Live – Polestar Precept in Hamburg
Nach 2 kommt 3
Der Polestar 3 kommt als SUV von Polestar daher – von dem aber noch gar nichts bekannt ist. Der Polestar Precept tourt durch Europa und macht Station in Hamburg. Schön, dass wir einen intensiven Blick auf den „Neuen“ werfen konnte. Sitzen war erlaubt, fahren allerdings leider nicht.
Was fällt auf?
Wie zu erwarten, ist der neue Polestar Precept sehr futuristisch geworden. So hat man sich schon 1970 ein Auto vorgestellt, dass ab 2000 auf den Straßen unterwegs ist. Natürlich kommt jetzt, nach dem Polestar 2 und dem SUV, ein 4-Sitzer Sportwagen. Das macht Sinn. „Gespielt“ wird mit LED Licht, und auch das Heck ist sehr elegant. Bei den Rückleuchten stand der Polestar 2 Pate. Gut so, denn man sollte einen Polestar auch ohne Logo als Polestar erkennen.Es gibt keine Außenspiegel. Auch der Innenspiegel „schaut“ nicht durch das Rückfenster, sondern ist ein kleiner Monitor. Der Kofferraum ist vermutlich sportwagentypisch eher klein. Die Heckklappe lässt sich noch nicht öffnen. Der Außenspiegel als Kamera hat uns bereits bei dem Audi e-tron nicht gefallen, weil wenn das Licht ungünstig in den Innenraum fällt, kann man über den „Rückspiegel“ (Monitor) nur schlecht erkennen, ob ein Fahrzeug überholt.
Fakten-Check
- Nachhaltige Materialien und die Weiterentwicklung der Benutzeroberfläche stehen im Fokus.
- Wichtig: aerodynamische Effizienz.
- Der auf dem Glasdach montierte LIDAR-Pod ermöglicht eine optimale Sicht zur Verbesserung der Fahrassistenzsysteme.
- Der Precept hat einen integrierten Frontflügel, der den Luftstrom über die lange Motorhaube beschleunigt. Dadurch wird die Luftströmung verbessert und der induzierte Widerstand verringert.
- Verbundwerkstoffe von Bcomp werden für die Innenverkleidungen und Rückenlehnen aus Flachs hergestellt.
- Die Sitzflächen werden aus recycelten PET-Flaschen im 3D Verfahren gefertigt.
Sesam, öffne dich
… das ist schon große Show, wenn sich nacheinander die Türen öffnen. Wie schon beim Porsche Mission E sind die Türen gegenläufig. Dieses hat sich beim Porsche Taycan nicht durchgesetzt und wird vermutlich auch beim Polestar 4 nicht kommen. Die Frage stellt sich: wo habe ich auf einem Parkplatz so viel Platz, dass ich alle vier Türen komplett auf schwenken kann?
Interieur – Captain Kirk, übernehmen Sie?
Weil die Türen so weit aufschwingen, kann man ganz bequem – fast untypisch für einen Sportwagen – Platz nehmen. Sehr komfortable Sitze sind verbaut; alles ist sehr übersichtlich, fast puristisch. Über den mächtigen Monitor wird man vermutlich alle Einstellung vornehmen können. Denn bis auf den Wahlknopf in der Mittelkonsole und einige Lenkstockhebel ist da „gähnende Leere“.Hoffentlich wird man wichtige Funktionen nicht irgendwie im zweiten Untermenü unterbringen. Ich denke und hoffe, dass man da sicher auch bewährte Strukturen aus dem Polestar 2 übernehmen wird. Dass Polestar exzellente Autos bauen kann, haben sie mit diesem Auto ja bewiesen.
Fazit
Cool, der neue aus dem Hause Polestar. Aber wir kennen das leider von anderen Marken: viele pfiffige Features fallen dann dem Rotstift zum Opfer. Polestar ist (noch) nicht Porsche, die mal eben ein 175.000 Euro Auto in den Markt drücken können. Gespannt sind wir daher auch auf den Preis.Neugierig sind wir natürlich ebenfalls auf die wichtigen Daten für einen Sportwagen: von 0 auf 100 und von 0 auf 200 km/h und vmax. Porsche legt mit seinem Porsche Taycan Turbo die Messlatte hoch. Auch Tesla hat mit dem Model S Plaid einen Supersportwagen mit über 1.000 PS, 322 km/h, 0-100 in 2,1 sec und 628 km Reichweite im Sortiment.
Ich persönlich schätze, dass wir einen Allrad mit mehr als 500 PS erwarten können. Vmax mit 200 km/h und einer Reichweite von 700 km (WLTP). Damit würde Polestar von der Eigenbeschränkung von Volvo mit 180 km/h abweichen. Aber ein Sportwagen darf das!
Viel wichtiger für ein Elektroauto sind aber Schnellladefähigkeit und Reichweite. Bei der Schnellladefähigkeit hoffe ich auf 800 Volt-Technik, die Hyundai jetzt ja sogar in seinem „kleinen“ IONIQ 5 einsetzt hat – und 200 kW Ladeleistung sind mit Sicherheit 2023 dann schon Standard.
Resümee
Der neue von Polestar ist richtig cool. Auch wenn einige Feature nicht umgesetzt wurden, wird der Polestar 4 unser Straßenbild beleben. Über den Preis haben wir noch nicht gesprochen. Da gibt es von Polestar noch keine Auskunft. Auch die anderen Fachblätter trauen sich da noch keine Prognose abzugeben. Model S Plaid kostet mit wenigen Extras etwa 125.000 Euro. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sagen 99.950 Euro. Damit wäre er etwa auf Augenhöhe mit dem Audi e-tron GT quattro mit 101.850 EUR*.*Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 06-2021.
Linktipps
- Polestar Precept 2023
- Fahrbericht – Polestar 2 – Sommer
- Polestar 2 jetzt mit A Better Routeplanner-App
- Fahrbericht – Polestar 2
Fotos © 2021 Redaktionsbüro Kebschull