Buntes Allerlei
Le Mans-Jubiläum für Reinhold Joest
- Dr. Wolfgang Ullrich verewigt sich in Le Mans
- Ein Hund namens „Rocky“
Ingolstadt/Le Mans – Die 77. Auflage der 24 Stunden von Le Mans zog nicht nur rund 200.000 Zuschauer an. Auch zahlreiche Mitglieder von Aufsichtsräten und Vorständen aus dem Volkswagen Konzern verfolgten den Auftritt der drei Audi R15 TDI live vor Ort. Buntes aus dem Fahrerlager von Le Mans.
Die "Faszination Le Mans" lockte neun Vorstände aus dem Volkswagen Konzern an: Prof. Dr. Ferdinand Piëch (Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG), Prof. Dr. Martin Winterkorn (Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG), Rupert Stadler (Vorstandsvorsitzender der AUDI AG), Dr. Franz-Josef Paefgen (Vorstandsvorsitzender Bentley), Michael Dick (Vorstand Technische Entwicklung der AUDI AG), Frank Dreves (Vorstand Produktion der AUDI AG), Axel Strotbek (Vorstand Finanz und Organisation der AUDI AG), Peter Schwarzenbauer (Vorstand Marketing und Vertrieb der AUDI AG) sowie Prof. Dr. Jochem Heizmann (Vorstand Konzern Produktion der Volkswagen AG).
100 Jahre Audi, 40 Jahre Reinhold Joest in Le Mans: 1969 startete der heutige Team Direktor des Audi Sport Team Joest zum ersten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans und belegte damals den sechsten Platz. Als Teamchef holte er bis 2008 insgesamt zehn Le Mans-Siege.
Reifenhersteller Michelin ehrte wie schon in der Vergangenheit die Vorjahressieger der 24 Stunden von Le Mans. In diesem Jahr gab es für Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish jeweils ein hochwertiges Mountainbike.
Weitere angenehme Pflichten aus dem Vorjahressieg mit Audi ergaben sich für Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish in der Innenstadt von Le Mans. In der Fußgängerzone hinterließen sie die traditionellen Handabdrücke. Audi sorgte dabei für ein Unikat: Erstmals finden sich nicht drei, sondern vier Hände auf der Plakette – auch Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich durfte sich verewigen.»{mospagebreak}
Fest in dänischer Hand
Jahr für Jahr pilgern mehrere Zehntausend dänische Fans nach Le Mans, in diesem Jahr wurden erneut mehr als 30.000 von ihnen erwartet. Tom Kristensen besuchte seine Landsleute in drei verschiedenen dänischen Camps. In der Zeltanlage am Parc du Raccordement begleiteten seine Teamkollegen Dindo Capello und Allan McNish den dänischen Audi Piloten, der überall mit großem Jubel empfangen wurde.
Ein besonderes Angebot für die vielen deutschen Fans ersann der Le Mans-Veranstalter ACO mit der Autogrammstunde aller deutschen Teilnehmer im "deutschen Eck" in Arnage – Musik durch eine deutsche Blaskapelle eingeschlossen. Audi entsandte mit Timo Bernhard, Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner seine vier deutschen Piloten zu der Autogrammstunde.
Romain Dumas erhielt als einer von zwei Preisträgern eine neue Auszeichnung, die für eine Kombination zweier Veranstaltungen steht. Der ACO und der ADAC vergaben 2009 erstmals jeweils einen Preis an eine deutsche und eine französische Persönlichkeit, die sich bei den 24 Stunden von Le Mans sowie den 24 Stunden Nürburgring Verdienste erworben hat. Romain Dumas, der in Le Mans für Audi startet, hatte im Mai zum dritten Mal in Folge den Klassiker in der Eifel gewonnen. Der zweite Preisträger ist der 13-malige Le Mans-Teilnehmer und Ingenieur Jürgen Barth, der das Langstreckenrennen 1977 gewann.
Audi übergab dem Automobilmuseum in Le Mans ein neues Glanzstück für dessen umfassende historische Sammlung: einen Audi R10 TDI. Das erste Dieselfahrzeug, das die 24 Stunden von Le Mans gewann, hat seit Donnerstag einen Platz im Museum an der Sarthe.
