Nach Polestar 1 und zahlreichen Polestar 2 im Test, jetzt endlich der Polestar 3. Das neue Flaggschiff von Polestar durften wir drei Stunden durch das schöne Oberbayern fahren. Noch eine gute Nachricht, ein Tag später war der neue „Rennwagen“ Polestar 4 dran.

Ein echter SUV?

Der Polestar 1 war als Plug-In-Hybrid der erste gelungene Versuch. Mit dem Polestar 2 hat das junge Unternehmen ein gutes Fahrzeug auf die Straße gebracht. Wir haben dieses geniale Fahrzeug in allen Variationen getestet. Der SUV ist die konsequente Weiterentwicklung, denn, wenn auch kaum ein Fahrer mit dem fast 100.000 Euro teuren Fahrzeug ins Gelände geht, schätzen die Besitzer die guten Platzverhältnisse und das bequeme ein- und aussteigen.

Der Polestar 3 wird für viele eAuto-Fans ein Traumauto bleiben. Er startet als Long-Range Single Motor bei 80.090 €* (78.590 Euro*) und wäre, wenn man jetzt ordert, ab Januar/Februar 2025 verfügbar.

Daten

	Long-Range Single Motor	Long-Range Dual Motor
Leistung	360 kW/489 PS	380 kW/517 PS
Drehmoment (Nm)	840	910
Reichweite¹ ² (km)	650	631
Energieverbrauch (kombiniert, kWh/100 km)¹:	18,9–20	19,8–21,8
CO2e-Emissionen3 (g/100 km)	0	0
Batteriekapazität (brutto / netto kWh)	111 / 107	111 /107
Ladeleistung (kW)	250	250
HPC laden (10-80% in min)	30	30
0-100 km/h¹ (sec)	7,8	5,0
Höchstgeschwindigkeit¹ (km/h)	210	210
Preise (Euro)	80.090 €* (78.590 Euro*)	81.590

Der Polestar 3 als Long-Range Dual Motor startet bei 81.590 Euro*, mit Performance Paket sind wir dann bei 88.190 Euro*. Mit einigen Extra schafft man es leicht, die Schallmauer von 100.000 Euro zu durchbrechen. Ist er das wert? Dazu später im Fazit.

Der Polestar 3 ist natürlich wow! Unnachahmlich sofort als Polestar zu erkennen. Mächtig groß, topp verarbeitet. Gänsehaut. Wir fahren den Polestar 3 Long-Range Dual Motor in der eleganten Farbe snow (+ 1.600 Euro). Daten – Bordcomputer – sichern „seit dem letzten Reset“: 85,3 km | 37,8 kWh/100 km. Puh, das ist viel. Reichweite „nur“ 380 km bei 100%. Sind wir sparsamer unterwegs?

Dann mal los

Wir haben es schon oft erwähnt. Urlaub war für mich als kleiner Knirps immer Oberbayern, Iffeldorf, Nähe Bad Tölz (23 km). Deshalb hat Polestar die zwei Fahrtage auch dort organisiert. Danke Polestar. Spaß beiseite, wir waren auch mit dem Polestar 2 von München hier unterwegs. Gute Location, relativ wenig Verkehr und gute Fotostopps.

Wetter, na ja. Die Kollegen vor uns hatten 30 Grad, wir testen die Sitzheizung. Egal, aber ab und zu doch mal ein Fetzen Blau am Himmel (weiß-blau).

Gemütlich geht es durch Bad Tölz Richtung Tegernsee. Die Strecke ist genial, die hätte wir auch gewählt. Auf der Landstraße, dann mal kurz die 517 Pferde galoppieren lassen. Wow, aber nur kurz. Wir wollen natürlich auch mit guten Verbrauchsdaten glänzen. Nach 29 km notieren wir 24,8 kWh/100 km. Das ist Ok, weil die Batterie noch kalt ist.

Ausstattung

Der Polestar 3 startet bei 78.590 €*. Dafür bekommt man ein großes Auto und auch schon der „kleine“ Single Motor hat schon beachtliche 489 PS. Viel wichtiger, die Reichweite liegt bei 631 km (WLTP) und die Anhängelast bei 2.200 kg. Bis zu 22 Zoll Räder kann man auf dem Polestar 3 verbauen. Die Farbe Magnesium ist kostenlos, die anderen Farben als Aufpreis zwischen 1.300 und 1.600 Euro.

