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Fahrbericht (kurz) BMW i3

Veröffentlicht am: 3. Februar 2020Von
IMG 3019 BMW i3 150Man glaubt es kaum: Den ersten BMW i3 sind wir in Austin, TX (USA) gefahren. Unser Schwiegersohn, „reinrassiger“ Texaner, hat einen. Er ist begeistert, weil er kaum noch tanken muss. Der überarbeitete (Facelift) i3 soll jetzt noch bis 2024 weitergebaut werden. Zwischenzeitlich gab es das Gerücht, dass die Produktion eingestellt werden soll. Wie hat sich der BMW i3 geschlagen?

 

Kurz & knapp

IMG 2983 3 350Wie schon oft erwähnt: 2020 wird elektrisch! DS3 – E-TENSE, Peugeot e-208, e-2008, VW ID.3 – diese Fahrzeuge stehen alle in den Startlöchern. Wir testen ebenfalls den Audi e-tron und auch Ende des zweiten Quartals fahren wir eine Woche den Porsche Taycan.

Sogar Ford wird Ende 2020 (Planung) mit dem Mustang MACH-E versuchen, den Markt aufzumischen. Der BMW i3 ist irgendwie etwas in die Jahre gekommen. Die letzte Modellpflege war 2018 und da kommt so Facelift mit Technik-Lift gerade recht. Und? Ja, der i3 ist richtig cool.

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Daten & Fakten

IMG 3020 i3 helming h 250Der neue BMW i3 hat jetzt mit 42,2 kWh fast die doppelte Kapazität gegenüber dem „alten“ i3 von 2013. Den berühmten Sprint auf 100 km/h schafft der kleine in 7,3 Sekunden – das 184 PS S-Modell sogar in 6,9 Sekunden. Die offizielle Reichweite beträgt (wie beim VW e-up!, Ende Januar 2020 im Test) 260 Kilometer. Der Range Extender (REX) ist Geschichte, weil er als City-Flitzer diese Option auch nicht braucht. An der normalen Steckdose soll der i3 in etwa 15 Stunden auf 80 % aufgeladen sein. Gut, dass er auch die Schnellladeoption hat und daher in 42 Minuten auf 80 % aufgeladen ist.

Der i3 (170 PS) startet (ohne Extras) bei 38.000 Euro*; für den i3S (184 PS) werden 41.600 Euro* fällig. Der i3 wird mit einem Stromverbrauch von 13,1 kWh/100 km angegeben.

Dann mal los…

IMG 2986 i3 350Wir haben uns bewusst für den „schwächeren“ i3 entschieden, denn 170 PS sind reichlich für ein eAuto. Und die gute Nachricht: der i3 zeigt uns an, dass wir 280 Kilometer weit kommen. Wie erwartet, hängt der i3 – eAuto-typisch – gut am Gas; sogar im ECO+ Modus, bei dem es etwas „gemütlicher“ zugeht.

Die erste Etappe geht nach Münster und zurück – und natürlich meist im ECO+ Modus. Einige Male haben wir auf ECO zurückgeschaltet, weil etwas Heizung/Lüftung notwendig waren. Am Ende haben wir, bei leichtem Gasfuß, aber normaler Fahrweise 143 km, 53 km/h und 14,4 kWh/100 km notiert. Das kann sich sehen lassen.

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Laden und laben

IMG 2992 laden 350Bei einer geplanten Testentfernung von 250 Kilometern wäre ja eigentlich nur ein kurzer Ladestopp notwendig und das hätten wir sinnvollerweise (weil auch preiswerter) ebenfalls zu Hause machen können. Nein, das wäre zu einfach – und wir wollen Lade-Erfahrung sammeln.

Also wird ein kurzer Ladestopp in Münster eingelegt und da waren wir natürlich als „Markenbotschafter“ für BMW und eAutos unterwegs. Ein Polizist wollte nicht unsere Papiere sehen, sondern war sehr interessiert, wie das Laden funktioniert. Erst haben wir es mit der Ladekarte versucht. Das war nicht erfolgreich. Dann haben wir es mit der App versucht – und das klappte perfekt.

Zweiter Ladeversuch dann morgens um 7, „wenn die Welt noch in Ordnung ist“, im „Ladepark“ der Emsflower bei einem Allego 50 kW-Lader. Habe es per Karte freigeschaltet und innerhalb von 30 Minuten bis auf etwa 75 % aufgeladen und 24,0 kWh für 9,34 Euro gebunkert. Ich bin mit einer neuen Reichweite von 195 Kilometern weitergefahren.

eAuto: ja oder nein?

