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12h-Rennen Sebring 2016

Veröffentlicht am: 20. März 2016Von
M16 0504 fine Porsche Seebring 150In Sebring war ich auch schon einmal live vor Ort, lange ist es her. Aber auch in diesem Jahr war es extrem spannend. 5 Marken unter den Top TEN. Sebring gilt immer auch als großer Test für Le Mans. Es bleibt spannend.

MSA WeatherTech SportsCar Championship

2. Lauf: 12 Stunden von Sebring/USA
  • Porsche 911 RSR Dritter bei Langstreckenklassiker in Florida
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12 Stunde Kampf in Sebring

Mit einem dritten Platz bei den 12 Stunden von Sebring in Florida hat Porsche seine gute Position in der IMSA SportsCar Championship gefestigt. In einem spannenden und abwechslungsreichen Rennen unter teilweise sehr schwierigen Bedingungen belegten Le-Mans-Sieger Earl Bamber (Neuseeland), Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) mit dem von Porsche North America eingesetzten 911 RSR den dritten Platz in der Klasse GTLM. In der Fahrermeisterschaft der bedeutendsten Sportwagenserie auf dem nordamerikanischen Kontinent verbesserten sie sich dadurch auf Rang zwei. In der Herstellerwertung hat Porsche den zweiten Platz verteidigt. Nicht ins Ziel kamen Patrick Pilet (Frankreich), Nick Tandy (Großbritannien) und Kévin Estre (Frankreich). Sie mussten ihren 911 RSR in Führung liegend nach einer Kollision vorzeitig abstellen.

Die 64. Auflage des ältesten und härtesten Sportwagenrennens der USA wird den Fans am Sebring International Raceway noch lange in Erinnerung bleiben. Wegen eines heftigen Unwetters mit sintflutartigem Regen, Blitz und Donner, das drei Stunden nach dem Start über der traditionsreichen Rennstrecke im Herzen Floridas losbrach, musste der Langstreckenklassiker für über zwei Stunden unterbrochen werden. Bis dahin hatte es in der Geschichte des Rennens überhaupt erst sechs Mal geregnet, zuletzt 1997.

Bevor der Regen die Strecke in weiten Teilen unter Wasser setzte, nutzten die Porsche 911 RSR die Gunst der Stunde. Als die Bedingungen immer schwieriger wurden, waren die Le-Mans-Sieger Nick Tandy und Earl Bamber mit dem 470 PS starken Erfolgsrenner aus Weissach, der vor allem mit aerodynamischen Modifikationen dem neuen Reglement angepasst wurde, in ihrem Element. Mit der Startnummer 911 ging Nick Tandy, nachdem er den amtierenden IMSA-GT-Champion Patrick Pilet am Lenkrad abgelöst hatte, bei immer schwieriger werdenden Bedingungen nach 56 Runden in Führung. Earl Bamber kämpfte sich mit der Nummer 912, mit der er schon beim Saisonauftakt in Daytona Dritter geworden war, auf den zweiten Platz vor. Nach 66 Runden wurde das Rennen wegen des Gewitters und der überfluteten Strecke mit der roten Flagge unterbrochen und das Feld in die Boxengasse geholt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Porsche-Doppelführung immer noch Bestand.

Auch nach der Zwangspause fuhren die 911 RSR auf abtrocknender Strecke mit konstant schnellen Rundenzeiten in der Spitzengruppe des stark besetzten GTLM-Feldes. Nach sieben Stunden lag Kévin Estre vorne, der Teamkollege von Nick Tandy und Patrick Pilet. Michael Christensen war mit dem Schwesterauto Dritter. Doch kurz darauf, nach 116 gefahrenen Runden, kam das Aus für den führenden 911 RSR: Im Kampf um die Spitze kollidierte Kévin Estre in Turn 13 mit einer Corvette, landete in den Reifenstapeln und musste aufgeben. Damit lag zunächst Michael Christensen vorne, konnte seine Führung bei trockenen Bedingungen aber nicht halten. Frédéric Makowiecki übernahm den 911 RSR beim Boxenstopp als Vierter. Doch damit gab er sich nicht zufrieden. Der Franzose machte schnell eine Position gut. Earl Bamber erledigte den Rest: Bis kurz vor dem Ziel lag er auf dem zweiten Platz, wurde schließlich als Dritter mit nur fünf Sekunden Rückstand abgewunken.

