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DTM Oschersleben

Veröffentlicht am: 19. Mai 2014Von
01 DTM 0 15065.000 Zuschauer (am Wochenende) erlebten in der Motorsport Arena Oschersleben ein actiongeladenes DTM-Rennen der kuriosen Art, bei dem Regen und Safety-Car-Phasen für einen Reifenpoker sorgten. Zu den großen Gewinnern des Tages zählte Titelverteidiger Mike Rockenfeller.

 

Audi erobert die DTM-Führung

  • DTM kurios in der Motorsport Arena Oschersleben
  • Mike Rockenfeller fährt an die Tabellenspitze
  • Audi führt auch in der Hersteller- und Teamwertung

65.000 Zuschauer (am Wochenende) erlebten in der Motorsport Arena Oschersleben ein actiongeladenes DTM-Rennen der kuriosen Art, bei dem Regen und Safety-Car-Phasen für einen Reifenpoker sorgten. Zu den großen Gewinnern des Tages zählte Titelverteidiger Mike Rockenfeller, der mit Platz zwei im Schaeffler Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Phoenix die Führung in der Fahrerwertung übernahm. Auch in der Hersteller- und der Teamwertung setzte sich Audi an die Spitze.

Pünktlich zum Start des Rennens öffnete der Himmel über der Motorsport Arena seine Schleusen. Die Fahrer, die mit den härteren Standardreifen ins Rennen gingen, wurden auf der zunehmend nasser werdenden Strecke Position um Position zurückgereicht. Dazu zählte auch Mike Rockenfeller, der bis auf Rang 19 zurückfiel. Die Entscheidung seines Teams, den amtierenden Champion frühzeitig zum Pflichtstopp an die Box zu holen, erwies sich als Glücksgriff: Begünstigt von insgesamt drei Safety-Car-Phasen konnte Rockenfeller seinen Rückstand wettmachen und am Ende nur 0,674 Sekunden hinter Sieger Christian Vietoris die Ziellinie als Zweiter überqueren.

„Es war ein chaotisches Rennen“, sagte Rockenfeller nach dem Rennen. „Ich bin mit Standardreifen gestartet, und das war für die Bedingungen am Anfang keine gute Wahl. Für mich schien das Rennen schon gelaufen. Doch dann hat das Team Phoenix eine super Entscheidung getroffen und mich genau im richtigen Moment zum Reifenwechsel reingeholt. Sogar der Sieg wäre noch möglich gewesen. Aber auch Platz zwei ist gut. Wir haben viele Punkte und die Tabellenführung geholt. Es war ein toller Tag für uns. Vielen Dank an Audi und das Team Phoenix.“

Mit Edoardo Mortara im Audi Sport Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline standen genau wie beim Saisonauftakt in Hockenheim vor 14 Tagen zwei Audi-Piloten auf dem Podium. Der Italiener wurde in der hektischen Anfangsphase von Pascal Wehrlein touchiert, drehte sich und fiel bis auf Platz 21 zurück. Auch Mortara zog seinen Pflichtstopp vor und holte so nach hartem Kampf mit Vietoris und Rockenfeller Rang drei.

Eine eindrucksvolle Aufholjagd gelang auch Miguel Molina, der mit seinem Audi Sport Audi RS 5 DTM aufgrund eines Verstoßes gegen das Technische Reglement seine am Samstag souverän herausgefahrene Pole-Position nachträglich verloren hatte und vom letzten Startplatz ins Rennen gehen musste. Mit der schnellsten Rennrunde und dem sechsten Platz bestätigte der Spanier seine Leistung vom Samstag.

Der tragische Held des Rennens war Jamie Green, der mit dem Hoffmann Group Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Rosberg im Regen eine Klasse für sich war, sich vom zehnten Startplatz an die Spitze nach vorn kämpfte und einen Vorsprung von mehr als zehn Sekunden herausfuhr. Dieser wurde durch die Safety-Car-Phasen zunichte gemacht. Am Ende pokerte Green, wechselte auf Slicks, verlor jedoch in der letzten Runde einen möglichen siebten Platz durch einen Ausrutscher.

