Fahrbericht Citroen SpaceTourer 8-Sitzer
Raumschiff SpaceTourer übernehmen
Erste Herausforderung: Fünf Personen, Weihnachtsgepäck, Winterurlaub, Pressereise. Keine Problem für einen 8-Sitzer. Die dritte Reihe war sogar frei. Im Gegensatz zu einem 7-Sitzer SUV, der wenn die dritte Reihe ausgeklappt ist, dann kaum Kofferraum hat (s. VW Touran, vermutlich auch Peugeot 5008 und so weiter). Der Citroen SpaceTourer hat auch als 8-Sitzer eine riesigen Kofferraum. Die 3. Sitzreihe soll sogar sehr einfach ausgebaut werden können (nicht getestet). Zwischenfazit: Keine Herausforderung für einen Citroen SpaceTourer.Erster Eindruck: Wow, was ein riesiger Bus. Ohne „nachzumessen“, deutlich größer als der Peugeot Traveller von 2016.
Heck-Klappe auf (nicht elektrisch), zwei Schiebetüren (elektrisch) auf, einladen, losfahren. Cool. 180 PS (genau 177 PS) sind nicht von schlechten Eltern. Mit 8 Personen und voll mit Gepäck, ist das schon eine gute und notwendige Motorisierung. Klasse auf jeden Fall die 6-Gang-Automatik. Etwas gewöhnungsbedürftig, das kleine Rädchen, das man nicht intuitiv bedienen kann.
Ausstattung
Der Citroen SpaceTourer startet als XS Business (4,95 m lang) bei 34.380 Euro*. Dafür bekommen Sie einen 5-Sitzer mit BlueHDI 115 S&S 6-Gang. Mit dem großen BlueHDI 180-Triebwerk (130 kW, 177 PS) mit EAT6 (Automatik-Getriebe) liegen wir dann bei knapp über 39.130 Euro.
Der Citroen SpaceTourer XL Feel (5,30 m lang) startet bei 38.340 Euro. Das Pressefahrzeug als Shine mit BlueHDI 180 und EAT6 startet bei knapp über 52.000 Euro.
Serienausstattung
Feel | Shine (zusätzlich zum Feel) |
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Extras
Platinum-Grau 700,- Euro- Rückfahrkamera mit Einparkhilfe vorne und hinten 660,-
- CITROËN Connect Box: Notruf- und Assistance System 300,-
- Gepäckraumabdeckung 100,-
- Zwei Einzelsitze Reihe 2 mit Sitzbank Reihe 3 1.500,-
- Sitzbank mit Easy-Entry-Funktion Reihe 3 1.350,-
- Drive-Assist-Paket 480,-
- Sicherheits-Paket 1780,-
Am Ende landen wir bei fast 54.000 Euro. Das hört sich im ersten Moment viel an, aber dafür bekommen ein topp ausgestatteten 8-Sitzer Bus, den sie locker als Flughafenshuttel einsetzen können.
Der Citroen SpaceTourer im Alltag
Meist starten wir hier mit der Anzahl der Wasserkisten, die verstaut werden können. Vermutlich kann man die Jahresration in einem Rutsch einkaufen. Kurios, der glatte Untergrund, der sinnvoll ist beim Einladen großer Koffer, weil man die leicht nach hinten schieben kann. Für den Transport von sonstigen Material ist es praktische, eine Anti-Rutschmatten unter zu legen, sonst spielen die Wasserkisten im Kofferraum „fangen“.
Im Alltag braucht man eher eine Bushaltestelle als einen Parkplatz. Beispiel eine „Wende-Abenteuer“ auf einem Parkplatz. Die Parklücke war sehr eng, aber mittels Kamera (sehr wichtig) und Pieper haben wir sauber ein- und ausparken können.
Kein Angst vor AdBlue
Wie auch beim Peugeot Traveller irritiert eine Meldung, für mehr als 2.300 Kilometer AdBlue vorhanden. Soll beruhigen, weil ohne AdBlue springt der Wagen nicht an. AdBlue reicht in der Regel von Inspektion zu Inspektion. Offizielle Angabe: Tankinhalt 22,4 Liter reicht für 15.000 km. Aber AdBlue kann man auch selbst nachfüllen. Bekommt man auf jedem Rasthof, manchmal sogar schon beim Discounter.
Runter schalten und überholen
Die 6-Gang Automatik arbeitet exzellent und schalten, um Kraftstoff zu sparen frühzeitig hoch. Bei einem Überholmanöver schaltet die Automatik rasch herunter, um genügend Drehmoment zu liefern. Wir haben aber über die Paddel manuell heruntergeschaltet. Vermutlich nicht nötige, ist aber ein besseres Gefühlt.Bus gleich gute Laune
Macht Spaß, mit mehr als 5 Personen mit dem Bus unterwegs zu sein. Der „Party-Bus“ macht einfach gute Laune. Klar ist, dass man mit den Kurvengeschwindigkeiten es nicht übertreiben soll. Natürlich ist ESP an Bord, aber der Bus hat einen hohen Schwerpunkt.
