Aquaplaning ist extrem gefährlich
Das Fahrzeug ist unbeherrschbar!
Aquaplaning? Kein Thema. ABS und ESP werden mich schon „retten“. Das ist leider nicht so. Egal, wie gut ein Fahrzeuge technisch ausgerüstet ist. Es gibt Grenzen, die selbst ein Hightech-Porsche nicht wegbügeln kann. Die Technische Erklärung zum Thema auf Wikipedia. Weitere gute Information zum Thema Aquaplaning.Kleine Story auf der Urlaubsreise erlebt
Wir sind gemütlich, ich glaube mit einem Ford Fiesta, aus dem Urlaub zurück in Richtung Heimat. Es ist Sommer und es deutet sich ein heftiges Gewitter an. Wir sind auf der Brennerstraße Richtung Norden unterwegs. Anstatt 100 km/h fahren wir schon mal nur 80. Gleich geht es los, gleich wird sich ein heftiger Regenschauer entladen.
Hinter uns „drängelt“ ein schnelles Fahrzeug und natürlich werden von dem Wagen überholt. Mehr als 300 PS und dann mit 80 km/h – geht gar nicht. Zwei Minuten später, der erwartete heftige Wolkenbruch. Runter auf 60 km/h und trotzdem merkt man, lieber doch nur 50 km/h…
Vielleicht nur zehn Minuten später haben wir den Drängler eingeholt. Der Wagen steht falsch herum auf der Landstraßen. Schade, ein fast neues Auto so um die 80.000 Euro hat seine Schönheit verloren. Zum Glück waren keine andere Fahrzeuge in dem Unfall verwickelt.
Wir sind vielleicht 15 Minuten später – ohne Schramme – am Ziel angekommen.
Grenzbereich ist dramatisch klein
Auf der Trackstrecke vom ADAC haben wir den Grenzbereich mit unterschiedlichen Fahrzeugen ausgelotet. Ein spezieller Kunststoffbelag wird zusätzlich bewässert. So entsteht eine spiegelglatte Straße. Denn Schnee- und Eisglätte sind mit Aquaplaning vergleichbar.
- Unser Training auf YouTube
Bei Aquaplaning entsteht ein Wasserkeil, auf dem das Fahrzeug aufschwimmt. Fährt man langsam, hat man schmale Reifen und ein hohes Gewicht, wird das Wasser weggedrückt. Schicke Breitreifen 325er auf 20 Zoll begünstigen daher Aquaplaning.
Beim Fahrtraining haben wir es geübt. Erst sehr langsam. Vor dem Hindernis bremsen, Bremse loslassen und am Hindernis vorbeilenken. Kein Problem, der erste Versuch war auch extrem langsam. Der Instrukteur forderte uns auf, den Vorgang mit mehr Geschwindigkeit zu wiederholen. Der zweite Versuch war die absolute Pleite. Im dritten Versuch war es perfekt: Die richtige Geschwindigkeit – sanft abbremsen, vorbeilenken, gegenlenken – auf abfangen. Cool, Lob vom Instrukteur. OK, ich weiß jetzt wie es geht. Der nächste Versuch mit vielleicht 2-3 km/h mehr. Schon wieder die PLEITE. Wie es die Überschrift schon sagt: Der Grenzbereich zwischen beherrschbar und Chaos (Unfall) ist extrem klein.
Übrigens im Herbst ist auch mit „Bauernglatteis“ zu rechnen, wenn Bauern mit ihren Trecker Mutterboden auf die Straße bringen.
Fazit
Auch moderne Autos mit allen technische Raffinessen schützen vor Aquaplaning nicht. Selbst geübte Autofahrer sollten sich stets bewusst sein, dass es sinnvoll ist, bei Matsch und Glatteis die Geschwindigkeit anzupassen. Mit 200 km/h in eine Regenwand zu rasen ist lebensgefährlich.
Fotos © Redaktionsbüro Kebschull