Fahrbericht – Honda CR-V Hybrid

Hybrid? Ist das sinnvoll?

Dann mal los
Versuch macht klug. Als Autofahrer mit Erfahrung in den verschiedenen Ausstattungen: Hybrid, PlugIn-Hybrid oder Elektroautos, ist man es gewohnt, lautlos los-zu-flüstern. Je nach Ladezustand der Batterie startet man entweder mit Verbrenner oder man fährt elektrisch los. 135 kW (184 PS) sind schon eine Hausnummer, aber mit zirka 1,7 Tonnen Leergewicht ist der CR-V natürlich ein typischer SUV: viel Platz, inklusive großem Kofferraum. Damit ist klar, dass der Honda CR-V Hybrid mit 315 Nm Maximales Drehmoment (E-Motor) und 175 Nm (4.000 1/min) kein Schwächling ist; für den Sprint auf 100 km/h benötigt er 8,8 Sekunden. Wenn man mal wirklich flott unterwegs sein will, hört sich der Motor etwas angestrengt an.

Ausstattung
Der Honda CR-V Hybrid startet als Comfort bei 32.790 Euro*. Als 2D Elegance werden 35.690 Euro fällig. Highend heißt bei Honda Executive und kostet dann 44.290 Euro. Das Gute an Honda ist, dass kaum Kosten für den Aufpreis entstehen und der Elegance ist bereits sehr gut ausgestattet. Wer möchte, kann auch zwei Modellvarianten mit AWD (Allrad) bestellen, beispielsweise als Elegance ab 40.790,- Euro.
Modellvariante Elegance
|
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2.0 i-MMD Hybrid 2WD Elegance 135 kW (184 PS) |
35.690 Euro |
Metallic-/Pearl-Lackierung (gemäß Farbangebot, |
620 Euro |
Gesamtpreis |
36.310 Euro |
Der Honda CR-V Hybrid im Alltag

Hybrid spart?
Die Bremsenergie wird nicht in Wärme (Bremsbeläge, Bremsscheiben) vergeudet, sondern elektrisch in der Batterie gespeichert. Das hat der Toyota Prius schon etwa 2000 gekonnt. Ich bin den Wagen damals Probe gefahren. Aber mehr als elektrisch anrollen, konnte der Prius damals nicht.
Heute sind wir einen großen Schritt weiter. Fast zwei Kilometer elektrisch soll der Honda CR-V Hybrid schaffen. Schwierig zu rekonstruieren, weil es keine Hold- oder Lade-Funktion gibt. Aufgefallen ist, dass der Honda CR-V Hybrid im Sportmodus wohl zusätzlich die Batterie lädt, damit Leistungsspitzen auch elektrisch unterstützt werden.

Je nach Batterieladezustand und Leistungsabnahme, schaltet der Honda CR-V Hybrid automatisch in den E-Modus, beispielsweise wenn 50 % Batterieladung vorhanden sind, die Geschwindigkeit 80 km/h beträgt und der Tempomat eingeschaltet ist. Dann schaltet das System automatisch in den E-Modus. Sobald mehr Leistung abgefragt oder die Batterieladung unterhalb eines bestimmten Wertes ist, schaltet der Verbrenner automatisch zu. Meist merkt der Fahrer davon gar nichts, weil das Triebwerk sehr leise arbeitet. Man kann auch explizit in den E-Modus schalten, wenn ähnliche Bedingungen erfüllt sind.
Unterm Strich gesehen spart der Honda CR-V Hybrid schon signifikant Kraftstoff. Dieses Thema wird – wie immer – separat behandelt.
Anders Auto fahren

Bei vielen Elektroautos gibt es meist sogar drei Stufen der Rekuperator. Stufe 1, starker, Stufe 2 mittlerer und Stufe 3 kaum Rekuperator. Könner brauchen in der Stadt bei Stufe 1 daher fast gar nicht die Bremse, da rein durch das Gas wegnehmen so stark gebremst wird, dass man beispielsweise genau vor der roten Ampel zum Stehen kommt.

Im Gelände

Natürlich kann man mit dem Honda CR-V Hybrid ohne Bedenken über ausgewaschene Feldwege an die Ems fahren. Das Fahrzeug steht schön hoch, sodass man auch keine Beschädigung am Unterboden befürchten muss. Wer mehr Gelände will, kann sich für einen AWD entscheiden.
Long-Run

Gut gefallen hat uns auch der Abstandstempomat, der bei Honda Intelligent Adaptive Cruise Control, (i-ACC) heißt. Staufahrt kann er noch nicht, aber ansonsten arbeitet das System einwandfrei, sodass man stressfrei ans Ziel kommt.

Kraftstoffverbrauch

Übergabe Vorgänger: 392 km, 7,9 l/100 Reichweite 710 km
Wir haben hier ja schon zahlreiche Fahrzeuge von Honda vorgestellt und waren immer wieder überrascht, wie sparsam die Triebwerke sind. In der Stadt punktet natürlich der Hybrid und wir haben die Vorgabe von 5,0 mit 4,3 l/100 km locker unterboten.
Den Modus BAB 100 und BAB 130 haben wir diesmal verlängert, um so einen etwas realistischeren Wert ermittel zu können. Denn klar ist, wenn man eine „günstige“ Runde erwischt und man zwischendurch mal einen Kilometer rein elektrisch fährt, geht der Spritverbrauch deutlich runter, vor allem, wenn die Teststrecke relativ kurz ist.
Überrascht hat uns aber, dass mit einem Testverbrauch (natürlich meist im Modus ECO) von 5,3 l/100 km tatsächlich der Wert des Herstellers „erfahren“ wurde und die Daten sind noch nicht nach dem neuen WLTP-Verfahren ermittelt worden.
So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [l/100km] |
aom- |
55 |
69 |
5,3 |
Super-Spar |
15 |
59 |
3,9 |
Landstraße sparsam |
78 |
58 |
4,3 |
Landstraße sportlich |
35 |
68 |
5,9 |
BAB 100 |
22 |
98 |
5,0 |
BAB 130 |
22 |
126 |
7,7 |
BAB sparsam |
45 |
101 |
5,4 |
BAB Landstraße, |
378 |
85** |
5,3 |
Stadt |
16 |
28 |
4,3 |
Pendler |
30 |
38 |
4,5 |
1. Tankstopp |
628 |
48 |
5,2 |
2. Tankstopp |
** Stau
Testverbrauch nach 1.614 km, 69 km/h, 5,3 l/100 km
Fazit

Honda Civic von 2017
Das nächste Auto ist der Honda Civic (Fahrbericht – Honda Civic 1.0 VTEC Turbo). Wie schlägt er sich im Vergleich mit dem “Riesen” Honda CR-V Hybrid? Dann wird es spannend: Mit dem Hyundai Kona Elektro wollen wir mutig die Langstreckentauglichkeit eines Elektroautos testen. Spannend, wie immer: wo können wir laden, haben wir die richtigen Apps und Ladekarten und wie „alltagstauglich“ sind die Wartezeiten?
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 08-2019
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Fotos © 2019 Redaktionsbüro Kebschull
