FUHE8743 honda VR V 150

Fahrbericht – Honda CR-V Hybrid

Veröffentlicht am: 2. September 2019Von
FUHE8743 honda VR V 150Nach dem Honda Civic (2017) haben wir 2018 den kleinen Honda Jazz getestet. Den HR-V hatten wir bereits Ende 2016 in der Wertung. Jetzt ist „der Große“ dran, der als Hybrid punkten will. Macht das Sinn? Wir geben die Antworten.

 

Hybrid? Ist das sinnvoll?

IMG 9023 Honda CR V h 250Vor Jahren dachte ich: Plug-In-Hybrid macht keinen Sinn, weil man ja den „teuren“ Strom laden muss, um dann zu sparen … Hybrid ist doch besser, weil da der „Abfall“, also nur die Bremsenergie (Rekuperator) in der Batterie gespeichert wird, um dann damit zufüttern zu können. Aber mit einem Hybrid kommt man maximal doch 1,5 bis 2 Kilometer rein elektrisch. Ist das eine „Mogel-Packung“?

Dann mal los

Versuch macht klug. Als Autofahrer mit Erfahrung in den verschiedenen Ausstattungen: Hybrid, PlugIn-Hybrid oder Elektroautos, ist man es gewohnt, lautlos los-zu-flüstern. Je nach Ladezustand der Batterie startet man entweder mit Verbrenner oder man fährt elektrisch los. 135 kW (184 PS) sind schon eine Hausnummer, aber mit zirka 1,7 Tonnen Leergewicht ist der CR-V natürlich ein typischer SUV: viel Platz, inklusive großem Kofferraum. Damit ist klar, dass der Honda CR-V Hybrid mit 315 Nm Maximales Drehmoment (E-Motor) und 175 Nm (4.000 1/min) kein Schwächling ist; für den Sprint auf 100 km/h benötigt er 8,8 Sekunden. Wenn man mal wirklich flott unterwegs sein will, hört sich der Motor etwas angestrengt an.

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Ausstattung

Der Honda CR-V Hybrid startet als Comfort bei 32.790 Euro*. Als 2D Elegance werden 35.690 Euro fällig. Highend heißt bei Honda Executive und kostet dann 44.290 Euro. Das Gute an Honda ist, dass kaum Kosten für den Aufpreis entstehen und der Elegance ist bereits sehr gut ausgestattet. Wer möchte, kann auch zwei Modellvarianten mit AWD (Allrad) bestellen, beispielsweise als Elegance ab 40.790,- Euro.

Modellvariante Elegance

  • Fensterheber vorn und hinten, elektrisch bedienbar mit Auf-/Abwärtsautomatik
  • Head-up-Display (ab Executive)
  • Innenspiegel automatisch abblendend
  • Lenkradhöhen und Lenkradweite verstellbar
  • Parkbremse elektronisch mit BRAKE HOLD-Funktion
  • Sitzheizung vorn/hinten
  • Smart Entry & Start (schlüsselloses Zugangssystem)

 

  • Honda CONNECT mit Garmin Navigation (7″-Touchscreen, AM/FM/DAB, 2x USB-IN,
  • Apple CarPlay™, Android Auto™, Internetradio, Aha™ App-Integration, Internet-Browser)
  • Rückleuchten in LED-Technik
  • Scheibenwischer vorn und hinten mit Intervallschaltung und Rückfahrfunktion
  • Scheinwerfer in LED-Technik (Abblend-, Fernlicht und Blinker)
  • Leichtmetallfelgen 18-Zoll

2.0 i-MMD Hybrid 2WD Elegance 135 kW (184 PS)    
2.0 i-MMD Hybridsystem eCVT-Automatik

35.690 Euro

Metallic-/Pearl-Lackierung (gemäß Farbangebot,
Platinum White Pearl)

620 Euro

Gesamtpreis

36.310 Euro

Der Honda CR-V Hybrid im Alltag

IMG 9176 Honda CR V h 250Der Honda CR-V Hybrid ist natürlich voll alltagstauglich: einfach zu bedienen, ohne, dass man Reichweitenangst haben muss. Man hat viel Platz im Auto: auch in der zweiten Reihe und einen relativ großen Kofferraum. Wir hatten ja schon häufig das Thema: es ist ein mächtiger SUV – aber man hat trotzdem kaum Platz für das Gepäck. Das Kofferraumvolumen beträgt hier 497 Liter – wenn die Rücksitze versenkt sind und alles ist beladen sogar 1.694 Liter.

