Fahrbericht – Fiat 600e

Veröffentlicht am: 20. November 2024Von

 

Mal wieder die neue Stellantis Technik testen (s.a. Jeep Avenger). Nicht mit 100 kW / 136 PS, sondern mit der Leistungssteigerung auf 115 kW. Wir fahren den Fiat 600e. Reichen 100 kW Ladeleistung? Wir geben die Antworten.

„La Prima“ ist prima?

Wir holen den Fiat 600e in Rüsselsheim ab. Entdecken einen in Mint. Nein, das ist „nur“ ein Hybrid. Unser Fahrzeug ist in Red. Das Top Model „La Prima“. Gefällt auf Anhieb. Erinnert mich so ein bisschen an unser allererstes Auto. Das war ein Fiat 770 Jagst. Natürlich ist der 600e deutlich größer. Gut so, Fiat soll Fiat bleiben. Der 600e ist etwas größer als der Fiat 500 e Fahrbericht – Fiat 500 e) und überzeugt auch sofort mit seinen inneren Werten. Cool.

Fiat 600e in Frankfurt

Dann mal los

Stellantis Technik kennen wir. Vom „Look & Feel“ ist er wie der Jeep Avenger. Daten sichern (Trip 1 und Trip 2), Startknopf drücken, anstatt D sofort auf B (mehr Rekuperation) und – nicht vergessen – umschalten auf Eco. Dann geht es nicht etypisch „flott“ voran, sondern eher gemäßigt.

Übernommen haben wir das Fahrzeug mit den Daten Trip 1, 2: 534 km, 44 km/h, 22,9 kWh/100 km. Puh, das ist viel für ein eher kleines eAuto. Schluckspecht? Erster Tag: Fotoshooting in Frankfurt und nach 110 km, 47 km/h notieren wir 13,4 kWh/100 km. Also doch eher ein Sparfuchs. So groß können die Unterschiede sein!

Fiat 600e in Frankfurt

Daten & Fakten

Motorbauart Elektromotor
Hubraum
Emissionsklasse A+++
Leistung (kW / PS) 115 kW / 156 PS
Drehmoment Nm 260 Nm
Verbrauch (WLTP, kWh/100 km) 15,1
Batterie (brutto / netto kWh) 54 / 51
Reichweite WLTP (km) 409
AC-Laden (kW) 12
DC-Laden (kW) 100
10 bis 80% laden (min) 30
Kofferraum (normal / dachhoch, l) 360 / 1.132
Anhängelast (kg)
Anzahl Personen 5
Leergewicht (kg) 1.595
Zuladung (kg) 430
Beschleunigung (0-100 km/h in sec) 9,0
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 150
Preis (Euro) Ab 36.490
Anhängelast (gebremst, kg)

Fiat 600e in Frankfurt

Ausstattung

Fiat 600e in Frankfurt

Der Fiat 600 als 95-PS Benziner startet bei 23.400 Euro. 600e *. Der Fiat 600 Hybrid kostet im Leasing 149,00 Euro/Monat. Der elektrische Fiat 600 e (Red) startet mit 36.490 Euro.

Komfort und Funktion

  • 6-fach verstellbarer Fahrersitz
  • Auflagefläche der Frontscheibenwischer beheizbar
  • Dritte Kopfstütze hinten
  • Elektrisch verstellbare Außenspiegel
  • Elektrische Fensterheber vorne und hinten mit Komfort-Funktion
  • Fahrmodus-Schalter
  • Geschwindigkeitsregelanlage
  • Instrumentenanzeige als 7″-TFT-Farbdisplay
  • Keyless Go
  • Klimaautomatik
  • Kopfstützen hinten
  • LED Heckleuchten
  • LED-Blickleuchten vorne
  • LED-Innenbeleuchtung
  • LED-Nebelscheinwerfer
  • Manuell abblendender Innenspiegel
  • Mittelarmlehne vorne
  • Regensensor
  • Softtouch-Multifunktionslenkrad
  • Tasche an der Rückseite von Fahrer-und Beifahrersitz
  • Umklappbare Rücksitzbank (Verhältnis 40/60)
  • Voll-LED-Scheinwerfer

 

Sicherheit

  • Autonomous Emergency Braking (AEB)
  • Elektronische Parkbremse
  • Notruf & SOS Knopf
  • Parksensoren hinten

Stil

  • (RED) Abdeckung Mittelkonsole
  • Ambiente-Beleuchtung inkl. Color-Therapy
  • Armaturenbretteinlage in Rot
  • Außenspiegelkappen in Schwarz
  • Türgriffe innen in Chrom-Optik

