Dakar 13. Etappe

Veröffentlicht am: 16. Januar 2010Von
Die diesjährige Dakar wird eindeutig von Volkswagen dominiert. Der beste BMW X3 liegt auf Platz vier (Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F)) mit 2:16.49 Stunden Rückstand.


Rallye Dakar 2010, 13. Etappe, 15. Januar 2010         

  • Zweikampf der Volkswagen Piloten hält "Dakar" bis zum Schluss offen 

Wolfsburg (15. Januar 2010). Zwei Volkswagen Race Touareg machen den Kampf um den Sieg bei der Rallye Dakar 2010 bis zur letzten Minute spannend: Auf der 13. und vorletzten Etappe des Wüsten-Klassikers nahmen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) ihren Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) 2.32 Minuten ab. Damit schrumpfte die Führung des spanischen Duos in der Gesamtwertung vor ihren Teamkollegen auf nur noch 2.48 Minuten. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) komplettieren weiterhin das Volkswagen Trio an der Spitze des Klassements.

Seit Tagen halten die beiden Spitzenpiloten und ihre Beifahrer die "Dakar"-Fans in Atem: In einer bemerkenswerten Jagd reduzierten Al-Attiyah/Gottschalk ihren Rückstand von 10.06 Minuten (Etappe 10) am folgenden Tag auf 4.28 Minuten (Etappe 11). Dann stieg die Differenz auf 5.20 Minuten (Etappe 12) und beträgt nach der heutigen Prüfung von San Rafael nach Santa Rosa in Argentinien gerade noch 168 Sekunden – es bleibt also bis zum Ziel in Buenos Aires hoch spannend. Den Tagessieg auf der insgesamt 725 Kilometer langen Etappe sicherten sich Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) im X-raid-BMW vor Al-Attiyah. Sainz und Miller wurden Vierte und Fünfte. Peterhansel ist als Vierter der Gesamtwertung auch bester Verfolger der drei Race Touareg an der Spitze. Drei Positionen dahinter liegt mit Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) auch der vierte Volkswagen Race Touareg innerhalb der sieben besten Teams.

Der vorletzte "Dakar"-Tag war geprägt von zwei unterschiedlichen Teilabschnitten. Rund um den Startort San Rafael bot die 368 Kilometer lange Wertungsprüfung die letzten Dünenabschnitte der Rallye mit weichem Sand. Im Anschluss standen schnelle Abschnitte über Feld- und Wirtschaftswege auf dem Programm.

Die sportliche Entscheidung bei der härtesten Rallye der Welt fällt auf der 202 Kilometer langen Abschlussprüfung am Samstag, die die Teams in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires führen wird. Dort wird am Sonntag mit der umjubelten Fahrt über das Podium die siegreiche Crew gekürt.{mospagebreak}

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)

"Das war ein nervenaufreibender Tag: Die Rallye Dakar war spannend und sie bleibt dank Carlos und Nasser bis zum Schluss spannend. Der Tag morgen wird entscheiden, welches Volkswagen Duo die Rallye gewinnt. Jeder im Team und alle Fans können sich auf ein spannendes Finale freuen."

#300 – Giniel de Villiers (ZA), 6. Platz Tages- / 7. Platz Gesamt-Wertung

"Wieder einmal ein Tag mit zwei Gesichtern. Er begann mit einem Dünengürtel in der Nähe von San Rafael, der viel weichen Sand bot. Dort haben wir zwei Mitsubishi überholt, die vor uns gestartet sind. Wir haben sie aber nicht gesehen – also müssen sie sich verfahren haben. Mein Beifahrer Dirk von Zitzewitz hat also wieder einen tollen Job gemacht. Im zweiten, schnellen Abschnitt mit hohem Vollgas-Anteil waren wir im Staub von Carlos Sousa. Keine Chance, an ihm vorbeizugehen."

#303 – Carlos Sainz (E), 4. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung

"Der Tag begann gut für uns, speziell, wenn man bedenkt, dass wir die Wertungsprüfung als Vortagessieger eröffnen mussten. Im zweiten, schnellen Teilstück hat uns Nasser Al-Attiyah eingeholt und mit viel Risiko überholt. Das hat mir nicht besonders gut gefallen. Der Abstand zwischen uns ist weiter geschrumpft. Bis ins Ziel bleibt also morgen nur die gleiche Taktik wie bei der gesamten ‚Dakar‘: Angreifen bis zum Ende."

#305 – Mark Miller (USA), 5. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung

"Der letzte Dünenabschnitt der ‚Dakar‘ hatte zwar viel weichen Sand zu bieten, war aber mit dem Race Touareg ganz leicht zu bewältigen. Es folgte ein extrem schneller zweiter Teil mit Strecken wie auf der Autobahn. Wir fuhren etwas im Staub von Quads und Motorrädern, als wir mitten auf diesen breiten Pisten einen Stein trafen. Daraufhin mussten wir einen Reifen wechseln, was etwas Zeit gekostet hat."

