Fiesta WRC: „Akropolis“-Rallye
Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen fehlen nach tollem Schlussspurt im Ford Fiesta
- RS-World Rally Car nicht einmal drei Sekunden auf Rang zwei
- Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila beenden die wohl härteste Rallye der Saison nach spektakulärer Aufholjagd noch in den Punkterängen
KÖLN / Loutraki (Griechenland), 19. Juni 2011 – In einem packenden Endspurt errangen Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen Rang drei bei einer Rallye Griechenland, die erneut ihrem Ruf als eines der härtesten Events des Rallye-WM-Kalenders gerecht wurde. Über die gesamte dritte Etappe lieferte sich die finnische Besatzung des Ford Abu Dhabi World Rallye Teams einen erbitterten Schlagabtausch mit Sébastien Loeb um Platz zwei. Erst in der abschließenden Power Stage, die live im Fernsehen übertragen wurde, entschied der Franzose das Duell um nur drei Sekunden für sich.
Die Schlussetappe mit ihren rund 60 Wertungsprüfungs-Kilometern rund um das 90 Kilometer westlich von Athen gelegene Loutraki stand ganz im Zeichen der beiden Werkspiloten von Ford: Zusammen gewannen sie vier der fünf letzten WP des siebten WM-Laufs. Hirvonen war am Sonntag dabei klar der schnellste Pilot, direkt gefolgt von seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila im zweiten Fiesta RS WRC. Latvala zeigte nach technischen Problemen zum Auftakt eine spektakuläre Aufholjagd und sicherte Ford mit Rang neun noch wichtige Zähler für die Marken-Weltmeisterschaft.
Nach einem verregneten Shakedown am Donnerstag stellte sich pünktlich zur ersten Wertungsprüfung die bei der „Akropolis“ typische trockene Hitze ein. Lufttemperaturen um die 35 Grad, kombiniert mit rauen, steinigen WP im unwegsamen Bergland untermauerten einmal mehr den Charakter der Rallye Griechenland als wahrer Härtetest für Mensch und Material.
Mikko Hirvonen hatte sich auf den ersten beiden Etappen stets in Schlagdistanz zu den Podestplätzen gehalten und ging als Viertplatzierter in den Schlusstag, nur 22,4 Sekunden hinter der Spitze. Schon auf der ersten WP des Tages übernahm der 30-Jährige Rang drei und setzte den vor ihm liegenden Weltmeister Loeb unter Druck. Bis zur letzten WP hatte der Finne die Lücke auf nur 2,6 Sekunden verringert, für den Sprung auf Rang zwei reichte es dann nicht ganz. Dafür sicherte sich Hirvonen mit Platz drei in der Power Stage einen zusätzlichen WM-Zähler. Er liegt in der Fahrerwertung weiterhin auf Platz zwei.
„Wir haben einen tollen Fight geliefert. Ich bin heute einige Risiken eingegangen, um den Rückstand aufzuholen, bin ohne Rücksicht über jeden Stein und jede Kante gefahren“, gab Mikko Hirvonen zu Protokoll. „In dieser Gangart hätte ich niemals alle drei Tage bestreiten können. Dass wir trotzdem zum zweiten Mal hintereinander ein direktes Duell nicht gewinnen, ist natürlich ärgerlich. Hätte die Rallye etwas länger gedauert, wären wir auf Rang zwei gelandet. Es war extrem hart und anstrengend, doch der Fiesta RS WRC lief das gesamte Wochenende über perfekt.“ Gleichzeitig blickt der Finne voraus auf seine Heimrallye: „Wir punkten regelmäßig, doch ich brauche einen Sieg. In Finnland kann es für mich kein anderes Ziel geben!“