Fahrbericht (kurz) Jeep Renegade und Compass 4xe
Jeep Compass 4xe
Der Jeep Compass hat natürlich alle Offroad-Optionen wie der Jeep Renegade. Aber für uns war der Compass mehr der elegante SUV, mit dem man auch mal ins Gelände fahren kann und der Jeep Renegade mehr das „Arbeitspferd für das Grobe“. Da hatten wir eine falsche Vorstellung. Aber dazu später mehr im Gelände-Abschnitt.Jeep präsentierte seine neuen elektrischen Schmuckstücke auf dem Hofgut von Hünersdorf in Wörth am Main, in der Nähe von Frankfurt. Und Jeep hat wohl alle verfügbaren Plug-Ins mobilisiert, um jeden Journalisten ein Fahrzeug übergeben zu können. Ich bin das erste Mal mit einem italienischen Kennzeichen unterwegs. Auch eine Premiere. Gut so, dann bleibt mehr Zeit für eigene Testerfahrung.
Was ist neu?
Den Compass haben wir ja schon ausführlich als GDI (Benziner) vorgestellt. Geändert hat sich da nichts – außer, dass der Compass eine zweite „Tankklappe“ bekommen hat. Ansonsten fällt die Einweisung kurz und knapp aus; wir kennen das Auto, neu hinzugekommen ist ein Taster für die Rekuperation.
Dann mal los
Der Jeep Compass 4xe stromert leise los. Das kennen wir ja bereits. Ein Hybrid versucht immer, wenn es sinnvoll ist, nur mit Strom zu fahren. Cool, ein Kollege hat den Jeep Renegade 4xe dabei, sodass wir immer beide Autos für Fotos dabei haben. Als Reichweite (rein elektrisch) werden 50 Kilometer angezeigt. Daher hat der Jeep Compass 4xe auch ein E-Kennzeichen. Das ist gut, denn in manchen Städten kann man dann kostenlos parken, darf die Bus-Spur benutzen und so weiter.Sobald man etwas mehr Leistung abverlangt, schaltet automatisch der Verbrenner zu. Der Fahrer muss sich um nichts kümmern. Die Rekuperation ist auf Stufe zwei geschaltet. Jetzt bremst der Jeep stärker und liefert so automatisch „kostenlosen“ Strom. Für mich persönlich – als eAuto Fan – könnte es noch eine dritte Stufe Rekuperation geben.
Am Ende stellen wir den Jeep Compass 4xe mit diesen Werten ab: 2% Strom, 0 km elektrische Reichweite, 39,7 km elektrisch und 5,6 km mit Benzin. Macht in der Summe 45,4 km, 1,3 l/100 km. Ich bin überzeugt, im Test (vermutlich Anfang 2021) werden wir auch elektrische Reichweiten von 45 Kilometern und mehr schaffen.
Ausstattung
Der Jeep Compass startet mit 1,3 l T-GDI mit 130 PS als Sport mit 25.734 Euro. Der Plug-In-Hybrid mit 130 PS Benziner und 60 PS Elektro kostet als Limited 41.136 Euro. Unser Pressefahrzeug – mit 240 PS (Benzin + Elektro) – kostet als S oder Trailhawk 45.425 Euro. Weiter Informationen unter jeep.de
Daten & Fakten
Motorbauart |
4-Zylinder |
Hubraum |
1.332 cm3 |
Emissionsklasse |
A+ |
Leistung Motor |
133 kW (180 PS) |
Drehmoment |
270 Nm bei 1.850 1/min |
Leistung Gesamtsystem |
177 kW (240 PS) |
Elektromotor Leistung |
44 kW (60 PS) |
Elektromotor Drehmoment |
250 Nm |
Leergewicht |
1.935 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht |
2.400 kg |
Beschleunigung 0-100 km/h |
7,3 sec |
Höchstgeschwindigkeit |
200 km/h |
CO2 Emission |
48 g/km |
Effizienzklasse |
A+ |
Elektrische Reichweite |
50 km |
Stromverbrauch |
22,9 kWh/100 km |
Kraftstoffverbrauch |
– / – / 2,1 l/100 km |
Jeep Renegade 4xe
Den Renegade haben wir nicht ganz vollgeladen übergeben bekommen. Das war auch nicht so wichtig, denn wenn man schon mal die Chance hat, ins „schwere Gelände“ zu fahren, dann will man die auch nutzen.Den Renegade haben wir ja schon ausführlich im Test vorgestellt. Der Jeep Renegade 4xe hat die identische elektrische Technik wie der Compass 4xe. Das ist ja auch sinnvoll.
