Fiat 500 vs. Ford Ka
Retro-Klassiker trifft auf Moderne
Zwei Kleinwagen, die auf derselben Plattform des Fiat Pandas basieren. Beide Kontrahenten rollen von den gleichen Bändern im polnischen Tichy. Die mandelförmigen Scheinwerfer des Ford Ka stehen für trendbewussten Lifestyle. Die große trapezartige Öffnung des Kühlergrills lässt den Kleinen sportlicher wirken.
Der Kölner fährt sich spritziger als der Italiener, trotz gleicher Übersetzung des Fünfgang-Getriebes und identischer Pferdestärken mit 69 PS (1,2 Liter Benziner). Wieseln die Autos durch starke Wechselkurven, so bieten beide Fahrspaß, doch die Lenkung des Fiat 500s könnte mehr Rückstellmoment vorweisen. Bergige Strecken verlangen häufiges Schalten, da beide Rivalen eine hohe Drehzahl gebrauchen, um in Fahrt zu bleiben. Beide City-Flitzer bieten geräuscharmes Fahren – selbst bei schneller Fahrt auf der Autobahn. Wobei der Fiat 500 noch eine Nuance leiser ist als sein Gegenspieler. Auf holpriger Fahrbahn federt die Stadtkugel geschmeidiger als die kölnische Frohnatur.
Der Ford Ka ist für einen Kleinwagen leider etwas unübersichtlich. Der große Rückspiegel verschlechtert die Sicht nach vorne. Die breite C-Säule und die schmale Heckscheibe erschweren den Blick nach hinten. Eine Einparkhilfe für 355€* wäre dienlich, sollte aber bei einer Fahrzeuglänge von 3,62 m nicht unbedingt von Nöten sein, oder etwa doch?
Das Fiat –Modell Lounge für 13.000€ bietet serienmäßig fast alles was das Herz des Autofahrers höher schlagen lässt. Stellt man sich einen Ford Ka Titanium mit einer Top-Ausstattung zusammen liegt man bei ca. 11.150€*
Das Interieur des Italieners besticht mit Liebe zum Detail. Die Front des Armaturenbretts ist in Wagefarbe lackiert und wird mit dem 500-er Schriftzug verschönert.
Im Ford Ka werden die vier sternenförmigen Lüftungsdüsen zum Hingucker. Die Schalthebel der Konkurrenten befinden sich in gleicher Position. Aber was soll man sagen. Beide Kleinwagen besitzen 80 Prozent an gleichen Teilen. Man könnte somit fast von eineiigen Zwillingen sprechen.
Das Sitzgefühl im Fond ist im Kölner ein wenig komfortabler, da die Insassen über etwas mehr Kopffreiheit verfügen. Über Beinfreiheit brauchen wir bei keinem der beiden zu sprechen. Ist wohl ein Fremdwort. Aber wer braucht schon Platz, wo die beiden doch – jeder auf seine Weise – so viel Charme mitbringen.
Fazit: Die Zeiten der gesichtslosen Kleinwagen sind endgültig passé. Der Fiat 500 ist der spätere Klassiker von morgen. Der Ford Ka wird seinen Vorgänger nach 12 Jahren gekonnt ablösen.
*Preise ohne Gewähr, Stand 06-2009
Fotos © Ford (1), Redaktionsbüro Kebschull