Formel E – Drei deutsche Hersteller Platz 1-3
Audi siegt im ersten Rennen
- Schwieriger Start für Werksteam Audi Sport ABT Schaeffler
- Envision Virgin Racing holt ersten Sieg für Audi e-tron FE06
- Zweites Saisonrennen startet am Samstag, 23.11.2019 um 15 Uhr (MEZ)
Sam Bird hat mit seinem Team Envision Virgin Racing beim Saisonauftakt der neuen Formel-E-Saison den Debütsieg für den Audi e-tron FE06 geholt. Daniel Abt und Lucas di Grassi aus dem Werksteam Audi Sport ABT Schaeffler erwischten einen schwierigen Start und blieben in Diriyah ohne Punkte. Schon morgen haben sie eine neue Chance: Ab 15 Uhr (MEZ) wird vor den Toren Riads das nächste Rennen ausgetragen.
Mit einem spannenden und von viel Taktik geprägten Rennen hat am Freitag in Diriyah die neue Saison der Formel E begonnen. Das Werksteam Audi Sport ABT Schaeffler mit Daniel Abt und Lucas di Grassi blieb zum ersten Mal seit Gründung der Serie bei einem Saisonauftakt ohne Punkte. Das deutsch-brasilianische Duo musste wegen seiner guten Meisterschaftspositionen der Vorsaison in den ersten beiden Qualifying-Gruppen auf die noch sehr staubige Strecke und erreichte lediglich die Startplätze 15 und 19.Im Rennen machte di Grassi sechs Ränge gut und wurde 13. Auch Daniel Abt war auf dem Weg nach vorn, als er von einem Konkurrenten touchiert wurde, wodurch sein Frontflügel beschädigt wurde und er in die Mauer rutschte. Ihm bleibt statt Punkten lediglich die schnellste Rennrunde als kleines persönliches Highlight. Das erste von insgesamt 14 Rennen auf fünf Kontinenten und in neun Hauptstädten gewann das Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing mit dem neu entwickelten Audi e-tron FE06.
„Wir hätten uns heute natürlich einen anderen Saisonstart für Daniel und Lucas gewünscht“, sagt Teamchef Allan McNish. „Beide mussten aufgrund ihrer guten Vorsaison in den ersten beiden Gruppen ins Zeittraining gehen. Aus der schwierigen Ausgangsposition haben sie dann das Beste gemacht, blieben aber dennoch ohne Punkte. Wir werden jetzt hart arbeiten, denn morgen ist ein neuer Renntag und wir sind alle hochmotiviert, schnell zurückzuschlagen.“
Porsche Platz 2 für André Lotterer in Saudi-Arabien
Toller Saisonauftakt in die ABB FIA Formel-E-Meisterschaft 2019/2020 für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team. Beim Diriyah E-Prix in Riad (Saudi-Arabien) platzierte Porsche-Werksfahrer André Lotterer (D) seinen Porsche 99X Electric mit der Startnummer #36 im ersten Saisonlauf auf Platz zwei. Der dreimalige Gewinner des 24-Stunden-Rennen von Le Mans und FIA Langstrecken-Weltmeister 2012 (WEC) ging von Startposition sieben in das Rennen auf dem 2,494 Kilometer langen Kurs nordwestlich der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Er arbeitete sich Position um Position nach vorn und sicherte sich in Runde 30 den zweiten Platz hinter Rennsieger Sam Bird (GB, Envision Virgin Racing). Damit belegt Lotterer nach dem ersten Saisonrennen mit 18 Zählern auch den zweiten Platz in der Fahrermeisterschaft hinter Bird (26 Punkte). In der Teamwertung liegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team damit mit 18 Punkten aktuell auf dem dritten Rang hinter Envision Racing (36) und Mercedes-Benz (23).Lotterers Teamkollege Neel Jani (CH) beendete das Rennen im Porsche 99X Electric mit der Startnummer #18 auf dem 17. Platz, nachdem er wegen einer Gelbphase am Ende des Qualifyings von Startplatz 20 ins Rennen gehen musste. Der zweite Lauf der ABB FIA Formel-E-Meisterschaft wird morgen (Samstag, 23. November) auf dem Diriyah Street Circuit ausgetragen.
