Formel E – 2021
Audi jubelt
Und titelt „Starkes Debüt“ im ersten Rennen. Beim Saisonstart in Diriyah (Saudi-Arabien) verpasste René Rast vom Team Audi Sport ABT Schaeffler auf Platz vier das Podium nur um zwei Zehntelsekunden. Teamkollege Lucas di Grassi machte im ersten Nachtrennen in der Geschichte der Elektro-Rennserie sieben Positionen gut und holte als Neunter ebenfalls WM-Punkte.
„Am Ende war es leider ‚nur‘ Platz vier“, sagte René Rast. „Wenn mir vor diesem Wochenende jemand gesagt hätte, ich werde Vierter, hätte ich das unterschrieben. Aber von Startplatz drei war mehr drin. Wir waren schneller und hatten mehr Energie als der Führende Nyck de Vries. Ich denke, ich hätte ihn überholen können. Doch dann kamen die Safety-Cars. Ich konnte meine beiden Attack Modes nicht nutzen. Dass ich am Ende mehr Energie hatte, hat mir nicht geholfen, da alle Vollgas fahren konnten. Es lief heute also einiges gegen uns, aber trotzdem können wir mit Platz vier zufrieden sein.“
Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Im zweiten Rennen dann eher magere Ausbeute. Lucas di Grassi Achter, René Rast verliert Top-Ten-Ergebnis durch Zeitstrafe.
„Das war heute ein Tag, wie er in der Formel E immer passieren kann“, sagte Teamchef Allan McNish. „Lucas war im Qualifying auf einer schnellen Runde, ehe er einen kleinen Fehler gemacht hat. Bei René haben wir viel riskiert, ihn als letztes Auto auf die Strecke zu schicken. Darüber kann man natürlich streiten. Aber wenn man in der ersten Qualifying-Gruppe nichts riskiert, dann steht man ohnehin ganz hinten. Am Ende fehlten ihm nur ein paar Tausendstelsekunden. Wir verlassen Diriyah auf jeden Fall mit dem guten Gefühl, dass wir ein starkes Paket haben. Schade, dass es bis Rom so lange dauert. Von mir aus könnten wir gleich morgen das nächste Rennen fahren.“
Porsche holt wichtige Punkte
Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist gut in die neue Saison der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft gestartet. Auf dem anspruchsvollen Stadtkurs im saudi-arabischen Diriyah kam Pascal Wehrlein (GER) am Freitag in seinem ersten Rennen mit dem Porsche 99X Electric als Fünfter ins Ziel und sicherte Porsche damit wichtige Meisterschaftspunkte. Sein Teamkollege André Lotterer (GER) belegte im ersten Nachtrennen in der Geschichte der innovativen Elektro-Rennserie Platz 16.
Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#99): „Alles in allem war das ein gutes erstes Saisonrennen. Doch wenn du aus der ersten Reihe startest, denkst du natürlich, dass du das Rennen gewinnen kannst. Ich bin deshalb auch nicht ganz zufrieden, da wäre sicherlich ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Ich hatte einen guten Start und anfangs auch einen guten Speed, doch das änderte sich beim ersten Attack Mode. Die Gründe kennen wir noch nicht. Da müssen wir jetzt auf die Daten schauen und überlegen, was wir am Samstag bessermachen können.“
Das Rennen 2
Als Zweiter des Super-Pole-Qualifyings legte Pascal Wehrlein im ersten Rennen den Grundstein für seine Top-5-Platzierung. Das positive Resultat hatte zur Folge, dass er am zweiten Renntag in der ersten Qualifying-Gruppe startete und damit auf der Strecke ungünstigere Grip-Verhältnisse hatte. Mit seinem Porsche 99X Electric fuhr er von Startplatz 16 los. Da es auf dem engen und kurvenreichen Kurs nahe der Hauptstadt Riad nur wenige Überholmöglichkeiten gibt und das mit starken Piloten besetzte Formel-E-Feld sehr ausgeglichen ist, konnte er sich auf der Strecke nicht weiter verbessern. Durch nachträgliche Zeitstrafen für vor ihm platzierte Konkurrenten wurde er schließlich als Zehnter gewertet und holte damit einen Punkt.
Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E: „Wir haben etwas riskiert, als wir André aus der Boxengasse starten ließen, um dadurch etwas Energie zu sparen. Leider ist das nicht ganz aufgegangen. Zwei Gelbphasen und der vorzeitige Rennabbruch haben uns nicht in die Karten gespielt. Trotzdem gibt es viel Positives, dass wir von diesem Saisonauftakt mitnehmen, dazu wichtige Erkenntnisse, die uns weiterbringen. Nach einem fantastischen Qualifying ging Pascal am Freitag aus der ersten Startreihe ins Rennen und André Lotterer aus der vierten – das war eine sehr gute Teamperformance. Heute lief der Tag nicht optimal. Das Team hat einen sehr guten Job gemacht und das Auto von André rechtzeitig fürs Rennen neu aufgebaut. So ein Rennen ist wie ein Puzzle, und bei uns haben heute einige Teile nicht ganz gepasst. Doch das wirft uns nicht zurück. Wir wissen, was wir können und bleiben zuversichtlich.“
Mercedes punktet
Doppelte Premiere beim Saisonauftakt der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft: Nyck de Vries gewinnt bei der Nachtpremiere in Diriyah seinen ersten E-Prix, Stoffel Vandoorne wird Achter
- Nyck startete zum ersten Mal in seiner Formel-E-Karriere von der Pole Position und wurde damit im 70. Rennen der 21. Pole-Setter in der Geschichte der Serie.
- Schon vor dem Rennen fuhr Nyck ein perfektes Event mit Bestzeiten in allen Sessions vom ersten und zweiten Freien Training über seine Qualifying-Gruppe bis hin zur Super-Pole.
- Stoffel startete als WM-Zweiter des Vorjahres in der ersten Qualifying-Gruppe bei den schlechtesten Streckenverhältnissen und qualifizierte sich auf P15. Im Rennen verbesserte er sich um sieben Positionen bis auf den achten Rang, mit dem er seine ersten Punkte in dieser Saison sammeln konnte.
Nyck de Vries:
„Mein erster Sieg in der Formel E ist ein fantastisches Ergebnis und ein perfekter Start in unsere zweite Saison. Ich weiß nicht warum, aber ich war trotz der Freude über den Sieg nach dem Rennen ganz entspannt. Es war bislang ein großartiges Wochenende für mich, bei dem ich in jeder Session die Bestzeit gefahren bin und am Ende den E-Prix gewonnen habe. Das ist natürlich ein sehr schönes Gefühl, aber es war kein einfaches Rennen. Es gab so viele Safety-Car-Phasen und es war schwierig, stets das richtige Energiemanagement zu wählen. Dabei war viel Kommunikation mit dem Team nötig, aber es ist klasse, dass ich am Ende den Sieg nach Hause fahren konnte. Vielen Dank an das gesamte Team. Ich weiß, das klingt wie ein Klischee, aber jeder in unserer Mannschaft hat über den Winter sehr hart gearbeitet, damit wir heute hier stehen können. Deshalb noch einmal ein riesiges Dankeschön an die gesamte Truppe für die unermüdliche Arbeit. Ihr habt diesen Sieg verdient.“
Zweite Rennen ein Flopp
Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne beendeten das zweite Nachtrennen in der Geschichte der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft in Diriyah auf den Plätzen 9 und 13
- Nach einem Unfall von Edoardo Mortara (Venturi Racing) bei den Startübungen nach dem Ende des 3. Freien Trainings erteilte die FIA sowohl unserem Kundenteam Venturi Racing als auch unseren beiden Fahrzeugen aus Sicherheitsgründen keine Startfreigabe für das Qualifying.
- Nach einer gründlichen Analyse konnte das Team den Vorfall verstehen und Änderungen an der Software vornehmen, mit denen das Problem behoben und ein sicherer Einsatz der Autos sichergestellt wurde. Entsprechend durften alle vier Mercedes-EQ Fahrzeuge am E-Prix teilnehmen.
- Nyck und Stoffel gingen von den Startplätzen 20 und 22 in das zweite Saisonrennen in Diriyah.
- In der 20. Runde fuhr Nyck in 1:08.811 Minuten die schnellste Rennrunde.
Ian James, Teamchef:
„Es ist schwierig, einen Rückblick in Diriyah nicht mit einem Klischee zu beginnen, denn es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Wochenende voller Höhen und Tiefen.
Nach dem erfolgreichen ersten Saisonrennen gestern, erlebten wir heute einen schwierigen Tag. Nach dem Unfall von Edo in einem unserer Kundenautos konnten wir nicht am Qualifying teilnehmen. Wir konnten das Problem beheben und es ist ihm zum Glück nichts passiert. Das ist das Wichtigste dabei.“
Kommentar
Im Motorsport liegen Glück und Pech eng beieinander. Natürlich ist sowohl die Serie Formel E als auch die Saison noch jung.
Am Ende gewinnt Sam Bird den turbulenten 2. Saisonlauf der Formel E. Alex Lynn nach Überschlag im Krankenhaus. Alle Ergebnisse gibt es bei e-Formel.de
Linktipps
- Alle Ergebnisse gibt es bei e-Formel.de
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