Fahrbericht – BYD Dolphin Surf Comfort

Veröffentlicht am: 24. November 2025Von

Wie erwähnt, haben wir nach vier Jahren Tesla Model 3 Longrange (LR) auf den BYD Dolphin Surf Comfort gewechselt. Anstatt 440 PS „nur“ noch 156 PS, anstatt 250 kW Ladeleistung nur noch 85 kW. Viel Licht, wenig Schatten? Wir geben die Antworten.

Starker Auftritt in Berlin

BYD Dolphin Surf Comfort

Bei einem Fahrtag sind wir den BYD Dolphin Surf fast drei Stunden gefahren. Cooles Auto, zwar klein, aber auch nicht wirklich klein. „Nur“ ein 4-Sitzer, aber durch den großen Achsabstand fast genauso viel Platz für die „Hinterbänkler“ wie bei einem VW ID.3 GTX (für uns Golf-Klasse).

Bisher war für uns wichtig, gute Reichweite, hohe Ladeleistung. Jetzt „nur“ noch 320 km Reichweite und nur 85 kW Ladeleistung – passt das? Aber unsere Erfahrungen (s.a. Rückblick 2024), auch in diesem Jahr (2025) mit dem Lexus RX 300e zum Gardasee, lassen den Rückschluss zu, nach etwa 250 bis 300 km sollte man 30 Minuten Pause machen, um entspannt ans Ziel zu kommen. Also müssten auch 250-280 km Reichweiten passen. Für uns auch wichtig, wir wollen keine 50.000 Euro für ein neues Auto ausgeben. Auch das Tesla Model 3 Standard Range kostet , Stand 15.11.25 41.990 Euro*.

BYD Dolphin Surf Comfort mit neuen Winterreifen

Auf einen „Blick“

Kofferraum mit 1.000 Liter reicht

Der BYD Dolphin Surf ist einfach sehr gut verarbeitet. Das merkt man, wenn man die Sonnenblenden herunterklappt, der Teppich (bei Volkswagen 150 Euro Aufpreis), das Design Innen / Außen alles stimmig. Da wurde an nichts gespart. Gern hätten wir – auch gegen Aufpreis – eine Wärmepumpe geordert.

Drei Varianten

  • Active 22.990 Euro
  • Boost 26.990 Euro
  • Comfort 990 Euro

Vor einem Kauf, sollte man auf jeden Fall mehrere BYD Händler kontaktieren. Beim Händler Auto Senger in Dortmund gab es (Sept. 2025) noch einen Comfort in Schwarz zum Aktionspreis von 25.640 Euro incl. MWSt. + 1.528,50 für Überführung und Zulassung.

Die coole Farbe Lime green ist kostenlos. Die anderen Farben kosten 650 Euro Aufpreis. Wir haben uns für Ice Blue entscheiden, da kommen auch die Applikationen in den Türen und Radläufen besser zur Geltung. Überführung mit etwa über 1.500 Euro ist im Vergleich zu den Mitbewerbern verhältnismäßig teuer.

Fahrbericht – BYD Dolphin Surf Comfort

Radstand

Ist der Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse. Das ist der Platz, den die Designer nutzen, um die 4 bis 5 Personen komfortable unterzubringen. Hier mal einige Beispiele (Quelle Grok).

Fahrzeug Länge / Breite / Höhe (mm) Radstand (mm)
Audi A3 4.343 / 1.816 / 1449 2.636
BYD Dolphin Surf 3.990 / 1.720 / 1.590 2.500
Leapmotor T03 3.620 / 1.652 / 1.577 2.400
VW ID.3 4.264 / 1.809 / 1.564 2.770
Dacia Spring 3.734 / 1.622 / 1.516 2.423
Citroen e-C3 4.011 / 1.755 / 1.574 2.540
Fiat 500e 3.632 / 1.683 / 1.527 2.322
Mini Cooper E/SE 3.858 / 1.744 / 1.432 2.526
Fiat Grande Panda 3.999 / 1.763 / 1.629 2.540

Der Fiat Grande Panda war auch in unserer Auswahl. Gefühlt deutlich mehr Platz innen, Stellantis Technik (100 kW Ladeleistung), aber kein adaptiver Tempomat.

Fahrbericht – BYD Dolphin Surf Comfort

Dann mal los

Der BYD Dolphin Surf ist einfach ein „gute Laune Auto“. In der Garage begrüßt er uns mit einem freundlichen leuchten der Rücklichter. Einsteigen und sich wohl fühlen. Sitze angenehm, wie Sportsitze (nur Serie, nicht aufpreispflichtig). Auto / Sitze per App vorgeheizt. Auch in den Ecken gibt es nichts, wo gespart wurde.