Stimmen zum Diriyah E-Prix
Michael Steiner (Mitglied des Vorstandes Forschung und Entwicklung der Porsche AG): „Wahnsinn, was heute passiert ist. Das hätte ich nicht erwartet. Wir sind stolz, bei unserem ersten Rennen gleich aufs Podium gefahren zu sein. Und morgen greifen wir wieder voll an.“
Fritz Enzinger (Leiter Porsche Motorsport und Konzern-Motorsport Volkswagen AG): „Die Erkenntnis von Riad: Porsche kann‘s auch elektrisch. Unglaublich – unser erstes Rennen und gleich auf dem Podium. Die Arbeit der vergangenen anderthalb Jahren hat sich gelohnt. André Lotterer ausgezeichnet, Neel Jani auch gut unterwegs. Ein großes Danke an alle, die bei dem Projekt involviert sind, und die Porsche-Kolleginnen und -Kollegen, die uns die Daumen gedrückt haben. Jetzt heißt es volle Konzentration auf das zweite Rennen.“
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Ein Traumrennen – nachdem wir nach dem Qualifying schon positiv gestimmt waren. Was kann man sich Besseres wünschen als direkt auf dem Podium zu stehen. Wir werden weiter hart arbeiten, um den Erfolg von heute zu wiederholen.“
André Lotterer (Porsche 99X Electric, #36): „Ein Mega-Debüt für uns alle: Platz zwei. Als ich dem Team vor ein paar Wochen gesagt habe, dass ich aufs Treppchen möchte, haben mich alle angeschaut, als ob ich verrückt sei. Jetzt haben wir es geschafft. Harte Arbeit und etwas Glück. Das Qualifying war mit Platz sieben ganz okay. Dann bin ich das Rennen ruhig angegangen, habe auf das Energie-Management geachtet und konnte dank der früh eingesetzten ‚Attack Modes‘ an einigen Konkurrenten vorbeiziehen. Am Ende dachte ich, dass wir das Rennen vielleicht sogar gewinnen könnten. Aber ich wollte nicht zu viel riskieren. Ein zweiter Platz ist für den Anfang doch nicht schlecht.“
Neel Jani (Porsche 99X Electric, #18): „Zunächst einmal Gratulation an André und das gesamte Team. Das Podium beim ersten Rennen zeigt, dass unsere Entwicklungsarbeit gut war. Bei mir lief es leider im Qualifying nicht ideal und ich musste dann von weit hinten ins Rennen gehen. Mitte des Rennens habe ich aber meine Pace und meinen Rhythmus gefunden. Darauf werde ich morgen aufbauen.“
Mercedes-Benz EQ Formel E Teams auf Platz drei
Erstes Rennen, erste Punkte und erstes Podium: Erfolgreiches Debüt für das Mercedes-Benz EQ Formel E Team in der ABB FIA Formel E Meisterschaft
- Mit Platz drei erzielte Stoffel Vandoorne seinen zweiten Podestplatz in der Formel E und den ersten des Mercedes-Benz EQ Formel E Teams
- Stoffel legte im letzten Renndrittel die ersten Führungskilometer mit dem neuen Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01 zurück
- Nyck de Vries beendete seinen ersten E-Prix auf Platz sechs und sammelte damit seine ersten Punkte in der Formel E
- Im Qualifying gelang beiden Mercedes-Fahrern mit einer Bestzeit in ihrer jeweiligen Gruppe der Sprung in die Super Pole
- Stoffel Vandoorne: „Erstes Rennen, erstes Podium: das ist eine unglaubliche Leistung des gesamten Teams.“
- Nyck de Vries: „Mit diesem Ergebnis können wir zufrieden sein, aber ich bin ein wenig enttäuscht, dass ich im Rennen nicht hinter Stoffel ins Ziel gekommen bin.“
- Ian James: „Wow, was für ein Debüt! Die Plätze drei und sechs in unserem ersten Rennen sind weit mehr, als wir erwartet hatten. Das ist eine riesige Belohnung für das gesamte Team.“
Das Mercedes-Benz EQ Formel E Team startete bei seiner Rennpremiere in der ABB FIA Formel E Meisterschaft erfolgreich in eine neue Ära: Beim Auftakt in die Saison sechs der Elektrorennserie in Diriyah erkämpfte Stoffel Vandoorne im ersten E-Prix in der Geschichte von Mercedes-Benz den ersten Podestplatz des Teams.
Stoffel ging aus der ersten Startreihe ins Rennen und führte den E-Prix im letzten Renndrittel sogar zwischenzeitlich an. Damit sammelte er die ersten Führungskilometer mit dem neuen Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01. Wenige Minuten vor Rennende hatte Stoffel gerade die Aktivierungsstreifen für den Attack-Mode überfahren und dabei einen Platz eingebüßt, als das Safety Car in Folge eines Unfalls von Audi-Pilot Daniel Abt auf die Strecke ging. Dadurch verlor Stoffel den Vorteil des Attack-Modes und beendete das Rennen auf Position drei.
Für Mercedes war es der erste Podestplatz im ersten Rennen in der Elektrorennserie, für Stoffel war es bereits das zweite Podium in der Formel E. Sein Teamkollege Nyck de Vries lag für zwei Renndrittel ebenfalls auf einem Podestplatz und beendete sein Debütrennen in der Formel E nach 34 Rennrunden mit seinen ersten Zählern auf Platz sechs.
Bereits im ersten Qualifying in der noch jungen Teamgeschichte gelang Stoffel und Nyck am Vormittag der Sprung in die Super Pole, in der die Top-6 der Qualifikation noch einmal antreten, um die ersten sechs Startplätze untereinander auszufahren. Dabei erzielte Stoffel die zweitbeste Rundenzeit, Nyck komplettierte das starke Mannschaftsergebnis als Dritter.