Als Busfahrer sitzt man schön hoch
Sehr cool, die gute Rundumsicht. Als Busfahrer sitzt man erhaben über dem „normalen“ Autofahrervolk. Das sorgt für Sicherheit im Straßenverkehr. Aber klar ist auch, dass man bei Kurven schon etwas „ausholen“ muss und auch beim Einparken muss man nicht gerade die kleinste Parklücke auswählen.Aus der Praxis für die Praxis. Wir wollten in Heiligenhafen noch ein schönes Nachtfoto schießen. Der große Parkplatz war ziemlich gut besetzt. OK, nehmen wir einen ganz am Ende. Aber auch hier kaum freie Parkplätze. Leider gibt es da keine Ausfahrt. Als entweder zurücksetzen oder in eine kleine Parkbucht hineinfahren. Aber das ist auch nicht so einfach, weil die Parktaschen nicht besonders breit sind und die lieben „Kollegen“ ihre Fahrzeuge auch nicht immer schön mittig parken.
Ok, dann mal einparken, schön vorsichtig rückwärts in eine Parktasche. Natürlich kann man nicht mit einem Schwung hineinfahren, weil der SpaceTourer sehr viel Space braucht (5,30 lang). Und man kann auch nicht weit ausholen, weil zwei Parkreihen angeordnet sind. Also im ersten Versuch rückwärts einigermaßen gerade einparken, nach vorn fahren und das Fahrzeuge gerade ausrichten. Die Rückwärtskamera (+ 660,- Euro) ist bei so einem Auto eine „Pflichtoption“ oder man braucht einen Einweiser. Bei Rausfahren dann auch darauf achten, dass man wieder „ausholt, weil man sonst ein parkendes Auto beschädigt. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich schwitzige Finger hatte, aber der Blutdruck ist schon etwas angestiegen.
Long-Run
177 Diesel-PS sind eine Garantie, für flottes Vorankommen auch auf der Autobahn. Aber klar ist, Bus heißt große Stirnfläche. Die Windkräfte bremsen ein und sorgen auch bei hohen Geschwindigkeiten für hohen Kraftstoffverbrauch (s.a. Wenn die bunten Fahnen wehen).Gut, dass der Citroen SpaceTourer auch mit einem aktiven Tempomat ausgestattet ist. Bremst sauber runter, Automatik schalten runter, wenn beschleunigt wird. Problematisch, wenn es etwas „brenzlich“ wird, übergibt die Technik die „Controlls“ wieder an den Fahrer. Kennen wir vom Peugeot Traveller (siehe Fahrbericht Peugeot Traveller). Da sollte Peugeot / Citroen nachbessern. Der neue Peugeot 5008 (Fahrbericht Peugeot 5008) hat bereits die neue Technik.
Die versprochenen 170 km/h haben wir mit 173 km/h (gem. Tacho) mehrmals notieren können. Aber der der Citroen SpaceTourer ist kein „Sprinter“. 130 km/h sind perfekt, bis 150 km/h ist es OK, danach eher anstrengend.
Kraftstoffverbrauch
Herstellerangabe mit 5,9 l/100 km ist natürlich wieder die Angabe gem. „amtliches Meßverfahren VO (EG) 517/2007“. Wir wissen, dass wir diese Daten nur als Anhalt werten können.
Der Kraftstoffverbrauch im Schnitt geht mit meist um die 7 l/100 km in Ordnung. Ist ja gerade mal 1 l/100 km pro Person.
So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [l/100km] |
aom- |
55 |
72 |
7,4 |
Super-Spar |
15 |
61 |
6,3 |
Landstraße sparsam |
81 |
51 |
6,3 |
Landstraße Langzeit |
357 |
43 |
7,1 |
BAB sparsam |
85 |
101 |
7,1 |
BAB normal |
259 |
118 |
7,9 |
BAB schnell |
37 |
132 |
11,8 |
Stadt |
16 |
23 |
7,1 |
Pendler |
30 |
30 |
6,7 |
1. Tankstopp |
691 |
87 |
8,2 |
2. Tankstopp |
1077 |
64 |
7,7 |
3. Tankstopp |
1545 |
58 |
7,6 |
Testverbrauch nach 2.010 km, 69 km/h, 7,3 l/100 km
Fazit
Da können alle von ihren HighTech SUVs, SUV oder Kombis schwärmen. Wer mit mehr als fünf Personen unterwegs ist, der sollte „Bus fahren“. Einfach cool, macht gute Laune und auch das 23. Kuscheltier kann ohne Diskussion mitgenommen werden. Im Citroen SpaceTourer war alles drin, was man braucht. Perfektes Auto mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Noch größer, da kann dann nur der Mercedes-Benz Sprinter mithalten, der aber vor zig Jahren bei über 75.000 Euro lag und seine Nutzfahrzeug-Gene nicht versteckt hat.Gespannt sind wir auf den nächsten 7-Sitzer, den Fahrbericht Peugeot 5008. Nach dem 2008 und dem 3008 GT, jetzt das „Schlachtschiff“. Auch hier arbeitet ein Diesel, der BlueHDi 120. Der 3008 GT hat uns sehr beeindruckt, sehr großes, elegantes und komfortables Auto – dabei bezahlbar.
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 02-2017
Linktipps
- Citroën SpaceTourer auf citroen.de
- Fahrbericht Peugeot Traveller
- Citroën SpaceTourer
- Fahrbericht Citroën Grand C4 Picasso
- Fahrbericht Citroën C3 82 PS
Fotos © 2017 Redaktionsbüro Kebschull