Fahrbericht (kurz) BMW 745e
Kurz & knapp
Der BMW 7er ist schon beeindruckend. Vermutlich könnte mich nur der 850i mehr in Wallung bringen. Aber THE7 ist natürlich auch ein echter Porsche-Gegner und startet bei nicht bescheidenen 90.200 Euro* für den 730D. Als Modell V12 Exzellente kratzt er vermutlich locker an der 200.000 Euro Schallgrenze. Der BMW 745e schafft als Plug-In-Hybrid schon mal die kleine Schallgrenze von 100.000 Euro*. Das getestete Fahrzeug kostet am Ende 120.000 Euro. Aber dafür bekommt man eine ausgesprochen luxuriöse Limousine mit satten 394 PS (290 kW).Daten & Fakten
Der 745e ist als A+ eingestuft. Dafür sorgt sein Kraftstoffverbrauch von 2,1-2,2 l/100 km bei einem Stromverbrauch von etwas über 15 kWh/100 km. Das Sport-Automatic Getriebe haben wir für unseren 430D GC auch geordert (+ 200 Euro). Die elektrische Reichweite wird mit 55 bis 58 Kilometern angegeben. Die ideale Situation – bei 21 Grad Celsius – werden wir Mitte Februar nicht haben.
Daten
Motorbauart |
Reihen 6-Zylinder |
Hubraum |
2998 ccm |
Emissionsklasse |
EU6d-Temp |
Leistung |
210 kW / 286 PS bei 5000-6000 U/min |
Drehmoment |
450 Nm bei 1500-3500 U/min |
Leistung Gesamtsystem |
290 kW / 394 PS |
Elektromotor Leistung |
83 kW / 113 PS |
Elektromotor Leistung bei |
3.170 U/min |
Elektromotor Drehmoment |
265 Nm |
Elektromotor Drehmoment bei |
0-2.700 U/min |
Gesamt-/ Leergewicht/Zuladung |
2655 / 1995 / 660 kg |
Beschleunigung 0-100 km/h |
5,2 s |
Höchstgeschwindigkeit |
250 km/h |
Dann mal los…
Wie erwartet ist der 7er mindestens zwei Nummern größer, komfortabler und auch teurer als der bereits vorgestellte BMW 330 e. Beeindruckend, wie leichtfüßig die 400 PS mit dem 2-Tonner umgehen. Da muss man nicht erst die Sporttaste „bemühen“, um flott einen Überholvorgang „stressfrei“ zu erledigen.Aber schnelles Fahren war eigentlich nicht unser Thema, sondern wie „sparsam“ in Sachen Kraftstoffverbrauch man mit so einem „Dickschiff“ unterwegs sein kann.
Kraftstoffverbrauch
Natürlich kann ein Kurztest einen echten 2-Wochen-Test nicht ersetzen. Wir können aber einen Ausblick geben, ob ein 2-Tonner mit etwa 3 bis 4 Litern bewegt werden kann. Ja, man kann. Vor allem in der Stadt spielt der Plug-In-Hybrid seine Trümpfe aus. Am Ende konnten wir auf der Pendlerrunde (ca. 17 km Landstraße, 15 km Stadt, 27 km elektrische Reichweite war vorhanden) einen Verbrauch von nur 2,9 l/100 km notieren.Wichtig ist natürlich, dass beim 745e regelmäßig elektrisch „zugefüttert“ wird. Deshalb haben wir auch mal kurz einen Ladestopp von zwei Stunden in Emsbüren vor dem Rathaus eingelegt. Auf der aom-Runde hatten wir eine elektrische Reichweite von 25 Kilometern. Auf der Minimalrunde waren wir elektrisch total „abgebrannt“ – das heißt, wir sind rein mit Benzin gefahren und haben nur elektrisch zugefüttert, was durch Rekuperation hereinbekommen ist. Aber 4,3 l/100 km sind schon richtig sparsam.
So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [l/100km] |
aom- |
55 |
68 |
6,9 |
Super-Spar |
15 |
68 |
4,3 |
Pendler |
32 |
34,4 |
2,9 |
Testverbrauch nach 165 km, 52 km/h, 5,0 l/100 km
Fazit
Ob ein Kunde sich für einen traditionellen Benzin-/ Diesel-Antrieb, Hybrid, Plug-In-Hybrid, Wasserstoff, Erdgas oder Elektro entscheidet, hängt im Wesentlichen vom Einsatzzweck ab. Wer oft auf Kurzstrecken und in der Stadt unterwegs ist, kann sich mit einem Plug-In-Hybrid elektrisch bewegen, ohne auf die Langstreckentauglichkeit zu verzichten.Vielen Dank an Helming & Sohn, dass Sie uns den BMW 745e für den Kurztest bereitgestellt haben.
Im nächsten Kurztest steht der DS Crossback E-Tense und Mitte März der Mini Cooper SE auf dem Plan. Beides reinrassige Elektrofahrzeuge. Dass man mit einem City-Flitzer auch Tagesstrecken von mehr als 300 Kilometer schaffen kann, haben wir gerade mit dem VW e-up! bewiesen (Fahrbericht – VW e-up! 2020).
*Preise ohne Gewähr, Stand 01-2020
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