Damit startete der Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01 gleich bei seinem Renndebüt zum ersten Mal aus Reihe eins und zwei. Mercedes war dabei das einzige Team, das mit beiden Fahrern in die Super Pole vorstoßen konnte. Gleichzeitig belegten die beiden Fahrer die ersten zwei Plätze bei der Fanboost-Abstimmung (VAN: 21,27%, DEV: 15,21%).
Das nächste Rennen: Der zweite Saisonlauf findet bereits am morgigen Samstag statt. Dann wird erneut auf der 2,494 km langen Strecke in Diriyah gefahren. Die Renndistanz beträgt wie bei jedem E-Prix 45 Minuten plus eine Runde. Im Gegensatz zum Freitag steht den Fahrern vor dem Qualifying am Samstag jedoch nur ein 45-minütiges Freies Training zur Vorbereitung zur Verfügung.
Stimmen nach dem Diriyah E-Prix 2019
Ian James, Teamchef:
„Wow, was für ein Debüt! Die Plätze drei und sechs in unserem ersten Rennen sind weit mehr, als wir erwartet hatten. Das ist eine riesige Belohnung für das gesamte Team. Das Rennen hat gezeigt, dass wir in den zurückliegenden Monaten mit unseren Autos ein gewisses Niveau an Konstanz erreicht haben.
Aber der Rennverlauf hat ebenfalls gezeigt, dass zwischen allen Teams eine hohe Wettbewerbsdichte herrscht. Das Feld hatte eine schnelle Pace und lag das gesamte Rennen über sehr eng zusammen.
Ich bin überzeugt, dass wir morgen ein ganz anderes Rennen erleben werden. Dann geht es für alle von Neuem los. Deshalb müssen wir weiter konzentriert bleiben und dürfen uns nicht von diesem sehr schönen Ergebnis heute ablenken lassen.“
Stoffel Vandoorne:
„Erstes Rennen, erstes Podium: das ist eine unglaubliche Leistung des gesamten Teams. Hinter uns liegt eine ereignisreiche Saisonvorbereitung, in der es nicht einfach war, alles auf den Punkt hinzubekommen. Jetzt mit einem Podestplatz in die Saison zu starten, ist fantastisch für uns alle. Herzlichen Glückwunsch an jeden Einzelnen, der dabei mitgeholfen hat! Mit einem Jahr Erfahrung in der Formel E konnte ich ebenfalls meinen Teil dazu beitragen und ich bin sehr stolz auf alle Beteiligten. Das gute Qualifying war natürlich ein großartiger Weg, um in unser erstes Rennwochenende zu starten. Wir hatten mit unseren späteren Gruppen vielleicht einen kleinen Vorteil, aber wir mussten diese Leistung auch erst einmal abrufen und das ist uns gelungen. Es war kein perfektes Rennen, aber das ist gut. Es gibt noch viele Dinge, die wir verbessern können, aber dies war ein besseres Ergebnis, als wir es beim Debüt erwartet hätten.“
Nyck de Vries:
„Was für ein erster Renntag: Pole in der Qualifying-Gruppe, Platz drei in der Super Pole, Platz sechs im Rennen und Stoffel stand auf dem Podium – mit diesem Ergebnis können wir zufrieden sein. Im Qualifying hatten wir einen leichten Vorteil, da wir in den Gruppen drei und vier an den Start gegangen sind. Aber ich freue mich trotzdem für das Team, dass wir unser Abenteuer auf diese Weise positiv beginnen konnten. Natürlich bin ich ein wenig enttäuscht, dass ich im Rennen nicht hinter Stoffel ins Ziel gekommen bin. Ohne die Berührung mit Andre Lotterer und dem verpassten Attack-Mode wäre es vielleicht möglich gewesen. Dadurch habe ich 1,8 Sekunden verloren, den Attack-Mode nicht nutzen können und musste es erneut versuchen. Aber alles in allem können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Jetzt werden wir weiter hart arbeiten, denn dies war erst der Anfang.“
Weiter geht es
Eine neue Chance auf Punkte und Pokale gibt es bereits am morgigen Samstag 24.11.2019: Ab 15 Uhr (MEZ) wird auf dem 2,494 Kilometer langen Kurs vor den Toren Riads das zweite Saisonrennen gefahren. Weil sie im ersten Lauf ohne Punkte blieben, gehen Lucas di Grassi in Gruppe drei und Daniel Abt in Gruppe vier auf Zeitenjagd im Qualifying. Da die Strecke im Verlauf des Zeittrainings sauberer und damit schneller wird, gelten spätere Gruppen als vorteilhafter.
Fazit
Sehr cool. Gleich drei deutsche Hersteller auf dem Podium. Besser geht es nicht. Wie bereits erwähnt, hatten wir erwartet, dass Porsche und Mercedes, wenn sie bei der Forme E „mitspielen“, nicht nur spielen – sondern gewinnen wollen. Das ist gelungen. Glückwunsch an alle auf dem Podium. Wo ist der Gewinnder der letzten zwei Saisons?
Linktipps
- Weiter mit Formel E – 2. Rennen
- https://www.e-formel.de/
- Formel E: Vorbericht – Diriyah E-Prix 2019
- Porsche – Formel E-Testtage
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Fotos © Audi, Mercedes, Porsche Presse