen, die wir gestern noch hatten, gezogen. Vielen Dank an das Team, das gemeinsam mit mir in der vergangenen Saison durch schwere Zeiten gegangen ist. Wir wussten nach den Tests, dass wir ein starkes Auto haben, aber dass es hier in Diriyah so gut laufen würde, damit hätten wir niemals gerechnet. So etwas kann man in einer so hart umkämpften Rennserie nicht planen.“

Ian James, Teamchef (Mercedes):

„Das Team hat heute eine außergewöhnlich starke Leistung gezeigt. Ich bin auf jeden Einzelnen wahnsinnig stolz, ganz besonders auf unsere Fahrer, die sich beide nach vorne gekämpft haben. Nycks Aufholjagd war sehr beeindruckend und Stoffel hat die Eindrücke von gestern noch einmal bestätigt.

Das Rennen war wie erwartet sehr eng und wir haben das Beste daraus gemacht. Alle Fahrer haben hart gepusht, aber das Team war heute in der Lage, die richtigen Schlüsse aus dem Rennen zu ziehen und dementsprechend zu entscheiden.

Ich bin auch damit zufrieden, dass wir heute genauso konstant waren wie gestern. Beide Ergebnisse zeigen, dass wir uns als Team auf einem vielversprechenden Weg befinden. Aber bis zum nächsten Rennen müssen wir wieder alles ganz genau ansehen und uns weiter verbessern. Wir haben schließlich noch zwölf Rennen vor uns.“

Stoffel Vandoorne (Mercedes):

„Von Startplatz elf bis auf Platz drei nach vorne! Das war ein ereignisreiches Rennen, das ich mit einem guten Ergebnis abschließen konnte. Ich war am Start zunächst geduldig und hatte danach eine gute Pace. Auch konnte ich etwas Energie sparen und den Attack-Mode einsetzen, als ich einen Abstand zu meinen Verfolgern hatte, sodass ich dadurch nicht allzu viele Positionen verloren habe. Im Rennverlauf gab es viele Gelb- und Safety-Car-Phasen sowie knifflige Situationen, etwa bei den Re-Starts, mit denen ich richtig umgehen musste. Für das erste Rennwochenende des Teams können wir mit unserer Punkteausbeute absolut zufrieden sein.“

Amiel Lindesay (Einsatzleiter Formel E, Porsche):

„Nach dem Erfolg am Freitag hatten wir auch heute ein gutes Rennen. André hat erneut Plätze im Feld gut gemacht. Auch wenn wir am Ende aus dem zweiten Rennen keine Punkte mitnehmen konnten, war es ein positives Wochenende für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team. Wir haben viele wertvolle Erfahrungen gewonnen und müssen nun unsere Hausaufgaben machen. Ich freue mich für das gesamte Team. Die Ergebnisse stimmen uns zuversichtlich für die kommenden Rennen der Saison.“

Neel Jani (Porsche 99X Electric, #18):

„Es war ein herausforderndes zweites Rennen. Aber wir waren in Sachen Pace besser unterwegs als am Freitag und für mich persönlich war es ein weiterer großer Schritt nach vorn. Wir haben hier alle eine Menge Erfahrung gesammelt und müssen jetzt weiter hart arbeiten, um diese für uns und die bevorstehenden Rennen nutzen zu können.“

André Lotterer (Porsche 99X Electric, #36):

„Alles in allem ein super Saisonstart mit dem zweiten Platz am Freitag. Heute wären mit Platz sechs weitere acht Punkte möglich gewesen. Leider wurde ich nach Rennende im Klassement zurückversetzt. Als das Safety-Car auf die Strecke ging, bin ich gerade an Pascal Wehrlein vorbeigezogen. Das war einfach ein extrem unglückliches Timing.“

Allan McNish (Audi):

„Das war ein herrlich verrücktes Rennen – genauso, wie wir die Formel E kennen und lieben. Umso schöner, dass wir dann am Ende mit einem Pokal nach Hause fahren“, sagt Teamchef Allan McNish. „Mich hat hier in Riad besonders beeindruckt, wie wir uns nach dem enttäuschenden ersten Rennen am Freitag zurückgekämpft haben. Das zeigt, wie entschlossen und leidenschaftlich unsere Mannschaft arbeitet. Lucas hat heute einen fehlerlosen Tag gezeigt und auch über Daniels Punkte nach einer tollen Aufholjagd freue ich mich.“

Fazit

Cool, vier deutsche Marken kämpfen bei der Formel E um die Titel. Was ist mit DS? Das Auto, was die Formel E bislang dominiert hat. Pressemitteilung auf DS, No. Auf der englischen Seite … COMPLETES A SUCCESSFUL TESTING WEEK IN VALENCIA, schade!

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Fotos © 2019 BMW, Daimler, Porsche, Audi Presse

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