#306 – Nasser Al-Attiyah (Q), 2. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung

"Der erste Dünenabschnitt war unserer. Dort haben wir viel Zeit gut gemacht und waren vor dem Schlussstück über breite Feldwege an unserem Teamkollegen Carlos Sainz dran, der vor uns gestartet war. Ich habe das Sentinel, das zum Warnen vorherfahrener Autos dient, mehrfach betätigt, doch Carlos hat keinen Platz gemacht. Vielleicht hat er es nicht gehört – jedenfalls waren wir gezwungen, mit etwas höherem Risiko zu überholen. Morgen ist noch alles möglich. Bis ins Ziel werde ich alles geben."{mospagebreak}

Zahl des Tages

Der maximale Bremsdruck, den Volkswagen Werkspilot Mark Miller auf der 13. Etappe erzeugte, lag bei 67,9 bar. Das entspricht einem Druck, wie er beispielsweise in 679 Metern Wassertiefe herrscht.

Aus dem Volkswagen Biwak

– Verschleißarme "Dakar": Ersatzteil-Logistik deutlich im Plus

Bis zur 13. Etappe der Rallye Dakar vermeldeten die Logistiker des Volkswagen Teams eine positive Bilanz. 307 der 450 transportierten Reifen für die Race Touareg wurden vor der letzten Wertungsprüfung am Samstag verbraucht. Auch in Sachen Ersatzteile vermeldeten die elektronischen Ladelisten kaum Auffälligkeiten. Alleine eine Heckhaube wurde bislang für Carlos Sainz nach seinem Aufeinandertreffen mit Robby Gordon (Hummer) auf der zwölften Etappe benötigt. Dazu kamen zwei Frontscheiben für Mark Miller und Carlos Sainz, die nach Steinschlag vorsichtshalber gewechselt wurden. Jeder Service-Truck führt für die Einsatzfahrzeuge je einen kompletten Karosserie-Satz mit.

– Tägliche Aufgaben: Mechaniker-Checklisten umfassen je 463 Punkte

Der Tagesablauf der Volkswagen Werksmannschaft ist strikt organisiert. Jeder – vom Fahrer über den Beifahrer, vom Ingenieur bis zum Mechaniker – hat täglich feste Punkte abzuarbeiten. Darunter: Der morgendliche Check der korrekten Funktionsweise der Race Touareg durch die Besatzungen, etwa Systemdrücke und -temperaturen via Cockpit-Displays oder grundlegende Dinge wie die Kontrollen von Scheibenwischer, Licht und Hupe. Auch auf der Verbindungsetappe zählen Checks für Fahrer und Beifahrer zum Tagesprogramm. Mit der Übergabe an die Mechaniker beginnt deren Wartungsarbeit. Darunter die planmäßige Kontrolle von Öl- und Luftfiltern, Datenaufzeichnungen, Dichtungen, Füllständen oder Motor-, Bremsen- und Fahrwerksteilen. So stehen pro Fahrzeug insgesamt 463 Punkte auf dem Ablaufplan jeder Etappe.

Stand nach Etappe 13, San Rafael (RA)–Santa Rosa de la Pampa (RA); 368/725 km WP 13/Gesamt

Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 13; Gesamtzeit

1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 3:02.18 Std. (4.) 45:49.42 Std.

2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 2:59.46 Std. (2.) + 2.48 Min.

3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 3:05.54 Std. (5.) + 31.48 Min.

4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 2:58.25 Std. (1.) + 2:16.49 Std.

5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 3:02.10 Std. (3.) + 4:02.42 Std.

6. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 3:15.25 Std. (10.) + 4:26.32 Std.

7. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 3:06.38 Std. (6.) + 5:09.14 Std.

8. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 3:10.46 Std. (8.) + 6:01.02 Std.

9. Orlando Terranova/Pascal Maimon (RA/F) Mitsubishi Racing Lancer 3:09.41 Std. (7.) + 6:02.55 Std.

10. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 3:16.05 Std. (11.) + 6:09.09 Std.

 Und so geht’s weiter …

Samstag, 16. Januar: 14. Etappe, Santa Rosa (RA)–Buenos Aires (RA). Vollgas ins Ziel: Die letzte Etappe der Rallye Dakar 2010 steht ganz im Zeichen von hohem Tempo. Im Vorjahr bildete diese Tageswertung, absolviert in der Gegenrichtung, mit 81 Prozent Vollgasanteil die schnellste. Die längste Strecke, ohne dass die Fahrer "lupfen", wurde damals mit knapp zehn Kilometern gemessen. Lange Geraden entlang schmaler Wirtschaftswege wechseln sich mit 90-Grad-Kurven ab.

Die Rallye Dakar im TV

16. Januar

00:45–01:29 Uhr Eurosport Highlights 13. Etappe (Wiederholung)

17:50–18:00 Uhr Eurosport Zielankunft live

18:45–19:03 Uhr RTL RTL aktuell

23:00–23:45 Uhr Eurosport Highlights 14. Etappe

Weitere Berichte in den Nachrichten- und Sportsendungen der Sender n-tv, N24 ARD, ZDF, DMAX, VOX und Sky (Motorvision TV).

Foto (c) Volkswagen AG

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