Macht CNG Sinn?
Wichtig L-Gas, H-Gas
L-Gas (Low) ist in der Regel etwa 10 bis 15 Eurocent günstiger und reduziert die Reichweite auch um etwa 10%. Kurios, wir haben den Hinweis, dass wir L-Gas tanken, oft nicht gefunden. Natürlich kann es nach dem Tanken auch ein L-H-Gasgemisch geben. Dies wird im Cockpit (beim Golf oder Polo) angezeigt – beispielsweise mit Qualität 90%. Weitere Information unter www.gibgas.de.
Sparschwein?
Klar, wenn man will, kann man ein Ergasfahrzeug mit H-Gas (Qualität 100%) mit knapp über 3 kg/100 km bewegen (s.a. Minimalrunde, bei den unterscheidlichen Fahrzeugen, z.B.Fahrbericht VW Polo TGI (CNG). Realistisch ist aber eher ein Wert zwischen 3,5 bis 4,5 kg/100 km. Damit sind Reichweiten um die 270 km möglich. Wenn CNG verbraucht ist, schaltet beispielsweise der Polo / Golf automatisch auf Benzin um. Beim Fiat Doblo (09-2018 im Test) wird von Hand umgeschaltet. Bei den meisten CNG-Fahrzeugen muss der Fahrer daher nicht eingreifen, man merkt es nur, weil die grüne Kraftstoffanzeige (CNG) erlischt.
Ab jetzt ist man nicht mehr ganz so sparsam unterwegs. CNG kostet zur Zeit bei uns in der Region Lingen L-Gas 0,88 Euro/kg*, Schüttorf 1,05 bis 1,09 Euro/kg* für H-Gas, Nordhorn 1,02 Euro/kg* für H-Gas, in Holsten / Bextsten zur Zeit teuer mit 1,30 Euro/kg*. Sinnvoll ist die kostenlose App Erdgas. Dort wird auch angezeugt, wenn ein Tankstelle defekt ist.
Tankstellendichte
Das CNG-Tankstellennetz ist dicht. Mittlerweile sind auch auf den meisten Rasthöfen eine, oft sogar zwei Tanksäulen vorhanden. Gerade in Ballungszentren wie im Ruhrgebiet, oder in Großstädten (z.B. Berlin) gibt es fast an jeder Tankstelle auch ein CNG-Option. Aber es gibt auch Lücken, beispielsweise im Umkreis von Wittlich (Rheinland-Pfalz), dort gibt nur eine CNG-Tankstelle. Die nächste ist dann 30 Kilometer, die übernächste fast 50 km entfernt.
Tankvorgang
Der Tankvorgang ist denkbar einfach. Haben wir beim Skoda Octavia G-TEC genau beschrieben CNG tanken.
Macht Erdgas Sinn?
Die Kunden sind verunsichert. Selbst Diesel-Fahrzeuge mit Euro 6 könnte ein Fahrverbot treffen. Anstatt ein „Basta“, kommt aus der Politik ein eher „vielleicht kommen wir ohne Fahrverbote aus“. Dann also doch kein Diesel, der uns Jahrzehnte als umweltfreundlich, weil sparsam, verkauft wurde.
Den Schritt zur Elektromobilität wollen viele nicht gehen (s.a. zahlreiche Fahrberichte zu eAutos Fahrbericht VW e-Golf): die Befürchtungen, dass es zu kompliziert sei, zu „tanken“ (laden) und auch, dass man zu geringe Reichweiten habe, spielen eine große Rolle. Das eAutos Sinn machen haben wir mit zahlreichen Tests bewiesen. Eine Tagesfahrt mit mehr als 450 km haben wir mit dem e-Golf (Fahrbericht VW e-Golf) stresslos absolviert – inklusive hohem Spaß-Faktor!
Was tun? Erdgas ist die Rettung: sauber, sparsam, kostengünstig. Gegen die Vorurteile (kompliziert, keine Reichweite, gefährlich, kaum Kofferraum) gegen CNG / TGI haben wir schon mit zahlreichen Fahrberichten gegengehalten. Den Skoda G-TEC haben wir 5.000 km zu 90% mit Ergas gefahren (Fahrbericht Skoda Octavia G-TEC). Geht doch!
Fazit
Vielleicht einfach mal beim Händler für ein Wochenende ein CNG Auto testen und fragen, ob man auch um die 500 Teststrecke zurücklegen darf (vollgetankt zurückgeben). Zur Zeit (09-2018) gibt es einen Engpass bei den CNG Fahrzeugen. Vermutlich sind die Hersteller überrascht vom Käuferverhalten. Interessant auf jeden Fall der neue CNG-Motor von VW mit 130 PS, den wir im Golf vielleicht schon Anfang 2019 vorstellen. Übrigens Steuer für ein VW Polo TGI 20,- Euro* pro Jahr.
*Preise ohne Gewähr, Stand 09-2018
Linktipps
- CNG tanken
- Fahrbericht VW Polo TGI (CNG)
- Fahrbericht VW Golf TGI (CNG)
- Fahrbericht – Seat Leon ST 1,4 TGI / CNG
- Fahrbericht Skoda Octavia G-TEC
Fotos (c) 2018 Redaktionsbüro Kebschull