Der BYD Dolphin Surf beschleunigt flott (9,1 sec 0-100 km), wenn es sein muss. Aber wir sind ja meistens sparsam (ECO) unterwegs.

Daten & Fakten

Motorbauart Elektromotor
Hubraum (ccm)
Emissionsklasse A+
Leistung (kW / PS) 115 / 156
Drehmoment (Nm) 290
Verbrauch (WLTP, kWh/100 km) 16,0
Batterie (brutto / netto kWh) 43,2
Reichweite WLTP /City (km) 310-320 / 507
AC-Laden (kW) 11
DC-Laden max. (kW) 85
10 bis 80% laden (min) 30
Garantie Batterie (Jahre / km) 8 / 160.000
Anzahl Personen 4
Radstand (mm) 2.500
Leergewicht (kg) 1.390
Zuladung (kg) 400
Kofferraum (normal / umgeklappt in l) 308 / 1087
Beschleunigung (0-100 km/h in sec) 9,1
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 150
Preis Active (Euro) Ab 22.990
Anhängelast (gebremst, kg)

BYD DOLPHIN SURF

Ausstattung

Der BYD Dolphin Surf startet bei 22.990 Euro*. Bei allen Ausstattungen sind die wichtigsten Sachen serienmäßig. Der Active und Boost hat jeweils nur 65 kW Motorleistung. Sind wir bisher nicht gefahren, aber 115 kW ist für uns eine gute Entscheidung.

  • LED-Scheinwerfer und Tagfahrlicht
  • 16-Zoll-Alufelgen
  • 12,8-Zoll-Rotations-Touchdisplay
  • 360°-Kamera (Rundumsichtsystem)
  • Elektrisch verstell- und beheizbare Vordersitze
  • Kabellose Smartphone-Ladestation

 

  • Apple CarPlay / Android Auto (kabelgebunden/drahtlos)
  • Fahrassistenz: Adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Parksensoren (hinten)

 

BYD Dolphin Surf Comfort

BYD Dolphin Surf Comfort 30.990
Ice Blue 650,00
Zulassung und Anmeldung 1.528,50
Endpreis 33.168,50*

Dolphin Surf Comfort

Type 2 Ladekabel und 230-Volt-Ladebox sind Serie. Bidirektionales Laden (Vehicle-to-Load, V2L) ist Serie. Die Adapter-Steckdose kostet zirka 100 Euro, die muss ich noch bestellen. Die maximale Ausgangsleistung liegt bei ca. 3,3 kW. Damit kann man auch mal einen „Liegenbleiber“ retten.

Wie bereits mehrfach erwähnt, soll es ab 2026 bis zu 4.000 Euro Förderung für Elektroautos geben. Unser Tipp!

Entweder einen guten Rabatt in 2025 aushandeln oder bis 2026 warten.

Dolphin Surf Comfort im Alltag

Der BYD Dolphin Surf Comfort ist ein gute Laune Auto. Blinkt uns freundlich an, als ob er sagen würde: „Endlich geht es mal wieder los“, weil ja meistens die Testfahrzeuge Vorrang haben.

Wie erwähnt, sorgt vor allem die sehr gute Verarbeitung für Freude. Hört sich vielleicht witzig an, allein die Haptik der Sonnenblende ist ein Vergnügen.

BYD Dolphin Surf Comfort

Lademeister

BYD App

Klar, 85 kW ist nicht gerade „weltmeisterlich“. Aber wie schon oft erwähnt, planen wir unsere Ladestopps immer zusammen mit einer 30 Minuten Pause. Wir rasen nicht – wir reisen. Einen echten Long-Run haben wir noch nicht gemacht.

Wichtig auch die BYD-Ladekarte, die wir kostenlos bekommen haben. Mit ShellRecharge laden wir dann mit 0,5 Euro/kWh. In der ShellApp kann man beispielsweise festlegen, ob man nur Shell Ladestationen angezeigt bekommt. Die Ladeplanung mit der App ist ganz gut, leider fehlt noch der Dolphin Surf. Ich habe stattdessen den BYD Dolphin mit der kleinen Batterie gewählt.

