Fahrbericht VW e-up!
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e-up! – … einfach elektrisch!
City-Flitzer oder mehr?
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Sieht aus wie ein up! ist aber ein e-up!
Ja, der e-up! ist in erster Linie ein City-Flitzer und das macht er sehr gut. Im „normal-Modus“ beschleunigen die 82 PS extrem stark und in der Stadt wäre man der „Ampel-Kick-Starter“, ja wenn man nicht doch meist im Eco+-Plus -Modus unterwegs war – um die Reichweiten-Ziele auch zu schaffen. Aber auch im Eco-Plus-Modus ist der e-up! kein Langeweiler.
Ausstattung
Der e-up! ist schon in der Grundausstattung nicht gerade günstig. Fast 27.000 Euro kostet so ein Floh. Aber das Antriebskonzept ist mehr oder weniger neu und die geringen Stückzahlen machen den e-up! zu einem „Luxus-Gefährt“. Wenn man die Extras zusammenzählt, landet man am Ende bei über 30.000 Euro. e-up! 60 kW (82 PS) 1-Gang-Automatik |
26.900,00 |
|
edelweiss metallic |
465,00 |
|
Sonderausstattungen |
||
2 Funkklappschlüssel |
17,00 |
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CCS-Ladedose |
625,00 |
|
comfort pack |
595,00 |
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Digitaler Radioempfang DAB+ |
240,00 |
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e-Sound |
155,00 |
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Einstiegsleisten vorne in Aluminium, mit Schriftzug „e-up!“ |
53,00 |
|
Gepäckraumboden in 2 Höhen einstellbar und herausnehmbar |
63,00 |
|
Kabel für Wechselstrom-Ladestation inkl. serienmäßigem Netzladekabel für Haushalts-Steckdose |
145,00 |
|
Panorama-Ausstell-/Schiebedach |
890,00 |
|
Textilfußmatten vorne und hinten mit Ziernaht |
64,00 |
|
Fahrzeugpreis (inkl. MwSt) |
30.212,00 EUR |
Der VW e-up! im Alltag
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Der e-up! ist einfach nur ein elektrisch up!, also brauchen wir über Platzverhältnisse und Kofferraum nicht lange philosophieren.
Stress hatten wir beim ersten Ladevorgang. Wie bekommt man den blöden Schutzdeckel aus der Steckdose. Klar, der Stecker ist verriegelt, damit dieser nicht von Unbefugten entfernt werden kann. Auto auf, Auto zu, Knopf in der Mittelkonsole gedrückt. Nichts! Die Bedienungsanleitung hilft auch nicht weiter.
Lösung: Die Steckdose verriegel relativ schnell wieder, zirka nach 30 Sekunden (nicht gestoppt). Wenn man also das Auto aufmacht, das Ladesystem aus der Garage holt und anschließen will, ist der Wagen zwar offen, aber die Steckdose ist verriegelt. Also ganz einfach. Auto noch einmal per Fernsteuerung öffnen, Steckdosenschutz entfernen. Fertig!
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Eco+
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Eine Strecke von 150 km ist möglich, wenn man will! Aufladen in Meppen
Ganz wichtig, um gute (niedrige) Verbrauchswerte zu erzielen: Nach dem Start, auf Eco+ umstellen und Rekuperator auf 4. Man zieht am Gangwahlhebel kurz nach hinten. Im Kombiinstrument wird dann anstatt „D“, „B“ angezeigt. Auch wenn man zurückgesetzt hat (Rückwärtsgang), muss man explizit Rekuperation aktivieren.
Einziger, aber wichtiger Kritikpunkt ist, das der Eco+-Schalter sich in der unteren Mittelkonsole befindet und nicht, wie es sinnvoll und praktisch wäre, am Lenkrad. Für einen Überholvorgang sollte man natürlich von Eco+ auf den Normalmodus umschalten!
Long-Run
So richtig Long war der Long-Run natürlich nicht, weil es ja immer noch die Unsicherheit gab, finden wir eine Ladestation oder nicht. Wenn wir eine finden, „dürfen“ wir da auch „tanken“. Es gibt eine Tankkarte, mit der man fast überall Strom bekommen kann – aber nicht bei RWE, also Innogy. Dafür braucht man eine App. Wir haben es während der zehn Testtage nicht geschafft, die App zu aktivieren.
Die maximale Geschwindigkeit 135 km/h haben wir geschafft. Natürlich nur kurz. Wir wollten ja auch noch den Rückweg ohne Stress absolvieren. Bei IKEA Deutschland kann man kostenlos „tanken“ (nicht getestet), in den Niederlanden nur über eine App (NewMotion). Kosten liegen dann bei etwa 22 Eurocent pro KWh.
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Stromverbrauch
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e-up!: Sieht gut aus, macht viel Spass, nicht wirklich günstig
Beispiel: Man ist morgens etwa 100 Kilometer unterwegs, hat noch eine Restweite von 28 Kilometern, dann zeigt das Anzeigeinstrument an, dass man für den Ladevorgang (bis voll) etwa 6 Stunden braucht. OK, man kann natürlich nach etwa 3 bis 4 Stunden abklemmen, wenn man beispielsweise nur noch einmal 50 Kilometer ( 25 km hin, 25 km zurück) fahren will.
So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [kWh/100km] |
aom- |
55 |
68 |
14, 1 / 11,8 / |
Super-Spar |
15 |
52 |
11,4 / 10,0 |
Minimal Stadt / Dorf |
9 |
26 |
7,8 / 8,0 |
Landstraße sparsam |
42 |
66 |
9,6 |
Landstraße sportlich |
35 |
67 |
11,6 |
Landstraße, Eco+ |
35 |
57 |
9,5 |
BAB sparsam |
– |
– |
– |
Stadt |
16 |
21 |
9,6 |
Pendler |
30 |
27 |
10,9 |
Testverbrauch nach 895 km, 47 km/h, 12,4 kWh/100 km
Ausblick
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e-up! – mit einem guten Gewissen unterwegs, über 150 km
Volkswagen, BMW und Mercedes haben die Power das gemeinsam mit Schwung umzusetzen. Tesla hat es vorgemacht. Große Reichweite, dichtes Ladenetz, intelligente Technik. Das müssen die deutschen Hersteller nur „nachmachen“. Dann klapp es auch mit der eMobilität!
Fazit
Der Volkswagen e-up! ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Schnellladen heißt das Zauberwort und für Autos, die mehr als ein City-Flitzer sein wollen, größere Reichweiten. Ansonsten hat es schon Spaß gemacht. Besonders dann, wenn man an der Ampel mit so einem „Floh“ einen 3er BMW „abgelascht“ hat. Das nächste Elektroauto wird der Hyundai IONIQ sein, der eine Reichweite von 280 Kilometer schaffen soll und der bei uns ab Mitte Juli im Test ist. Bitte „mitfahren“ und kommentieren auf Google+ https://plus.google.com/u/0/+GerdKebschull. Geplant, aber noch ohne Termin, ist der VW eGolf, der im Gegensatz zum Golf GTE (bereits getestet) ein reinrassiges eAuto mit einer Reichweite von 279 km (Herstellerangabe) ist.
Mit dem Ford Fiesta finden wir wieder in den AUTOMOBILEN Alltag zurück. Reichweiten sind kein Problem. Mit dem Fiesta waren wir sogar schon vor Jahren mit drei Personen zwei Wochen in Italien. Was bringt der Ford Fiesta als 1,0 3-Zylinder mit 100 PS?
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 02-2017
Linktipps
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Fotos © 2017 Redaktionsbüro Kebschull