Hybrid spart?

Die Bremsenergie wird nicht in Wärme (Bremsbeläge, Bremsscheiben) vergeudet, sondern elektrisch in der Batterie gespeichert. Das hat der Toyota Prius schon etwa 2000 gekonnt. Ich bin den Wagen damals Probe gefahren. Aber mehr als elektrisch anrollen, konnte der Prius damals nicht.

Heute sind wir einen großen Schritt weiter. Fast zwei Kilometer elektrisch soll der Honda CR-V Hybrid schaffen. Schwierig zu rekonstruieren, weil es keine Hold- oder Lade-Funktion gibt. Aufgefallen ist, dass der Honda CR-V Hybrid im Sportmodus wohl zusätzlich die Batterie lädt, damit Leistungsspitzen auch elektrisch unterstützt werden.

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Je nach Batterieladezustand und Leistungsabnahme, schaltet der Honda CR-V Hybrid automatisch in den E-Modus, beispielsweise wenn 50 % Batterieladung vorhanden sind, die Geschwindigkeit 80 km/h beträgt und der Tempomat eingeschaltet ist. Dann schaltet das System automatisch in den E-Modus. Sobald mehr Leistung abgefragt oder die Batterieladung unterhalb eines bestimmten Wertes ist, schaltet der Verbrenner automatisch zu. Meist merkt der Fahrer davon gar nichts, weil das Triebwerk sehr leise arbeitet. Man kann auch explizit in den E-Modus schalten, wenn ähnliche Bedingungen erfüllt sind.

Unterm Strich gesehen spart der Honda CR-V Hybrid schon signifikant Kraftstoff. Dieses Thema wird – wie immer – separat behandelt.

Anders Auto fahren
IMG 8998 CR V 350Ich will nicht so weit gehen, dass man als Hybrid-Autofahrer oder Elektromobilist das Autofahren „neu lernen“ muss. Wer vorausschauend mit einem Verbrenner unterwegs ist, braucht nicht viel „umzudenken“. Wichtig ist immer, sanft das Bremspedal zu betätigen. Denn so kann rein über Rekuperator das Fahrzeug verzögert werden. Das schont die Bremsbeläge und Bremsscheiben, die dann nur „einspringen“, wenn plötzlich scharf gebremst werden muss.

Bei vielen Elektroautos gibt es meist sogar drei Stufen der Rekuperator. Stufe 1, starker, Stufe 2 mittlerer und Stufe 3 kaum Rekuperator. Könner brauchen in der Stadt bei Stufe 1 daher fast gar nicht die Bremse, da rein durch das Gas wegnehmen so stark gebremst wird, dass man beispielsweise genau vor der roten Ampel zum Stehen kommt.

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Im Gelände
IMG 9176 Honda CR V h 250Der Honda CR-V Hybrid ist ja „nur“ ein 2D – also ohne Allrad. Das macht für den Hersteller und für den Kunden Sinn. Die meisten Kunden kaufen einen SUV ja, weil er so bequem ist und eine hohe Sitzposition hat – nicht, um damit wirklich ins Gelände zu fahren. Allrad ist natürlich teurer in der Herstellung (komplizierte Technik) und benötigt mehr Kraftstoff. Allrad benötigt man bei wirklich „schwerem Gelände“ oder wenn man hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren will. Wollen wir das? In den meiste Fällen lieber nicht: es kann auch was kaputtgehen, bei der wilden Hetze durch Schlamm und Dreck.

Natürlich kann man mit dem Honda CR-V Hybrid ohne Bedenken über ausgewaschene Feldwege an die Ems fahren. Das Fahrzeug steht schön hoch, sodass man auch keine Beschädigung am Unterboden befürchten muss. Wer mehr Gelände will, kann sich für einen AWD entscheiden.

