Fahrbericht Kia Optima PlugIn Hybrid
Ein echter Großraumtransporter?
Der Kia Optima war schon immer ein feines Auto und ein Angriff auf Mercedes, Audi, BMW und Co. Elegant, großzügig, dennoch bezahlbar und mit langer Garantie. Jetzt als PlugIn-Hybrid ein echtes Sparschwein. In Bochum kostenlos Strom von der Stadtwerke bekommen und mit 3,5 l/100 km wieder Richtung Heimat. So macht sparen Spaß, komfortabel und mit PlugIn.Einsteigen und sich wohlfühlen
Wurden koreanische Autos früher nur gekauft, weil sie preiswert waren, kann man jetzt feststellen, Kia ist auf Augenhöhe mit BMW & Co. Da ist alles chic, elegant, da wackelt nichts. Dann los: Der Kia unterstützt, wenn immer nötig, auch elektrisch. Daher braucht er für den Sprint von 0 auf 100 km/h gerade mal 9,4 sec und erst bei 194 km/h ist Schluss. Der Kia ist auf Grund der zahlreichen Batterien kein Leichtgewicht. Etwa 1.800 Leergewicht bringt er auf die Waage.
Ausstattung
Der Kia Optima startet als Edition 7 mit 163 PS bei 25.090 Euro*. Da muss man sich bei einem deutschen Auto schon deutlich nach unten bewegen, um ein vergleichsweise preiswertes Auto zu bekommen. Der Kia Optima PlugIn Hybrid spielt natürlich technisch in einer ganz anderen Liga. Denn der PlugIn Hybrid bietet neben einem 2.0 GDI Motor mit 156 PS, einen Elektromotor mit 68 PS, so dass eine Systemleistung von 205 PS zur Verfügung steht. Kia Optima PlugIn Hybrid startet als Attract mit 40.490 Euro und als Highend Spirit bei 44.490 Euro. Da die 130 kg schweren Batterien natürlich Platz im Kofferraum „rauben“, lohnt es sich, auch den Kia Optima PlugIn als Sportswagon in Betracht zu ziehen, der gerade mal etwa 1.500 Euro teurer ist.
Limousine |
Sportswagon |
|
Laderaum Minimum / Maximum (Liter nach VDA) |
307 |
440 / 1.574 |
Elektromobilität
Kia Optima PlugIn Hybrid total easy zu „betanken“. Falls nur Strom via Schuko-Steckdose vorhanden. Dieses Kabel via Ladebox (hängt am Ladekabel) benützen. Kabeltrommel (bitte komplett ausrollen), anschließen. Fertig. Der Stecker am Auto verriegelt automatisch. Nach etwa 3 bis 6 Stunden, je nach Ladezustand der Batterie, ist der Kia Optima PlugIn Hybrid wieder startklar für etwa 50 km elektrisch. Falls vorher abgeklemmt wird, kein Problem, dann sinkt die Reichweite. Elektromobilität ist ein spannendes Thema. Man muss sich darauf einlassen. Beispielsweise auch mal ohne Heizung zu fahren. Ein Kollege hat auf G+ gepostet, er war mit dem Renault Zoe in Ski-Hose unterwegs. Aber eigentlich ist der
Natürlich gut, wenn man an einem Schnelllader laden kann. Wir hatten maximal 22 kW-Lader. Dann ist der Kia Optima PlugIn Hybrid in etwa 3 Stunden komplett voll. An einen 50 kW-Lader kann man den Kai Optima nicht anschließen.
Wichtig ist, wie schon mehrfach erwähnt, wenn man Elektromobilität erst nimmt, dass man mehrere Ladekarten hat. Die gibt es kostenlos, aber der Strom muss natürlich bezahlt werden.
Strom haben wir beispielsweise kostenlos in Bochum (Stadtwerke) bekommen. Auch im Outlet Center Ochtrup und Lingen gab es den Strom kostenlos. Ebenso kann man beim Aldi Süd in vielen Filialen kostenlos bis zu 1 Stunde laden. Beim Aldi Nord in Schüttdorf hätten wir vermutlich mit der newmotion Karte laden können. Alle Infos zu dem Thema Ladekarte, siehe Beitrag e-Golf und Hyundai IONIQ Elektro.
Wichtige Homepage, um die Ladestationen zu finden https://www.goingelectric.de/. Hier kann man auch seine Elektro-Route planen.
