SLS AMG GT3

Mercedes-Benz SLS AMG GT3

Veröffentlicht am: 10. Januar 2012Von
Für vier Kundensportteams von Mercedes-AMG hat die Motosportsaison 2012 bereits begonnen: Die Teams befinden sich mitten in den Vorbereitungen für das 24-Stunden-Rennen vom 12. bis 14. Januar 2012 in Dubai.

AMG Kundensport-Teams in Dubai und Australien

  • Mercedes-Benz SLS AMG GT3 beginnt Saison 2012 mit zwei Langstreckenrennen
  • Vier Flügeltürer beim 24h-Rennen in Dubai, zwei beim 12h-Rennen in Bathurst
  • Teams wollen erfolgreich in die neue Saison starten

Stuttgart – Für vier Kundensportteams von Mercedes-AMG hat die Motosportsaison 2012 bereits begonnen: Black Falcon, Gravity Racing International und HEICO Motorsport befinden sich mitten in den Vorbereitungen für das 24-Stunden-Rennen vom 12. bis 14. Januar 2012 in Dubai. Zusammen setzen sie dort vier Mercedes-Benz SLS AMG GT3 ein. Sechs Wochen später starten Black Falcon sowie das australische Team Erebus Racing mit jeweils einem Flügeltürer beim 12-Stunden-Rennen in Bathurst, Australien.

Prominentester deutscher Fahrer ist Bernd Schneider, mit fünf Titeln in der DTM sowie je einem in der ITC und in der FIA GT-Meisterschaft einer der erfolgreichsten deutschen Rennfahrer. Seit Ende 2008 ist er AMG Markenbotschafter, Instruktor und Testfahrer für Mercedes-AMG; in Dubai kommt er im Rahmen des AMG Customer Sports Fahrersupports bei HEICO Motorsport zum Einsatz. Das gleiche gilt für Thomas Jäger bei Black Falcon; er gehört wie Bernd Schneider zum Instruktoren-Team der AMG Driving Academy.

Black Falcon geht mit einer deutlichen Kampfansage ins neue Jahr: „Wir fahren nach Dubai um zu gewinnen“, sagte Geschäftsführer Marc Schramm. Sein Optimismus kommt nicht von ungefähr: Zu Beginn des Jahres 2011 belegte seine Mannschaft in Dubai Rang drei – es war der letzte Testeinsatz des Mercedes-Benz SLS AMG GT3, bevor das Fahrzeug ab März 2011 an Kundenteams ausgeliefert wurde.
Diesmal startet das Team unter dem Namen Team Abu Dhabi Black Falcon. Vom 2011er Fahrerquartett ist noch Thomas Jäger dabei; er teilt sich das Cockpit mit Lokalmatador Khaled Al Qubaisi, dem Engländer Sean Edwards und dem Niederländer Jeroen Bleekemolen.

Gravity Racing International setzt fünf Fahrer ein: die Belgier Vincent Radermecker und Loris de Sordi, den Luxemburger Eric Lux, den Spanier Gerard Lopez und den Tschechen Tomas Enge.

HEICO Motorsport, Gewinner der FIA GT3 Team-Europameisterschaft 2011, startet mit zwei Flügeltürern. Zum Fahrerkader gehören neben DTM-Rekordchampion Bernd Schneider: Maximilian Buhk, Max Nilsson und Christiaan Frankenhout, der beim Finale der FIA GT3 Europameisterschaft maßgeblich zum Titelgewinn seines Teams beitrug, Rodolfo Gonzalez, Kenneth Heyer, Andreas Simonsen und Andreas Zuber. Die Fahrer haben sich Anfang Januar im Motorsport-Diagnosezentrum in Unterwössen einer Leistungsprüfung mit anschließendem Training unterzogen, um sich auch physisch optimal auf die Saison vorzubereiten.

„Das Team ist hochmotiviert und kann es gar nicht erwarten, wieder zum Einsatz zu kommen. Wir werden uns anstrengen, um die Saison 2012 mit einem guten Start zu beginnen“, sagte Technikchef Martin Marx  und ergänzte: „Mit unserer Top-Besetzung sollten wir in der Lage sein, ganz vorne mitzufahren.“

Während Black Falcon, Gravity Charouz Racing und HEICO Motorsport zum Saisonauftakt reisen müssen, bleibt Erebus Racing in seiner Heimat Australien. Das Team holte im ersten Jahr mit dem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 in der australischen Meisterschaft bereits fünf Podiumsplätze in fünf Rennen.

