Corona – Wege aus der Krise?
Eine ungewöhnliche eMail erreicht die Redaktion.
Post von Ernst Prost
Liebe Journalisten und Redakteure,
in diesen Tagen verschenken wir mehr, als wir verkaufen. Das habe ich auch noch nie gemacht. Aber es ist schön – und vor allem nützlich. Sehen sie meinen heutigen Brief an die Mannschaft im Anhang oder bei uns im Internet.Meinen ersten Podcast im Leben habe ich auch gemacht. Mit Capital-Chefredakteur Horst von Buttlar und meinem uralten Nokia von 1998. Auch schön. Wenn Sie sich den Podcast anhören möchten, klicken Sie bitte hier.
Tja, den Umständen entsprechend eigentlich soweit alles ganz schön, wenn da nicht die Zahlen wären. Minus im Umsatz, Minus im Ertrag – aber egal. Andere hat es noch viel schlimmer erwischt. Und wie habe ich in der letzten Krise gesagt: Wir werden weder an unseren Leuten sparen, noch an unseren Konzepten. Die einzig opferbare Größe in einer Krise ist der Gewinn. Würde ich jetzt so auf einer Aktionärsversammlung auch nicht ungestraft sagen dürfen. :-)
In mancher (Schmuddel-) Ecke der Wirtschaft werden gerade über die Ausschüttung von Dividenden fette Gewinne verteilt und zugleich wird Staatsknete abgegriffen – weniger schön, oder vielleicht gar schon hässlich? Frech und unanständig auf alle Fälle. Gott sei Dank sind wir familiengeführten Mittelständler mehr den Menschen als dem Kapital verpflichtet. Think about!
Ihr
Ernst Prost
Kommentar
Mutiger Mittelstand, möchte man ausrufen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass der Mittelstand und die mittleren Einkommen die Hauptlast der Steuer zahlen. Ist das gerecht?
Und jetzt fordern die GROSSEN noch Geld vom Staat. Multis wie ADIDAS zahlen spontan keine Miete, weil die Politik es erlaubt hat. Der Shitstorm hat bewirkt, dass ADIDAS zurück gerudert ist.
BMW, BASF und Co kassieren Kurzarbeitergeld vom Staat, um über die „Runden zu kommen“. Im Gegenzug „verschenken“ sie Geld von Form von Dividenden. Wir sind Mini-Aktionäre und würden gern auf die 30,- Euro Dividende verzichten. Aber die Großaktionäre trifft es natürlich „hart“, wenn plötzlich die „eingeplanten“ Millionen nicht fließen.
Wie sollen das die Mini-Jobber, Freiberufler verstehen, die Angst haben, ihre Miete nicht zahlen zu können und schon lange auf die versprochenen Fördergelder (meist 3.000 Euro) vom Staat warten. Das sind auch Steuerzahler, die seit Jahrzehnten brav ihre Steuer gezahlt haben und jetzt unverschuldet in Not geraten.
Prost, Herr Prost und noch einmal vielen Dank.
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