Der Kia Optima PlugIn Hybrid im Alltag
Der Kia Optima PlugIn Hybrid ist im Alltag völlig unproblematisch. Das Ladekabel mit Schukostecker liegt in der Garage und wird regemäßig angeschlossen. Ist kein Strom vorhanden, bedeutet das, dass in der Regel noch etwa 15 Prozent Restkapazität „gebunkert“ werden, um beispielsweise bei einem Überholmanöver auch auf 205 PS zugreifen zu können. Ansonsten kommt der Kia Optima PlugIn Hybrid mit seinem Kraftstoffvorrat von 54 Liter etwa 700 km weit.Bei sparsamer Fahrweise (100 bis 130 km/h) haben wir einen Kraftstoffverbrauch von nur 6,2 l/100 km realisiert.
Long-Run
Die erste Strecke nach Bochum wurde ohne Elektrounterstützung durchgeführt. So haben wir einen realistischen Verbrauchswert der ohne Elektro benutzt werden kann. 115 km (ab Autobahn bis zur Abfahrt), 102 km/h und 6,2 l/100 km können sich für einen Benziner sehen lassen. Nach 3 Stunden hätte es weiter gehen können (vermutlich sogar eher). Rückfahrt 135 km, Schnitt 100 km/h, 3,5 l/100 km.
Das System füttert also regelmäßig mit Strom, bis 120 km/h kann der Kia Optima rein elektrisch fahren. Braucht man eigentlich nicht zu erwähnen, aber vermutlich wäre nach etwa 20 km dann „Ende-Elektro“…
Kraftstoff-/ Stromverbrauch
Übernahme 381 km, 83 km/h, 5,8 l/100 km (da vermutlich elektrisch aufgeladen).Herstellerangaben: 1,6 l/100 km (kombiniert), 12,2 kWh/100 km (kombiniert).
Auf der au-to.de – Minimalrunde 0,2 l/100 km, noch Fragen? Dies ist natürlich eine Mogelpackung, weil ohne Heizung die 15 km (max. 80 km/h) fast nur elektrisch gefahren wurden. Im Testbetrieb hat sich bewährt, wenn möglich, falls es nicht zu kühl ist und keine Scheiben beschlagen sind, die Heizung auszuschalten. Dann kann man sehen, wie die Kraftstoffverbrauchsanzeige „beständig“ auf null steht.
Für die City-Runde sind wir im Hybrid-Modus bis zum Stadteingangsschild gefahren, um nicht zu viel Strom in der City zu verbrauchen. Erst dort (City) haben wir auf EV-Modus umgestellt.
Spannend natürlich auch die Frage: Wie weit komme ich rein elektrisch? Wenn die Heizung ausgeschaltet ist, schaltet der Verbrenner nur zu, wenn beispielsweise durch Vollgas angezeigt wird, es soll ein Überholmanöver stattfinden. Reichweiten-Anzeige vor der Fahrt 100% = 50 Kilometer. Und tatsächlich, auf einer reinen E-Runde, Landstraße, Geschwindigkeiten (was erlaubt war) meist zwischen 70 und 100 km/h: 50 km Reichweite, 58 km/h, Rest 17%.
Ladestopps
Ladestopp |
Restkapazität |
Ladung kWh |
Tankstopp Bochum |
15% |
8,5 |
Emsbüren |
16% |
8,5 |
Ochtrup Type 2 11 kW, 42%, 2 STD, nach 1 STD 75%, Ladezeit 0:55 Min |
42% |
5,0 |
Emsbüren, 23%, 5 STD |
23% |
7,5 |
Lingen, Typ2 22 kW: 12%, 2:45h bis 100%, nach 1,5 STD laden 60% aufgeladen, 0:50 Std. bis 100% |
12% auf 60% |
5,0 |
Emsbüren 30% 4:20 Std. bis 100% |
30% |
7,0 |
Nordhorn Type 2, 22 kW: 13%, 2:40 STD bis 100% |
13% auf ca. 75% |
6,0 |
Stromverbrauch geschätzt: |
47,5 |
So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [l/100km] |
aom- |
55 |
54 |
4,5 (3,7) |
Super-Spar |
15 |
58 |
4,4 Hybrid,(0,2) Elektro) |
Landstraße sparsam |
26 |
62 |
1,1 |
Landstraße sportlich |
35 |
– |
– |
BAB (Hybrid) |
115 |
102 |
6,2 |
BAB (Hybrid aufgeladen) |
135 |
100 |
3,5 |
Stadt (Elektro) |
16 |
23 |
0,0 |
Pendler (Elektro) |
30 |
34 |
0,0 |
Testverbrauch nach 692 km, 57 km/h, ca. 4,5 l/100 km
Garantie (Herstellerangaben)
7-Jahre-Kia-Herstellergarantie*Für jedes von Kia Motors Deutschland importierte Fahrzeug, das in Deutschland neu zugelassen wird, gewährt Kia Motors Deutschland eine Herstellergarantie* von 7 Jahren bzw. 150.000 km Laufleistung, je nachdem, was zuerst eintritt. Fahrzeugbezogen ist diese Herstellergarantie und besteht bei einem Verkauf des Fahrzeugs fort. Vorausgesetzt, das Fahrzeug wurde den Garantiebedingungen gemäß gewartet.
