VW und Elektromobilität
Volkswagen investiert mehr als 34 Mrd. Euro
- Planungsrunde legt konzernweite Werkbelegung fest: Erste Serienproduktion von Elektrofahrzeugen auf MEB-Plattform in Europa startet am Standort Zwickau
- Finanzmärkte reagieren positiv auf strategische Konzern-Ausrichtung: Kurs der Volkswagen-Aktie lag Anfang November wieder auf Vorkrisen-Niveau
- Konzernchef Müller: „Das Auto wird gerade neu erfunden. Dafür investieren wir gezielt und aus eigener Kraft die nötigen Mittel.“
Wichtige Weichen
Der Volkswagen Konzern hat heute wichtige Weichen für die künftige Ausrichtung des Unternehmens gestellt und damit die strategischen Ziele bis zum Jahr 2025 untermauert. Um seine starken Innovations- und Technologiekräfte weiter auszubauen, wird der Konzern in den kommenden Jahren Milliardenbeträge in Elektromobilität, das autonome Fahren, neue Mobilitätsdienste und die Digitalisierung investieren. Insgesamt sollen in diese Zukunftstechnologien bis Ende 2022 mehr als 34 Mrd. € investiert werden, so das Ergebnis der Konzern-Planungsrunde für die Jahre 2018 bis 2022, die der Aufsichtsrat der Volkswagen Aktiengesellschaft in seiner heutigen Sitzung erörtert hat. Der größte Anteil davon wird in die Elektrifizierung und die Hybridisierung aller Konzernmodelle fließen. Damit erhöht Volkswagen noch einmal deutlich sein Engagement für diese umweltfreundliche Antriebsart und treibt die im September angekündigte Elektrifizierungsoffensive „Roadmap E“ mit aller Kraft voran. Der Konzern hatte dabei angekündigt, bis 2030 das gesamte Modellportfolio zu elektrifizieren.
„Mit der nun verabschiedeten Planungsrunde schaffen wir die Voraussetzungen, Volkswagen bis zum Jahr 2025 zur weltweiten Nummer Eins in der Elektromobilität zu machen“, sagte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, im Anschluss an die turnusgemäße Aufsichtsratssitzung. „Das Auto wird gerade neu erfunden. Wir investieren gezielt und aus eigener Kraft die dafür nötigen Mittel in die Digitalisierung, ins Autonome Fahren, in die Elektromobilität, in neue Mobilitätsdienste. Wir tun das aber, ohne die aktuellen Technologien und Fahrzeugprojekte zu vernachlässigen. Denn damit verdienen wir auf absehbare Zeit unser Geld.
- Bis Ende 2022: Mehr als 34 Mrd. € sollen in die Entwicklung von Elektromobilität, das autonome Fahren, neue Mobilitätsdienste sowie in die Digitalisierung fließen
- Planungsrunde legt konzernweite Werkbelegung fest: Erste Serienproduktion von Elektrofahrzeugen auf MEB-Plattform in Europa startet am Standort Zwickau
- Finanzmärkte reagieren positiv auf strategische Konzern-Ausrichtung: Kurs der Volkswagen-Aktie lag Anfang November wieder auf Vorkrisen-Niveau
Das Auto wird gerade neu erfunden
Konzernchef Müller: „Das Auto wird gerade neu erfunden. Dafür investieren wir gezielt und aus eigener Kraft die nötigen Mittel.“ Ich bin überzeugt: Diesen Spagat kann und wird der Volkswagen Konzern mit seinen Marken und seinem Synergiepotenzial meistern – wie kein anderes Unternehmen unserer Industrie.“
Für die anstehenden Herausforderungen hat der Konzern im Zuge der Planungsrunde auch seine Werkbelegung optimiert. Dabei ist der Produktionsverbund zwischen den Marken noch effizienter gestaltet worden. Die wichtigsten Schlaglichter:- Der Standort Zwickau wird für den Start der ersten europäischen Serienproduktion von Elektrofahrzeugen auf der MEB-Plattform zum reinen E-Mobilitäts-Werk umgestaltet. Damit erfolgt eine wichtige Weichenstellung für die Elektrifizierung und Hybridisierung des Produktportfolios im Konzern, weitere Standortentscheidungen dazu werden bei den einzelnen Marken mit der weiteren Umsetzung der „Roadmap E“ getroffen.
- Die gesamte VW-Passat-Familie wird ab Ende 2018 am Standort Emden konzentriert.
- Die VW-Golf-Familie wird ab der nächsten Fahrzeuggeneration in Wolfsburg gebündelt.