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Stimmen zum Rennen

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche Motorsportchef: „Mit dem dritten Platz können wir heute sehr zufrieden sein. Das war ein sehr abwechslungsreiches Rennen mit vielen Gelbphasen und einer Unterbrechung von mehr als zwei Stunden – das war für alle schwierig. Leider sind auch wir ein Opfer des Regens geworden. Wir haben unseren 911 RSR verloren, der in Führung lag. Das ist natürlich schade. Es war ein harter Kampf bis zum Schluss. Fünf Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel zu kommen, das ist ein Wort. Die ganze Mannschaft hat unter schwierigsten Bedingungen alles gegeben, die Boxenstopps waren gut und unsere Strategie auch. Doch zum Schluss hat es leider trotzdem nicht ganz gereicht.“

Nick Tandy (911 RSR #911): „Ich bin fast meinen kompletten Stint im Regen gefahren, und da waren wir meistens vorne. Wir hatten ein sehr gutes Auto. Schade, dass wir das nicht in ein entsprechendes Ergebnis umsetzen konnten.“

Patrick Pilet (911 RSR #911): „Der Start war schwierig, doch wir konnten das Tempo unserer Konkurrenten mitgehen, vor allem am Ende meines Stints. Wir haben dann im richtigen Moment auf Regenreifen gewechselt, und Nick hat gezeigt, was heute mit dem 911 RSR möglich gewesen wäre.“

Kévin Estre (911 RSR #911): „Ich kämpfte mit der Corvette um die Spitze. Wir überholten beide ein GTD-Fahrzeug und ich wollte unbedingt vorne bleiben. Das war in diesem Moment die falsche Entscheidung. In der Kurve stand auf meiner Linie noch das Wasser, das habe ich zu spät gesehen. Ich hätte früher bremsen und die Corvette vorbei lassen sollen. Es tut mir leid für mein Team, das so hart gearbeitet hat und für meine Teamkollegen, die fantastisch gefahren sind, damit ich mit dem 911 RSR als Führender ins Rennen gehen konnte.“

Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Wir haben vom Start bis ins Ziel alles gegeben und wurden dafür belohnt. Zwar mussten wir vom Ende des Feldes starten, doch im Verlauf des Rennens wurden wir immer besser. Auf diese Leistung können wir alle stolz sein. In Daytona und Sebring auf dem Podium zu stehen, ist ein guter Start in diese hart umkämpfte Meisterschaft eröffnet uns alle Chancen für den Rest der Saison.“

Earl Bamber (911 RSR #912): „Das war ein gutes Rennen für uns, und das Podium haben wir uns heute wirklich verdient. Unser 911 RSR war sehr gut vorbereitet, dazu hat das Team eine Strategie ausgearbeitet, mit der wir bis zum Schluss um den Sieg kämpfen konnten. Leider waren unsere Konkurrenten etwas schneller, trotzdem ist das ein gutes Resultat für Porsche.“

Michael Christensen (911 RSR # 912): „Das waren zwölf aufregende Stunden. Doch keiner von uns hat einen Fehler gemacht und das Team hat uns mit einer tollen Strategie unterstützt. Wir hatten ein gut abgestimmtes Auto, das auf trockener und nasser Strecke perfekt funktioniert hat. Dass es am Ende nicht ganz gereicht hat, damit können wir leben. Die Saison hat gerade erst begonnen.“

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#25 BMW M6 GTLM, BMW Team RLL, Sebring