IMG 2989 i3 einsteigen 350Elektroautos werden oft sehr kritisch „geäugt“: Zu wenig Reichweite, zu lange Ladezeiten, nicht schnell genug… Wenn man allerdings genauer nachfragt: Ja, das hat der Nachbar erzählt, der Kollege soll schon mal liegen geblieben sein…

Wer – wie wir – schon oft Elektroautos getestet hat, wird begeistert sein. Ja, man muss sich umstellen: In fast jedem Ort gibt es ein paar Tankstellen – aber wo gibt es eine Ladestation? Auch der Tank (Lade-) Vorgang dauert länger. Zudem muss man sich umstellen, defensiver fahren (Stichwort Rekuperator). Mit einem Auge immer die Entfernung zum Ziel mit der aktuellen Reichweite vergleichen – und vielleicht sogar eine etwas längere Fahrt vorbereiten: Wo kann ich laden? Wo gibt es einen 50 kW-Lader. Gibt es in der Nähe einen Ladepark, den ich ansteuern kann, wenn der geplante Lader besetzt ist?

Auto-Online-Magazin-Runde

IMG 3015 i3 h 250Wenn irgendwie möglich, müssen alle Test-Kandidaten auf die Online-Magazin-Vergleichsrunde. Die ist 55 Kilometer weit. Eine kurze Strecke Autobahn mit genau 120 km/h und der Rest Landstraße. Wie immer haben wir einen Schnitt von 66 km/h notiert und einen Verbrauch von 15,5 kWh/100 km. Das kann sich sehen lassen. Im Vergleich:

  • e-Golf 14,1 kWh/100 km
  • Hyundai Kona Elektro 14,3 kWh/100 km

Die nächsten Testkandidaten Porsche Taycan und Audi e-tron werden sicher deutlich mehr brauchen. Das aktuelle Testfahrzeug, der VW e-up!, wird sicher weniger verbrauchen, weil er kleiner und leichter ist. Sensationell dann der Testverbrauch auf der Minimal-Runde (Landstraße maximal 80 km/h) mit 12,1 kWh/100 km. Um ein Haar hätten wir sogar noch die 11,9 kWh/100 km geschafft. Aber das ist ja akademisch.

Nach einem Gesamttestverbrauch nach 241 km, 54 km/h, 4:36 Std. und 14,6 kWh/100 km kann man feststellen, wenn man will (und kann), ist der BMW i3 richtig sparsam und wenn man den Strom zu Hause mit etwa 0,30 Euro/kWh ansetzt, sogar deutlich preiswerter als ein Benziner und mit etwas unter 5 Euro sogar günstiger als ein Diesel.

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Fazit

IMG 2842 BMW 330e h 250Mit etwa 45.000 Euro für das Testfahrzeug ist der neue BMW i3 sicher kein Schnäppchen. Um unter der magischen Kostengrenze von 40.000 Euro (wg. 0,25 Prozent-Regel) zu bleiben, muss man sehr spartanisch konfigurieren.

Vielen Dank an Helming & Sohn, dass Sie uns den BMW i3 für den Kurztest bereitgestellt haben.

Jetzt freuen wir uns auf einen Mini – aber nein, keinen Cooper (Electric), der ist erst Mitte März im Kurztest dran – sondern den Mini aus dem Hause Volkswagen, der dort VW e-up! heißt.

Den e-up! haben wir vor drei Jahren vorgestellt. Jetzt ist er gewachsen – nicht in der Größe, sondern bei der Reichweite. 260 Kilometer verspricht der Hersteller. Wir werden berichten, ob das klappt. Erster Eindruck von der Minimalrunde 11,1 kWh/100 km: ganz schön groß (im Sparen) der Kleine.

*Alle Preise ohne Gewähr Stand 01-2020

Nachtrag 16.02.2020

Der BMW IX3 ist im Anmarsch. Ende 2020 soll es so weit sein. 74-kWh-Akku und 150 kW Ladeleistung, könnten etwa 350 km „echte“ Reichweite sein. Der Hersteller geht von 440 km (WLTP) aus. Ich denke, wir werden das Auto Anfang 2021 in einem Kurztest vorstellen.

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Fotos © 2020 Redaktionsbüro Kebschull

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