Audio und Kommunikation

  • 10.25″ Infotainmentsystem inkl. Radio und Apple CarPlay/Android Auto™
  • Audiosystem mit 4 Lautsprechern
  • Uconnect™ Services

Extras

Fiat 600 Elektro 156 LA PRIMA 42.490 Euro
Summe Sonderausstattung 0,00 Euro
Pressefahrzeug incl. MWSt. 42.490 Euro

Laden bei Tesla: Fiat 600e

Der Fiat 600e im Alltag

Fahrbericht – Fiat 600e

Der Fiat 600e ist ein typischer Italiener. Das meine ich durchaus positiv, nicht Filterkaffee eher Cappuccino. Da wir Anfang November meistens Temperaturen unter 10 Grad hatten, auch eher mit Comfort als ECO unterwegs.

Der Fiat 600e macht einfach Spaß. Mit 9,0 sec auf 100 km/h keine Rennmaschine, aber das will der typische Fiat 600e Fahrer auch nicht. Sitze umgeklappt, einladen, dann sogar über 1.100 Liter Stauraum. Sollte man tatsächlich einmal mit vier Personen zu einem Wochenend-Tripp starten, hier unser Tipp: Segeltuchtaschen gehen immer rein.

Lademeister

Da die typische Stellantis Technik verbaut ist, ist Laden nicht so die „Kernkompetenz“. 100 kW sind versprochen, haben wir auch einmal bei Jeep Avenger Elektro mit 101 kW notiert. Weitere Informationen siehe Long-Run und Ladehistorie.

Laden in Hilden

Long-Run

Laden @home

Rückfahrt von Frankfurt nach Emsbüren (380 km). Da wir am Tag zuvor 110 km gefahren sind, aber eine Pause inklusiv Ladestopp bei Tesla gemacht haben, sind wir mit 380 km Reichweite losgefahren. Das reicht theoretisch bis nach Hause, in der Praxis aber nicht. Daher Ladestopp in Hilden (mit 27% angekommen, 27% bis 80% in 29 Minuten) und mit 344 km nach Hause. Bei 29% mit 66 kW gestartet. Bester Wert bei 42% 72 kW. Nach 380 km, 71 km/h (Stau, A3) 16,0 kWh/100 km. Nicht schlecht, knapp über den WLTP Wert von 15,1 kWh/100 km.

Bochum (ca. 280 km)

Nach Bochum mit 380 km Reichweite losgefahren. Müsste eigentlich hin und zurück reichen. Klappt aber nicht, weil die echte Reichweite im Winter – bei unter 10 Grad Celsius – eher bei „echten“ 280 km liegt. Nach 141 km mit 16,5 kWh/100 km und einer Restreichweite von 158 km angekommen.

Bei Tesla im Ruhrpark Einkaufszentrum geladen. Für die Gesamtstrecke von 273 km 16,9 kWh/100 km notiert. Natürlich immer typisch elektrisch mit 110 km/h unterwegs, beim Überholvorgang 130 km/h angepasst an den fließenden Verkehr (linke Spur).

Fahrbericht –Fiat 600e

Frankfurt (hin- zurück fast 800 km)

Start mit 348 km (86 %). Natürlich mit Ladestopp in Hilden 16,4 kWh/100 km. In Eschborn mit 19% und 56 km Reichweite angekommen, 15,9 kWh/100 km. Bislang waren alle Ladestopps perfekt geplant, so dass die Wartezeit mit Kaffeetrinken (Hilden) überbrückt werden konnte. In Eschborn, weil kurz vor 19 Uhr, war „Parkplatz-Wandern“ angesagt, da alle Geschäfte um 19 Uhr geschlossen hatten. Auch die Ladeleistung war eher „bedächtig“, so dass mit über einer Stunde Ladezeit, dieser Stopp eher „sub-optimal“ war. Ladeleistung nur 36-40 kW.

Perfekt die Rückfahrt. Weil der 600 e fast voll war und wir am nächsten Tag die Rückreise über einen Ladestopp in Hilden antreten konnten. Laden dort perfekt mit maximal 94 kW, so dass nach 30 Minuten mit 33,1 kWh die Heimreise angetreten werden konnte. Jetzt auch weniger auf Sparsamkeit bedacht, waren wir auch mal mit 150 km/h unterwegs.

Schon richtig cool der Fiat 600e

Kraftstoffverbrauch

Wie erwähnt, waren die Daten des Vorgängers mit Trip 1,2: 534 km, 44 km/h, 22,9 kWh/100 km eher ernüchternt. Im Alltag, obwohl fast Winter, waren wir meistens mit um die 15-16 kWh/100 km unterwegs. Bester Wert mit warmer Batterie und 11 °C 12,6 kWh/100 km (siehe auch Spalte Temperatur).