Long-Run

IMG 9194 Honda CR V 350Klar, bei über 2.000 Test-Kilometer waren auch drei Long-Runs dabei. Immer schwieriger wird es, Daten für die Option BAB schnell zu ermitteln. Denn nur 10 km schnell fahren, bringt keinen realistischen Wert und meist ist eh nach 10 km eine Geschwindigkeitsbegrenzung, eine Baustelle oder ganz blöd ein Stau. Überrascht hat uns aber, dass man auf der Autobahn, wenn man moderat schnell unterwegs ist, locker einen Schnitt von 5 bis 5,5 l/100 km realisieren kann. Das ist schon sensationell: bitte beachten; es ist ein 1,7 Tonnen SUV und KEIN Diesel.

Gut gefallen hat uns auch der Abstandstempomat, der bei Honda Intelligent Adaptive Cruise Control, (i-ACC) heißt. Staufahrt kann er noch nicht, aber ansonsten arbeitet das System einwandfrei, sodass man stressfrei ans Ziel kommt.

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Kraftstoffverbrauch

IMG 9178 Honda CR V 350Vorgaben Hersteller: städtisch / außerstädtisch / kombiniert: 5,0 / 5,4 / 5,3

Übergabe Vorgänger: 392 km, 7,9 l/100 Reichweite 710 km

Wir haben hier ja schon zahlreiche Fahrzeuge von Honda vorgestellt und waren immer wieder überrascht, wie sparsam die Triebwerke sind. In der Stadt punktet natürlich der Hybrid und wir haben die Vorgabe von 5,0 mit 4,3 l/100 km locker unterboten.

Den Modus BAB 100 und BAB 130 haben wir diesmal verlängert, um so einen etwas realistischeren Wert ermittel zu können. Denn klar ist, wenn man eine „günstige“ Runde erwischt und man zwischendurch mal einen Kilometer rein elektrisch fährt, geht der Spritverbrauch deutlich runter, vor allem, wenn die Teststrecke relativ kurz ist.

Überrascht hat uns aber, dass mit einem Testverbrauch (natürlich meist im Modus ECO) von 5,3 l/100 km tatsächlich der Wert des Herstellers „erfahren“ wurde und die Daten sind noch nicht nach dem neuen WLTP-Verfahren ermittelt worden.

So testen wir auf der aom-Vergleichsrunde.

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

69

5,3

Super-Spar

15

59

3,9

Landstraße sparsam

78

58

4,3

Landstraße sportlich

35

68

5,9

BAB 100

22

98

5,0

BAB 130

22

126

7,7

BAB sparsam

45

101

5,4

BAB Landstraße,
Langstrecke

378

85**

5,3

Stadt

16

28

4,3

Pendler

30

38

4,5

1. Tankstopp

628

48

5,2

2. Tankstopp

     

** Stau

Testverbrauch nach 1.614 km, 69 km/h, 5,3 l/100 km

Fazit

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Honda Civic von 2017

Der Honda CR-V Hybrid ist ein rundherum gelungenes Fahrzeug. Mit zirka 36.000 Euro kein Schnäppchen, aber man bekommt ja auch eine Menge Auto für sein Geld. Den Honda HR-V haben wir hier Ende 2016 vorgestellt. Der hat ja wohl auch mehr als nur ein Facelift bekommen.

Das nächste Auto ist der Honda Civic (Fahrbericht – Honda Civic 1.0 VTEC Turbo). Wie schlägt er sich im Vergleich mit dem “Riesen” Honda CR-V Hybrid? Dann wird es spannend: Mit dem Hyundai Kona Elektro wollen wir mutig die Langstreckentauglichkeit eines Elektroautos testen. Spannend, wie immer: wo können wir laden, haben wir die richtigen Apps und Ladekarten und wie „alltagstauglich“ sind die Wartezeiten?

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 08-2019

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Fotos © 2019 Redaktionsbüro Kebschull

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