Der Audi R15 TDI erhielt vor seinem Start in die 24 Stunden von Le Mans eine internationale Auszeichnung. Der amerikanische TV-Sender SPEED und die Fachzeitschrift Racecar Engineering wählten den Diesel-Sportwagen der zweiten Generation zum technologisch fortschrittlichsten Rennwagen in Le Mans. Die revolutionäre Aerodynamik und das Bekenntnis zu großen Fortschritten im Vergleich zu den Evolutionen anderer Mitbewerber brachten dem LMP1-Prototyp den Preis ein.
In diesem Jahr bewegten sich die Funktionäre, Helfer und Retter bei den 24 Stunden von Le Mans wiederum im Zeichen der vier Ringe. Audi stellte 24 "Official Cars" für die Einsatzzwecke Safety-Car, Race Control, Medical Car, Fire Safety, Track und Extrication. Die Fahrzeugpalette reichte vom Audi TT Coupé über den Audi S6 Avant, Audi RS 6, Audi Q5, Audi Q7 bis zum Audi R8. Zudem standen ausschließlich für das Rennen mit dem Audi R8 V10 und dem TT RS die beiden Spitzenmodelle der jeweiligen Baureihe als weitere Safety-Cars zur Verfügung.
Zwei frühere Audi Le Mans-Sieger, die zuletzt das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring für Audi Teams bestritten haben, bringen ihre Motorsport-Kompetenz in diesem Jahr als Fernsehkommentatoren ein. Frank Biela erlebte in Le Mans sein Debüt als Kommentator der deutschen Sendungen von Eurosport, Emanuele Pirro kommentierte für Eurosport Italien in seiner Muttersprache das aktuelle Rennen und für Eurosport Frankreich auf Französisch das historische Rennen am Samstagmorgen. Auch der ehemalige Le Mans-Sieger Hans-Joachim Stuck, heute Motorsport-Repräsentant des Volkswagen Konzerns, war in Le Mans als TV-Kommentator im Einsatz.
Oliver Jarvis, der die Farben von Audi in der DTM vertritt, besuchte privat das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, um die Langstrecken-Szene besser kennenzulernen.
Zu den vielen Prominenten, die auf der Gästeliste der AUDI AG standen, zählte die deutsche Ski-Slalomweltmeisterin Maria Riesch. Für die musikalische Untermalung in der Audi Racing Arena sorgten Candy Dulfer & Band sowie DJ Gandi. Als Gast von Audi UK weilte Nick Mason in Le Mans. Der motorsportbegeisterte Drummer der Rockgruppe Pink Floyd wird drei Wochen später vom 3. bis zum 5. Juli beim Goodwood Festival of Speed einen Auto Union Rennwagen steuern. Seine Begeisterung für Motorsport setzt sich in der Familie fort: Holly, die Tochter des Rockmusikers, bestritt samstags in Le Mans das historische Legenden-Rennen an der Sarthe. Noch in diesem Jahr wird sie den Rennfahrer Marino Franchitti heiraten.
Ursprünglich plante Claudia, die Ehefrau von Audi Werkspilot Lucas Luhr, ihre Reise nach Le Mans. Doch dann gab es eine besondere Form von "Familienzuwachs": Auf Wunsch der Kinder des Paares zählt seit kurzem ein zehn Wochen alter Labrador-Mischling zur Familie. Dabei bewies Gianluca, der Sohn des Paares, bereits im vierten Lebensjahr eine Ader für Humor: Bei der Namensgebung für den Welpen fiel die Wahl treffsicher auf "Rocky", die Abkürzung von Lucas Luhrs Teamkollege Mike Rockenfeller.
Unmittelbar vor seinem 24-Stunden-Einsatz sah Allan McNish den Sieg eines Audi R10 TDI. Der Schotte erlebte in der Vorwoche zu Le Mans in Silverstone, wie Mittelstufenschüler der Dalbeattie High School zum zweiten Mal in drei Jahren die Britische Meisterschaft für ferngesteuerte Modellfahrzeuge gewannen.♦