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Temp [°C] Strecke [km] Geschw. [km/h] Verbrauch [kWh/100km]
aom-
Vergleichsrunde
13 55 68 15,1
Super-Spar 7
11
15 66 14,2
12,6
Landstraße, Stadt, BAB 10 110 45 13,5
Landstraße 1 6 60 56 14,7
Landstraße sparsam 8 51 47 12,6
Stadt 8 18 23 13,4
Pendler 8 30 28 13,9

Testverbrauch nach 2.170 km, 62 km/h, 16,1 kWh/100 km

Fahrbericht – Fiat 600e

Pro & Contra

+

 

 

Cooles, gut verarbeitetes sparsames eAuto mit ausreichend Reichweite.

 

 

Ladeleistung mit ca. 80 kW ist ausbaufähig, vor allem, wenn man oft Strecken mit mehr als 400 km zurücklegt.

Fazit

Nicht schlecht: Laden mit 93 kW

Der FIAT 600e hat einen guten Job abgeliefert. Gut verarbeitet, gut ausgestattet aber mit 42.490 Euro* auch kein Schnäppchen. Interessant wäre im Vergleich, wieviel „Abstriche“ man mit der Einstiegsversion für 36.490 Euro machen muss. Das nächste Wunsch-Testfahrzeug wäre von Stellantis der PEUGEOT e-308 oder e-3008 und der vergleichsweise günstige Citroen e-C3. Beide Fahrzeuge sind für 2025 geplant.

Ausblick

Im Test haben wir gerade den Toyota C-HR Plug-In Hybrid mit etwa 50 Kilometer elektrischer Reichweite gefolgt vom Toyota Yaris GR, dem kleinen Kraftpaket mit 280 PS. Den Abschluss macht dann der BYD Dolphin. Übrigens, den brandneuen BYD SEALION mit 530 PS hatten wir schon im Kurztest. Fahrbericht folgt.

Natürlich wird es – wie immer – Ende 2024 einen Rückblick geben. Die Entscheidung, wer das „Auto des Jahres 2024“ wird, ist vermutlich schon gefallen. Wird aber nicht verraten!

Tägliche Tweets auf Twitter.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 11-2024

Linktipps

Fotos © 2024 Redaktionsbüro Kebschull

Laden bei Tesla in Eschborn

Ladehistorie

  1. 02.11. Ladestopp Tesla 250 km, 68% 0:41 h 100%, 98% | 68% 40 kW | 85% 27 kW| 390 km, 408 km Eco
  2. 03.11. Ladestopp Tesla Hilden 27% bis 80% 29 Min. 344 km, 85%
  3. Ladestopp Home 36%, 110 km, 10,6 kW, 26,8 kWh | 304 km, 82%
  4. Home 53%, 122 km, 98% 414 km Su 58,03 kWh
  5. Home 36%, 96 km, 388 km 100%, 34,5 kWh, Su 93,22 kWh
  6. Bochum Tesla 48%, 152 km | 48% 48 kW | 63% 40 kW | 76% 35 kW, Ende 85% 326 km
  7. Ikea OS 1×2 defekt 1×2 belegt
  8. Tesla Bissendorf 19% 54 km, 27% 78 kW | 30% 81 kW | 32% 68 kW | 53 % 51 kW, Einkaufen, Netto, TEDI, Café, Netto, Kik, 56% 55 kW Ende 58% 200 km
  9. Tesla NL **0,27/0,28 Euro/kWh** 19% 37 kW, 8 von 16 Stall besetzt, C3, 61% 40 kW | Ende 66% 226 km,
  10. Home 48%, 128,44 kWh, 97% 408 km
  11. 12.11. Tesla Hilden 34% 102 km, 0:57 bis 100% | 34% 37 kW | 39% 67 kW | 47% 58 kW | 68% 47 kW | 74% 39 kW | 83% 334 km = 34 bis 83% 32,5 Min
  12. Tesla Eschborn C3 Lader 11, Fahrzeuge laden | 19% 52 km, 36 kW | 33% 37 kW | 54% 38 kW | 60% 39 kW | 69% 40 kW | 84% 36 kW | 89% 26 kW | Ende 91 % 376 km
  13. Tesla Hilden, 18% 79 kW, 30% 93 kW | 63% 60 kW | 30 Min 33,1 kWh 16,21 Euro
  14. Tesla Emsbüren 16% 7 kW, 19% 83 kW | 22% 77 kW | 25% 83 kW | 45% 74 kW | 50% 56 kW | 56% 51 kW | Ende 61% 208 km
  15. Home 28% 84 km, Summe 179,82 kWh | Ende 100%, 400 km
  16. Abgabe 02.