5 Jahre Lackgarantie** und 12 Jahre Garantie** gegen Durchrostung
Die hohe Qualität der Lacke garantiert lang anhaltenden Schutz und Glanz. Ihr neuer Kia verfügt über einen hervorragenden Korrosionsschutz und 12 Jahre Garantie** gegen Durchrostung von innen nach außen.
7-Jahre-Kia-Mobilitätsgarantie**
Die Kia-Mobilitätsgarantie** berechtigt Sie, im Garantiefall rund um die Uhr unsere Mobilitätsleistungen in ganz Europa in Anspruch zu nehmen.
7-Jahre-Kia-Navigationskartenupdate**
Als besonderen Service bietet Kia für alle Neufahrzeuge, die ab Werk mit dem Kia-Navigationssystem ausgerüstet sind, ein jährliches kostenloses Kartenupdate innerhalb der ersten 7 Jahre nach der Erstzulassung an (insgesamt 6 Kartenupdates). Einzelheiten erfahren Sie bei Ihrem Kia-Vertragshändler und in den Bedingungen zum Navigationskartenupdate.
Fazit
Der Kia Optima PlugIn Hybrid ist ein ausgewachsenes Auto, mit dem man komfortabel, sparsam und wenn es sein muss, auch schnell unterwegs sein kann. Wie erwähnt, mit vier oder mehr Erwachsenen plus Gepäck in den Urlaub zu fahren, dann wäre sicherlich der Kia Optima PlugIn Hybrid Sportswagon die richtige Wahl.Ich persönlich finde, dass ein PlugIn Hybrid eine gute Alternativ zum Elektroauto ist. Das Fahrzeug ist extrem alltagstauglich, für Langstrecke geeignet – ohne Liegenbleiber-Angst. Und falls die Hersteller es ernst meinen mit der Elektromobilität, dann werden bald Fahrzeuge mit „echten“ 400-km Reichweite auf dem Markt sein. Den Kia Soul EV werden wir vermutlich im 2. Quartal 2018 ausführlich vorstellen.
Die Schwester Marke Hyundai hat bereits den Hyundai IONIQ Elektro mit einer realen Reichweite von 250 km und will schon Mitte 2018 den neuen Hyundai Kona Elektrik mit einer Reichweite von um die 500 Kilometern vorstellen. Wenn es dann am Ende im realen Testbetrieb „nur“ für 350 Kilometer reicht, sind wir einen großen Schritt weiter.
Das nächste Fahrzeug hat vermutlich nur einen elektrischen Zigarettenanzünder. Wir freuen uns auf den neuen Ford Fiesta als ST-Line (Fahrbericht Ford Fiesta ST-Line), der noch etwas gewachsen ist und vor allem noch sparsamer sein soll.
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 10-2017
Linktipps
- Unser Test 2012 – Kia Optima auf autoplenum.de https://www.autoplenum.de/auto/tests/kia-optima-elegante-limousine-id26939#text-komplett
- Ladestationen finden auf https://www.goingelectric.de/
- Alle Infos zum Kia Optima PlugIn Hybrid
- Kia Optima Sportswagon 2016
- Fahrbericht Kia Niro 1,6 GDI Hybrid
- Fahrbericht Kia pro_cee’d GT 2016
Fotos © 2017 Redaktionsbüro Kebschull