Die Rennen in Dubai und Bathurst sind Nummer drei und vier der so genannten 24-Stunden-Serie, die am 21. und 22. Mai 2011 in Budapest, Ungarn begann und vom 23. bis 25. September 2011 in Barcelona, Spanien fortgesetzt wurde.Mercedes-Benz SLS AMG GT3{mospagebreak}

Logistik: Die Reise begann Ende November

Ein Rennen fernab der europäischen Heimat und ihrer Rennstrecken bedeutet für die drei AMG Kundenteams in Dubai einen ungewohnten logistischen Aufwand. Am 28. November 2011 verließ ein Schiff mit dem zwölf Meter langen Gravity Charouz Container den Rotterdamer Hafen, der nicht nur den Mercedes-Benz SLS AMG GT3 des tschechisch-luxemburgischen Teams enthielt, sondern auch die Ausrüstung, die die sechs Mechaniker in Dubai für ihre Arbeit benötigen werden. Dort traf das Schiff am 5. Januar 2012 ein, also neun Tage vor Trainingsbeginn.

Black Falcon schickte am 30. November 2011 zwei Container auf die Reise in den mittleren Osten; nach etwa vier Wochen sind sie am Ziel angekommen. Das Team  stellt allein für den Flügeltürer in Dubai elf Techniker ab. Mit der Reise in das Emirat am Persischen Golf hat Black Falcon Erfahrung: „Wir sind seit dem ersten 24-Stunden-Rennen dort im Jahr 2006 mit dabei“, sagt Marc Schramm. HEICO Motorsport verschiffte seine beiden Flügeltürer ebenfalls Ende November nach Dubai.

Unterstützt werden die drei Kundenteams in Dubai vom AMG Customer Sports Team. Dieses bietet vor Ort in Dubai einen Ersatzteil-Service an, der von den SLS AMG GT3 Teams genutzt werden kann.

Motorsport in Dubai und in Australien

Dubai ist eines der sieben Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf. Das Emirat ist von der Fläche her das zweitgrößte nach dem benachbarten Abu Dhabi und hat mit rund 1,8 Millionen Einwohnern die meisten der sieben Emirate. Das Dubai Autodrome wurde 2004 eröffnet und war nach dem Grand-Prix-Kurs in Bahrain die zweite Rennstrecke von internationalem Rang in der Region. Die Strecke ist in ihrer Grand-Prix-Version 5,39 Kilometer lang und besteht aus neun Rechts-, sieben Linkskurven und zwei langen Geraden. Daneben gibt es fünf weitere, kürzere Varianten. Den Rundenrekord auf der längsten stellte Kamui Kobayashi, Japan in 1:41,220 Min. in einem GP2-Auto 2008 auf.

Bereits seit den späten 1970er Jahren engagieren sich Firmen aus dem arabischen Raum im Motorsport. Einer der wichtigsten Investoren ist die Firma Aabar aus Abu Dhabi, sowohl größter Einzelaktionär der Daimler AG als auch Partner des Formel-1-Teams Mercedes AMG Petronas. Doch erst seit 2004 ist die Region auch mit Austragungsorten in den Kalendern vertreten. Damals wurde erstmals der Grand Prix von Bahrain ausgetragen. Ebenfalls 2004 wurde die Rennstrecke in Doha, Qatar eröffnet; sie ist seitdem Schauplatz eines Laufes zur Motorrad-Weltmeisterschaft. Noch im gleichen Jahr wurde auch das Dubai Autodrome eingeweiht, das erste 24-Stunden-Rennen dort wurde 2006 ausgetragen. Jüngste und wohl spektakulärste Anlage ist der Yas Marina Circuit in Dubais Nachbar-Emirat Abu Dhabi; dort wird seit 2009 ein Formel-1-Grand-Prix ausgetragen.

Bathurst, Australien liegt 200 Kilometer westlich von Sydney im Bundesstaat New South Wales. Die Stadt wurde 1815 gegründet und ist die älteste im australischen Binnenland. Heute leben dort etwa 30.000 Menschen. Die dortige Rennstrecke, der Mount Panorama Circuit, gilt als Zentrum des australischen Tourenwagen- und GT-Rennsports. Der Bau der Strecke Mitte der 1930er Jahre war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, ähnlich dem Bau des Nürburgrings rund zehn Jahre zuvor. Während dort knapp 300 Höhenmeter zwischen dem tiefsten und höchsten Punkt der Strecke liegen, sind es in Bathurst immerhin 174 Meter. Die stärkste Steigung beträgt dabei 16 Prozent, auf dem Nürburgring sind es 17 Prozent.

Einen Grand Prix von Australien gibt es seit 1985, doch der Motorsport ist dort schon länger eine populäre Sportart. Dafür sorgten unter anderen die Weltmeister Jack Brabham (1959, 1960, 1966) und Alan Jones (1980). Aber auch der Tourenwagen- und GT-Sport ist „down under“ fest verankert, wenngleich es aufgrund der weiten Entfernung zu Europa selten regelmäßige europäische Starter in Australien gab.

Fotos (c) Mercedes-Benz Motorsport

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