Ausstattung
Der Jeep Renegade startet als Sport bei 20.373 Euro. Für den Plug-In-Hybrid mit 190 PS werden 37.236 Euro fällig. Das Pressefahrzeug – mit 240 PS Systemleistung – kostet 41.526 Euro. Weitere Informationen und Daten unter jeep.de.
Im Gelände
Im Übungsgelände angekommen, bekommen wir erste einmal eine Kurzeinweisung, wie die Jeeps eingestellt werden müssen: natürlich auf Allrad, Langsam und Matsch/Sand. Und ein weiterer, ganz wichtiger Hinweis: an den kritischen Stellen stehen erfahrene Instruktor, die helfen, die richtige „Spur“ zu treffen. Und noch ein wichtiger Hinweis: immer schön langsam!
Das erste Hindernis hatte es schon mal in sich: die Schrägfahrt. Puh, da wäre ich im normalen Testbetrieb nie durchgefahren. Weil man als „normaler“ Autofahrer nicht entscheiden kann: geht das oder nicht? Der Grad ist da oft sehr schmal. Okay, das erste Hindernis ist gemeistert.Weiter geht es durch den Wald. Der Boden ist staubtrocken und sandig. Das kann schon tückisch sein. Aber der Jeep Renegade meistert das ohne mit der Wimper zu zucken. Der Kollege vor mir im Compass hat auch kein Problem. Beide Autos sind im Gelände auf Augenhöhe. Das hätte ich nicht erwartet, dass der Compass hier so eine gute Figur macht.
… tiefe Löcher
Die nächste Aufgabe: tiefe Löcher. Der Renegade sackt mit einem Rad (rechts) fast bis zur Achse in ein Schlagloch, aus der er wieder herausfahren muss, um mit dem anderen Rad ebenfalls zu versinken. Puh, geschafft. Gut, dass der Kollege zu den einzelnen Stationen Videos gemacht hat.
Nächste Aufgabe: man musste über einen Baumstamm fahren. Dazu war eine Art schmale Rampe aufgebaut. Das „Kunststück“ war, den Jeep genau auf dieser schmalen Spur zu halten. Aber die Instruktoren haben geholfen, sodass wir auch diese Aufgabe gemeistert haben.
Letzte Station: steile Bergabfahrt, natürlich mit Bodenwellen und Schräglage. Alles in allem war es eine tolle Erfahrung und hat sehr viel Spaß gemacht.
Fazit
Jeep ist sich treu geblieben. Auch als Plug-In-Hybrid ist und bleibt er ein „echter“ Jeep. Wie erwähnt, haben mich die Geländeeigenschaften vom Compass nicht nur überrascht, sondern richtig begeistert.2021 soll dann der Wrangler als 4xe kommen. Wann kommt der erste reine Elektro-Jeep? Das steht noch in den Sternen… Aber über kurz oder lang, wird er kommen – Wetten, dass..?
*Preise ohne Gewähr, Stand 09-2020
Linktipps
- Mein Video zum Thema auf YouTube
- Der neue Jeep® Wrangler (JL) 2.0 T-GDI
- Jeep® Renegade Plug-in Hybrid
- Fahrbericht – Jeep Compass
Fotos © 2020 Redaktionsbüro Kebschull