Die Grüne Hauptstadt Europas

Saubermann Hamburg

Veröffentlicht am: 24. März 2009Von
Ein guter Schritt in eine saubere Zukunft: Die Hansestadt Hamburg hat heute gemeinsam mit den Unternehmen Daimler, Shell, Total und Vattenfall Europe ein Großprojekt für den Einsatz von Brennstoffzellen gestartet.

Hamburg wird Zentrum für emissionsfreie Mobilität

  • Ausbau der Flotte von Brennstoffzellenfahrzeugen
  • Aufbau von Wasserstofftankstellen

Hamburg | Ziel der Kooperation ist der verstärkte Aufbau einer emissionsfreien Fahrzeugflotte und der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur mit Wasserstoff-Tankstellen. Das Projekt ist Teil der Clean Energy Partnership in Hamburg und Berlin. Es soll im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) von der Bundesregierung gefördert werden. Darüber hinaus wird für die Erforschung der Brennstoffzellentechnologie ein Fuel Cell Lab in Hamburg gegründet.

Die Grüne Hauptstadt Europas

Die Unterschriften unter dem Memorandum of Understanding, welches die Partner heute unterzeichnet haben, zeigen, dass Hamburg seinen eingeschlagenen Weg konsequent verfolgt: Erst kürzlich wurden die Anstrengungen der Hansestadt in Brüssel honoriert. Ab 2011 darf Hamburg sich "Green Capital" – Grüne Hauptstadt Europas nennen. Die Stadt ist bereits jetzt Partner der Clean Energy Partnership und wird sich in den kommenden Jahren noch stärker als Impulsgeber im Bereich der nachhaltigen Mobilität engagieren. Sie setzt dabei unter anderem auf die Förderung unterschiedlicher Technologien für emissionsarme Kraftfahrzeuge. Die Stadt strebt außerdem an, neben ihrer Vorreiterrolle beim Einsatz von Wasserstoffautos auch Modellregion für Batterie-Fahrzeuge zu werden.

"Bei der Erprobung emissionsarmer Brennstoffzellenbusse ist Hamburg heute schon Vorreiter. Auch bei Flugzeugen und Schiffen ist diese Technologie ein wichtiges Moment der Zukunftssicherung hiesiger Unternehmen. Hinzu kommen die Vorteile beim Klimaschutz. Daher streben wir an, die Zahl der Wasserstofffahrzeuge weiter auszubauen. Wir wollen zusätzlich auch Batteriefahrzeuge einsetzen, da beide Antriebe emissionsarm sind und Synergien auf einem gemeinsamen technologischen Entwicklungspfad bieten", so Ole von Beust, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.

Emissionsfreie Flotte mit Brennstoffzellen-Pkw und Bussen

Brennstoffzellenbusse von Daimler fahren bereits seit 2003 für die HOCHBAHN auf Hamburgs Straßen. In den nächsten Jahren wird die Flotte ausgebaut und durch Brennstoffzellen-Pkw ergänzt. So werden ab 2010 insgesamt zehn Brennstoffzellenbusse der neuesten Generation in Hamburg unterwegs sein. Hinzu kommen dann 20 Mercedes-Benz B-Klassen mit Brennstoffzellenantrieb. Darüber hinaus sieht das Unternehmen das Potenzial für den Einsatz von 500 bis 1000 Brennstoffzellenfahrzeugen bis voraussichtlich 2015. Voraussetzung dafür ist der parallele Aufbau der dafür notwendigen Infrastruktur.

"Als "Grüne Hauptstadt Europas" des Jahres 2011 ist Hamburg der ideale Standort für den Einsatz unserer Brennstoffzellen-PKW und -Busse", so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. "Besonders erfreulich ist, dass wir hier mit unseren Partnern an einem Strang ziehen und gemeinsam einen wichtigen Schritt beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur machen. Damit wird die Hansestadt ein wichtiger Standort sein, mit dem wir das emissionsfreie Fahren mit elektrisch angetriebenen Pkw im Alltag Realität werden lassen."Die Grüne Hauptstadt Europas{mospagebreak}

Aufbau neuer Wasserstofftankstellen

Im Rahmen der Kooperation werden Shell und TOTAL in Hamburg vier öffentliche Tankstellen mit Wasserstoffsäulen in 700bar-Technologie ergänzen. An diesen Tankstellen können Brennstoffzellen-Fahrzeuge in wenigen Minuten betankt werden. Aufgrund des hohen Wasserstoffdrucks können sie dann mehr als 400 Kilometer fahren.

Für Dr. Peter Blauwhoff, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Deutsche Shell Holding GmbH zeigt sich hier ein Vorteil der Technologie: "Shell beschäftigt sich schon lange mit Wasserstoff-Technologie. Shell  wird sich engagieren, das Clean City Cars-Project für Hamburg aufzusetzen. Hierzu werden wir unser Know-how und unsere Expertise in die kommenden Beratungen und Planungen einfließen lassen."

Auch TOTAL wird sein Engagement in der Hansestadt Hamburg verstärken: "Diese Aktivitäten hier in Hamburg haben uns überzeugt. Daher ist uns die Entscheidung für den Ausbau unserer Wasserstoff-Infrastruktur leicht gefallen. Mittelfristig wollen wir im Rahmen der Clean Energy Partnership das Wasserstoffnetz in Hamburg und Berlin erweitern", sagt Michel Mallet, General Manager Total Deutschland GmbH.

Wasserstoff aus erneuerbaren Energien

Die seit 2003 von der HOCHBAHN betriebenen Brennstoffzellenbusse werden mit Wasserstoff aus erneuerbarer Energie betankt. Bereitgestellt wird der Wasserstoff von Vattenfall Europe. In den nächsten Jahren will das Unternehmen seine Kapazitäten in Hamburg weiter ausbauen.

"Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen, vor allem Windkraft, kann in der Zukunft eine wachsende Rolle bei der Sicherung unserer Mobilität spielen" erläutert Dr. Rainer Schubach, Generalbevollmächtigter von Vattenfall Europe, " er ist emissionsarm und ermöglicht es, unstete Windenergie dauerhaft zu nutzen."

Forschung für die Energieversorgung der Zukunft

Für die anwendungsbezogene Erprobung und Optimierung von Brennstoffzellensystemen werden Airbus, EADS und DLR unterstützt von der Hansestadt ein Fuel Cell Lab gründen. Ziel ist es zunächst, die Anwendung von Brennstoffzellen insbesondere in Flugzeugen zu erproben und damit die technische Einsatzreife der Systeme zu beschleunigen. Später kommen weitere Anwendungen hinzu, zum Beispiel im Verkehr. Dort soll außerdem eine Stiftungsprofessur eingerichtet werden, die von der Daimler AG unterstützt wird. Derzeit ist das Fuel Cell Lab in die Planung des Zentrums für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) integriert.Die Grüne Hauptstadt Europas

Foto © Daimler AG♦

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