Bill Auberlen (BMW M6 GTLM, Startnummer 25, Platz 2):

„Heute war der BMW M6 GTLM das Auto, das es zu schlagen galt. Allerdings haben wir es uns selbst nicht gerade leicht gemacht. Früh bekamen wir zwei Strafen gegen uns, dann haben wir uns wieder an die Spitze zurückgekämpft. Wegen einer ‚Overboost’-Strafe mussten wir gegen Rennende noch einmal durch die Boxengasse fahren. Am Ende hat es ganz knapp nicht gereicht. Trotzdem sind wir heute alles andere als enttäuscht.“

Dirk Werner (BMW M6 GTLM, Startnummer 25, Platz 2):

„Dieses Rennen hat uns allen eine Menge Arbeit abverlangt. Wir können zufrieden sein. Das war der erste Auftritt des BMW M6 GTLM in Sebring. Und dies ist vielleicht das härteste Rennen, dem sich ein Auto stellen kann. Unser Auto hat die Probe bestanden. Ich weiß, dass die Jungs sehr viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt haben. Wir haben viel getestet – und das hat sich mit dem ersten Podestplatz im zweiten Rennen ausgezahlt. Wir wollten gewinnen. Aber es war knapp. Nächstes Mal werden wir es erneut versuchen.“

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Rennergebnis

Klasse GTLM

1. Gavin/Fässler/Milner (GB/CH/USA) Chevrolet Corvette, 235 Runden

2. Auberlen/Spengler/Werner (USA/CDN/D), BMW M6, 235

3. Makowiecki/Bamber/Christensen (F/NZ/DK), Porsche 911 RSR, 235

4. Fisichella/Rigon/Vilander (I/I/SF), Ferrari 488, 235

5. Briscoe/Dixon/Westbrook (AUS/USA/GB), Ford GT, 235

6. Edwards/Luhr/Wittmer (USA/D/CH), BMW M6, 235

10. Tandy/Pilet/Estre (GB/F/F), Porsche 911 RSR, 116

Klasse GTD

1. Segal/Nielsen/Balzan (USA/DK/S), Ferrari 488, 229 Runden

2. Klingmann/Curtis/Freiberg (D/USA/USA), BMW M6, 229

3. Potter/Seefried/Lally (USA/D/USA), Audi R8, 229

4. Farnbacher/James/Riberas (D/GB/E), Porsche 911 GT3 R, 229

5. McNeil/Keen/Jeannette (USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 R, 229

6. Miller/Sellers/Snow (USA/USA/USA), Lamborghini, 229

Punktestand

Klasse GTLM

Fahrer

1. Millner, Fässler, Gavin, Corvette, 72 Punkte

2. Bamber, Christensen, Makowiecki, Porsche, 62

3. Auberlen, Spengler, Werner, BMW, 60

4. Magnussen, Garcia, Rockenfeller, Chevrolet, 56

5. Fisichella, Rigon, Vilander, Ferrari, 55

6. Pier Guidi, Serra, 54

7. Briscoe, Westbrook, Ford, 50

8. Bourdais, Hand, Müller, Ford, 49

9. Estre, Pilet, Tandy, Porsche, 46

Hersteller

1. Chevrolet, 70 Punkte

2. Porsche, 62

3. BMW, 60

4. Ferrari, 58

5. Ford, 52

Teams

1. #4 Corvette Racing, 72 Punkte

2. #912 Porsche North America, 62

3. #25 BMW Team RLL, 60

4. #3 Corvette Racing, 56

5. #62 Risi Competizione, 55

6. #68 Scuderia Corsa, 54

7. #67 Ford Chip Ganassi Racing, 50

8. #66 Ford Chip Ganassi Racing, 47

9. #100 BMW Team RLL, 47

10. #911 Porsche North America, 46

Das ist die IMSA SportsCar Championship

Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.

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Fotos © Porsche, BMW

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