Green hatte gemeinsam mit Adrien Tambay (Playboy Audi RS 5 DTM) und Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM) über weite Strecken für eine Audi-Dreifachführung gesorgt. Die Safety-Cars zerstörten aber auch ihre Rennen. Die Plätze sieben (Scheider) und zehn (Tambay) waren nur ein schwacher Trost.

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM) und Nico Müller (Audi Financial Services Audi RS 5 DTM) blieben auf den Rängen 13 und 16 ohne Punkte.

Stimmen

„Das war ein verrücktes Rennen mit einem unerwarteten Ausgang“, erklärte Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. „Wenn man das schnellste Auto im Feld hat, zeitweise mit drei Autos an der Spitze fährt und schon mehr als zehn Sekunden Vorsprung hat, ist es natürlich etwas enttäuschend, am Ende die Plätze zwei und drei zu holen. Aber das war heute eine Lotterie, bei der die im Vorteil waren, die am meisten Risiko gehen konnten. Toll ist, dass wir wieder zwei Fahrer auf dem Podium hatten und die Tabellenführung in der Fahrer-, Hersteller- und Teamwertung übernommen haben. Das Rennen hatte auch zwei tragische Helden: Jamie Green, der im Regen heute eine Klasse für sich war und am Ende unbelohnt blieb. Und: Miguel Molina, der die schnellste Runde gefahren ist. Hätte er nicht vom letzten Platz starten müssen, wäre sicher noch mehr möglich gewesen als Rang sechs. Er ist in diesem Jahr extrem schnell.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Die DTM-Fans haben viel Action gesehen: knallharte Zweikämpfe, Ausrutscher, Überholmanöver und ein Pokerspiel bei den Strategien, das am Ende jene belohnt hat, die besonders viel riskiert haben. Bei Mike (Rockenfeller) und Edo (Mortara) hatten wir ein glückliches Händchen, andere blieben leider unbelohnt, obwohl sie tolle Rennen gefahren sind. Insgesamt hatte unser RS 5 DTM an diesem Wochenende einen starken Auftritt.“
 
Dieter Gass (Leiter DTM): „Ohne Übertreibung: Es war wirklich sehr turbulent, von Anfang bis Ende. Immer, wenn die Autos in der Startaufstellung stehen und Regen einsetzt, ist die Unsicherheit grenzenlos. Im weiteren Verlauf mit dem stärkeren Regen und den Safety-Car-Phasen haben die Zuschauer viel geboten bekommen. Wir haben zwei Audi-Piloten auf dem Podium – Mike (Rockenfeller) und Edoardo (Mortara). Das ist ein gutes Ergebnis, doch ich bin trotzdem ein wenig enttäuscht: Über weite Strecken hatten wir es in der Hand, aus eigener Kraft zu gewinnen. Bis kurz vor Ende lagen wir vorn und haben es trotzdem nicht geschafft, zu siegen.“
 
Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM), Platz 2
Reifen: Standard/Regen/Regen
„Das Rennen war chaotisch, ich bin mit meinem Podiumsplatz sehr zufrieden. Zur Mitte des Rennens sah die Situation für mich so aus, als würden wir keine Punkte mitnehmen. Ein Dank an die Leute, die die Entscheidung getroffen haben, mich zur richtigen Zeit an die Box zu rufen. Ich habe nur versucht, mein Auto heil durchzubringen.“
 
Edoardo Mortara (Audi Sport Audi RS 5 DTM), Platz 3
Reifen: Standard/Regen/Regen
„Ein tolles Gefühl nach einem so enttäuschenden vergangenen Jahr. Wir hätten bereits in Hockenheim auf dem Podium sein können. Heute wäre sogar noch mehr als der dritte Platz möglich gewesen. Als wir den zweiten Satz Regenreifen montiert hatten, war der Reifendruck sehr niedrig und ich konnte zunächst keinen Grip aufbauen. Ich habe gekämpft, um mein Rennen zu beenden. Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis.“

Fotos (c) Audi

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