Fahrbericht (kurz) – Polestar 2 Single Engine

eAutofahrer denken an die Reichweite

Kritikpunkt: Der Bordcomputer für den Verbrauch. Ist vermutlich auch nur eine „Tester-Manie“. Es gibt einen Tageskilometerzähler, der täglich genullt wird und einen, den man manuell umstellen kann. Das ist für uns Tester etwas wenig.

Dann mal los

Wir fahren in unsere Testregion „rund um Engelskirchen“. Da kennen wir einige gute Fotostopps; es geht schön „hoch und runter“ und wir haben wenig Verkehr und keine Staus.
Auch der kleine Motor mit „nur“ 224 PS macht einen guten Job. Aber da wir auch mit dem 408 PS Long Range Dual Motor mit leichtem Gasfuß unterwegs waren, fühlen sich 224 PS sehr gut an. Wie wir immer sagen: man ist „leichtfüssig“ und flott unterwegs.
Laden
Natürlich hat uns unsere Neugierde zu einem Schnelllader getrieben. Auf unsere Anfrage: „Hey Google, suche uns einen IONITY Schnelllader“, kamen prompt alle Lader, die in der Nähe waren.

Wir haben ja noch unsere eigen EnBw Ladekarte und die App… aber bekommen keinen Strom an diesem Lader! Wir haben angerufen, 7 Minuten gewartet. Die Erklärung: Es gibt Problem mit dem Dienstleister, was auch immer das heißen soll… Aber nett war, dass man uns freigeschaltet hat und uns wurde sogar eine Freiladung spendiert. Ich stelle mir jetzt einen eAuto-Neuling vor, der mit schwitzigen Händen und 5% an der Ladesäule stoppt… So sollte es nicht sein…

Ausstattung & Preise
Unterwegs waren wir, wie bereits erwähnt, mit dem „kleinen“ Motor und der kleinen Batterie. Der Preis ist „heiß“: 41.930 Euro* – 6.000 Euro Umweltprämie = 35.930 Euro. S.a. Konfigurator.
Der Polestar mit dem „kleinen Motor“:
Polestar 2, |
45.500 Euro |
Sonderfarbe |
1.000 Euro |
Plus Paket |
4.500 Euro |
Überführung |
1.000 Euro |
Summe |
52.000 Euro |
BAFA Umweltbonus Hersteller |
– 3.000 Euro |
19% MWST BAFA |
– 570,00 Euro |
Kaufpreis |
48.430 Euro |
Wir würden das Pluspaket nehmen, weil dann u.a. die Wärmepumpe (Pflicht) und der adaptive Tempomat (für die Sicherheit) vorhanden ist. Minus Umweltprämie von 6.000 = 42.430 Euro. Ein guter Preis für ein „ausgewachsenes“ und cooles Auto.
Daten & Fakten
Standard Range |
Long Range |
Long Range |
|
Reichweite (km) |
415-444 |
510-542 |
455-482 |
Vmax (km/h) |
160 |
160 |
205 |
0-100 km/h |
7,4 |
7,4 |
4,7 |
Preis |
35.930 Euro* |
+ 3.000 Euro* |
+ 5.470 Euro* |
Kraftstoffverbrauch

- 45,8 km | 51 km/h | 19,4 kWh/100 km
- Testverbrauch: 125 km | 46 km/h | 21,0 kWh/100 km
Die Bedingungen waren schon ziemlich winterlich: Regen und 5 bis 7 Grad. Da ist ein Testverbrauch von 21,0 kWh/100 km schon ziemlich gut. Schließlich ist das hier kein VW e-up!, sondern eine „ausgewachsene“ 5-Sitzer Limousine.
Einstieg in den CO2-Handel
Was wenige eAuto-Fahrer wissen ist, dass man kein CO2 emittiert; dadurch bedingt kann man in den „CO2-Emmisions Handel“ einsteigen und 130 Euro* kassieren. Das geht ganz einfach: anmelden, Daten übermitteln, Fahrzeugschein hochladen und Prämie kassieren. Wenn Sie sich jetzt über 130 Euro pro Jahr „Weihnachtsgeld“ freuen und Sie meinem Link folgen, freuen wir uns beide. Denn für jede Empfehlung gibt es zusätzliche 50 Euro. Kennen Sie einen eAutofahrer? Dann sind auch Sie schon bei 180 Euro. Win-Win und vielen Dank, falls Sie den Link benutzen.

Pro & Contra
+ |
Cooles, frisches eAuto mit Power und ausreichend Reichweite. |
+ |
Spotify, ABRP, Google Maps und Over-the-Air (OTA) Updates |
– |
Nur 11 kW-AC-Laden. |
Welchen soll ich nehmen?

Jeder weiß, wie weit man täglich unterwegs ist. Denn auch in der heimischen Garage bei 2 kW lädt man meist mehr Reichweite, als man täglich fährt. Also reicht vielleicht auch die kleine Batterie.
Man sollte aber beachten, dass gerade im Winter (s.a. Fahrbericht – Polestar 2) die Reichweite mindestens um etwa 20 Prozent „schmilzt“, sodass anstatt echte 300 km Reichweite, nur noch 240 Kilometer übrigbleiben. Da man auf dem Long-Run auch nur auf 80% lädt, weil ab dann die Ladekurve steil abfällt, muss man alle 200 Kilometer einen Schnelllader ansteuern. Also dann vielleicht doch die große Batterie.
Wer oft auf der Langstrecke unterwegs ist und dann auch mal gerne schnell fährt, wird sicher den 408 Long Range Dual Motor wählen. Denn so hoch ist der Aufpreis nicht und man ist wieder mit dem Tesla Model 3 LR, Mustang Mach-E und IONIQ 5 auf „Augenhöhe“.

Fazit
Der Polestar 2 ist und bleibt ein faszinierendes Auto, weil er technisch modern, ein gutes Styling und auch so nette Extras wie Google Maps, Spotify und A Better Routeplanner (ABRP) an Board hat, was auch nicht jedes eAuto hat.
Da vermutlich demnächst auch die Tesla Supercharger für Fremdmarken freigeschaltet werden, erhöht sich auch für Polestar die Anzahl der Schnelllader. Geplant ist, dass wir das nächste Woche testen. Perfekt: Der Polestar hat seine Ladebuchse hinten links, genau wie alle Tesla. Denn das könnte für andere Fremdmarken ein Ausschusskriterium sein.

Ausblick

Auf den Sportwagen Polestar Precept (Live – Polestar Precept in Hamburg) müssen wir leider noch bis 2023 warten. Aber 2022 könnte dann ein SUV als Polestar 3 kommen. Wir sind hoffentlich gleich am Start mit dabei!
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* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 11-2021.
Linktipps
- Fahrbericht – Polestar 2 (Winter)
- Fahrbericht – Polestar 2 – Sommer
- Vergleichstest Polestar 2: Sommer vs. Winter
- Polestar 2 startet ab 35.930 Euro
- Live – Polestar Precept in Hamburg
Fotos © 2021 Redaktionsbüro Kebschull, © 2021 Andreas Endermann