360-Grad-Kamerasystem (Quelle: Grok)

Der BYD Dolphin Surf in der Ausstattungsvariante Comfort ist mit einem 360-Grad-Kamerasystem ausgestattet, das für eine umfassende Rundumsicht sorgt. Dieses System umfasst in der Regel vier Kameras:

  • 1 Frontkamera
  • 1 Heckkamera
  • 2 Seitlich montierte Kameras

Diese Konfiguration ist Standard für 360-Grad-Systeme in kompakten Elektrofahrzeugen wie dem Dolphin Surf und wird in mehreren unabhängigen Tests und Reviews bestätigt. Im Vergleich dazu haben die unteren Varianten (Active und Boost) nur eine Heckkamera (Rückfahrkamera) plus Parkhilfe-Sensoren, ohne das vollständige Surround-System.

Warum vier Kameras?

  • Das System erzeugt eine vogelperspektivische Ansicht des Fahrzeugs, ideal für enge Parkmanöver in der Stadt.
  • Es ist Teil der fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme (ADAS) von BYD, die auch adaptive Tempomat und Spurhalteassistenten umfassen.

BYD Dolphin Surf Comfort

Navigation

BYD Dolphin Surf Comfort

Die Navigation ist Ok, was wir vermissen, weil wichtig, mit wieviel State of Charge (SoC) kommen wir am Ziel an. Ansonsten kontrollieren wir während der Fahrt immer, wie weit ist es bis zum Ziel (Ladestopp) – wie groß ist die Reichweite.

App

Die Freigabe der App wird vom Händler initiiert. Nach etwa 24 Stunden konnte man die Daten live vom eigenen Dolphin Surf abrufen. Bei der App sind wir natürlich von Tesla verwöhnt und bei BYD gibt es noch Handlungsbedarf. Beispielsweise wird der Druck nicht in bar, sondern in Kilopascal (kPa) angegeben. 265 kPa = 2,65 bar.

Testertagebuch

  • Laden deaktiviert. App zeigt noch laden an. Nach unten ziehen, aktualisieren
  • Übersetzungsfehler in der App: Buchung bedeutet laden
  • Gut, Tür auf, es wird automatisch Modus Parken aktiviert
  • Hinten kein USB-Anschluss
  • Gut, vorne Induktiv, 2x USB
  • Keine Außentemperatur Anzeige, warten auf OTA
  • Reifendruck kPa nicht auf bar umstellbar
  • Laden mit 80 kW, das ist OK

    Sitze nicht individuell speicherbar, kein Easy Entry

  • App nicht z.B. bis 90% aufladen- Trick via Zeit: 12:30 bis 13:30
  • Standheizung ohne Temp Angabe, heizen mit Stufe 12
  • Es funktioniert (noch) kein Annäherungsensor, per App öffnen, Schließen / Öffnen, Türknopf, oder Öffnen mit App
  • „Mehr erleben“; Verknüpfung mit Shell-/BYD-Ladekarte
  • Es nervt: Fahrzeug / Kabinen-Wahrnehmung / Fahrerablenkungswarnung ausschalten
  • Neues Sprachpaket Deutsch /414 M via OTA
  • Fahrsitzheizung mit Hey BYD
  • TPMS Anzeige Fahrzeugstatus > Reifendruck, | oder Mitte Lenkradmenü 7-Zoll Display, TPMS Warnleuchte, kalt 2,5-2,6 bar, 265 kPa 2,65 bar

Winterreifen, Sensor Problem

Der Dolphin-Surf hat quasi All-Wetterreifen serienmäßig. Aber wie mein Reifenhändler Reifen-Weidner versichert, reichen die nicht im Winter. Da müssen Winterreifen montiert sein. Kosten für Alu-Felgen ca. 1.000 Euro plus ca. 200 Euro für die Sensoren. Bei BYD gab es ein Angebot für über 1.636 Euro.

Die Standard-Sensoren, die eigentlich für BYD geeignet sein sollen, haben nicht funktioniert. Unser Reifenhändler hat dann über Auto Senger BYD Sensoren bestellt. Der Surf „erkennt“ jetzt problemlos die Sensoren.

BYD Dolphin Surf

BYD Dolphin Surf in Berlin

Long-Run

BYD Dolphin Surf Comfort: Platz auch für die „Hinterbänkler“

Wie erwähnt, haben wir noch keinen echten Long-Run gemacht. Nach Bochum (2x 135 km) ist natürlich kein Problem. Geladen haben wir, weil wir eine Tesla-Mitgliedschaft hatten, bei Tesla. Für 0,44 Euro/kWh und 4,98 Euro mit maximal 80 kW geladen. Reichte für den Rückweg. Verbrauch nach Bochum und zurück lag bei 15,8 kWh/100 km.

Mit der BYD/Shell-Ladekarte können wir beispielsweise für 0,5 Euro/kWh an der Königsallee oder an der Hernerstraße laden. Bei den Stadtwerken laden kostet eine Kilowattstunde dann 0,79 Euro.