„Die gesamte Autoindustrie steht in den nächsten Jahren vor einem grundlegenden Wandel, der große Chancen bietet, aber auch riesige Anstrengungen von uns fordert“, sagte Konzernchef Müller weiter. „Wir haben einen überzeugenden Plan. Wir sind finanziell robust aufgestellt. Wir haben die Erfahrung und das Talent. Und wo uns noch Kompetenzen fehlen, da bauen wir diese gezielt auf und verstärken uns. Mit der beschlossenen Planungsrunde sind die Leitplanken gesetzt. Jetzt gilt es: Tempo machen und am gemeinsamen Erfolg arbeiten.“
„Roadmap E“
Mit der „Roadmap E“ und der konkreten Planung für die nächsten fünf Jahre habe sich der Volkswagen Konzern sehr ambitionierte Wachstumsziele gesetzt, betonte auch Frank Witter, Konzernvorstand für Finanzen und Controlling. „Trotz der großen Herausforderungen halten wir daran fest: Sowohl die Sachinvestitions- als auch die Forschungs- und Entwicklungskostenquote im Konzernbereich Automobile werden wir deutlich senken.“ Beide Kennziffern werden nach der heute verabschiedeten Planungsrunde bereits ab 2020 auf das wettbewerbsfähige Niveau von jeweils 6,0 Prozent sinken. Witter: „Das belegt, dass unsere Strategie auf einer soliden Basis steht und wir unsere anspruchsvollen Konzernziele voll und ganz bestätigen können.“ Im Jahr 2016 hatte die entsprechende Sachinvestitionsquote noch 6,9 Prozent betragen.Die strategische Ausrichtung des Volkswagen Konzerns findet an den Finanzmärkten deutliche Unterstützung. Finanzvorstand Witter: „Unser Aktienkurs hat sich in den vergangenen Wochen erfreulicherweise wieder in Richtung Vorkrisenniveau bewegt. Das zeigt: Unsere Aktionäre sind immer mehr davon überzeugt, dass wir unsere Strategie konsequent umsetzen und zu den damit gesetzten Zielen stehen.“ Ferner verbleibt die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile trotz hoher Abflüsse wegen der Dieselkrise im Jahr 2017 auf weiterhin robustem Niveau. Witter: „Wir sind zuversichtlich, dass wir hier in diesem Jahr über unserem Minimalziel von 20 Milliarden Euro liegen werden.“ Vor diesem Hintergrund hatte Standard & Poor’s (S&P) Anfang des Monats den Ausblick für das Rating des Volkswagen Konzerns auf „stabil“ angehoben.
Wachstumsimpulse erwartet der Volkswagen Konzern in den kommenden Jahren vor allem aus Brasilien, China, Russland und Nordamerika. Auf der anderen Seite stellen die anspruchsvollen weltweiten CO2-Ziele alle Autohersteller vor große Herausforderungen, begründete
Finanzvorstand Witter die strategische Ausrichtung des Konzerns: „Darum müssen wir die Transformation zu einer Produktion von mehr elektrisch betriebenen Fahrzeugen – kombiniert mit Digitalisierung, Konnektivität und neuen Mobilitätsangeboten – mit hoher Effizienz vollziehen.“ Nicht in der Planungsrunde enthalten sind die Investitionen der Joint-Venture-Gesellschaften in China. Diese Gemeinschaftsunternehmen finanzieren die Investitionen in die chinesischen Werke und Produkte aus eigenen Mitteln.
Der Volkswagen Konzern hatte Anfang September 2017 mit seiner „Roadmap E“ die umfassendste Elektrifizierungsoffensive der Automobilindustrie angekündigt: Danach soll 2025 etwa jedes vierte neue Fahrzeug des Konzerns rein batterieelektrisch angetrieben werden. Je nach Marktentwicklung könnten dies bis zu drei Millionen E-Autos jährlich sein. Bis 2030 will das Unternehmen sein gesamtes Modellportfolio elektrifizieren, dann wird es dementsprechend von jedem der rund 300 Konzernmodelle mindestens eine E-Variante geben. Der Konzern hat dafür eines der größten Beschaffungsvolumen ausgeschrieben: mehr als 50 Mrd. € sollen in Batteriezellen fließen.
Fazit
Die „Kriegskasse“ von Volkswagen ist trotz Dieselskandal gut gefüllt. Die Richtung und die Summe, die VW in die Hand nehmen will, ist ambitioniert. Tesla hat es vorgemacht: Gutes Produkt (Autos) kombiniert mit kostenloser Schnellladung – so funktioniert Elektromobilität.
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