Extras

• Pilot-Paket 2.800 Euro
• Pilot-Paket mit LiDAR 5.000 Euro
• Plus-Paket 6.000 Euro
• Pro-Paket 2.200 Euro
• Performance-Paket nur mit Long Range Dual Motors incl. kostet dann 90.990 Euro.

Der Polestar 3 im Test

Ein Kurztest hat den Vorteil, dass man in zwei Tagen hintereinander den Polestar 3 und Polestar 4 testen kann. In etwa drei Stunden bekommt man einen guten Eindruck von der Leistungsfähigkeit des neuen Fahrzeugs. Die „echten“ Daten liefern wir dann im 2-Wochentest.

Wir sind Autotester. Ab und zu mal ein paar Lieblingssongs via Spotify. Aber der Sound und Polestar bezeichnet das Dolby Atmos® System zu Recht als „Luxus Soundsystem“ mit 25 Lautsprechern ist wirklich beeindrucken.

Platz satt. Der Polestar 3 als 5-Sitzer baut auf die gleiche Baugruppe auf wie der Volvo EX90, den man auch als 7-Sitzer bekommen kann. Das sagt schon alles. Die „Hinterbänkler“ werden königlich wie Vorstandsvorsitzende chauffiert.

Power ohne Ende. Die 517 PS machen mit den rund 2,5 Tonnen Gewicht kurzen Prozess. Nur 5 sec von 0-100 km/h sprechen eine deutliche Sprache. Braucht man das? Nein. Aber jeder Kraftfahrer kennt die Situation, wenn man hinter einem Trecker mit zwei Anhängern festsitzt. Da ist das Überholmanöver mit 517 PS einfach eine sichere Option.

Ladeleistung: Geladen haben wir nicht, war ja bei der Reichweite nicht nötig. Aber versprochene 250 kW glauben wir dem Hersteller, denn wir haben mit dem Facelift vom Polestar 2 ja auch schon 195 kW notiert.

Kraftstoffverbrauch

Zum Kraftstoffverbrauch kann man auch nach drei Stunden nur wenig sagen. Aber wenn man die Daten des Vorgängers betrachtet – mit 85,3 km | 37,8 kWh/100 km – und unsere Werte nach 163 km, mit 3:21 Stunden und 22,8 kWh/100 km., dann merkt man, wenn man will, ist der Polestar sogar sparsam. Mit 22,8 liegen wir ja auch nur knapp über dem WLTP-Wert des Herstellers mit 19,8–21,8 kWh/100 km.

Testverbrauch nach 163 km, 49 km/h, 22,8 kWh/100 km. Wäre eine rechnerische Reichweite von etwa 470 Kilometer.

Pro & Contra

+	Großes, sehr gut verarbeitetes Fahrzeug. Wenn man will sogar sparsam.
–	Option 7-Sitzer wäre nicht schlecht.

Fazit

Ist er es wert? Ja, natürlich sind über 80.000 Euro eine Menge Geld. Aber dafür bekommt man auch ein perfektes Elektroauto. Wer den Polestar 2 kennt, wird den Polestar 3 lieben. Vor allem für SUV-Fans sicher die erste Wahl. Das Fahrzeug hat keine Schwächen gezeigt. Wenn man will, ist der Polestar 3 sogar sparsam. Wer bei uns die Nase vorn hat, Polestar 3 oder Polestar 4? Das klären wir im nächsten Fahrbericht.

Ausblick

Wir sind den Polestar 4 auch schon gefahren. Der Fahrbericht (kurz) erscheint am 21.09.2024. Natürlich warten wir jetzt auf beide Fahrzeug für einen ausführlichen Test.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 09-2024

Bemerkungen

¹ Vorläufige Daten vorbehaltlich der finalen Homologation/Zertifizierung.

² In Europa wird die Reichweite jedes Elektroautos mit einem einheitlichen Messverfahren ermittelt. Das Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure (WLTP) misst, wie weit es mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 48 km/h bei sommerlichen Außentemperaturen mit vollständig geladener Batterie fahren kann.

³ CO2e-Emissionen während der direkten Nutzung: Zwar verursacht ein Elektroauto im täglichen Betrieb keine direkten Emissionen, seine indirekten Emissionen hängen jedoch von der Art des Stroms ab, der zum Laden der Batterie verwendet wird.

Linktipps

• NEU: Fahrbericht (kurz) – Polestar 4
• Polestar 3 Auslieferung | Single Motor
• Polestar 3 – 2023
• Fahrbericht – Polestar 2 2024
• Fahrbericht (kurz) Polestar 2 Single Engine
• Fahrbericht – Polestar 1

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