Bei Shell einmal in Salzbergen (Hosten / Bexsten) geladen, leider NUR mit maximal 51,9 kW, obwohl gute Ausgangssituation, etwa 15 Grad, Start bei 28%, ungefähr eine Stunde bis 100%. Das enttäuscht. Über den Long-Run nach Frankfurt (2×400 km) werden wir berichten.

Kraftstoffverbrauch

Übergeben wurde uns das Auto mit einem Kilometerstand von 26 km, und einer Verbrauchsanzeige von 15,5 kWh/100 km. Nach 1.400 km haben wir den Verbrauch auf einen Schnitt von 14,5 kWh reduziert. Bester Wert auf der Minimalrunde mit 12,6 kWh/100 km und 8,1 kWh/100 km auf der Cityrunde. Da wir jetzt im Winterbetrieb (keine Wärmepunmpe) mit Minustemperaturen sind, ist der Verbrauch auf 15,0 kWh/100 km angestiegen

Diese Daten werden kurz eingeblendet, wenn man das Fahrzeug über Start/Stopp ausschaltet. Daten: Laufleistung (km), Stromverbrauch (kWh), Fahrzeit (h Min). Das wichtige Datum, Verbrauch in kWh pro 100 km, muss man selbst berechnen.

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus  Strecke [km] Geschw. [km/h] Verbrauch [kWh/100km]
aom-
Vergleichsrunde
55 58 15,6
Super-Spar 15 57 12,6
Landstraße sparsam 51 51 12,0
Landstraße sportlich 35
Landstraße 1 60 53
55
11,6
16,3
Landstraße 2 60 51 12,9
Landstraße 1+2 120
BAB 100 40 95 14,3
Stadt 16 21
25
12,1
9,9
Pendler 30 27 8,1
Ladestopps s. Ladehistorie

Testverbrauch nach 2.040 km, ca. 62 km/h, 14,9 kWh/100 km (Winter)

Pro & Contra

+

Gut verarbeitetes, kleines Elektroauto mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.
5 Sterne Euro NCAP

Es gibt leider noch einige Macken in der Software und in der App. Wir hoffen beim Long-Run auch 80-85 kW Ladeleistung notieren zu können.

BYD Dolphin Surf Comfort

Was vermissen wir?

BYD Dolphin Surf Comfort

Klar ist, man kann keinen Tesla Model 3 Longrange für fast 50.000 Euro nicht mit einem BYD Dolphin Surf Comfort für 31.000 Euro vergleichen. Aber ich denke, man könnte einige Dinge vermutlich via OTA verbessern. Beispielsweise nach Annäherung an das Fahrzeug, das Fahrzeug öffnen – sowie schließen, wenn man das Fahrzeug verlässt.

Der BYD Dolphin Surf Comfort hat vier Kameras, aber keinen Wächtermodus und keine Dash-Cam. Beide Optionen wären vermutlich für wenig Geld bei einem Facelift möglich.

Fazit

Nach etwa acht Wochen im Einsatz, kann es nur ein Zwischenfazit geben und das fällt positiv aus. Der erste echte Long-Run geht nach Frankfurt. Hier werden wir vorher grob durchrechnen, ob sich eine Tesla Mitgliedschaft lohnt. Leider sind die relativ preiswerten BYD-/Shell-Ladeparks noch nicht so zahlreich vorhanden.

Ausblick

Fahrbericht (kurz) BYD Atto 2

Als nächstes Fahrzeug kommt der Maxus eDeliver 7, also ein elektrisches Handwerkerauto mit Allrad. Dann folgt ein Maxus T-60 Max als Verbrenner. Der Übergang in das nächste Jahr erfolgt mit einem Volvo EX30 Doppeltest.

Auf dem BYD Wunschzettel für 2026 steht auf jeden Fall der neue BYD Atto 2 Comfort, den wir schon im Kurztest vorgestellt haben. Sehr, sehr neugierig sind wir auf den Denza GT und natürlich auf das Luxusauto BYD Seal mit 0-100 km/h in 3,8 sec, 390 kW Leistung und 570 km Reichweite. Vielleicht testen wir auch den BYD Dolphin Surf in der „Spar-Ausstattung“ „Active“.

Es wird, wie beim Tesla auch, ein Zwischenfazit nach einem Jahr / 10.000 Kilometer geben (s.a. unser Tesla Beitrag auf Tesla-Magazin,

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* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 11-2025

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BYD Sealion 7 an der Ems