Porsche Mission E und was noch?
Das Elektroauto von Porsche, der Mission E, wirdkommen. Das ist sicher. Auf den von Porsche veröffentlichten Bilder kann man genau erkennen, wie er aussehen wird. Welche Lösungen brauchen wir noch, um weiterhin mobil sein zu können?
Ein echter Porsche?
Das Futuristische der ersten Fotos von Mission E (Konzeptstudie) hat der aktuell vorgestellte Mission E verloren — aber das haben wir auch nicht anders erwartet. Die Konzeptstudie hat mir persönlich sehr gefallen: sehr durchgestylt, sehr futuristisch, einfach komplett anders. Nicht mehr typisch Porsche. Jetzt sieht der Porsche Mission E mehr nach Panamera als Mission E aus, ist mehr Porsche als Zukunft. Das ist sicherlich gewollt. Denn der Porsche Kunde, und um den geht es ja, ist eher konservativ, ist eher Porsche 993 als Mission Future.
Elektromobilität rollt auf Porsche zu
Die neuen Abgasregeln, die von der EU auf den Weg gebracht werden, scheinen für die deutsche Autoindustrie ein unlösbares Problem zu sein. Von Euro 7 (ab 2021) ist jetzt die Rede und die EU droht den deutschen Herstellern mit Bußgeldern in Milliardenhöhe. Volkswagen droht jetzt mit „massivem Stellenabbau„.
Aktuell sind 80 mg pro Kilometer für einen Diesel erlaubt; für Benziner gilt ein Grenzwert von 60 mg. Benziner und Diesel sollen jetzt gleichgestellt werden und der Grenzwert soll bei 20 mg liegen. Wie der Focus berichtet, wäre das „quasi gleichzusetzen mit dem Ende des Dieselmotors in vielen PKW“. Bosch (Eine Chance für den Diesel) hat einen Dieselmotor konzipiert, der diese niedrigen Werte (13 mg) liefert und auch der DS 7 Crossback (28 mg) ist extrem sauber.
Was bleibt ist, dass auch dieses Ziel, nämlich den Porsche 911 auf jeden Fall als 6-Zylinder und echten Sportwagen zu erhalten, extrem schwierig wird. Es gab ja mal das Thema „Flottenverbrauch“. Damit war die Chance vorhanden, über extrem saubere Autos, einen nicht so ganz sauberen „unterzumischen“. Denn einen Porsche 911 mit über 400 PS auf 20 mg zu bringen, ist „Mission Impossible“.
Porsche hat sich vom Diesel schon verabschiedet. Wir waren froh, dass wir den Porsche Panamera und den Porsche Cayenne (als V8 Diesel) hier noch ausführlich vorstellen konnte.
Das große Ganze!?
Das Problem ist, dass sich die Autoindustrie mit dem Dieselskandal die Suppe selbst eingebrockt hat, die wir jetzt als Verbraucher auslöffeln können. Unverständlich ist, dass Volkswagen in Amerika eine zweistellige Milliarden Strafe akzeptiert, und sich in Europa „ziert“, für die Umrüstung der Dieselfahrzeuge aufzukommen. Sollten die Kosten bei etwa 2.500 Euro pro Fahrzeug liegen, wären vermutlich auch die meisten Autofahrer einverstanden 500 Euro Zuzahlung zu übernehmen, wenn sie damit einen Euro 6 Temp Fahrzeug bekommen würden.Aber verlieren die Politiker in ihrem einseitigen „schnell – schnell“ nicht den Blick für das Ganze? Seit mehr als zehn Jahren weisen wir Journalisten darauf hin, dass der NEFZ-Verbrauch eine Mogelpackung ist. Verbrauchswerte auf dem Rollenprüfstand zu ermitteln ist unseriös und erscheint nicht als plausibel. Es hat aber bislang keinen Politiker gestört, da hat sich niemand darum gekümmert hat. Jetzt von 200 mg auf 20 mg zu verringern ist vermutlich auch eine nahezu unlösbare Aufgabe. Während Luxus Kreuzfahrschiffe mit Schweröl ungehindert die Schadstoffe im Hamburger Hafen in die Luft pusten dürfen, Osterfeuer weiterhin erlaubt sind und auch im heimischen Kamin – durch Verbrennung von Holz – CO2 erzeugt werden darf — und das sogar enorm.
Fazit
Elektromobilität macht Spaß, ist sauber und meiner Meinung nach nur eine Teillösung. Wir haben viel zu wenig Schnelllader. Man stelle sich vor, man steht an der Autobahn an einem Schnelllader und drei Fahrzeuge vorher müssen auch noch laden. Dann wäre man in drei Stunden dran und könnte nach vier Stunden endlich weiter fahren. Fast so schlimm wie eine Totalsperrung auf der Autobahn.Was wir brauchen sind saubere Mobilitätslösungen und einen Antriebsmix. Saubere Diesel- und Benzin-Triebwerke, vernünftige Konzepte – kein Mensch braucht einen 400 PS Audi e-tron auch wenn er richtig viel Spaß macht. Das Motto der Elektromobilisten
langsam kommt man schneller ans Ziel
Sinnvoll weiterhin Wasserstoff und #cng-Antriebe.
Natürlich freuen wir uns jetzt erst einmal auf den Porsche Cayenne E-Hybrid, der Anfang November 2018 auf dem Testplan steht. Auch der Porsche Cayenne E-Hybrid soll um die 40 Kilometer rein elektrisch fahren. Mit dem Porsche Panamera e-hybrid (Fahrbericht Porsche Panamera 4 E-Hybrid Sport Turismo) sind wir über 800 Kilometer rein elektrisch unterwegs gewesen. Mit dem Hyundai IONIQ PlugIn (Fahrbericht Hyundai IONIQ PlugIn Hybrid) sind wir nur 300 Kilometer mit Benzin und über 1.100 Kilometer elektrisch gefahren. Zur Zeit testen wir den Volvo XC60 T8 Twin Engine – also ebenfalls einen PlugIn Hybrid:
PlugIn macht Sinn – oder?
Linktipps
- Elektroauto Porsche Taycan
- Porsche Lade-Service
- Porsche Cayenne E-Hybrid
- Fahrbericht Porsche Panamera 4 E-Hybrid Sport Turismo
Fotos © 2018 Porsche AG, Redaktionsbüro Kebschull